Ist elektrische Energie klimaschädlich?

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Das Heizen mit Strom an sich nicht, kommt allerdings drauf an wie der Strom erzeugt worden ist, wenn es Kohlestrom ist könnte man es vielleicht indirekt als klimaschädlich bezeichnen

Die Elektrizität per se nicht. Wenn die mal "Ausläuft" ist das sogar erheblich weniger Umweltschädlich als wenn es der Öltank der Heizung tut ;-)

Man muß aber im Auge behalten, wo die Energie her kommt. Tagebau für Kohle und nukleare Brennstoffe richten große Umweltschäden an, Kohle, Gas und Öl für die Stromerzeugung zu verbrennen macht oben drauf noch CO2 und heizt den Klimawandel an...

Kann man also pauschal nicht sagen.

Fast jedes technische Handeln und fast jeder Konsum ist mehr oder weniger klimaschädlich.

Deine Frage kann man nur beantworten, wenn man weiss, wie der Strom produziert wurde.

  • Stark klimaschädlich, wenn aus fossiler Energie (Kohle, Öl, Gas)
  • Weniger/schwach klimaschädlich, wenn man die Herstellung, den Betrieb, die Gewinnung der Rohstoffe mitrechnet: Atomkraft, Strom aus Holzverbrennung
  • am wenigstens klimaschädlich: Wasserkraft, Solarstrom, Windstrom

Die Energie selbst ist nicht klimaschädlich, ihre Erzeugung aber schon.

Je nach Art der Erzeugung ist sie sehr unterschiedlich Klimaschädlich. So sind tendenziell Verbrennungsprozesse (Kohle, Gas, Biomasse, ...) besonders CO2-intensiv.

Andere Technologien sind deutlich klimafreundlicher, Amaber auch die scheinbar CO2-neutralen Quellen haben ihre Tücken. So entsteht bei der Kernspaltung kein CO2, bei der Förderung, beim Transport und bei der Aufbereitung und Entsorgung des Brennstoffs aber schon. Auch muss die Anlage errichtet und irgendwann abgerissen werden. Vergleichbar damit gibt es auch bei den klassischen Erneuerbaren Energien und den Übertragungsnetzen Umweltkosten für Produktion, Aufbau, Abriss und Recycling/Entsorgung.

Der Strom sus einer schon errichteten Solaranlage oder eines schon errichteten Wasserkraftwerks ist dagegen aus Klimasicht erstmal komplett neutral, da man mit dem Errichten ja bereits die Kosten aufgebracht hat und auch den später mit hoher Wahrscheinlichkeit nötigen Rückbau entschieden hat. Ob die Anlage nun genutzt wird oder nicht, macht aus Klimasicht keinen Unterschied. Das bedeutet jedoch nicht, dass man erneuerbaren Strom komplett klimaneutral nutzen kann. So haben wir in Deutschland nur teilweise erneuerbaren Strom. Wenn ich jetzt den Strom aus einer Solaranlage nicht nutze und einspeise, muss dieser Strom nicht irgendwo durch Verbrennun erzeugt werden. Wahrscheinlich würde er am ehesten an einem Kohlekraftwerk eingespart. Man kann hier also viel CO2 einsparen. Umgekehrt kann dieses CO2 nicht eingespart werden, wenn ich den Strom selbst verbrauche. Strom sparen spart also immer CO2 während Strom verschwenden immer zu unnötigem CO2-Ausstoß führt.

Die einzige Ausnahme wären komplett autarke Systeme, bei denen eine Einspeisung ins Netz gar nicht möglich ist und somit der Strom sonst ungenutzt "verfallen" würde.

In Bezug auf das heizen: ja, es ist klimaschädlich, aber wahrscheinlich geht es ja eigentlich darum, ob es klimaschädlicher als eine andere Heizmethode ist, ab. Das lässt sich nicht leicht schätzen, da es von den zu vergleichenden Technologien, der gewünschten Innentemperatur sowie der Art und Dämmung des Hauses abhängt. Erschwerend kommt hinzu, dass man bei einer Betrachtung über den Gesamten Lebenszeitraum der Anlage Annahmen zum zukünftigen Klima (wie lange wird es wie kalt) und der zukünftigen Art der Stromerzeugung treffen muss.

Ich würde sagen, ja, es ist klimaschädlich. Es kommt ja nicht zu 100% aus regenerativer Energie. Nachts scheint keine Sonne. Im Winter auch (fast) nicht. Und manchmal weht auch kein Wind.

Wärmepumpen können mit wenig Strom viel Wärme erzeugen. Wenn man aber ohne Wärmepumpe mit Strom heizt, z.B. Nachtstromspeicherheizung, Heizlüfter, oder Infrarotheizung, ist das sogar ziemlich klimaschädlich.