Kann es überhaupt einen richtigen Gebrauchtmarkt geben für E-Autos?

9 Antworten

Auch für Verbrenner bei denen die Garantie bereits abgelaufen ist, gibt es ja einen ernstzunehmenden Gebrauchtmarkt. Tatsächlich ist das Risiko einen älteren Verbrenner zu kaufen aber viel höher, weil beim Motor erheblich mehr kaputt gehen kann, und man kann nicht reinschauen.

Elektroautos lassen sich vom Zustand her viel leichter beurteilen, weil man den Zustand der Batterie auslesen kann.

Tatsächlich stellen gerade immer mehr Menschen fest, dass die Batterien auch nach vielen Jahren der Nutzung meist deutlich besser sind, als man das gemeinhin annimmt.

Der Gebrauchtmarkt für ältere E-Autos so ab Baujahr 2013 ist zwar noch relativ klein, weil damals ja nur lächerlich wenig E-Autos neu zugelassen wurden, hauptsächlich sind das Renault Zoe, EGolf, EUp!, Nissan Leaf und Tesla Model S Wenn Du bei Mobile.de suchst wirst Du aber merken, dass das Preisniveau eher hoch ist. Es gibt also mehr Nachfrage als Angebot.

Es gibt also auch heute schon einen Gebrauchtmarkt und der wird stetig wachsen. Und ja, natürlich wird dann auch über "Batterie Degradation" gesprochen. Allerdings sind das dann nicht 50% wie Du vermutest sondern Eher Werte um 80%-90% Restkapazität (10%-20% Degradation). Ein Akku mit nur noch 50% würde als Schrott gelten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.
Miniaturwelt  06.07.2023, 11:18

Und auch hier! - ein Model S mit 50% Akku Kapazität ist für die Stadt immernoch ein ganz hervorragendes Auto.

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mloeffler  06.07.2023, 11:29
@Miniaturwelt

Das sehe ich zwar genauso wie Du, allerdings musst Du bei einem Akku der bereits auf 50% runter ist befürchten dass er immer schneller an Kapazität verliert. Irgendwann ist ein Akku einfach hinüber. Allerdings dauert das wirklich seeeeeehr lange.

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Miniaturwelt  06.07.2023, 11:32
@mloeffler

Korrekt. Der Verschleiß der letzten 50-60% Prozent steigt immer schneller.

Jenach Zeit, kann dieses reine Stadtfahrzeug noch einige - viele tausende Kilometer sicher zurücklegen.

Man kann sich aber bei längeren Urlaubsstrecken nicht mehr so wirklich auf das Fahrzeug verlassen.

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Tacheles88  06.07.2023, 14:01
@Miniaturwelt

Ein Model S ist weder mit 50 noch mit 100 % Akku ein hervorragendes Auto für die Stadt...

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mloeffler  06.07.2023, 15:52
@Miniaturwelt

Ich vermute @Tacheles88 meint damit das ein Model S für eine normale Deutsch Stadt einfach zu groß ist. Und @Miniaturwelt meint, dass man für Stadtverkehr übliche Strecken, egal ob Die nun in einer "Stadt" oder in der Umgebung von 3 Bauernhöfen und 5 Dörfern stattfinden auch mit einem Model S was gerade mal noch 30 kWh Akkukapazität aufweist, ziemlich gut seine Alltagswege bestreiten kann. Ich finde, wenn ich Euch da richtig verstehe, dann habt Ihr damit beide recht.

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Miniaturwelt  06.07.2023, 16:14
@mloeffler

Ganz genau!

Darüberhinaus würde ich behaupten, dass ein Model S trotz seiner Größe für die Stadt völlig in Ordnung ist. Man muss sich halt mal dran gewöhnen, dann kann man praktisch ohne Einschränkungen alles machen, was ich zuvor auch machen konnte.

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mloeffler  06.07.2023, 16:28
@Miniaturwelt

Naja, mir wäre so ein Schiff für die Stadt zu groß. Es ist ja nicht nur dass du ihn in die Parklücke Zirkeln musst, sondern auch dass der Platz den Du damit beanspruchst auch anderen fehlt. Aber darüber sollten wir im Einzelfall nicht streiten.

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Miniaturwelt  06.07.2023, 16:32
@mloeffler
Es ist ja nicht nur dass du ihn in die Parklücke Zirkeln musst, sondern auch dass der Platz den Du damit beanspruchst auch anderen fehlt. Aber darüber sollten wir im Einzelfall nicht streiten.

Wir sprechen doch nicht von einem 6,5m langen Pullman-Guard, ich bitte dich...

Wir haben beim Model S normale Limousinenausmaße eines Durchschnittsfahrzeuges.

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beopro 
Fragesteller
 10.07.2023, 22:19
@Miniaturwelt

klar, für 1000 Euro gerne. Für 10 000 Euro nein danke, da krieg ich einen guten Verbrenner

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Miniaturwelt  11.07.2023, 02:49
@beopro

Für 1000 gibt's Nichts brauchbares. Weshalb sollte es dafür einen Tesla geben?

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Es gibt ja auch einen Gebrauchtmarkt für Verbrennerautos, obwohl die Hersteller teilweise nur 2-3 Jahre Garantie geben und klar ist, dass ein 10 Jahre altes Auto nicht mehr so gut in Schuss ist, wie neu.

Ich verstehe nicht, warum du meinst, dass nach 8 Jahren zwangsweise die Akkukapazität in die Knie geht. Nur weil dann niemand mehr für die Kapazität garantiert?

Klar, die Akkukapazität wird wahrscheinlich langsam kleiner. Man muss über die Jahre sukzessiv immer ein Bisschen früher an die Ladesäule fahren. Aber immerhin bleibt das Auto nicht spontan unbenutzbar stehen, wie das z.B. bei einem streikenden DSG oder einer abgenutzten Kupplung am Verbrenner der Fall ist.

Oder wird es einen Gebrauchtmarkt für "ausgelutschte" E-Autos geben, die nur noch 50% Kapazität auf dem Akku haben ?

Naja, einen Akku, der nur noch 50% seiner Kapazität hat, würde wohl jeder als kaputt bezeichnen. Analog zu einem Verbrennungsmotor, bei dem ein oder zwei Zylinder ausgefallen sind. Aber ich sehe keinen Grund zur Annahme, dass dieses Phänomen bei 10 Jahre alten E-Autos reihenweise auftreten wird.

Sondern bei 10 Jahre alten Autos reden wir wahrscheinlich von so 70-80% Akkukapazität. Sprich, wenn das Auto im Neuzustand 400 km Reichweite hatte, sind es jetzt eben "nur" noch 300 km. Wenn du aber bedenkst, dass die wenigsten Menschen tagtäglich 300 km weit fahren, merkst du allerdings dass auch diese reduzierte Reichweite für den Alltag absolut ausreicht.

Also ja, ich bin absolut überzeugt, dass es eine Nachfrage für gebrauchte E-Autos geben wird. Vielleicht noch nicht in den nächsten 5-10 Jahren, wo gebrauchte Verbrenner auch im Betrieb günstiger sind.

Aber wer steckt da noch tausende von Euros rein, wenn niemand sagen kann, wann der Akku ganz kaputt ist ?

Es stecken ja heutzutage auch Leute tausende Euros in Verbrennerautos, bei denen keiner mehr garantiert dass der Motor am nächsten Tag noch anspringt...

beopro 
Fragesteller
 06.07.2023, 10:54

bei denen keiner mehr garantiert dass der Motor am nächsten Tag noch anspringt...

aber die Erfahrung lehrt, daß Motoren eben sehr lang halten, und nicht spontan kaputt gehen...

Sprich, wenn das Auto im Neuzustand 400 km Reichweite hatte, sind es jetzt eben "nur" noch 300 km.

Schon dumm, wenn man aber bisher manchmal jemand besuchen mußte und seine "typsiche" Strekce hatte, dann muß man wieder neu planen.

Die Fahrt in den Urlaub dauert dann auch jeden Jahr länger....wie krank ist das ?

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RedPanther  06.07.2023, 11:18
@beopro
aber die Erfahrung lehrt, daß Motoren eben sehr lang halten, und nicht spontan kaputt gehen...

Nö. Schaue dir z.B. die frühen TSI-Motoren im VW-Konzern an: Da hat wahrscheinlich selbst bei VW jemand 'nen Sekt ausgepackt, wenn da mal ein Motor die 200.000 km erreicht hat.

Oder die 2.2 l Dieselmotoren bei Mazda in 2012/2013: Teilweise haben die Nockenwellen keine 20.000 km durchgehalten. Bei der Rückrufaktion von Mazda wurde im Grunde der komplette Motor zerlegt und wieder aufgebaut.

Und doch werden Autos mit genau diesen Motoren als Gebrauchtwagen gekauft.

Schon dumm, wenn man aber bisher manchmal jemand besuchen mußte und seine "typsiche" Strekce hatte, dann muß man wieder neu planen.

Oh ja, stimmt: Wenn man mit einem anderen Auto ein Bisschen umplanen muss, ist betreffendes Auto absolut nicht verwendbar. Zum Umplanen müsste man ja geistig flexibel sein, das kann doch echt keiner verlangen.

Also ob du es glauben willst oder nicht: Es wird in dieser Welt Menschen geben, die keine Angst vor seelischen Schmerzen haben, wenn sie mal ein Bisschen anders planen müssen. Und für die ist die Notwendigkeit einer Umplanung dann eben auch kein Argument gegen ein bestimmtes Auto.

Die Fahrt in den Urlaub dauert dann auch jeden Jahr länger....wie krank ist das ?

Guckst du jetzt auch schon bei der Urlaubsplanung auf Google Maps und sagst "8 h Fahrzeit und keine Minute weiter"? Oder ist es nicht eher so, dass du dir ein Ziel aussuchst und wenn das dann eine Stunde mehr Fahrzeit ist, dann ist das eben so?

Also ich weiß nicht, wie oft du in den Urlaub fährst und was für einen Stress du dir auf dem Weg in den Urlaub machst.

Aber es gibt durchaus auch Menschen, die beim Weg in den Urlaub keine Hektik machen, sondern es dauert so lange wie es dauert. Die 3-4x im Jahr kann man sich auch mal entspannen. Und dann tut es auch nicht weh, wenn man unterwegs nochmal eine Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang oder ein Picknick hat. Wirst du mir ebenfalls nicht glauben wollen, ist aber so.

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beopro 
Fragesteller
 10.07.2023, 22:24
@RedPanther

schon, aber den Streß mit belegten Ladesäulen, nicht kompatiblen Tankkarten usw...macht die Strecke UNPLANBAR...

Italien oder Kroatien sind nunmal über 1000 Km bei mir...

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beopro 
Fragesteller
 10.07.2023, 22:24
@beopro

ach ja, und beim Skifahren gehen, ist weniger Energie für die Heizung übrig...

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RedPanther  11.07.2023, 08:17
@beopro

Ja, da bin ich bei dir: Bei der Ladeinfrastruktur gibts auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf. Aber ist das ein Fehler des gebrauchten E-Autos?

Du sagst ja auch nicht "es gibt keinen Gebrauchtmarkt für Fahrräder, weil die Radwege teilweise unbenutzbar sind".

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p1234p1234  11.08.2023, 13:07

"wenn das Auto im Neuzustand 400 km Reichweite hatte, sind es jetzt eben "nur" noch 300 km"

Welches E-Auto hat "echte" 400 km Reichweite ? Die gilt bei 20 Grad und flacher Strecke. Ja die gibt es, aber nur im höherrpreisigen Segment.

Was ist mit Familien, die auf EIN Auto angeweisen sind. Bei Sommer und Winter, für den Winterurlaub im Schnee und die Fahrt nach Italien ?

Mit Kinder auf dem Rücksitz, die Filme gucken wollen, mit Heizung oder Klima angeschaltet, weil das nötig ist mit Kindern. Saugt voll dem Akku....

wenn der dann noch auf 70-80% runter geht ist das ein Supergau !

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Angebot und Nachfrage regeln den Markt - so wird das auch bei E-Autos der Fall sein.

Bei gebrauchten Verbrennern geht man beim Kauf ja ebenso ein Risiko ein. Statt dem nicht mehr komplett befüllbaren Tank können jederzeit andere teure Reparaturen fällig werden.

beopro 
Fragesteller
 10.07.2023, 22:20

aber die Reparaturen sorgen wenigstens wieder für vollwertige Reichweite.

Ein E-Auto ist DAUERHAFT kaputt, dadurch, daß der "Benzintank" kleiner geworden ist.

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mloeffler  10.07.2023, 22:25
@beopro

Naja, das ist doch wohl eine Vermehrung der Tatsachen. Ein altes Auto was nur noch halb soweit fährt kann man noch benutzen. Eines mit Motorschaden meist nur noch verschrotten, das fährt nämlich gar nicht mehr.

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beopro 
Fragesteller
 10.07.2023, 22:26
@mloeffler

das stimmt, aber der Motor hält oft sehr lange, zumindest bei Mazda, Ford und Opel und Toyota. Einen Tauschmotor gibt es schon für 1000 Euro...

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mloeffler  10.07.2023, 22:37
@beopro

Ich kenne das Elend aus erster Hand. Ich habe nämlich 2 Söhne 😉 Weißt du wie schwer so ein scheiß Motor ist, weißt du wie viele Freunde Du noch hast wenn dringend das Getriebe, der Motor oder sonst eine Plackerei an irgendeinem uralten Benz oder Toyota der schon 280000 km auf der Uhr hat zu machen ist. In die Werkstatt kannst du so 'ne Schlurre ja nicht bringen das kostet ja mehr als verschrotten und wieder irgendwelches Alteisen kaufen. Na klar es gibt immer auch irgendein Auto was alle anderen überlebt hat. Das ist aber nicht der Beweis für die Langlebigkeit, sondern die Ausnahme.

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beopro 
Fragesteller
 10.07.2023, 22:39
@mloeffler

280 000 ist zuviel. Aber 100 000 ist noch kein Alter für einen Verbrenner.
Auch 150 000 geht noch. Ab 200 000 wird es enger, aber dann kommt es auf die Marken an...

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Mariiaaca  10.07.2023, 22:47
@beopro

Mit E-Autos habe ich persönlich keine Erfahrung. Es gibt aber auch bei Verbrennern Schäden dessen Reparatur dermaßen ins Geld gehen, sodass der Wert des Autos dadurch deutlich überstiegen wird.

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mloeffler  10.07.2023, 22:52
@beopro

Aber wenn wir jetzt wieder über 100.000 oder 150.000 km Reden dann reden wir über Laufleistungen bei denen von der Akku Degradation beim BEV in der Regel noch gar nichts zu merken ist.

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Sind frische Akkus nicht einfach Ersatzteile? Meine Autobatterie muss ich auch alle sechs, sieben Jahre austauschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
beopro 
Fragesteller
 06.07.2023, 10:27

Bloss kostet die ca. 100 Euro. Ein E-Auto Akku kostet 20 000 Euro + ein paar Tausend für den Einbau.

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zalto  06.07.2023, 10:31
@beopro

Da sollten die Preise doch nochmal kräftig fallen. Ist zwar High-Tech, aber auch keine Raketentechnologie. Und wertvolle Rohstoffe sollten sich aus der Altbatterie recyclen lassen.

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Mmits  06.07.2023, 10:28

Die Autobatterie ist in 2min gewechselt und kostet +/- 100€.

der E-Akku ist eine ganze andere Baustelle.

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KolnFC  06.07.2023, 10:37

Ja, aber der Akku kostet gern mal soviel wie der halbe Neuwagen.

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errost  06.07.2023, 12:06

Eine Autobatterie ist aber in den allermeisten fällen keine Lithium Batterie. Die Dinger halten deutlich länger.

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Garantie heißt in dem Fall: Der Hersteller garantiert nach X Jahren oder Y Kilometern eine Kapazität von Z%. Je nach Hersteller können das aktuell bis 10 Jahre und 70-80% sein. Durch Erfahrungswerte wurden diese in den letzten Jahren immer wieder nach oben korrigiert. Es gibt auch Berichte von Akkus, die bereits 1 Mio km hinter sich haben und noch gut 90% State of Health aufweisen.

Zum Vergleich: Verbrenner schlucken im Alter mehr, Elektroautos speichern weniger.

Wenn du also ein gebrauchtes E-Auto angeboten bekommst, dass z. B. 350km Reichweite statt neu 500km hat, kann das dennoch für deinen Use Case sinnvoll sein... Oder man nutzt irgendwann den Akku als stationären Energiespeicher.

beopro 
Fragesteller
 10.07.2023, 22:21

gerne, wenn ich ein E-Auto für 1000 Euro kriege....sehr ich aber nirgends...

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