Ist es wirklich Tierquälerei eine einzelne Katze in der Wohnung zu halten?
Selbst wenn die Alternative wäre, dass die Katze noch im Tierheim bleibt? Ich frage nur so, habe nicht vor mir eine zu holen. Sehe aber oft Katzen, die alleine in Wohnungen wohnen und die machen jetzt nicht wirklich einen unglücklichen Eindruck bei guter Haltung.
9 Antworten
Die Einzelhaltung von Katzen wird als nicht artgerecht und daher als tierschutzwidrig angesehen. Katzen sind sehr soziale Wesen, die den Kontakt zu Artgenossen brauchen und oft sehr enge Bindungen/Freundschaften untereinander pflegen.
Eine Einzelhaltung kann für ein traumatisiertes Tier oder bei mangelnder Sozialisation eine gute Lösung sein, dennoch ist es wichtig, die Katze zu beobachten und Anzeichen von Stress oder Langeweile zu erkennen.
Grundsätzlich gilt:
▪︎ Katzen sind keine Einzelgänger! Bei fehlendem Kontakt zu ihresgleichen (besonders bei Wohnungshaltung) kann es schnell zu Verhaltensauffälligkeiten und/oder Depressionen kommen.
▪︎ Kitten bitte unbedingt "im Doppelpack" bei sich aufnehmen! Sie brauchen einander schon allein deshalb, um den Stress der Trennung von der Mutter besser verarbeiten zu können.
▪︎ Wohnungskatzen können sich - anders als Freigänger - nicht aussuchen, ob und wieviel Kontakt sie zu Katzenkollegen haben möchten.
▪︎ Auch wenn sich der Mensch noch so sehr um seinen Stubentiger bemüht, wird er niemals einen Artgenossen ersetzen können.
▪︎ Das "Projekt Zweitkatze" kann aber auch scheitern, wenn die Zusammenführung falsch angegangen wird. Zu diesem Thema finde ich diesen Link hier sehr informativ:
https://www.koelle-zoo.de/blog/katze/haltung-freizeit-alltag/katzen-zusammenfuehren/
Hallo Ponykotze
aus inzischen über 40 Jahre Katzenhaltung und 15 Jahre Tierschutz kann ich dir sagen..
JaNein ! Das kommt auf das Tier und vieele weitere Faktoren an.
Eigentlich gibt es für die Art- und Bedarfsgerechte Haltung bislang keine einzige wahrhafte Definition. Was damit zusammen hängt, das jedes Tier Individuell ist und jede Tierart eine andere Lebensform, Bedürfnisse und Ansprüche hat.
Aber, der Grundgedanke der hinter der Art- und Bedarfsgerechten Haltung steckt ist, das man den Tieren, so gut es eben geht, eine natürliche und Ursprüngliche Lebensform ermöglicht. Unsere heutigen Haustiere und auch die Nutztiere, sind so Domestiziert, das sie in ihrer ursprünglichen, natürlichen Lebensform eben NICHT mehr klar kommen würden und schnell sterben. Das liegt mit daran, das Haustiere und Nutztiere auch speziell gezüchtet werden. Aber es sind natürlich bestimmte Bedürfnisse und Ansprüche auch nicht weg zu züchten, die wir Tierhalter dann, so gut wie Möglich, zu ersetzten haben.
Ein paar Beispiele, zum besseren Verständnis:
- Keine Massentierhaltung !
- Hühner nicht in kleinen Käfigen, sondern in Freilandhaltung
- Kühe nicht im Stall eingepfercht, sondern in Weidenhaltung
- ebenso Pferde, Schweine, Esel und Co, in der Weidenhaltung
- Vögel nicht in zu kleinen Käfigen, sondern in großen Volieren
- Kaninchen nicht in Käfigen, sondern in Freilaufgehegen
- keine Einzeltierhaltung von sozialen Tieren wie z.B. Katzen, die Artgenossen brauchen
- Fische nicht in einem kleinen runden Glas, sondern in großen Aquarien
- ...
Kann ich als Tierhalter einer Art- und Bedarfsgerechten Haltung NICHT gerecht werden, muss ich eben auf die Tierhaltung verzichten !
Das Katzen Einzelgänger sind, ist leider noch immer ein weit verbreiteter Irrglaube. Trauriger Weise gibt es da immer noch sooooo unendlich viel Aufklärungsbedarf :-(
Studien belegen, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen. Einzig auf der Jagd, sind sie wirklich lieber alleine. Freilebende, Herrenlose Katzen bilden sogar, freiwillig und von sich aus, große Kolonien in denen sie zusammen leben. Auch Hauskatzen pflegen draußen soziale Kontakte. Aber eine Katze in der Nachbarschaft, ersetzt NICHT den Kumpel, der zu Hause ist !
Natürlich gibt es vermeintliche Einzelgänger, denen Artgenossen nicht all zu viel bedeuten oder die in einer Gruppe einfach nicht Fuß fassen können. Doch diese haben, meist schon in der Prägezeit, eine sehr tiefe und enge Bindung zu Menschen aufgebaut, oder ein Traumatisches Erlebnis im zusammen leben mit Artgenossen erlitten und sind absolute Ausnahmen. Und selbst diese „Einzelgänger“ pflegen, auf ihre Art und Weise, soziale Kontakte mit Artgenossen.
Viele sagen immer, das Einzelhaltung mit Freigang OK wäre. NEIN, das ist es ebenfalls NICHT ! Denn einen Kumpel zu Hause haben, ist etwas völlig anderes, als Katzen aus der Nachbarschaft zu begegnen. Draußen geht es dann auch viel härter um Reviere, Revierkämpfe, Rangordnungen. Das kann man eben NICHT mit einem Partner zu Hause vergleichen !
Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das kann Unsauberkeit sein, Aggressivität, Zerstörungswut, fressen verweigern, nicht mehr spielen wollen, oder Hyperaktivität, Depression und vieles mehr.
Auch die Meinung, Katzen kann man lange alleine lassen, ist seit Jahrzehnten veraltet. Katzen stumpfen mit der Zeit ab und vegetieren eher vor sich hin, wenn sie zu viel alleine gelassen werden. Selbst wenn der Besitzer viel zu Hause ist, ist es kein Vergleich zu einem Spielgefährten mit dem man raufen, toben und spielen oder auch mal Kräftemessen kann. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.
Einzelkatzen, sind vom Mensch dazu gemacht, die werden NICHT als Einzelkatze geboren !!
Bitte ermögliche deiner Katze Gesellschaft durch einen Artgenossen !
Ein tolles Aufklärungsvideo: https://youtu.be/CO16PgdNPnA
Studien und interessante Artikel dazu:
Mit deutscher Übersetzung: https://www.katzen-links.de/forum/anfaengerfragen/katzen-soziale-tiere-t126549.html
Studie 2003, Univercity of Georgia, USA im Original: http://katzen-verstehen.at/wp-content/uploads/2013/04/social-organization-of-the-cat.pdf
Rita Marlen Feisel, Website BKH of Duke Mystic Falls: http://www.dearcats.de/einzelkatze.pdf oder http://www.bkh-of-duke-mystic-falls.de/einzelhaltung-2.html
Viele meinen ja auch, das Katzen die zusammen leben, unbedingt auch zusammen fressen, kuscheln, spielen, auf`s Klo gehen und weiß der Kuckuck was alles machen müssen. NEIN ! Das seht ihr viellll zu vermenschlicht !! Katzen kommunizieren untereinander völlig anders, als wie mit uns Menschen.
Katzen haben ein wahnsinnig großes, für uns Menschen zum Teil vielleicht auch kompliziertes, Kommunikationssystem mit Hunderten von Vokalisierungen und verfügen über ein umfangreiches Repertoire. Die Kommunikation bei Katzen, besteht aus verschiedenen Ausdrucksformen.
Es gibt einmal die Lautsprache, dazu gehört Miauen, schnurren, Knurren, zischen, fauchen, schreien, schnattern/Keckern, gurren und so weiter.
Und die Körpersprache über Augen, Ohren, Schwanz, Nase, Schnurrhaare, Körperhaltung, Pfoten und beißen. Auch Unsauberkeit ist eine Kommunikationsform. Was Katzen untereinander Teilen, kann und wird der Mensch NIE Vollständig entschlüsseln oder gar ersetzen können !!
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, das es absolut stimmt, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen !! Auch meine 5 hängen nicht ständig aufeinander, aber sie verstehen und akzeptieren sich. Sobald mal einer zum TA geht, wird er vermisst. Auch das zeigt mir, das die sich sehr schätzen und Dankbar sind, sich alle zu haben. Dennoch müssen die nicht Non Stop auch auf einander hocken. Und dennoch ist es Tag täglich ein Genuss, denen zu zu schauen, wie die miteinander umgehen, von einander lernen, miteinander spielen, kuscheln, sich gegenseitig putzen oder einfach jeder auch mal das macht, ohne ständig aufeinander zu hocken !
Oder mal ganz salopp erklärt:
Nun überlege mal bitte, du lebst in einer reinen Katzenwelt. Du als einziger Mensch. Du sprichst die Katzensprache nicht, du hast kein Telefon, kein Internet, darfst keinen Schritt vor die Tür. Du beschäftigst dich anders, spielst, tobst, entdeckst die Katzenwelt. Du alleine, ohne einen anderen Artgenossen, ohne dich austauschen zu können. Es ist für dich sehr still. Was die Katzen sprechen, verstehst du nicht und wirst du auch nie erlernen können. Du kannst keinem erzählen was du erlebt hast, was dich beschäftigt. Du hast keinen zum Kräftemessen, spielen und toben. Findest du das toll ? Und genauso fühlt sich eine Katze in Einzelhaft. Ja, es gibt Katzen die lieber alleine sind, aber das habe ich ja in meinem Beitrag schon erklärt. Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.
Alles Gute
LG




Hallo Du,
hast du eventuell einen anderen Link für das Video. Es wird als "nicht verfügbar" angezeigt.
Lieben Gruß
oh ha, was denn da los. Das war von einem Tierheim ein so toller gut Erklärter Beitrag zum Thema Einzelhaltung und dessen Folgen :-( Weiß leider nicht mehr, welches TH das war und welcher Sender den Beitrag gefilmt hatte, Mist.
Ich hatte es eben gefunden. In YouTube steht jetzt: Dieses Video ist privat. Melde dich bitte an, um zu prüfen, ob du es ansehen kannst. https://www.youtube.com/watch?v=CO16PgdNPnA
Naja, es ist halt keine Artgerechte und vor alledem keine gute Katzenhaltung - wenn man Katzen NUR in der Wohnung einsperrt und doppelt nicht wenn Sie dann ALLEINE bzw. als Einzelkatze leben muss - es sei denn es besteht regelmäßig eine gute Möglichkeit eines gesicherten Freigangs.
Denn der Mensch kann frei entscheiden Wie er lebt = Bedingungen , eine Katze kann es nicht , daher sollte man Sie schon gut und Artgerecht halten und da, wäre es am besten Sie als guter und Verantwortungsbewusster Tierhalter einen gut gesicherten Freigang anzubieten sowie Sie eben nicht alleine zu halten , denn das wäre die schlechteste Situation für die Katze wenn Sie NUR in der Wohnung eingesperrt ist und auch keinen Lebenspartner oder Lebenspartnerin hat , mit dem man gut spielen , raufen etc kann , das was Katzen am liebsten machen , da es auch zu Depressionen und starke Einsamkeit der Katze führen kann , ja auch Katzen können schwerwiegende Depressionen entwickeln aber auch Einsamkeit.
Wäre in etwa so wie wenn ich jetzt zu Person XY sage dass, Sie für die nächsten Jahre keinen Kontakt zu anderen Personen aufnehmen kann = es fehlt jemand mit den man gut reden und sich austauschen kann.
Und so wäre es bei Katzen , auch wenn Sie untereinander anders sprechen fehlt es einfach ...
https://www.wirliebenhunter.de/magazin/artikel/katze-allein-halten-ja-oder-nein/
https://www.vergleichen-und-sparen.de/katzenversicherung/katzenratgeber/einzelhaltung-von-katzen/
https://www.mein-haustier.de/magazin/katze-allein-halten/
Es gibt aber auch LIMITIERTE AUSNAHMEN ,die aber keine gewöhnlichen Situationen sind und auch nicht ,,schön geredet,, werden sollte z.b
,,Ich hatte schon mal eine Katze und Sie war alleine sehr glücklich und meine andere ist es auch,,
,,2 Katzen sind mit viel zu teuer , das kann ich mir nicht leisten,,
,,Eine Katze reicht mir,, etc
LIMITIERTE Ausnahmen wären meist ältere Katzen , die schon an die 10-12-Jahre alt sind und schon mind. Ihr halbes Leben hinter sich haben und mehr oder weniger schon immer alleine gehalten wurden, aber auch Katzen , die eine gute Möglichkeit eines gesicherten Freigang haben.
ja ist es, außer sie hat freigang, dann kann sie da artgenossen finden
Darauf wirst du keine "richtige" Antwort bekommen da alle was anderes dazu sagen werden.
Katzen haben verschiedene Charaktere, genau wie wir Menschen, und da gibt es welche die nur mit Artgenossen Gesellschaft glücklich sind und andere die gerne alleine sind selbst, wenn sie mit anderen Katzen aufgewachsen sind und auch Jahre mit ihnen zusammen gelebt haben.
Wenn man weiß das man nur eine Katze nehmen kann dann sollte man sich eine aus dem Tierheim nehmen die am liebsten alleine gehalten werden möchte. Von ihnen gibt es auch in Tierheime viele und, wenn alle nur Paarweise haben wollen, bleiben sie auf der Strecke. Und da kann man ihnen eine Freude machen und ein schönes neues zu Hause geben wo sie nur zusammen mit ihrem Menschen leben kann und ruhe vor anderen Katzen hat.
Mein Bruder und seine Frau haben zwei Katzen: Einer ist sehr aufgeweckt gewesen und die andere eher sehr ruhig. Nach dem Tod vom Kater blühte ihre Katze auf und war aktiver, wollte spielen und kuscheln und als sie eine neue Katze holten wurde sie wieder was ruhiger so ähnlich wie vorher nur jetzt schon etwas aktiver aber nicht so wie in der Zeit als sie alleine war. Und da kann man sehen das sie sich alleine auch sehr wohl gefühlt hätte.
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