Könnten sich theoretisch Intersexualität Männer mit Gebärmutter selbst schwängern?
Wenn ja gibt es schon einen Menschen der bei sowas rausgekommen ist?
6 Antworten
Bringen wir mal Licht ins Dunkel:
Ein Hermaphrodit könnte sich unter Umständen tatsächlich selbst befruchten, auch wenn eine vollständige Ausprägung beider Geschlechtsteile und Reifung von Samenzellen und Eizellen äußerst selten ist. Allerdings kann der so entstehende Mensch kein identischer Klon des Hermaphroditen (Zwitters) sein. Das kann man so erklären:
Nehmen wir mal an, ein Mensch hätte nur 2 Chromosomen (er hat natürlich mehr)
Dann würde in einer Körperzelle z.B. folgender Chromosomensatz bestehen: Aa rR dabei steht ein kleiner Buchstabe für ein rezessives Chromosom, ein großer für ein dominantes (eine andere Kombiantionsmöglichkeit wäre z.B. aa RR). a prägt dabei meinetwegen blondes Haar, A dagegen braunes. r prägt in unserem Beispiel große Hände, R dagegen kleine.
Der Hermaphrodit hätte damit braune Haare und kleine Hände, da ein dominantes Chromosom immer den Phänotyp bestimmt, es sei denn, es gäbe zwei rezessive Chromosomen (z.B. rr)
In der Samenzelle (bei der Befruchtung) könnte nun die Kombination ar oder aR oder Ar oder AR sein, in der Eizelle genauso. Das heißt, das selbstgezeugte Kind würde folgende Chromosomenpaare haben können: aa rr AA RR AA rr aa RR Aa Rr Aa rr aa Rr AA Rr Aa RR
Ich denke das waren alle. Damit könnte das Kind jegliche mögliche Kombination von kleinen Händen, großen Händen, blonden Haaren oder braunen Haaren haben. Da ein Mensch jedoch 46 Chromosomenpaare hat, würde das Kind 46 verschiedene Merkmale aufweisen können.
Mit anderen Worten: wäre dies möglich, wäre das Kind ähnlich, jedoch nicht gleich. Allerdings wäre die Wahrscheinlichkeit auch groß, dass das Kind eine Erbkrankheit hätte. Warum das so ist, lest bitte hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Inzest#Medizinische_und_genetische_Aspekte
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen ;)
Danke an @infinitysounds, der diese Antwort vor 12 Jahren verfasst hat
Nein, ein Klon wäre es nicht. Das steht aber auch nicht in der Frage. Und die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten wäre sehr hoch. Das ist aber nur Theorie, weil es nicht möglich ist, das jemand gleichzeitig Samenzellen und Eizellen hat. Glaube ich jedenfalls, und bin mir sehr sicher. Ich bin aber nur Laie. Aber mit gutem Allgemeinwissen in Natur und Biologie.
Ich finde Biologie und Vorallem auch Genetik super Interessant, und solche Themen würden den Trockenen Biologie Unterricht echt Interessanter machen ;)
Ist ne Weile her, aber 46 Chromosomen heißen nach meinem hängen gebliebenen Bio-Wissen, nicht, dass das gleiche Chromosom 46 mal vorhanden ist, sondern jedes Chromosom hat andere Informationen (also für andere Körperteile) und die Erbinformationen (dominant-rezessiv) sind für jedes Merkmal auf einen bestimmten Chromosomenpaar gespeichert
Hallo
also die wenigen Zwitter (um 0,1 Promille der Bevölkerung also in Deutschland um 80 Betroffene) mit Ausprägung beider Geschlechter kommt bei der Pupertät in ein Hormonchaos und ist dann oft als Mann Zeugungsfähig bzw erst durch Nachschub von Testosteron. Die Vollzwitter haben ohne Unterstützung und vorpupertäre Festlegung auf ein Geschlecht nur eine kurze Lebensspanne deswegen wurde die früher schon als Babys auf ein Geschlecht umoperiert.
Ab 1900 hat der Dr. Hirschfeld die Zwitterproblematiken neu gedacht bzw einfach mal voll durchgedacht und nach 1920 gab es deswegen einige Zwitter in serieler Geschlechtsdefintion. Der bekannteste Fall war wohl die Lili Elbe. Diese war aber als Baby/Kind zu einem Mann definert worden das heisst die femalen Bestandteile/Anlagen wurden "ausgeräumt" und brauchte eine Uterusimplantation. Heute ist das eine reguläre Operationstechnik vor 100 Jahren war das Experimentel
Es gibt aber seit denn 1970ern einige Zwitter die medzinisch Unterstützt seriel nacheinander Mann oder Frauen waren und Kinder gezeugt und geboren haben. Ob einer der Zwitter dabei seine eigene Samenspende verwendet hat ist unbekannt bzw dessen Privatsache.
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Beatie
Soweit ich weiß, geht das nicht. Zum einen sind die Geschlechtsorgane bei Transgender- oder Intersex-Menschen meist nicht ausgeprägt genug, um sich wirklich auf diese Weise fortpflanzen zu können. Die Geschlechtsorgane sind ja nicht nur außen, sondern auch im Körperinneren. Sprich die Geschlechtsorgane gehen sind zwangsweise gegenseitig im Weg um.
Zum Anderen meine ich mal gelernt zu haben, dass das Genmaterial einer einzelnen Person zu beschädigt ist, als dass man sich damit selbst reproduzieren könnte. Man kann das so etwa verstehen wie ein Drucker, der eine Kopie von einer Kopie macht. Je öfter man die Kopie kopiert, umso mehr nimmt die Qualität ab. Und das menschliche Leben ist halt unfassbar komplex. Da reichen halt schon kleine Fehler für einen Misserfolg aus. Darum benötigt man ja auch das Erbgut eines Partners, weil die eigenen fehlerhaften Gene durch die des Partners überschrieben und damit repariert werden. Genauso natürlich auch umgekehrt. Erst dadurch kann menschliches Leben entstehen. Wäre das nicht nötig, hätten wir uns durch schlichte Zellteilung entwickeln können. Aber weil der menschliche Organismus halt so komplex und kompliziert ist, hat die Evolution bzw. Mutter Natur entschieden, dass wir 2 gegensätzliche Geschlechter zur Fortpflanzug benötigen, um die Gesundheit der Nachkommen gewährleisten zu können.
Ja, das ist richtig, was du schreibst.
Ich möchte das noch ergänzen. Es gibt sehr viele verschiedene Erbfehler, Tausende. Jeder Mensch hat Erbfehler, aber nicht alle haben die gleichen. Manche Erbfehler kommen öfter vor, andere sind selten. Bei rezessiven Erbkrankheiten muß der Erbfehler von Vater und Mutter vererbt werden, damit die Erbkrankheit entsteht. Die unterschiedlichen Erbfehler können ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Von Tod, über schwere Behinderung, bis zu leichten, kaum bemerkbaren Beeinträchtigungen
Wenn nahe Verwandte zusammen Kinder haben, ist die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten erhöht. Je näher verwandt, um so größer. Trotzdem können auch bei nahen Verwandten gesunde Kinder entstehen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber geringer.
Zur eigendlichen Frage. Es ist nicht möglich, das eine Person gleichzeitig Samenzellen und Eizellen produziert.
Nein, denn intergeschlechtliche Menschen haben nie beiderlei Geschlechtsorgane vollständig und funktionsfähig ausgeprägt.
Dafür müssten beide Geschlechtsanlagen vollständig ausgeprägt sein. Und die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr unwahrscheinlich.
Demnach theoretisch ja, praktisch aber nein, eben weil immer ein Geschlecht stärker ausprägt ist als das Andere.
Boah danke das ist echt nett ich habe mich das so gefragt weil es echt fragwürdig was denkst du über solche Themen?