Keine Wertschätzung im Praktikum?
2 andere Praktikanten, die aufgrund ihres Studiums ein Praktikum machen müssen, bekommen Wertschätzung und Lob. Ich mache mein Pflicht-Praktikum im Rahmen meiner schulischen Ausbildung. (Ausbildungsplatz)
Ich bin langsamer und brauche mehr Zeit, um Sachen zu verstehen, zu merken und zu machen. Die Leute im Betrieb beschweren sich darüber und geben mir das Gefühl, als sei ich eine Last.
Heute war mein erster Tag, wo ich ein Aufgabengebiet alles selbst machen musste, weil eine spezialisierte Zuständige krankheitsbedingt ausgefallen ist.
Ich habe mich vorher vorbereitet und eigentlich mehr als die Hälfte gut geschafft. Ich war nur langsamer und habe auch ein paar Fehler gemacht.
Am Ende habe ich jemanden gefragt, wie ich war. Statt mich zu loben, wie toll ich sei, dass ich für jemanden eingesprungen bin, wurde nur bemängelt, dass ich zu langsam sei und es wurde auf ein Fehler von mir aufmerksam gemacht, wodurch sich etwas Wichtiges verschoben hatte, was eigentlich heute hätte passieren sollen. Wenn ich als Praktikant nicht da gewesen wäre, wäre es schneller gewesen, weil der Rest des Teams mehr Erfahrung hat.
Das hat mich extrem entmutigt. Ich konnte heute zeigen, was ich konnte und ich wurde nicht wertgeschätzt. Ich denke für die ist es einfach und selbstverständlich, schieben die Schuld auf mich und ich darf bloß kein Fehler machen. Ich muss auch währenddessen flexibel sein und andere Tätigkeiten machen. Ich bin zu langsam, dass ich dann andere wichtigen Sachen vernachlässigen muss. Ich bekomme Kollegen suggeriert, dass ich nicht den Anforderungen entspreche, welche die von Praktikanten erwarten. Sie vergleichen mich mit anderen Praktikanten und die waren alle anscheinend besser als ich. Ich denke die machen mich auch über mich lustig, weil ich einen eher langsamen Denkprozess habe und die eine bessere Auffassungsaufgabe haben.
Ich darf auch nicht widersprechen und ich soll das machen, was einem gesagt wird. Bei einem Widerspruch werde ich angeschnauzt.
Ich denke ich gehe in einen kleineren Betrieb, wo nicht so viel los ist. Ich muss noch 4 Monate in diesem Betrieb bleiben. (Ich habe schon mal gewechselt). Die Freundlichkeit der Kollegen zu mir bleibt aufgrund meiner Arbeitsweise auf die Strecke...
Ich fühle mich nicht verstanden und sage mir selbst: "Hey, ich bin nur Azubi-Praktikant!" Die fordern echt viel (für wenig Geld in Zukunft) und ich kann jetzt verstehen, warum die Ausbildung, die ich mache, zum Aussterben droht...
Was denkt ihr dazu? Gerechtfertigt? Ich bin nur mit Kollegen umgeben, die entweder Studium abgeschlossen oder schon Jahrzehnte an Berufserfahrung gesammelt haben.
Wenn ich mich richtig erinnere, haben sie mich doch gelobt mit den Worten: "Wenigstens hast du das richtig gemacht. Das ist einzig Positive." Und dann haben alle Kollegen gelacht und mich belächelt...
(Obwohl ich für mich persönlich so vieles heute geschafft habe, war es für sie selbstverständlich und ein Kinderspiel.)
6 Stimmen
4 Antworten
Komplett unverständlich, wie der Betrieb mit jungen Menschen umgeht! Such dir einen anderen Betrieb, wo die Einarbeitung und Betreuung von Berufsanfängern besser strukturiert ist.
Ich denke, dass vielleicht deine direkten Kollegen gar nicht wissen, dass du Praktikant ohne jegliche Erfahrung bist und Dinge voraussetzen, die du gar nicht wissen kannst.
Gerade das On-Boarding und die Einarbeitung sind strukturierte Prozesse, die detailliert ausgearbeitet werden müssen. Das ist zeitaufwändig und mühsam und ich glaube das wurde komplett vernachlässigt. So macht jeder was er will und du siehst ja das Ergebnis.
So findet man keine Fachkräfte der Zukunft, sondern schreckt sie ab. ich bin ehrlich erschrocken.
Danke für dein Verständnis! Ich will leider nicht nochmal den Betrieb wechseln. Ich habe das schon mal gemacht... Außerdem ist meine Probezeit vorbei :-/
Ich bin ein Praktikant mit eigentlich frischem Wissen aus 2 Jahren Berufsschule, leider bringt es nicht so viel, weil in der Praxis noch viel mehr Sachen wichtig sind.
Es ist okay, ich versuche einfach die Monate durchzustehen und dann zu wechseln. Ich habe schon einen anderen Betrieb im Sinn. Ich hoffe dort ist es besser.
Dass du Verständnis mit meiner Situation hast, gibt mir (Lebens-)hoffnung und ermutigt mich mein Praktikum weiter zu machen :D Danke!!
Same here.
Grade ein Praktikant (aber auch ein Azubi) ist noch keine volle Arbeitskraft.
Msn muss sie abholen, wo sie stehen und fördern.
Wenn einer alles fix packt, ist das super. Das darf man aber nicht von allen erwarten& sie dann auch noch so entmutigen.
Leider haben zu oft Leute, die dann mit Praktikanten arbeiten (oder Azubis) viel zu wenig Ahnung davon& die Chefs kümmert's auch nicht.
Kenn ich leider oft genug.
Naja, das ist schwer zu beurteilen, aber wenn die beiden Studenten gleich viel Geld bekommen und einfach besser sind als du, dann ist das nunmal so. Es wäre ungerecht, wenn du genauso gelobt wirst als die anderen Beiden, obwohl die Anderen mehr leisten. Es liegt ja in deiner Hand, was du in Zukunft machst. Aus meiner Sicht vergleicht der Betrieb euch ohne auf den Schulabschluss zu schauen, was ja auf der einen Seite ständig gefordert wird, aber dann auf der anderen Seite wieder nicht? Wie stellst du dir das denn vor? In der Welt ist es nunmal so, dass Leistung v.a. Arbeit pro Zeit ist und es wird nunmal immer die Leistung beurteilt. Da ist kein Platz für Rücksichtnahme weil du einen schlechteren Schulabschluss hast oder einfach langsamer bist. Du weißt nicht, wie viel andere Menschen geopfert haben, um eine bessere Leistung zu erbringen. Ich finde es daher falsch sich darüber zu beschweren, dass Andere, die bessere Leistungen bringen, mehr Anerkennung bekommen. Das ist komplett normal und die Basis der gesamten Wirtschaft.
Es hört sich für mich so an, als ob du vollkommen überfordert bist. Es ist nicht normal, dass man in einem Praktikum überhaupt was lernt. Es gibt verschiedene Lösungen dafür.
- Du nimmst es hin und gibst einfach weiterhin dein Bestes. Das würde ich dir aber nicht raten, da du anscheinend sehr gestresst bist dadurch und das auf Dauer nicht gut gehen kann.
- Du wechselst den Betrieb oder die Fachrichtung. Evtl. sind die Anforderungen in einem anderen Betrieb nicht so hoch, v.a. wenn du nicht neben 2 Studenten arbeiten musst. Es ist komplett normal, dass die beiden dir überlegen sind, ansonsten wäre das gesamte Bildungssystem sinnlos.
- Aus meiner Sicht die beste Lösung: Du redest mit deinem Chef und schilderst ihm die Situation. Sag ganz offen, dass du unsicher bist, weil du natürlich nicht mehr den Studenten mithalten kannst, aber dein Bestes gibst. Sag, dass es dich sehr unglücklich macht, wenn du ständig kritisiert wirst. Frage nach, ob du noch geschwünscht bist und was du ändern kannst, dass die Atmosphäre besser wird. Sag einfach die komplette Wahrheit, vielleicht, dass du überlegst abzubrechen, weil es zu belastend für dich ist. Aber lass dich nicht auf diese Diskussion ein, dass irgendwas ungerecht ist. Argumentiere damit, dass du durch den niedrigeren Abschluss natürlich andere Voraussetzungen hast und es klar sein sollte, dass du eben nicht die gleiche Leistung erbringen kannst.
Ich glaube, dass es nicht unbedingt an Intelligenz liegt. Es ist meistens einfach, dass Studenten oder Abiturienten es gewohnt sind, eine höhere Leistung erbringen zu müssen und da Strategien entwickeln, wie man damit umgeht. Sei es die Arbeitsweise, die Effizients oder Konzentration. Es ist klar, dass wenn du nur Haupt- oder Realschulabschluss hast, da nicht mitkommst. Du bist an andere Anforderungen gewohnt und daher ist es nur normal, dass du dir wesentlich schwerer tust. Das ist eine Erklärung, aber keine Entschuldigung bzw. kein Grund, um die Sache als ungerecht zu bezeichnen. Jeder hat von Grund auf die gleichen Chancen. Die Studenten haben sich halt früher mehr Mühe geben müssen, dafür tun sie sich jetzt leichter. Du hattest eine entspanntere Schulzeit, dafür zahlst du jetzt die Quittung...
Ich bin gerade auch mitten in dieser Ausbildung und muss noch 3 Monate in meiner Apotheke überleben bis ich dann in meinen 2ten Prüfungsabschnitt rein kann.
Ich habe jetzt 3 Monate lang alles getan und gemacht, was die ganzen Kolleginnen von mir verlangt haben. Auf alles geachtet. Fehler vermieden.
In der Apotheke herrscht schon länger Fehlbestände oder das mal etwas falsch eingeräumt wurde. Da ich ja jetzt auch immer die ganzen Inventurlisten bearbeite und beim einräumen helfe, bin ich jetzt auch wohl das Problem in meiner Apotheke.
Wurde vor kurzem nach 3 Monaten von meiner Kollegin (Apothekerin) angeschrien und fertig gemacht, dass ich wortwörtlich gar nichts kann 🥸 oder nicht helfe.
Sie sagte mir, ich muss hinter denen her rennen und fragen wenn ich was lernen möchte… ABER DIE MÜSSEN MICH JA AUSBILDEN??? Ich gebe 110% meiner Kraft in der Apotheke und werde auch nicht wertgeschätzt.
Kopf hoch. Einen Auszubildenden/Praktikanten ist es einfach für etwas anzuschreien und verantwortlich zu machen, als einen Arbeiter, der schon 30 Jahre dort arbeitet und Fehler macht.
Schwierig darauf ne Antwort zu finden. Es ist normal am Anfang Fehler zu machen, sie müssten dir das eigentlich erklären und auch ermutigen. Aber wenn du schreibst das du schonmal gewechselt hast könnte es auch an dir liegen.
Ich habe gewechselt, weil die mich im vorherigen Betrieb fast nur Lager-Arbeiten gemacht haben und ich mit dem Chef nicht klar kam. Ich hab da auch ein paar Fehler gemacht und es hat ihm nicht gefallen, auch weil ich ein paar Wissenslücken hatte, die ich eigentlich hätte wissen müssen.
Im jetzigen Betrieb mache ich viel mehr, aber wirklich extrem viel mehr. Ich fühle mich da überfordert. Im vorherigen Betrieb war ich eher gelangweilt und unterfordert.
Ermutigen... Das hat ein anderer Praktikant mit mir gemacht, der jetzt schon fertig ist. Jetzt sind nur noch die Kollegen da, die fordern.
Da hast du vielleicht einfach 2x Pech gehabt mit dem Betrieb in dem du arbeitest. Schade das es so läuft. Und nochmal wechseln kommt nicht in Frage?
Ja, echt schade...
Erst nachdem ich die 4 Monate geschafft habe und entgültig mit meinem Praktikum fertig bin. Die Chefs/Chefinnen sind untereinander gut vernetzt. Ein Wechsel würde für mich in meiner Umgebung noch mehr einen schlechten Ruf einbringen. Außerdem kennt der Chef den Betrieb, wo ich hin möchte, weil er da mal gearbeitet hat.
Ich muss Während meines Praktikums auch ein Tagebuch führen und Probezeit ist vorbei. Ein jetziger Wechsel würde mir mehr Probleme machen als lösen.
Dann halt die 4 Monate durch. Vielleicht findest du ja jemanden der dir ab und zu mal helfen kann. Red mal mit anderen Mitarbeitern, wenn dein Vorgesetzter dir nicht helfen will. Sollte ja so eigentlich nicht sein.
Alle helfen mir schon, nur sind sie genervt von mir :-(
Nach einer Zeit bekommst du das bestimmt auch selbst hin.
Ja, bin ich mir auch sicher. Ich brauche nur länger als die anderen, um es zu verstehen, und das ist anscheinend für die zu langsam und die stressen mich dann mit Zeitdruck, anstatt mich das in Ruhe angehen zu lassen...
Will dir widersprechen, aber dann hör ich wieder Wut von meinen Chef, dass ich nicht widersprechen soll.
Er denkt schon so schlecht über mich und meine Arbeitsweise, die ich für "gut" sehe für meinen persönlichen Fortschritt, fand er nur "okay" und "zu langsam". (im Vergleich zu den anderen)
Ich spreche es mal in einem guten Moment an.
Und was soll ich machen? Ich gebe schon mein Bestes, lerne bis 1-2 Uhr nachts für mein Praktikum und versuche es so gut wie möglich zu machen.
Ich bin leider nicht von Intelligenz gesegnet.