Ist Schule nicht 1:1 das perfekte Beispiel für was Menschen mit ADHS nicht geeignet sind?
Adhsler sind:
Schnell gelangweilt - Schule besteht aus Stundenlanger Monotonie
Können nicht lange Zeit still sitzen - Guess what das muss man in der Schule über mehrere Stunden lang
Können sich nicht lange konzentrieren (Pomodoro-Technik ist am optimalsten) - In der Schule hat man Stundenlangen Unterricht mit wenig Pausen
Brauchen mehr Bewegung - die sie nicht ansatzweise in der Schule ausleben können
Sind kreativ - nicht wirklich von Vorteil. Hat mir einige Probleme beschert. Selbst im Unterricht beim Zeichnen gab es fixe Angaben. Habe alle ,,Kunstwerke" kreativ gestaltet und dafür nur Ärger bekommen.
Haben Angst vor Stressigen Situationen - Ständig Tests und Schularbeiten
Sind schnell abgelenkt - Klassen voll mit vielen Schülern was zu viel Lärm führt und es Kindern mit ADHS unmöglich macht sich zu konzentrieren
Und wenn man es trotzdem schafft sich trotz dieser Schwierigkeiten still hinzusetzen wird man ständig von Fragen von Lehrern überrumpelt die das Gefühl haben man würde nicht aufpassen obwohl es einem schon Schwierigkeiten bereitet nicht einfach aufzustehen und wegzulaufen.
😭
5 Antworten
Leider interessiert das nur wenige. Die Schule - das Konzept Schule - ist nur für neurotypische Menschen gemacht.
Jegliche Behinderung/Neurodivergenz wie ADHS, Autismus o.Ä. wird kaum beachtet und wenn, dann sehr oft nicht genug oder es wird gesagt, man müsse Menschen wie uns wie die neurotypischen Schüler behandeln - Ignorierend, dass wir wortwörtlich eine Behinderung haben bzw. eine andere Neurologie.
Nachteilsausgleiche werden auch oft gar nicht oder lediglich nach Lust und Laune eingehalten. Und wehe, du bist mit dem Nachteilsausgleich noch immer nicht auf dem selben Level wie deine Klassenkameraden! Und wehe, du bist es! Denn dann brauchst du laut einigen (Lehrern etc.) keinen Nachteilsausgleich mehr.
Du kannst nicht in Frieden behindert/neurodivers sein.
Die Schule war auch nie für mich, aufgrund meines Autismus. Und es wird leider immer Leute geben, die Stuss sagen wie: "Weshalb sollte die Mehrheit sich der Minderheit anpassen?" - Eine dumme Frage, die absichtlich alles falsch versteht.
Selbst für die meisten Neurotypisten ist die Schule nicht immer der geeignetste Ort zum Lernen. Aber man will ungerne etwas ändern. Die Kuh ist längst tot, der Kadaver verpestet alles, doch die wenigsten wollen es wahr haben. Lieber eine tote Kuh, als gar keine Kuh.
Zwar behaupten viele, Kinder würden nichts lernen wollen, wenn sie nicht mehr in die Schule gezwungen werden würde, aber welches Kind stellt bitteschön nicht andauernd Fragen über die Welt, ist neugierig und will alles wissen? Kinder sind voller Neugier. Ich wollte und konnte außerhalb von Schule und alledem viel besser lernen.
Kein Kind kommt ohne diese natürliche Neugier auf die Welt, aber die wenigsten behalten diese nach ihrer Schulzeit. Und wenn, dann trotz der Schule und nicht wegen ihr.
Kinder entwickeln sich und kommen in die Pubertät. Da ändern sich die Ziele der Wissensbegierde...
Weißt du was das wirkliche Problem ist?
Die Schule ist auch für Neurotypische Menschen absoluter Bullshit.
Laut Wissenschaft müsste sehr viel grundlegend anders laufen.
Man kann ja mal nach Skandinavien schauen. Dort gibt es seit Jahrzehnten die besten PISA-Tests, man müsste nur kopieren.
AAaaber: Wir haben in 16 Bundesländern 16 verschiedene Schulsysteme, da ja die Länder so wahnsinnig untschiedlich sind und deshalb die Menschen auf jeden Fall unterschiedlich beschult werden müssen. Und das Abitur ist ja auch überall nicht gleich viel wert! --
"Die Politik" weiß auch das, kann aber nichts ändern, denn dann würde man ja plötzlich ein paar Ministerien schließen müssen, man würde Dinge verändern müssen etc. das ist halt schwierig, läuft doch auch so irgendwie ...
Sind schnell abgelenkt - Klassen voll mit vielen Schülern was zu viel Lärm führt und es Kindern mit ADHS unmöglich macht sich zu konzentrieren
vs.
Können nicht lange Zeit still sitzen
Wenn nicht alle still sitzen, wird es logischerweise laut. Ergo würde "weniger still sitzen müssen" gerade für ADHSler das andere genannte Problem verschlimmern. Deswegen hat das nix mit Neurodiversität zutun, sondern ist eine Störung, weil selbst in einer reinen ADHSler-Klasse niemals *alle gleichzeitig* Ruhe _oder_ Bewegung wollen werden, sondern sie sich mind. sehr häufig gegenseitig sehr stark stören werden.
Und wenn man heute nicht unterbezahlte Drecks-Jobs machen will, die mehr und mehr durch Maschinen gemacht werden, weil immer weniger Menschen Bock drauf haben, bleiben nur die Jobs, wo man viel mehr lernen/denken muss, wodurch es immer seltener möglich ist, Inhalten in Phasen mit sagen wir z. B. 15min Konzentration soweit zu vermitteln, dass man man nicht zuviel unnötigen Overhead hat.
notting, der als Zivi mit ADHS-Kindern zutun hatte.
Man kann aber ADS Klassen machen. ADHS Klassen brwuchen so viel Sport das sie keine Lust mehr haben sich zu bewegen.
ADHS Klassen brwuchen so viel Sport das sie keine Lust mehr haben sich zu bewegen.
... sodass sie weniger Zeit zum Lernen haben mit den in meinem Posting genannten Konsequenzen. Mal abgesehen davon, dass es ADHS auch ohne Hyperaktivität gibt (als ich Zivi war wurde das ADS genannt, aufgrund des Kontextes gehe ich in deinem Kommentar davon aus, dass bei der ersten Abk. das "H" fehlt).
notting
Es gibt ADHS und ADS.
Man kann leicht ein Umfeld schaffen in dem sich Kinder mit ADS entfalten können. Die Klasse braucht Kopfhörer (solche vom Bau um sich zu konzentrieren). Es braucht klare Angaben und Struktur. Und verkürzte Lerneinheiten.
Und bei ADHS braucht es mehr Sport. Dieser kann aber auch beim Lernen absolviert werden.
... und dafür braucht man passende Gebäude und Lehrkräfte und weil's zum Glück nicht soviele ADHSler gibt, hätten die dann weiterer Schulwege - und somit entspr. weniger Zeit zum Lernen zusätzl. zu den genannten Problemen...
notting
Ne braucht man nicht. Pomodoro Technik ist wissenschaftlich erwiesen auch für Neurotypische Menschen am sinnvollsten.
Das mit den Kopfhörern weiß ich nur weil es das bei uns an der Schule gab (keine spezielle Schule).
Und ich hatte eine Lehrerin der es egal war ob man sich im Klassenraum frei bewegen will. Habe nie so viel in einem Jahr gelernt. Sehr erfrischend.
Was für ADHS funktioniert funktioniert meistens auch für Neurotypische.
Ist dann aber wieder nicht einheitlich und man muss dafür sorgen, dass alle sich konzentrieren können und wenn jemand die ganze Zeit durch den Raum läuft ist das schwierig
Deswegen sollte man ja auch trennen.
Nicht Menschen mit ADHS oder Menschen die anders sind, sind das Problem, sondern Schule ist das Problem. In der Schule wird einfach 0 Rücksicht darauf genommen, dass Menschen individuell sind.
Die Wissenschaft hat es ,,gerade mal" geschafft das Gehirn einer Fruchtfliege zu Kartografieren. Das Menschliche Gehirn ist so unfassbar komplex und praktisch unmöglich zu verstehen und doch ist ,,one size fits all" das Beste System was wir benutzen um Menschen zu bewerten.
Dieses system ist sicher nicht das beste um Menschen zu bewerten.
Mit dem System kann man vielleicht eine Fruchtfliege bewerten.
Weil man irgendwie eine Vergleichbarkeit schaffen und die Leistungen messen will, was aber schwer ist da wir Menschen so individuell sind. Es ist bekannt wie subjektiv Noten sind und wie wenig sie tatsächlich aussagen. Für den einen ist eine 3 eine Leichtigkeit, für den anderen eine krasse Leistung, der eine hat zu Hause Unterstützung, der andere hat gar kein eigenes Zimmer und die nächste ist gerade durch eine Trennung gegangen und hatte gar keinen Kopf für Schule. Wenn man das alles und vieles mehr aber berücksichtigen will, bräuchte man ein sehr komplexes System und müsste sich jeden Schüler in Detail anschauen wofür aber die Zeit und das Personal fehlt. Klassenarbeiten werden wie am Fließband weg korrigiert, daneben liegt der Erwartungshorizont oder die Musterlösung.
Ich war 1er Schüler und bin komplett in Richtung 5 abgestürzt. Ein Zeugnis zeigt nicht den Verlust eines Elternteils.
Und das ist das Problem. Man könnte mit Noten Menschen beurteilen wenn wir sie in einem Labor mit überall gleichen Bedingungen einsperren würden.
Genau und das sagt ja nichts darüber aus wie gut du bist oder nicht. Ich bin der Oberstufe durch eine ganz schlimme Trennung gegangen (was auch noch die erste Beziehung gewesen ist) und da ging es mir auch schlecht und ich konnte nicht wirklich aufpassen vor allem weil ich zwei Kurse gemeinsam mit meinem Ex hatte. Ich habe auch dementsprechend in einem Monat sehr oft gefehlt, weil ich das nicht ausgehalten habe. Es ist doch verständlich, dass man in solchen Situationen wie bei dir oder bei mir nicht Top Leistungen in der Schule erbringen kann.
ja das stimmt.
diese monotonie, diese anti-kreativheit, das hat alles auch einen bestimmten grund.
die schule wie wir sie hier in deutschland kennen, ist in einer zeit entstanden, in der militär und unternehmen brave soldaten und pflichterfüller brauchte.
seitdem hat sich im schulsystem fast gar nichts verändert.
und deshalb werden noch heute in der schule brave, nichtshinterfragende pflichterfüller herangezogen statt dass die kinder als bildungsriesen aus der schule kommen. und ich wette die politik weiß das und nutzt das!
nun, deshalb: in der schule lernst du gar nichts! Lernen kann man nicht durch bloßes beantworten von fragen auf befehl. Man lernt ja auch nicht schuhebinden indem man irgendwen irgendwelche fragen schriftlich beantwortet. was du in der schule tust ist pauken und büffeln, nicht lernen!
es geht nicht darum aus dir einen bildungsriesen zu machen, es geht darum dich zu manipulieren und so zu formen, dass du, wenn du aus der schule raus kommst, nichts hinterfragst und der regierung nicht zu unbequem wirst. darum, dass du ein mensch bist, der da ist ohne durch hinterfragen oder durch auflehnen gegen etwas propleme zumachen.
Wer wirklich mehr über ein thema wissen will, der wird sich schon selbst irgendwie das wissen aneigen, das kann über das internet, durch kurse, durch freiwilligen unterricht, durch lesen, oder oder oder sein. Dafür braucht es keinen schulzwang. Warum auch? Man nimmt ja auch kein klavierunterricht wenn man nicht klavierspielen lernen will. Und man meldet sich auch nicht für einen kochkurs an wenn man nicht besser kochen lernen will.
wieso darf ich erst was sagen, wenn der lehrer einen dran nimmt?
Wieso darf ich erst eine frage stellen wenn der lehrer es mir per drannehmen erlaubt?
weil es nicht um lernen geht! Du sollst gehorchen.
eine richtige matheaufgabe wird nicht mit einer guten note belohnt wenn das ergebnis richtig ist, nein, erst wenn der vom lehrer vorgegebene weg benutzt wird, wird die aufgabe belohnt. Wieso wohl? Weil du dann zeigst dass du getan hast was der lehrer verlangt!
Wenn du "nicht aufgepasst" hast, dann gibts ärger vom lehrer. Nicht weil du späschen mit deinem sitznachbar gemacht hast oder sowas, sondern weil du was anderes gemacht hast als der lehrer verlangt. Du gehorchtest ihm nicht.
Und selbst wenn du mal dein geodreieck vergessen hast bekommst du in der regel eine standpauke von wegen "ich habe gestern gesagt ihr sollt euch nen geodreieck besorgen! Sowas darf nicht mehr passieren!". Dabei ist es eigendlich gar nicht so schlimm ein geodreieck zu vergessen. Leiht man sich halt eben eins aus. Ein kleines detail vergisst man: man hat dem lehrer nicht gehorcht. Das macht es so schlimm ein geodreieck zu vergessen. Man hat nicht gemacht was einem befohlen wurde!
Und selbst die klingel dient eigendlich dazu einen dazu zu bringen die befehle anderer zu befolgen. Du sollst tun, was das klingelzeichen "will": Dich in das klassenzimmer zu begeben und anweisungen einer anderen person zu befolgen. Stell dir vor, du hast pause und bist auf dem schulhof. Nun läutet die glocke und du gehst nicht zurück ins schulgebäude. Welche konsequenzen hat dein fehlen in der folgenden unterrichtsstunde hat, kannst du dir wohl denken.
Ist es also deine entscheidung, ob du in die klasse gehst? Nein, denn sonst musst du mit schlimmen konzequenzen rechnen und machst dich gleichzeitig aufgrund von schwänzen strafbar!
auch dinge wie das lernen von selbstdisziplin oder das lernen von selbstständigkeit findet in der schule nicht statt.
selbstdisziplin? Hier mal die definition mit vergleich zu "desziplin":
Sich zum Beispiel mit einem Freund zum Joggen zu treffen und das zu tun, ist Disziplin. Aber mit dir selbst abzumachen, laufen zu gehen und es zu tun, ist Selbstdisziplin
https://www.thecornerofexcellence.com/de/bedeutung-selbstdisziplin-wie-erreichen/
selbstdisziplin ist also wenn man sich selbst etwas auferlegt und das dann tut.
Schule und selbstdisziplin ist also völlig widersprüchlich!
Wie soll man etwas sich selber auferlegen wenn es doch ständig vorgaben und regeln von außen gibt. Genau das selbe gilt für das argument dass man angeblich selbstständigkeit lernen würde. Wie denn? Es wird dir ständig von anderen vorgegeben was du wie und wann zu tun hast und was nicht.
bei selbstständigkeit also das gleiche: schule und selbstständigkeit erlernen, das ist völlig paradox! entweder man soll etwas oder man ist/wird selbstständig. wenn jemand ständig er selbst ist, kann er nicht gleichzeitig etwas sollen. sobald er zum sollen gezwungen wird, ist er nicht mehr er selbst.
selbstständigkeit besagt dass ein mensch selber darüber entscheiden kann ob und wann er etwas machen will. wenn du z.b beruflich selbstständig bist dann zwingt dich ja auch keiner dazu morgens deinen bestand zu zählen. natürlich, du machst das weil es sinnvoll ist, aber wenn du es nicht machen würdest, dann würdest du keine strafe aufgebrummt bekommen. anders sieht es in der schule aus. du darf weder selber entscheiden was du machst, noch wann du etwas machst. alles ist vorgegeben und wenn du dich weigerst kriegs du ne saftige strafe aufgebrummt. von dem her ist die schule gar nicht mit der idee des selbsständig sein vereinbar.
es ist schon fast zur normalität geworden "auffälligen" kindern den schulalltag mit hilfe starker medikamente zu "erleichtern" und auch den lehren somit einen störfreieren unterricht zu ermöglichen. unzählige kinder sind bereits im grundschulalter in psychologischer behandlung weil sie auffällig sind. warum wohl? weil sie nicht ins system passen. sie sollen "umprogrammiert" werden!
Autisten (wie ich selbst einer bin), Adhs-ler, Ads-ler, die sind alle krank! Krank gestempelt vom system!
stellt euch doch mal die frage: Was soll krank daran sein, die welt aus einem anderen blickwinkel zu sehen? einfach anders zu sein?
denn genau das sind autisten, adhs-ler und co. sie sind anders! sie haben vielleicht eine psychische störung. aber warum sollte sie das zu kranke machen? nur weil sie sich anders verhalten?
in schulen soll jeder alles gleich machen: auf dem gleichen wege, am gleichen ort, mit dem gleichen material, in der gleichen zeit usw.
das ist gleichmacherei! selbst mein ethiklehrer äußerte es, dass schule gleichmacherei ist. wer (außer vielleicht noch der schulleiter) soll das besser wissen als ein lehrer?
und genau diese gleichmacherei, das ist ebenfalls ein zeichen dafür dass die schule gar nicht fürs lernen gemacht ist sondern nur manipulation ist um die leute zu ahnungslosen, nichtshinterfragenden pflichterfüllern zu machen. wer jemanden manipuliert, der tut das in 99% der fälle unter dem deckmantel etwas gutes zu tun. heißt: er behaubtet, er, oder seine methoden/handlungen/sein vorgehen sei(en) für einen guten zweck obwohl es ihn in wirklichkeit nur darum geht dich zu beeinflussen. genau das geschieht in der schule.
Ja da hast du recht. Das Schulsystem wie wir es heute haben ist sozusagen der Endgegner von ADHS-Betroffenen. Ich hoffe aber das sich in Zukunft was ändern wird und das Schulsystem sich für alle Menschen eignet.
tolle antwort.
ganz genau so ist es!
jedes kind wird mit der lust am lernen und entdecken geboren. diese für das 21. jahrhundert unglaublich wichtige eigenschaft wird ihm jedoch wenn es in die schule kommt nach und nach ausgetrieben, indem seine eigenschaften nicht berücksichtigt werden und es schon fast wie ein objekt behandelt wird, und das ist bodenlos!
es gibt dazu einen bestimmten grund.
die schule stammt aus einer zeit, in der unternehmen und militär brave soldaten und pflichterfüller brauchten und seit dem hat sich nie wirklich etwas großartig geändert.
was sagt uns das?
noch heute werden kinder und jugendliche in diesem system zu braven pflichterfüllern umerzogen und ich bin mir sicher die politik weis das!