Jüngere Schwester hat sich geoutet bei mir?
Hallo
wie würdet ihr damit umgehen, wenn eure 13 Jahre jüngere Schwester sich bei euch als lesbisch outet ?
ich persönlich habe nichts dagegen, mir fällt es nur schwer sie vollkommen ernst zu nehmen. So möchte ich ihr das aber nicht sagen, weil das verletzten sein kann
Das Problem ist auch, dass sie es meiner Mutter nicht sagen könnte, die ist da etwas altmodisch. Bislang hat sie sich in der Familie nur mir geöffnet und ich denke mit 15 sollte man wissen, welche sexuelle Neigung man hat oder?
12 Antworten
Es kann durchaus eine "Phase" sein, bei ihr, die schneller vorbei ist, als man guggen kann^^
Kann aber auch sein, dass sich das noch mehr in Richtung Frauen verfestigt...alles möglich und schon da gewesen...
Sei einfach für sie da, wenn sie jemd zu reden braucht, alles muss nt sein. Wenn, dann wird sich, vielleicht, iwann ihre Freundin einfach der Familie vorstellen...;)
Warum fällt es dir schwer, es ernst zu nehmen? Ich bin mir sicher, sie hat sich da schon Gedanken drum gemacht. Einfach akzeptieren und niemandem sagen, ende.
Deine Schwester müsste sich ja eigentlich gar nicht outen, oder? Eines Tages wird sie euch allen ihre Partnerin vorstellen und damit hat sich die Sache. Das würde ich deiner Schwester auch so sagen, nach dem Motto: Wenn du eine Freundin hast, musst du sie mir unbedingt vorstellen. Also, so wie man sich auch bei einem Heterosexuellen verhalten würde. Da outet man sich ja auch nicht, sondern es gilt als selbstverständlich.
Ich würde es zur Kenntnis nehmen, meine Unterstützung zusagen und ansonsten gar nichts machen, so lange sie nicht in Schwierigkeiten ist.
Man muss sich auch nicht immer sofort outen und jedem Menschen ins Gesicht rufen "hey, nur damit Du es weißt, ich bin übrigens lesbisch".
Ich würde an ihrer Stelle so leben, wie ich es denke und nach und nach je nach Situation Leute einweihen oder auch nicht.
Je mehr Gewese man darum macht, desto mehr ist es dazu angetan, zur Diskussion herauszufordern.
Deshalb: Lesbisch-Sein als normal ansehen und normal damit umgehen.
Ich renne ja auch nicht durch die Gegend und verkünde jedem, "ach, ich bin übrigens Hetero, spannend, nicht wahr?" .
Je weniger Drama, desto weniger Drama.
Man muss sich nicht sofort outen. Wozu?
Da stimme ich dir zu, aber manchmal muss man es sagen, damit dieser Mühlstein von Herzen fällt. Dieses ganze Gelaber alter Tanten, die Fragen, warum man nicht heiratet, keine Kinder hat. Stereotype Witze über Männer und Frauen. Neulich meinte ein Taxifahrer zu mir, dass Cottbus kein Reiseziel für Frauen sei, denn die haben nur 2 Schuhläden. Ich sagte, das macht nichts, denn ich habe nur 2 Schuhe.
Ich weiß, was Du meinst, meine beste Freundin wurde von ihrer Mutter damals gefragt, wie sie das im Bett denn machen. Sie könne es sich nicht vorstellen.
Meine Freundin meinte, wenn Du mir im Detail erzählst, was Du mit Papa machst, verrate ich es Dir.
Der Vergleich ist doch Unsinn, als hetero brauchst du dich nicht outen, es geht eh jeder davon aus, dass du es bist. Und keiner hat was davon gesagt, dass die Schwester durch die Gegend rennt, und jedem entgegenschreit dass sie lesbisch ist.
Das Drama kommt auch nicht von ihr, sondern von den Leuten, die nicht damit umgehen können. Nur wegen solchen Leuten müssen wir jetzt so ein Drama drum machen. Gibt immer noch genug Eltern die ihre Kinder wegen Homosexualität vor die Tür setzen, oder sonstwie schlecht behandeln. Das kommt aber nicht, weil das Kind Drama macht, sondern weil die Eltern nicht damit umgehen können, dass es nicht heterosexuell ist.
Was hilft ein späteres Outing? Damit verschiebt man das Drama doch nur. Ich will nicht Angst haben müssen, rauszufinden, dass meine Mutter nichts mehr mit mir zu tun haben will, wenn ich ihr meinen Freund vorstelle. Das Risiko will ich vorher kennen. Und wenn die Eltern kein Problem damit haben gibts eh kein Drama.
Nochmal, das Drama kommt von den Leuten, die Homosexualität nicht akzeptieren, und dann so tun als wär die Person weniger wert.
Nichts anderes schrieb ich und Du musst meine Antwort nicht unsinnig nennen. Ich habe mit vielen Homosexuellen zu tun und jeder bestimmte die Zeit für das Outing selbst. Ich habe nirgends behauptet, dass das Drama von den Homosexuellen ausgeht. Im Grunde wiederholst Du hier nur meine Aussage. Und Du musst nicht bildliche Sprache wie "umherrennen" usw 1:1 wörtlich gemeint auslegen.
Ich habe nicht deine Antwort als unsinnig bezeichnet, da sind einzelne Punkte drin, die ich sehr gute finde. Es war explizit der Vergleich, den ich als Unsinn bezeichnet habe. Wenn du mich schon dafür kritisierst, dass ich deine Antwort scheinbar missverstehe könntest du dich doch bemühen meine richtig zu lesen.
"Ich renne ja auch nicht durch die Gegend und verkünde jedem, "ach, ich bin übrigens Hetero, spannend, nicht wahr?" ."
Auf diesen Satz, und diesen Satz allein, bezog sich mein "Unsinn". Dabei bleibe ich auch, es ist absolut nicht dasselbe. Die Gründe hab ich oben erklärt. Dass du mit Homosexuellen zu tun hast ändert daran nichts. Dieser Vergleich wird wieder und wieder gebracht, er macht aber absolut keinen Sinn.
"Je mehr Gewese man darum macht, desto mehr ist es dazu angetan, zur Diskussion herauszufordern."
Hier implizierst du doch ganz klar, dass jemand, wenn er/sie sich outet, damit Drama macht. Sich zu outen heißt nicht, dass man viel Gewese darum macht. Wenn die Eltern kein Problem damit haben entsteht da eh kein Drama draus. Und wenn doch, sind die Eltern an dem Drama und der Diskussion schuld.
Ich lese das jetzt aber mal so positiv wie ich kann, und vermute dass du der Fragestellerin nahelegst, nicht im Namen ihrer Schwester eine große Sache draus zu machen. Falls du das so gemeint hast stimme ich völlig zu, und entschuldige mich hiermit.
"Und Du musst nicht bildliche Sprache wie "umherrennen" usw 1:1 wörtlich gemeint auslegen."
Die Formulierung mag von meiner Seite etwas übertrieben gewesen sein (sorry), aber der Punkt ist doch derselbe. Du implizierst, dass man es jedem auf die Nase bindet, wenn du schreibst "Ich renne ja auch nicht durch die Gegend und verkünde jedem, "ach, ich bin übrigens Hetero, spannend, nicht wahr?" ." Was genau sollst du sonst meinen, als dass man es jedem auf die Nase bindet? Wir reden hier ja nicht mal von einer Regenbogenparade (ich schätze du meinst das?), sondern, dass man es einfach den Leuten erzählen will, die einem wichtig sind. Auch wenn du es nur bildlich meinst, es hat mit dem wovon die Fragestellerin spricht schlicht nichts zu tun. Sie hat doch nirgends gesagt, dass sie es Fremden erzählt, nur der Mutter. Und das hat doch wirklich nichts mit dem zu tun, was du geschrieben hast.
Hi, also ich würde es verstehen und versuchen sie zu unterstützen und nicht als Hetero anzusehen weil sie das verletzen könnte. Wenn eure Mutter altmodisch ist würde ic es ihr eher nicht sagen sondern erst wenn sie erwachsen ist vielleicht auch später.
Viele Grüße!
Ich kenne mich mit dem Thema schon ganz gut aus zumal ich schwule Freunde habe und auch an der Uni viele Gender Seminare hatte.
nur war ich selbst nie persönlich betroffen und wollte einfach schauen, wie ich damit umgehen soll:) ich bin eben die älteste und sie die jüngste Schwester. Möchte sie auch unterstützen so weit es geht