Ist der Staat ein Unternehmen?

4 Antworten

Nein.

Stell dir den deutschen Staat vor wie einen großen, gemütlichen Gemeinschaftsgarten. Dieser Garten gehört allen und wird von einem Gärtner – dem Staat – gepflegt. Der Gärtner setzt die Regeln, zieht die Wege, verteilt Wasser und sorgt dafür, dass jeder seinen Platz hat und alles fair zugeht. Er kümmert sich um Ordnung und das Wohl aller, pflanzt Bäume für Schatten und hält den Garten sicher.

Die Unternehmen, die sind wie die verschiedenen Beetbesitzer. Jeder hat sein eigenes Stück Land, auf dem er anbauen kann, was er möchte, um es dann auf dem Markt zu verkaufen. Sie arbeiten hart in ihren Beeten, innerhalb der vom Gärtner gesetzten Grenzen, um die schönsten Blumen oder das beste Gemüse zu züchten – sprich, sie wollen Profit machen. Aber am Ende des Tages müssen sie sich an die Gartenordnung halten, auch wenn sie innerhalb ihrer Beete ziemlich frei sind.

Nun, wenn wir uns die Systemtheorie von Niklas Luhmann anschauen, könnte man sagen, dass der Staat und die Unternehmen in unserem Gartenbild eigene kleine Ökosysteme sind. Der Staat sorgt für die Rahmenbedingungen – wie der Gärtner, der die Regeln festlegt. Die Unternehmen, die Beetbesitzer, agieren innerhalb dieser Bedingungen, haben aber ihr eigenes Ziel: zu wachsen und zu gedeihen. Luhmann würde sagen, dass diese Ökosysteme – oder "Systeme", wie er sie nennt – ihre eigenen Sprachen sprechen und sich selbst steuern. Der Gärtner kann den Beetbesitzern nicht genau sagen, wie sie ihre Pflanzen anzubauen haben, aber er kann sicherstellen, dass sie die richtigen Voraussetzungen dafür haben.

So sind also Staat und Unternehmen zwar im selben Garten, haben aber unterschiedliche Aufgaben und Ziele. Einer sorgt für die Regeln und das große Ganze, die anderen kümmern sich um ihre speziellen Interessen.

apt2nowhere  20.11.2023, 20:33

ein schönes grünes Märchen - wo sind eigentlich die Bürger?

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Er möchte gern Unternehmer sein, aber würde jedes Unternehmen rigoros in die Pleite führen, weil er als Staat vielen Beschränkungen unterliegt, auf die kein vernünftig geführtes Privatunternehmen sich einließe, z. B. die öffentlichen Ausschreibungen bei Bauprojekten, wo dann meistens der Billigste den Zuschlag bekommt, der dann oft genug Pfusch liefert (Flughafen BER), statt daß man einen teureren Unternehmer nimmt der bereits durch tadellose Arbeit aufgefallen ist, aber so eine Auswahl nach Qualität und Vitamin B würde bereits als diskriminierende Bevorzugung gewertet und ist daher verboten.

Daher sind alle unternehmensbezogenen Tätigkeiten wie z.B. Bundespost, Bundesbahn etc. mehr oder weniger ausgelagert und in einen Zustand von beinahe unabhängigen Unternehmen überführt worden, die einzigen Tätigkeiten die der Staat wirklich noch in Eigenregie laufen läßt sind hoheitliche Verwaltungstätigkeiten, in denen die Beamten sitzen, Verwaltung, Finanzämter, hauptamtliche Lehrtätigkeit, Polizei und Justiz.

Das wäre allenfalls im Kommunismus so. Im Kapitalismus kann sich der Staat beliebig verschulden und braucht nichts zu erwirtschaften.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nein, wir sind nicht die Deutschland GmbH