Glaub mir, ich fühle sehr mit dir ... Denn vor kurzem musste ich leider die gleiche Erfahrung machen wie du.
Ich musste meinen 18-jährigen Kater Diego, der 15 Jahre lang mein bester Freund war, über die Regenbogenbrücke gehen lassen ...
In der Hoffnung, dir damit etwas zu helfen und eine Entscheidungsfindung zu erleichtern, schreibe ich dir jetzt einfach unsere Geschichte auf:
Noch vor knapp zwei Monaten war die Welt völlig in Ordnung: Ich war mit ihm beim Tierarzt zur Routine-Untersuchung und bekam ein klasse Ergebnis: Seine Blutwerte top, Zähne und Fell in perfektem Zustand, Zitat des Tierarzts: "Glückwunsch, ihrem Kater ist sein Alter absolut nicht anzusehen!" Und ich war überzeugt, dass mein Kater ewig leben würde.
Schließlich verlor er wie aus dem Nichts rapide an Gewicht. Ebenfalls fiel mir auf, dass er längere Zeit schon keinen Kot mehr abgesetzt hatte, ansonsten verhielt er sich aber völlig normal.
Ich machte mir Sorgen, ob er vielleicht an Verstopfung leiden könnte, also erneut ab zum Tierarzt. Diesmal wurde ein Röntgen gemacht. Doch anstelle eines verstopften Darms machte man die traurige Entdeckung, dass seine linke Lunge massiv verschattet war - Verdacht auf Tumor. Was folgte, war eine Biopsie und schließlich die Bestätigung: asymptomatisches Adenokarzinom in der Lunge.
Im Laufe der nächsten Tage stellte mein Kater die Nahrungsaufnahme komplett ein. Das einzige, was er noch essen wollte, war eine spezielle hochkalorische Flüssignahrung, unter die ich seine Medikamente mischte. Und selbst die nahm er nur, wenn er sie von meinem Finger ablecken konnte.
Eine Woche später Kontrolltermin beim Tierarzt - Resultat: Aus einem Tumor waren fünf geworden plus Metastasen im Magen.
Ich kam mit meinem Tierarzt überein, Diego palliativ zu betreuen, solange er noch ausreichend Lebensqualität hat.
Nach insgesamt 14 Tagen verschlechterte sich sein Zustand immer mehr. Atemprobleme kamen hinzu (Keuchen, Husten und heftiger Schluckauf besonders nachts), starker Durchfall aufgrund der Metastasen, und er schlief eigentlich zu 90 % des Tages. Die Nächte verbrachte er bei mir im Bett.
Eines Nachts schaffte er es nicht mehr aufs Klo - im fehlte einfach die Kraft. Nachdem ich sauber gemacht hatte und er schließlich wieder bei mir im Bett lag, sah er mich unfassbar müde und erschöpft an - als wollte er mir sagen: "Ich kann nicht mehr. Es ist Zeit, mich gehen zu lassen ..."
Nach dieser stillschweigend Übereinkunft bestellte ich noch in der selben Woche den Tierarzt zu mir nach Hause - er durfte in meinen Armen für immer einschlafen ...
Ich bin davon überzeugt, dass Diego bis zum Schluss ein gutes Leben hatte und ich den richtigen Zeitpunkt "erspüren" konnte, an dem es Zeit war, ihn loszulassen. Auch wenn es bis zum heutigen Tag so sehr weh tut ...
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit! 🌈🐾
Dein Kater wird dich wissen lassen, wenn "es" soweit ist.