Dilemma: Weitermachen (Job) oder aufgeben (neuer Job)?
Ich habe meine Ausbildung zum PTA (Pharmazeutisch-technischer Assistent) letztes Jahr abgeschlossen. Anbei war ein 6-monatiges Pflichtpraktikum in der Apotheke. Das Praktikum hat mir die Realität gezeigt und ich wollte die Apotheke nicht mehr machen. Ich habe dann im Krankenhaus mein Glück versucht, aber es hat mir auch nicht gefallen. Die Industrie nimmt keine Berufsanfänger auf und baut in Deutschland immer mehr ab.
1 Jahr lang habe ich dann nach einem neuen Beruf und Möglichkeiten geschaut. Zwischenzeitlich mal kurz im Supermarkt gejobbt für Geld, aber das hat mir auch nicht gefallen.
Ich habe mich für die Ausbildung zum Fachinformatiker beworben, aber keiner hat mich angenommen. Ich wollte den nur machen wegen mehr Geld, aber Informatik interessiert mich eigentlich nicht wirklich. Also mache ich es doch nicht mehr.
Dann habe ich angefangen wieder als PTA in einer Apotheke zu arbeiten und habe als Wiedereinstieg einige Praktika dort gemacht, aber ich fühle mich überfordert, weil man soo viel wissen muss und flexibel auch bei den ganzen Themen sein muss. Ich bin jetzt seit 1 Monat dort und das Team ist kompetent und arbeiten mich gerne da ein, aber ich mag eigentlich Kundenkontakt nicht so und hatte oft Momente, wo ich alles hinschmeißen wollte. Ich bin da oft auf die Hilfe anderer Mitarbeitrr angewiesen und auf den guten Willen der Kundschaft. Ich habe noch "Welpenschutz" laut den Kollegen und den Kunden.
Ich habe mich in einer Phase der Erschöpfung bei der Verwaltungsfachangestellter-Ausbildung beim Bürgeramt beworben und habe eine Zusage bekommen.
Ich bin noch in der Apotheke in Probezeit angestellt. Ich habe den Kollegen noch nichts erzählt, aber die meinten allgemein bei meinen Sorgen, dass es mit der Zeit kommt, dass ich besser und sicherer werde und aller Anfang ist schwierig sei.
Ich weiß nicht wie ich mich entscheiden soll. Ich muss mich entscheiden. Es gibt kein Zurück.
9 Stimmen
5 Antworten
Hi,
die Entscheidung kann dir niemand abnehmen.
Da du erst einen Monat wieder im Beruf bist und vorher auch nicht so viel Erfahrung gesammelt hast, solltest du dir vielleicht noch etwas Zeit geben.
Ja, in der Apotheke gibt es viele Regeln und Besonderheiten, die man sich merken muss. Gerade als Berufsanfänger darf man da aber nicht so streng mit sich selber sein, wenn nicht alles auf Anhieb funktioniert. Ich weiß, das ist manchmal leichter gesagt als getan, weil man selber sein größter Kritiker ist. Ich denke, du kannst glücklich darüber sein, du in so einem netten Team gelandet bist, die dir in Ruhe die Dinge erklären und dich einarbeiten. Das gibt es nicht so oft
Medizin und Pharmazie sind Bereiche, in denen es immer Neuerungen und Veränderungen gibt. Daher ist es wichtig, dass man immer auf dem Laufenden bleibt. Ich kann dir nur empfehlen, an Schulungen teilzunehmen und so dein Wissen immer zu aktualisieren und zu festigen. Es gibt verschiedene Anbieter von Schulungen.
Kammer oder Verband haben oft umfangreiche, neutrale Fortbildungen zu verschiedenen Themen. Auch einige Großhandlungen bieten Seminare an, ebenso wie einige Firmen (die kommen ggf. auch zu Inhouse-Schulungen in die Apotheke).
Was die sonst noch helfen könnte, um sicherer zu werden: Mache dich mit den vorrätigen, freiverkäuflichen Präparaten vertraut und suche dir zu jeder Indikation zwei oder drei Medikamente heraus, die du für die Selbstmedikation anbieten möchtest. Guck dir zu jedem Medikament an, wie oft es eingenommen werden darf und was die wichtigsten Kontraindikationen und Wechselwirkungen sind.
Klingt, als steckst du echt in einem Dilemma! Einerseits hast du in der Apotheke ein tolles Team, das dich unterstützt – andererseits macht dir der Job selbst einfach keine Freude. Dass du dich überfordert fühlst, ist nach nur einem Monat total normal, aber wenn dir der Kundenkontakt generell nicht liegt, wird das auf Dauer wahrscheinlich nicht besser.
Die Ausbildung beim Bürgeramt wäre eine Chance für was Neues – aber überleg dir gut, ob dich Verwaltungsarbeit wirklich mehr reizt als die Apotheke. Vielleicht kannst du nochmal mit den Kollegen im Bürgeramt sprechen, um ein besseres Gefühl für den Job zu bekommen?
Ganz wichtig: Es gibt kein ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ – nur was sich für dich stimmig anfühlt. Wenn du jetzt schon zweifelst, ob die Apotheke dein Weg ist, probier ruhig was anderes. Du bist noch jung und darfst dich ausprobieren! 🍀
(Selbst wenn’s nicht klappt – du hast schon so viel durchgehalten, das schaffst du auch noch!) 😊
Für mich sieht es aus, als hättest du Symptome einer Depression. Fakt ist: als Verwaltungsangestellter wirst du auch nicht glücklich. Du musst dich entscheiden und einen Weg durchziehen: entweder du willst gutes Geld verdienen, dein Leben genießen und irgendwann die Möglichkeiten haben, eine Familie zu gründen und bleibst in der Apotheke.
oder:
Die Depressionen nehmen überhand und du gehst Abitur nachholen und danach studieren. Als Student bist du unter sich und musst dich auf Wunsch mit niemandem unterhalten. Aber dann besteht die Gefahr, dass du es wieder nicht durchziehst und es schmeißen wirst. Dazu käme noch, dass du mit sehr wenig Geld auskommen müsstest und die nächsten 5 Jahre mindestens kein spaßige Leben bzw Familie gründen könntest.
Meine Schwester ist auch PTA und hat mittlerweile auch schon die fünfte Apotheke durch. Da wird man halt extrem ausgebeutet. Ich weiß ja nicht wie deine Skill so sind aber im Apotheken Außendienst gibt’s auch gute Jobs etc. oder als Pharmareferent
Du solltest deine Qualifikation schon nutzen, weil das ist eine hochwertige Ausbildung. Pharmafirmen suchen auch immer Leute. PTA in der Zulassung im Labor , Marketing und so weiter. Da muss man halt natürlich ein bisschen mobil sein im Leben aber umziehen ist ja nicht das Schlimmste.
Vielleicht ist Texter was für dich.
Ich bin einer Apotheke gekommen, wo man am wenigstens ausgebeutet wird. Also es ist wahrscheinlich die beste Apotheke in meiner Umgebung und laut Aussagen anderer ehemaligen Kollegen außerhalb dieser Apotheke auch.
Außendienst und Pharmareferent möchte ich nicht machen, das gefällt mir nicht so.