Ist studieren ähnlich wie Schule?

8 Antworten

Nein, das war zumindest bei mir ganz anders.

Die Verantwortung für dein Studium trägst allein du. Professoren halten Vorlesungen und bieten (mit Assistenten) Tutorien an, die dich darin unterstützen, dass du den Stoff verstehst, aber wenn du das nicht hinbekommst und das Studium schmeißt, kann denen das letztlich egal sein. Kurz: Niemand interessiert sich für deinen Studienerfolg außer dir.

Für mich war es cool, dass ich mich den ganzen Tag - über Jahre! - nur um ein Fach kümmern musste. Fächer, die mir nicht lagen oder auf die ich keine Lust hatte, gab es nicht, weil ich ja genau das studiert habe, was mir Spaß gemacht hat. Das ist richtig cool.

Das bringt mich zum dritten großen Unterschied: Cool ist das, ja, aber es war zumindest in meinem Fach mit ganz erheblich mehr Zeitaufwand und Selbstdisziplin verbunden als alles, was ich jemals in der Schule gemacht habe, Abitur eingeschlossen. Die Zeit, die ich in mein Studium investiert habe jede Woche, war enorm, ich schätze mal, so 80 Stunden im Schnitt. Das habe ich in der Schule nicht mal annähernd gemacht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Promotion in Angewandter Mathematik

Nein absolut nicht. In der Schule gibts einen festen Stundenplan, Anwesenheitspflicht, der Lehrer unterrichtet direkt und aktiv mit der Klasse, es gibt Feedback, Leistungsnachweise zwischen drin. Lehrer geben sich dann auch öfters Mühe problematischen Schülern zu helfen und irgendwie zu unterstützen.

Im Studium suchst du dir den Plan selbst aus, es interessiert keinen ob du da bist. Der Lehrer steht einfach vorne, redet die Vorlesung durch, und es wird erwartet das du alles bis zur Prüfung kannst. Fertig.


Adomox  14.05.2025, 08:15

Welches Studium besteht denn nur aus Vorlesungen?

EinTyppie  14.05.2025, 08:16
@Adomox

Es gibt auch n paar Labor/Praxis sachen, ja, die machen aber absolut nicht deine Endnote aus. Wenn du die Vorlesungen nie besuchst und den Stoff nicht durchgehst, kackst du so oder so ab.

Adomox  14.05.2025, 08:17
@EinTyppie

Du hast hier womöglich einen bestimmten Studiengang im Sinn; so ist bei Weitem nicht jedes Studium aufgebaut.

Teils.

Was gleich ist: du musst lernen und schreibst Prüfungen.

Was unterschiedlich ist: niemand interessiert sich dafür, was du machst. Ob du Vorlesungen besuchst oder nicht. Niemand erinnert dich an Termine o.ä. Du musst dich definitiv selbst organisieren.


Dreamdrummer  14.05.2025, 09:14

Bei Hochschulen wird schon darauf geachtet, dass man mindestens bei 50 % der Vorle-sungen anwesend war, ansonsten wird man nicht zur Prüfung zugelassen. Ob das an Unis auch so ist, weiß ich nicht.

RobertLiebling  14.05.2025, 09:19
@Dreamdrummer

Zumindest an der Uni München hat das niemanden interessiert. Zumindest bei Vorlesungen und Übungen.

Seminare sind natürlich eine andere Sache; da herrscht Anwesenheitspflicht.

Das Studium funktioniert grundlegend anders als die Schulzeit! In der Schule bekommt man vorgekaute Häppchen serviert, mit klar strukturierten Lehrplänen, regelmäßige Hausaufgabenkontrollen und Lehrer, die die Schülerschaft beim Lernprozess an die Hand nahmen. Die Universität dagegen wirft dich ins kalte Wasser. Keiner erinnert dich an fällige Fristen oder kontrolliert, was und wie du lernst. Wo Schule Grundlagen breitflächig vermittelt, verlangt die Uni spezialisiertes Wissen, das man sich oft mühselig selbst aneignen muss. Denn in der Schule trägt der Lehrer die Verantwortung für den Lernerfolg, an der Uni liegt sie allein beim Studenten.