Kann man einen Sachverhalt direkt ansprechen, ohne das der Allgemeinmediziner beleidigt wird (siehe Text)?
Also ich habe einen Hausarzt schon länger, seit 2017 mindestens. Vorher hatte ich einen anderen. Es ist also eigentlich der Nachfolger. Der ehemalige ist in Rente gegangen. Viele finden meinen Hausarzt, sind selber dort, toll. Ich kann leider nur das Gegenteil behaupten. Er interessiert sich kaum für meine Symptome. Wahrscheinlich bin ich ihm unsympathisch, so schätze ich das ein. Die Frage ist, ob ich mir deswegen einen anderen Hausarzt suchen soll oder das Thema mal direkt ansprechen soll? Meint ihr aber, dass er dann auf beleidigt tut, weil ein Arzt sollte eigentlich im Stande sein zu reflektieren, oder?
Zum Beispiel muss ich mir immer die Frage anhören von ihm: Warum sind Sie heute (wieder) gekommen? Diese Fragestellung zeigt für mich schon, wie wenig Einfühlungsvermögen er hat und wie sympathisch ich ihm bin. Man könnte die Frage auch anders formulieren. Zu anderen ist der Arzt aber anders, wie ich es von Erzählungen weiß. Manche werden auch richtig untersucht. Also entweder hat der Arzt von seinem Gebiet nicht soviel Ahnung oder er hat einfach kein Interesse. Zöliakie wurde zum Beispiel auch nur zufällig bei mir entdeckt.
Wie soll ich den Arzt am besten auf sein Verhalten ansprechen? Soll ich ihm sagen sowas wie: Ich habe das Gefühl, Sie glauben mir nicht. Kann es sein, dass ich Ihnen als Patient unsympathisch bin? Oder was meint ihr, was man sagen könnte oder meint ihr, er wird dann beleidigt sein?
Wenn ich zum Beispiel meine Symptome schildere und er es wieder herunterspielt oder keine Interesse an einer Untersuchung zeigt, was könnte ich ihm sagen? Meine Mutter hat sich auch vom Hausarzt entfernt. Sie war früher auch bei meinem Hausarzt. Die Frage ist einfach abhauen wie meine Mutter und einen neuen suchen oder ihm eine zweite Chance geben und nach einen Gespräch suchen?
1 Antwort
Ich kann gut nachvollziehen, wie unangenehm diese Situation für dich ist.
Meiner Meinung nach kannst du den Sachverhalt durchaus direkt ansprechen ,aber am besten in einer wertschätzenden und offenen Art, damit dein Arzt nicht sofort in die Defensive geht. Du könntest zum Beispiel sagen: „Mir ist aufgefallen, dass ich oft das Gefühl habe, nicht richtig gehört zu werden. Das macht es für mich schwierig, offen über meine Symptome zu sprechen. Können wir das vielleicht anders machen?“ Oder: „Ich habe manchmal das Gefühl, dass meine Beschwerden nicht ganz ernst genommen werden. Ich würde mir wünschen, dass wir gemeinsam genauer hinschauen.“
Wenn deine Symptome heruntergespielt werden oder keine Untersuchung erfolgt, könntest du auch klar äußern: „Ich habe das Gefühl, dass meine Beschwerden ernster sind, als es scheint. Können wir das bitte genauer anschauen?“ Oder: „Ich möchte sicherstellen, dass nichts übersehen wird. Könnten wir eine Untersuchung machen oder mich gegebenenfalls zu einem Spezialisten überweisen?“
Sollte sich trotz eines ehrlichen Gesprächs nichts ändern und du dich weiterhin nicht gut betreut fühlen, ist es völlig in Ordnung, einen anderen Hausarzt zu suchen. Die Beziehung zum Arzt sollte auf Vertrauen und Respekt basieren. Wenn deine Mutter den Wechsel gewagt hat und sich damit besser fühlt, kann das ein guter Weg sein.
Am wichtigsten ist, dass du deine Gesundheit ernst nimmst und dich nicht mit Unzufriedenheit abfindest. Ein Arzt sollte professionell genug sein, um Feedback anzunehmen und auf seine Patienten einzugehen.
Alles gute und LG