Mein Arbeitgeber ist unzufrieden mit mir?

6 Antworten

Hi,

jedem Arbeitgeber, der einen Praktikanten aufnimmt, ist klar, dass dieser in den ersten Wochen mehr Arbeit macht und weniger eine Entlastung ist.

Bist du jetzt im sechsmonatigen Praktikum? Du hast nur eine begrenzte Zeit vor der Prüfung, um etwas Praxiserfahrung zu sammeln und mal ins Labor, in die Rezeptur und den Handverkauf zu gehen. Das ist nicht viel Zeit und wenn dir die Grundlagen fehlen und du aufgrund von Wissenslücken nicht richtig beraten kannst ist das natürlich ärgerlich.

Die Praktikanten bei uns waren auch nie besonders schnell. Besonders die Rezepturen haben zu Beginn sehr lange gedauert. Mit etwas Routine wird man aber auch da schneller.

Du solltest dich auch mit eurem Sortiment beschäftigen und wissen, wo was steht und was ihr vorrätig habt. Gerade die freiverkäuflichen Arzneimittel sollten dabei nicht vernachlässigt werden, denn die Beratung dazu ist ja gerade jetzt in der Erkältungszeit ziemlich nachgefragt.

Ich würde an deiner Stelle eine kleine Tabelle/Liste zu Themen der Selbstmedikation erstellen und dazu jeweils zwei oder drei Präparate für Kinder/Erwachsene aussuchen, die ihr vorrätig habt und die du gerne empfehlen möchtest. Dazu kannst du dann noch Besonderheiten, zum Beispiel zur Einnahme, notieren.

Außerdem kannst du dich selber fortbiden. Viele Firmen, aber auch die Kammern bieten Webinare an und natürlich kannst du auch in den Fachzeitschriften lesen, die mehrmals im Monat erscheinen. Frag doch einfach mal nach alten Exemplaren.

Dass dein Arbeitgeber sauer ist, wenn du zu viele Fehler machst, kann ich absolut verstehen. Überall, wo Menschen arbeiten, kann es natürlich zu Fehlern kommen. Bei Arzneimitteln kann das aber schon mal kritisch sein. Im "besten" Fall bekommt dein Chef bei Nichtbeachtung der Abgabereihenfolge oder einem nicht gesetzten Sonderkennzen kein Geld von der Krankenkasse (was aus Sicht des Inhabers auch ärgerlich ist. Er hat das Medikament vom Großhandel gekauft, der Patient ist versorgt und er bekommt für diese erbrachte Leistung kein Geld). Im schlimmsten Fall gibst du zum Beispiel ein falsches Medikament ab (falscher Wirkstoff, falsche Wirkstärke) oder stellst eine Rezeptur falsch her und fügst Menschen dadurch Schaden zu bzw. gefährdest im schlechtesten Fall Menschenleben. Das ist dir hoffentlich bewusst.

Vielleicht ist dein Chef ja auch ganz froh, wenn du dich um eine andere Stelle bemühst. Du scheinst deinen Beruf ja nicht unbedingt ernst zu nehmen.

Vielleicht solltest du dich eher in Richtung Verwaltung bemühen (zum Beispiel beim Verband oder so), anstatt in die Apotheke zu gehen.

DummAberClever 
Fragesteller
 21.12.2023, 18:19

Deine Unterstellung, dass ich nichts für mein Praktikum tue, weise ich wütend zurück! Ich lerne bis Mitternacht für meine Apotheke, um die Abläufe zu verstehen.

Ja, ich bin im 6-monatigen Pflicht-Praktikum. Ich denke in den fast 2 Monaten, wo ich jetzt hier bin, habe ich eigentlich schon gefühlt genug Wissen für das 2. Examen gesammelt. Ich werde voll im Handverkauf und Labor eingesetzt, natürlich mit Hilfe und vorzeigen der Abwaage bzw. den Medikamenten.

Mir fehlt schon das Wissen für die Beratung in der Selbstmedikation und auch zu den Präparate in der Sichtwahl. Ich habe mir schon vieles angeschaut und mich informiert. Auch durch die Inventur Liste und Auffüllung der Sichtwahl und Freiwahlartikeln sowie Einlagerung in den Automaten und Kühlschrank lerne ich, welche Medikamente es gibt und wo sie sind.

Ich habe schon das Buch für Selbstmedikation zur Ausleihe bekommen und mir auch das E-book gekauft. Außerdem noch 3 andere Bücher (2 kleine, 1 große). Leider fehlt mir ein wenig Zeit, das alles anzuschauen. Gute Idee mit der Liste. Ich habe mir schon viele Medikamente mit unserer ABDA-Datembank angeschaut.

Ich habe auch die alten Zeitschriften bekommen, z.B. PTA-Heute oder so eine Website zur Fortbildung/Auffrischung/Beratung geschickt bekommen.

Ja, es ist mir schon mal passiert. Ich versuche so gut wie es geht alles zu beachten und richtig zu beliefern bzw. herzustellen. Ja, das ist mir bewusst. Das ist viel Verantwortung (für wenig Geld) und kein Spaß...

Ich hoffe er ist froh, weil ich eig. weg will.

Es ist mein Pflicht-Praktikum und meine erste richtige Berufserfahrung nach der Berufsschule. Ich möchte zuerst in kleine Apotheke wechseln, wo der Aufwand nicht mehr so hoch ist. Da verdiene ich Geld, bis ich ausziehen kann. Dann gehe ich in die Industrie oder die genannten Beispiele, die du genannt hast. Eher aber aus dem Grund des Gehalts und nicht, weil es mir nicht liegt.

Meine Apotheke ist keine normale Apotheke. Neben unserer Apotheke ist auch ein Krankenhaus, mehrere Kliniken, Krankenhausapotheke und ein MVZ, mit denen wir in irgendeinen Verhältnis stehen. Deshalb sind auch viele Leute bei uns in der Apotheke da, damit jeder sich noch darum kümmern kann.

Wenn ich nicht lernen würde, würde ich absolut in dieser Apotheke untergehen.

In der Schule haben die Lehrerinnen mir gesagt, dass es einfacher sein wird und man genug Zeit statt in der Apotheke hat. Falsch gedacht, oder ich bin in der falschen Apo gelandet, der Gegenteil ist der Fall. Man bekommt Stress und Zeitdruck stärker vermittelt.

+ Kollegen sind krank und man muss dann die Arbeiten dann für die übernehmen.

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DummAberClever 
Fragesteller
 21.12.2023, 18:23
@DummAberClever

Bei der Selbstmedikation tausche ich mich auch mit Kollegen aus und lerne dabei auch, was sie empfehlen, was sie speziell erfragen, usw.. Wenn ich mir unsicher bin, hole ich auch einen Kollegen zur Hilfe oder frage nach Rat.

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DummAberClever 
Fragesteller
 21.12.2023, 18:46
@DummAberClever

Zusätzlich noch haben wir eine Filial-Apotheke ganz in der Nähe, mit der wir Medikamente umbuchen und Produkte austauschen. Manchmal muss ich da Sachen abholen oder rüberbringen.

Auch muss ich den ganzen PKA-Ablauf können. Wenn die PKAs nicht da sind, übernehmen die PTAs oder Praktikanten. Die Apotheker sind nicht dafür zuständig. Das ist mega viel, weil große Apotheke.

Ich werde auch als Praktikant auch an Samstagen eingesetzt und muss flexibel sein.

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Und so kann dein Chef sich überlegen, dich aus dem Betrieb rauszuschmeißen. Eine Ausbildung ist nicht nur das lernen, was in der Schule vorkommt, sondern DU SELBER musst diesen Lernstoffe im Kopf kriegen und auch in der Lehrzeit auch Praxis anwenden. Natürlich ist es ärgerlich, wenn ein Lehrling gar nichts hinbekommt, obwohl das alles in der Ausbildung gelernt wurde und schließlich willst du doch die Ausbildung erfolgreich beenden und nicht dein Chef.

Dein Charakter ist ebenfalls nicht akzeptabel in diesem Job und langsam arbeiten und denken ist für dich ok? Das zeigt schon mal, dass du sehr unzuverlässig bist und dich nicht bemühst, den Job auszuführen. Klar, der Chef hat darauf keine Lust und hat stress. Dass du ständig Ärger bekommst, weil du ständig nachfragst, liegt einfach daran, dass du dich nicht konzentrierst auf der Arbeit. Es gibt keine Aufgabe, wo du ganz in aller Ruhe erledigen kannst. Sollte da ein Kundenauftrag liegen oder Systeme, die zügig arbeiten, sollte man schon schnell reagieren können. Andernfalls wäre diesen Auftrag in die Hose gegangen und man macht nur noch Verluste

Ich kann diesen Frust von deinem Chef vollkommen verstehen. Denn mittlerweile haben viele Firmen Probleme mit einigen Arbeitern, die zuerst nicht richtig klar denken können oder eben nur so arbeiten was gesagt wurde. Schlimmer ist, wenn ein Arbeiter nicht rechnen kann. Das passiert häufig, dass solche Leute nur paar Wochen wieder rausgeschmissen werden. Denn diese Leute braucht kein Unternehmen

Mein Arbeitgeber ist genervt, weil ich ständig Fragen stelle oder nachfragen muss, auch bei anderen Kollegen

Aber nur so kannst Du doch noch offene Defizite in Angriff nehmen um diese abzustellen.

Sollte natürlich nicht täglich die gleichen Fragen zu einer Aufgabe sein

DummAberClever 
Fragesteller
 21.12.2023, 14:28

Ich stelle sehr viele Fragen, auch Fragen, die ich selbst lösen oder beantworten könnte, weil ich es einfacher finde, wenn andere sie mir es beantworten, damit es schneller geht...

Gleiche Fragen stelle ich nicht mehr. Habe ich mal gemacht und ich wurde deswegen angemault, dass das mir schon mal erklärt worden ist. Ich solle in meinen Notizen schauen, die ich gemacht habe.

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Antitroll1234  21.12.2023, 14:31
@DummAberClever
auch Fragen, die ich selbst lösen oder beantworten kann

Das solltest Du vermeiden, gehört ja zur eigenen Entwicklung und Erwartung des AG dazu, selbständig Lösungen zu finden.

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DummAberClever 
Fragesteller
 21.12.2023, 14:32
@Antitroll1234

Ich solle mal selbst nachdenken, mein "Hirn anschalten", wurde mir gesagt

Wenn ich selbst Lösungen suche, sei ich zu langsam und solle mich beeilen.

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Übernommen werden kommt immer besser an, auch wenn du dann wechselst, das kannst du ja immer noch.

Es ist okay, langsam zu sein oder nachzufragen. Wichtig ist, dass du dir dann Gedanken machst, woran das liegt und es beim nächsten Mal besser machst. Überleg dir eine Taktik, wie es schneller gehen kann. Verbessere deinen Arbeitsplatz oder halte dich nicht mit Kleinigkeiten auf, kurze Wege etc. Versuch selbstständiger zu denken, bevor du eine Frage stellst frage dich auch mal, kann ich das kurz ausprobieren oder googlen oder komme ich selbst auf die Lösung?

Schreibe mit, wenn du dir etwas wichtiges merken sollst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Fassen wir zusammen. Du bist langsam. Du bist unzuverlässig. Natürlich hat dein Chef damit ein Problem.

Nun weißt du woran du dringend arbeiten solltest.

DummAberClever 
Fragesteller
 21.12.2023, 14:34

Ich bin nur Azubi, Praktikant. Werde auch bezahlt und hab ein Arbeitsvertrag, aber ich fühle mich halt nicht in der Position, wo ich viel Verantwortung tragen muss.

Ich bin langsam. Ich kann daran nichts ändern.

Ich kann zuverlässig erscheinen. Ich sage lieber die Wahrheit, aber ich kann falsche Sicherheit bei den anderen Kollegen vorgaukeln. Ob es Sinn macht, ist eine andere Frage. Ich stelle dann halt keine Fragen mehr.

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