Hallo ninajuli
NEIN, holt euch bitte kein Hund ! Und eine Hundeallergie ist äußerst selten die einzige Tierallergie, zu 95% wird sie auch definitiv auf Katzen reagieren und darüber hinaus auch auf andere Tiere. Die eigene Gesundheit geht vor, bitte schafft euch daher kein Tier an ! Eine Allergie ist leider nicht Heilbar und ständig was einnehmen, nur um ein Tier zu haben, ist doch keine Lebensqualität.
Allgemein mal zum Thema Tierallergie:
eine Tierallergie hat NIE etwas mit dem Fell oder Schuppen zu tun ! Sondern mit sogenannten Allergene. Diese bestehen aus einem Protein, also ein Eiweiß. Dieser Protein befindet sich in Speichel, Urin, das Sekret der Hautdrüsen, Tränen-, Talg und Analdrüsen. Ob man Allergisch reagiert, hängt von der Produktion des Protein ab, das unabhängig von Alter, Rasse und Geschlecht, in verschiedenen Mengen, abgeben wird. Und was vieele nicht wissen, wer z.B. eine Katzenallergie hat, reagiert zu 95% auch auf Hunde und andere Tiere und umgedreht.
Erst 1991 identifizierte man das Katzen Allergen, später folgten Hunde, Pferde ect. ! Man kennt derzeit keine genaue, feststehende Zahl aller Tierallergene. Die Forschung identifiziert ständig neue Allergene, und die Anzahl variiert je nach Tierart. Die Allergene bestehen, wie bereits erwähnt, aus einem Protein, also ein Eiweiß. Bei Katzen nennt man es Fel d und wird dann in Feld d 1 – das ist das am häufigsten vorkommende Hauptallergen - Fel d 2, Fel d 3 und so weiter Kategorisiert.
Bei Hunden nennt man es Can f 1 ! Bei Kaninchen Ory c1, bei Pferden Equ c 1, Ratten Rat n 1 und so weiter. Die Identifizierung von Hundeallergenen begann ebenfalls in den 1990er Jahren. Während es schwierig ist, hier ein genaues Jahr für die ersten Identifikationen zu nennen, wurden die Zeitangabe um die Mitte der 1990er Jahre festgelegt.
Es gibt erst wenige Arbeiten zu Kaninchenallergenen, bekannt bzw. identifiziert sind bislang 4 Allergene. Ob es nach 2021 veröffentlichungen zur Allergenen Forschung bei Kaninchen gab, kann ich nicht sagen, da mein Herzblut eben Katzen sind. Veröffentlichungen Neuer Studien und Forschungen zu jeweiligen Tierallergien, Empfehle ich in Fachzeitschriften für Allergologie oder Immunologie nach den neuesten Artikeln zu suchen oder Datenbanken wie PubMed zu konsultieren, um aktuelle Forschungsarbeiten zu finden.
Es gibt bei allen Tierarten Rassen, die als potenzielle Anti-Allergiker-Rassen angepriesen werden, was völliger Quatsch ist. So sollen z.B. bei:
Katzen:
- Balinesen
- Javanesen
- Orientalische Kurzhaarkatze
- Rex-Arten wie German-Rex oder Selkirk Rex
- Sibirische Waldkatzen
- ...
Hunden:
- Bichon Frise
- Havaneser
- Labrador Retriver
- Yorkshire Terrier
- Labrafoodle
- ...
Kaninchen:
- Rex
- Mini Rex
- Plush Lop
- Mini Plush Lop
- ...
Pferde:
- Curly Horses
- Lusitano
- Fjordpferd
- Brahma-Pferde
- Paint Horse
- ...
als Allergie freundliche Rassen gelten. Doch bitte absolute Vorsicht ! Es kann trotzdem dazu kommen, das diese angeblich tendenziell weniger Allergie auslösende Rassen, durchaus Teils heftige Reaktionen bei Allergikern hervorrufen. Es kommt eben einzig und allein, wirklich auf die Produktion des jeweiligen Protein an ! Wer Anti-Allergiker-Rassen anbietet, ist nur auf Geldmacherei aus. Es gibt keine Hypoallergene Tiere !
Zudem können Kaninchen oder auch Pferden z.B. auch noch ein sogenannter Vektor für eine andere Art von Allergie, die nichts mit seinem Körper zu tun hat, Auslösen. Eine Allergie z.B. gegen Kiefernholz oder einige Arten von Heu, Gräser ect.! Durch den ständigen Kontakt mit diesen Elementen, wird das Kaninchen oder Pferd zu einem Vektor, der die Allergen überträgt und nicht die Ursache der Allergie ist, sondern eben nur ein Überträger.
Noch Jahre nach Entfernen eines Tieres aus dem Haus, sind Allergene nachweisbar. Bei Katzen z.B. noch 2 Jahre lang. Hundeallergene können noch mehrere Monate bis zu einem Jahr oder länger im Haus nachweisbar sein, selbst nachdem der Hund entfernt wurde. Kaninchenallergene können 6 Monate bis 2 Jahre nach Entfernen eines Tieres aus dem Haus noch nachgewiesen werden. Pferdeallergene können noch lange nach dem Entfernen der Pferde aus der Umgebung nachweisbar sein, bis zu 2 Jahren. Die Allergene, können sich in Textilien, Möbeln und anderen Oberflächen absetzen.
Auch andere Tiere können allergische Reaktionen auslösen: Nagetiere wie Meerschweinchen, Hamster, Mäuse, Ratten und Kaninchen, exotische Tiere wie Rennmäuse, Chinchillas, Reptilien, Spinnentiere, Amphibien, Vögel wie Papageien, Kanarienvögel, Kranische, Sittiche, Nutztiere wie Kühe, Pferde, Ziegen, Schafe.
Eine Tierallergie lässt sich zwar nicht heilen, weshalb auch eine Hyber-/oder Desensibilisierung keine Lösung ist, es gibt aber sehr gute Therapiemöglichkeiten, zur deutlichen Milderung der Beschwerden. Ansonsten muss, zum Wohle der eigenen Gesundheit, auf die Tierhaltung oder gar Berufe mit Tieren verzichter werden ! Denn auch Tierallergien können schwerwiegend bis tödlich durch einen Anaphylaktischen Schock sein. Tier und Allergiker sollten sich vorher aufeinander testen lassen. Zum Beispiel vorher mehrfach die Tiere bei Züchtern besuchen um zu sehen, wie die Reaktion auf die Tiere ausfällt. Es gibt auch die Möglichkeit, per Speicheltest, den Anteil des allergenen Protein bestimmen zu lassen. Dazu bitte den TA kontaktieren.
Es gilt ganz klar: Sobald sich Symptome, gleich welcher Art, bemerkbar machen, bitte vom Tier abstand halten, kein Tier kaufen wenn es Reaktionen auslöst. Die eigene Gesundheit geht nun mal vor !
Symptome:
- Jucken, brennen, Rötungen oder Anschwellen der Augen
- laufende oder verstopfte Nase
- Hustenreiz
- starke Hustenanfälle
- kratzen im Hals
- Niesen
- Hautreaktionen (Nesselsucht, Rötung der Haut, juckende Quaddeln)
- im Extremfall auch Atemnot oder auch Asthmaanfälle, bis hin zum anaphylaktischen Schock
Diagnose und Therapie:
Eine wirkliche Therapie gibt es leider nicht. Es gibt gegen die verschiedenen Symptome Medikamente, die sogenannten Antihistaminika. Dazu bitte einen Allergologen aufsuchen und Testen, so wie beraten lassen.
Haut-Pick-Test: Es werden Kästchen auf die Haut gezeichnet und 15-20 Allergene (z.B. Haselnuss, Weizen, Tierallergene...) je in ein Kästchen geträufelt und mit der Prick-Nadel in die Haut gebracht. Kommen die Allergene mit den Mastzellen (Abwehrzellen des Körpers) in berührung und man ist Allergisch, werden Botenstoffe gesendet und eine Allergische Reaktion ausgelöst. Reaktion: Hat schwillt an, nässt, es bilden sich Quaddeln.
RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbent-Test): eine Alternative zum Prick-Test. Hier wird über eine Blutprobe die Antikörper gegen bestimmte Allergene ermittelt.
Epikutan-Test: Hiermit kann man die Spätreaktion einer Allergie testen. Es wird ein Pflaster mit Allergene auf die Haut geklebt und nach 48 Stunden wieder entfernt, um die Allergische Reaktion zu beurteilen.
Hyposensibilisieren: Allerdings ist das auch keine heilende Lösung. Denn eine Allergie läßt sich nicht heilen, laut dem Facharzt für Lungenheilkunde Dr. Norbert Mülleneisen, Leverkusen, der dazu etwas veröffentlicht hat. Das Ziel einer Hyposensibilisierung, auch Desensibilisierung genannt, ist es, die Empfindlichkeit des Allergens herab zu setzten. Eine Behandlung dauert 36 Monate. Danach fällt die allergische Reaktion harmloser aus.
Die Kosten muss man hier oft selbst tragen, da die Kassen mit dem Argument kommen, das man Tieren ausweichen kann. In den meisten Fällen muss die Katze also leider abgegeben bzw. der Kontakt zu Katzen vermieden werden. Aber du kannst ja mal bei deiner Krankenkasse nach fragen, wie das mit den Kosten ausschaut.
Alles Gute
LG