Kirchensteuer noch zeitgemäß?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Nein 74%
Ja 13%
Ich enthalte mich 13%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Problem ist, dass man nicht einfach sagen kann wir drehen den Kirchen den Geldhahn zu, egal ob es um die Weitergabe der Kirchensteuer geht oder um Subventionen.

Denn die Kirche leistet auch viel im allgemeinen Bereich, viele Kindergärten und Pflegeheime plus einige Krankenhäuser, massig Friedhöfe usw. sind in kirchlicher Trägerschaft.

Wenn die nun plötzlich sagen: Sorry, kein Geld mehr wir schließen, bricht dort das Chaos aus.

In der Gegend meiner Eltern sind 5 Kindergärten, 4 davon kirchlich, wenn denen das Geld fehlt stehen massig Eltern ohne Betreuung da. Und dann soll der Staat mal mit seiner tollen rechtlichen Quote zur Betreuung kommen...

So einfach zu trennen ist das alles nicht, weil es einfach lange verwoben war.

Und was man ja leider sagen muss: Private Einrichtungen sind eben auf Profit der Investoren aus, kosten oft mehr und könnten sich viele nicht leisten und staatliche in einigen Bereichen sind oft mies von der Qualität, da kaputt gespart ohne Ende und oft Menschen die darüber entscheiden, die keine Ahnung vom Thema selbst haben. Also oft auch keine gute Alternative, dadurch könnten sich ja so viele kirchliche gut laufende entwickeln über die Jahre. Und da sie da waren, gab es wenig Bedarf etwas zu ändern.

Dazu die ganzen Beratungsdienste und sozialen Hilfen der Diakonien usw.

Das müsste alles erstmal privatisiert und stukturell umgebaut werden, wenn nicht Menschen leiden sollen, damit eine Abschaffung der Eintreibung der Kirchensteuer oder auch die Subventionen auch für genau diese Dinge umsetzbar wäre.

Ja, die Kirchen (nicht Kirche!) haben sich in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert, gerade durch diverse Vertuschungen insb. in der katholischen Kirche oder die Tatsache, dass die Religionsfreiheit noch immer über anderen Gesetzten wie Gleichbehandlung (Stichwort Frauen in Pfarr-Ämtern) stehen darf.

Aber Kirchen sind viel mehr als das, also die reinen Kirchen und Personen dahinter, sondern auch ein großes Gepflecht an sozialen Dienstleistungen drum rum in einigen Lebensbereichen, die auch viele nicht christliche Personen betreffen ohen dass die darüber nachdenken oder es ihnen bewusst ist.

Meandor  22.06.2023, 12:57

Ich stehe zwar hinter der Kirchen und dem Kirchensteuersystem, aber gerade bei mir gibt es auch viele Kindergärten, Schulen, etc. in "kirchlicher Trägerschaft". Das blöde ist nur, gerade bei Kindergärten, dass zwischen 80% und 90% der Kosten von den Kommunen getragen werden.

Die kirchlichen Schulen sind Privatschulen und finanzieren sich aus Elternzuschüssen und staatlichen Zuschüssen; aus den Kirchenmitteln kommt auch maximal ein Zuschuss. Das Groß der Kosten ist anders verteilt.

Was mein aktuelles Problem an der Kirche und ihrer Mittelverwendung ist. Das für alles mögliche Mittel verwendet werden, aber das nicht wirklich Geld da ist, für die originären Aufgaben wie Gottesdienst oder Kirchenerhalt.

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Nein

Aber ich bin eh' kein Christ mehr (vielleicht bin ich ja auch nie einer gewesen) - insofern tangiert mich das nicht allzu sehr...

Nein

Absolut nicht zeitgemäß. Für mich ein Grund aus der Kirche auszutreten

Nein
ch persönlich finde es sehr bedenklich das Regierungen auf die Idee kommen aus Religion und Glaube Profit schlagen zu wollen.

Wenn es denn wenigstens so wäre, dann hätten wenigstens alle was davon, aber es ist genau umgekehrt: Die Kirchen schlagen Profit aus dem Staat, und das Massenweise.

Nicht nur die Kirchensteuer zieht der Staat für die Kirchen ein, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Der deutsche Staat subventioniert die Kirchen mit um die 21 Milliarden Euro JÄHRLICH.

Mit unser aller Steuergeldern, und das für einen Verein, der mehr für Anwälte für Kinderschänder ausgibt, als an Entschädigungen für die Opfer!

https://stop-kirchensubventionen.de/

Nein

Der Staat sollte sich nicht zum Steuereintreiber für die Kirchen degradieren. Auch geht den Arbeitgeber die Religionszugehörigkeit nichts an.