Viele werden meine Antwort viel zu lang finden. Aber: sie ist eigentlich nicht für "viele", sondern nur für keiira gedacht. Und, ich denke, keiira wird sie nicht zu lang finden ;-)
Es ist wirklich schön zu sehen, mit wie viel Herz und Klarheit du deinen Weg suchst. Man spürt sofort, dass es dir nicht darum geht, deine Tage einfach irgendwie zu füllen. Du möchtest etwas tun, das Sinn macht, etwas, das dich erfüllt und gleichzeitig anderen Menschen eine kleine Freude oder Unterstützung bringt. Vielleicht ist jetzt genau der richtige Moment, noch ein Stück weiterzudenken. Nicht nur danach zu schauen, wo du dich engagieren oder etwas lernen kannst, sondern auch darüber nachzudenken, ob du langsam, in deinem eigenen Tempo, etwas Eigenes aufbauen möchtest. Etwas, das wirklich zu dir passt. Etwas, das in deinem eigenen Rhythmus wächst, so wie es für dich richtig ist. Eine kleine Selbstständigkeit könnte genau dieser Platz sein. Etwas, das du dir selbst gestaltest, ohne Druck von außen. Keine Termine, die dich hetzen, keine Erwartungen, die dich antreiben. Sondern ein Weg, der aus dir selbst heraus entsteht, so wie du bist, mit deinen Stärken, deinen Bedürfnissen und deinem eigenen Takt. Du kennst dich selbst gut. Du spürst, wann etwas zu viel ist, wann du eine Pause brauchst und wann es Zeit ist, einen neuen Schritt zu gehen. Genau auf diese innere Stimme darfst du dich verlassen. Wenn du dich für eine Selbstständigkeit entscheidest, dann darf sie sich genauso entwickeln, wie es sich für dich gut anfühlt. Sie darf klein anfangen, langsam wachsen, sich verändern, Pausen machen, stärker werden, ganz ohne Druck. Wichtig ist nur, dass das, was du tust, dir mehr Kraft gibt, als es dir nimmt. Dass du Freude daran hast, dass du dich dabei nicht verlierst, sondern immer wieder spürst: Das kommt aus mir. Das bin ich. Das will ich. Vielleicht ist genau das die schönste Art zu arbeiten. Etwas zu tun, das zu deinem Leben passt, nicht gegen dich arbeitet und dir das gute Gefühl gibt, wirklich du selbst zu sein. Und egal wie groß oder klein die Schritte sind – sie haben Wert. Weil sie aus dir kommen.
Du hast so viel zu geben. Deine Erfahrungen, deine Bereitschaft zu helfen, dein ruhiges und aufmerksames Wesen. Gerade in einer Welt, die immer schneller und lauter wird, sind Menschen wie du unglaublich wertvoll. Und vielleicht könntest du genau daraus etwas entstehen lassen, das nicht nur dir, sondern auch anderen guttut. Du könntest dir überlegen, welches Wissen oder welche Fähigkeit du gerne vertiefen möchtest. Vielleicht möchtest du Senioren oder Familien unterstützen. Vielleicht möchtest du dein Wissen über Natur, Tiere oder Alltagshilfe weitergeben. Vielleicht möchtest du kreative kleine Projekte anstoßen, bei denen Menschen sich gesehen und unterstützt fühlen. Der wichtigste Schritt ist, dir zu erlauben, dass deine eigene Lebenssituation keine Begrenzung ist, sondern der Anfang von etwas Neuem.
Online bieten sich heute viele Möglichkeiten an, Wissen aufzubauen und später auch zu vermitteln. Du könntest in deinem eigenen Tempo kleine Kurse besuchen, Themen entdecken, die dich faszinieren, und Stück für Stück deine eigene kleine Nische finden. Es muss nichts Großes sein. Es darf etwas ganz Persönliches sein. Etwas, das zu dir passt und anderen auf eine stille, wertvolle Art hilft. Vielleicht entsteht aus dieser Reise etwas, das dir nicht nur Tagesstruktur gibt, sondern dich auch langfristig erfüllt. Eine Tätigkeit, bei der du selbst bestimmst, wie viel du gibst, wann du arbeitest und wie du deine Stärken einsetzt. Und vielleicht ist genau das das Schönste an einer kleinen Selbstständigkeit. Du schaffst dir damit nicht nur Arbeit, sondern ein Stück Unabhängigkeit, ein Stück Stolz, ein Stück Selbstwirksamkeit.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du auf deinem Weg genau die Ideen findest, die dein Herz berühren. Dass du den Mut hast, dir selbst zu vertrauen, und dass du siehst, wie viel Wertvolles in dir steckt. Du hast alle Zeit der Welt, deinen eigenen Rhythmus zu finden und daraus etwas zu bauen, das dich und andere bereichert.
Alles Liebe für deinen Weg.
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Du hast mal gefragt: Mich interessiert wo andere stark Schwerhörige oder Gehörlose so arbeiten.
Es ist erstaunlich zu sehen, auf wie viele verschiedene Arten stark schwerhörige oder gehörlose Menschen ihren Platz in der Arbeitswelt finden. Oft wählen sie Wege, die nicht auf ständige, laute Kommunikation angewiesen sind, sondern solche, in denen andere Fähigkeiten zählen. Fähigkeiten wie Achtsamkeit, Geduld, genaues Arbeiten oder die Kunst, Dinge zu beobachten, die anderen vielleicht entgehen. Viele Schwerhörige fühlen sich in handwerklichen Berufen zuhause. Dort, wo es auf das Können der Hände ankommt und die Sprache der Materialien wichtiger ist als schnelle Gespräche. In Werkstätten, in Gärtnereien, in Ateliers entstehen Arbeiten, die mit großer Konzentration und Liebe zum Detail gefertigt werden. Kommunikation läuft hier oft auf eine Weise, die ruhig und klar ist, manchmal nur mit Blicken, Zeichen oder kurzen schriftlichen Anweisungen. Es ist eine Welt, in der Zuhören mit den Augen geschieht und Verstehen ein ganz anderes Tempo hat. Andere gehen kreative Wege und finden sich in Berufen wie Grafikdesign, Fotografie oder Kunsthandwerk wieder. Dort, wo Ideen in Farben, Formen oder Bildern sprechen, ist es nicht die Lautstärke, die zählt, sondern die Tiefe der Wahrnehmung. Gerade Menschen, die nicht alles über das Gehör aufnehmen können, entwickeln oft eine besondere Sensibilität für das, was sie sehen, fühlen und ausdrücken. Ihre Werke erzählen Geschichten, die über Sprache hinausgehen. Wieder andere finden ihren Platz in der Welt der Zahlen, der Organisation, der Technik. Im Büro, bei der Datenpflege, im IT-Bereich oder in der Verwaltung wird vieles schriftlich geregelt. E-Mails ersetzen Telefongespräche, klare Strukturen schaffen Sicherheit. Hier können schwerhörige Menschen ihre Stärken ausspielen: Genauigkeit, Verlässlichkeit, eine stille Form der Effizienz, die sich nicht aufdrängt, aber unverzichtbar ist. Und dann gibt es diejenigen, die sich in sozialen Berufen verwirklichen. Menschen, die Senioren begleiten, Kindern ein ruhiger Anker sind oder anderen Menschen mit Behinderung zur Seite stehen. Gerade weil sie selbst Barrieren kennen, bringen sie eine ganz eigene Art des Mitgefühls mit, die nicht laut werden muss, um stark zu sein. In diesen Berufen geht es nicht darum, perfekt zu hören oder schnell zu reagieren, sondern darum, präsent zu sein, echte Nähe entstehen zu lassen, Vertrauen aufzubauen.
Manche entscheiden sich, ihren eigenen Weg zu gehen und selbstständig zu arbeiten. Sie gestalten kleine kreative Unternehmen, bieten Dienstleistungen an, beraten oder begleiten andere, entwickeln eigene Produkte. In der Selbstständigkeit können sie die Rahmenbedingungen so schaffen, dass ihre Bedürfnisse und Stärken sichtbar werden. Sie entscheiden, wie schnell sie arbeiten, wie sie kommunizieren, was sie anbieten. Es ist ein Weg, der Mut braucht, aber auch Freiheit schenkt.
Was all diese Wege gemeinsam haben, ist, dass sie nicht davon geprägt sind, was angeblich fehlt. Sondern davon, was da ist. Aufmerksamkeit. Feingefühl. Kreativität. Geduld. Eine andere Art der Wahrnehmung, die vielleicht stiller ist als die der meisten Menschen, aber dafür oft viel tiefer geht. Wenn man mit offenen Augen hinsieht, merkt man: Menschen, die schwerhörig oder gehörlos sind, bereichern viele Bereiche unserer Gesellschaft auf eine Weise, die oft erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Sie bringen etwas mit, das in einer lauten, schnellen Welt kostbarer ist denn je: die Kunst, auf das Wesentliche zu achten, das jenseits von Worten liegt. Vielleicht ist es genau diese stille Stärke, die ihnen Wege öffnet, die andere gar nicht sehen.
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Hier schreibe ich ein bisschen darüber, wie ich mein Geld verdiene und wie ich meine Zeit verbringe. Alles entsteht in meinem eigenen Rhythmus und ohne jeden Stress. Vielleicht findest du ja darin die eine oder andere Anregung oder Inspiration für dich:
https://www.gutefrage.net/frage/wie-seid-ihr-auf-eure-geschaeftsidee-gekommen#answer-560406994