Ihre Meinung zum Containern ist gefragt?
Anlass der Umfrage war die im Bild angegebene Quelle.
Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen
10 Antworten
Hallo,
rechtlich gesehen ist "Containern" in Deutschland zurzeit noch eine Straftat (Diebstahl), die im Falle der beiden Studentinnen (Artikel/Bildquelle) entsprechend geahndet wurde. Ob dies gerecht oder sinnvoll ist darüber kann man geteiler Meinung sein, würde daher gern meinen individuellen Standpunkt darlegen..
Bei der Überlegung auf die Frage, ob die Suche nach noch verwertbaren Nahrungsmittel (nichts anderes ist ja "containern") unter Strafe stehen sollte, wurde u.a. ins Feld geführt, das es nicht gewollt sei, dass sich Menschen in eine menschenunwürdige und hygienisch problematische Situation begeben.
Ist es aber nicht weitaus beschämender das in einer Überflussgesellschaft wie der unseren Menschen überhaupt in die Lage kommen können, diese Art der Nahrungsbeschaffung in Betracht ziehen zu müssen?
Wer arm ist hat oft keine Wahl und kann es sich nicht leisten sich zu genieren. Menschen die in so einer misslichen Lage aus Hunger in Mülleimern oder Containern nach Essen suchen zu bestrafen, empfinde ich als herzlos.
Wünschenswerter als anzuklagen wäre es m.M.n. Abhilfe zu schaffen.
Wie sieht es aber aus mit denen die nicht aus Not, sondern aus idealistischen Gründen "containern", etwa weil sie kein Teil der Wegwerfgesellschaft sein wollen, es verkehrt finden das geniessbare Lebensmittel in der Tonne landen und sie so ganz nebenbei noch Geld sparen können?
Auch hier gebe ich zu, das ich mit einer solchen Haltung sympathisiere, weil ich den wertschätzenden Nahrungsmitteln und Mäßigkeit als Tugenden ansehe.
Wenn auch einige Einwände aus dem Kontra Lager überdenkenswert sind, so meine ich nach reiflicher Überlegung dennoch, das es andere, bessere Möglichkeiten geben müsste, als das Abgreifen von weggeworfenen und als Müll deklarierten Lebensmitteln zu kriminalisieren. Ich fände es gut wenn man eine Lösung finden würde die allen gerecht wird. Das Hausrecht der Ladenketten sollte auf jeden Fall geachtet werden, aber ich fände es toll wenn sie im Rahmen einiger von ihnen festgelegtegten Regeln soziale Alternativen bieten würden. Wie dies in der Realität funktionieren könnte zeigt ein Bremer Kaufhaus ...es
...verschenkt Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden dürfen. So stehen zahlreiche Produkte im Warenlager, an denen sich die Angestellten bedienen können. Weitere Lebensmittel gehen an eine Gemeinde, die damit ein Frühstück für Bedürftige anbietet.
Zudem kommen regelmäßig Mitarbeiter des Naturerlebniszentrums Botanika vorbei, die Essen als Tierfutter abholen. „Wir verteilen schon an so viele Organisationen“, sagt der Lestra-Mitarbeiter Sascha Morsch. Dennoch blieben Waren übrig, die im Müll landen. Mit den Menschen, die containern, habe es noch nie Probleme gegeben. Oft sei es danach ordentlicher als zuvor.
Der Vorstoß mit den Schildern soll Menschen ermutigen, tagsüber zu kommen und sich Waren direkt abzuholen. „Schön wäre, wenn möglichst viel verwendet wird“, sagt Strangemann. Um zu verhindern, dass Menschen in den Containern wühlen müssen, denke er derzeit über Ablageflächen nach. Dann könnten Waren, die nicht mehr verkauft werden, einige Zeit zur Mitnahme ausgelegt werden....
https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/containern-lebensmittelretter-willkommen/24457744.html 👍👍👍
Fazit:
Einige Kontra-Argumente sind sicherlich überdenkenswert, siehe => Liste jedoch sollte m.M.n "containern" nicht unter Strafe gestellt, sondern erleichtert werden, unter dem Vorbehalt das bestimmte Regeln einzuhalten sind und es natürlich nicht zu Sachbeschädigungen kommen darf.
Freut mich, vielen Dank für das (nach so langer Zeit) überraschend erhaltene ✰chen & liebe Grüsse! :-)
Wenn sich Personen aus der Mülltonne mit Waren versorgen,sind das Waren,die von diesen Personen nicht im Laden gekauft werden.
Vernünftiger Weise sollte der Müllplatz von SB-Läden gegen unbefugten Zugriff gesichert sein oder man gibt die Waren mit nahem MHD an "Tafeln"als Lebensmittelspenden ab.
Oder man oeffnet ein Regal (nach Ladenschluss) wo sich "Tafeln" in der naeheren Umgebung kostenlos bedienen koennen und entsorgt nur dann den uebrig gebliebenen Rest.
Da soll es regelrechte Revierkämpfe um die Lebensmittel bereits gegen,weil man damit gutes Geld verdienen kann,wenn man diese zB in seinem Dönerladen oder Restaurant auftischt.
Oder man oeffnet ein Regal (nach Ladenschluss) wo sich "Tafeln" in der naeheren Umgebung kostenlos bedienen koennen
Diese Idee scheitet bereits in der Theorie.
1. Wie sollen die Tafeln an dieses Regal gelangen, wenn der Laden geschlossen hat? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein Unternehmen dafür noch hohe Personalkosten, um mit Verlusten noch mehr Verluste zu machen, während sie an anderer Stelle schauen wo sie noch Mitarbeiter und Stunden einsparen können.
2. Willst du es wirklich den Mitarbeitern zumuten, dass sie dafür noch später nach Hause zu ihrer Familie kommen, als ohnehin schon?
3. Wie sollen die Mitarbeiter der Tafel gleichzeitig bei unzähligen Geschäften sein?
4. Um diese Zeit arbeiten die Tafeln in der Regel ohnehin nicht mehr. Sie sammeln normalerweise die Lebensmittel tagsüber vom Vortag ein.
5. Und genau deshalb übrigt sich dieses Thema ohnehin. Dort wo es sich lohnt, sammeln die Tafeln bereits noch verwertbare Lebensmittel ein. Diese können sich die Bedürftigen dann dort abholen. Es gibt also gar keinen Grund etwas aus der Tonne zu holen.
Es ist sowieso ein Unding, dass Supermärkte sowas wegwerfen. Dass der Gesetzgeber nicht nur nichts dagegen tut, sondern zusätzlich auch das Containern unter Strafe stellt, geht meiner Meinung nach gar nicht. Das sollte man dringend ändern.
Mir wuerde es bereits reichen (siehe Artikel "Link im Umfragebild") wenn die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen wuerde. (siehe meine folgende
Antwort zum Zeitungsartikel im ZON Forum).
Nach lesen des Artikels liegt mir eigentlich nur eine Frage "auf der Zunge". Worin liegt eigentlich das "besondere öffentliche Interesse" der Staatsanwaltschaft, obwohl der Klaeger (Supermarkt) ja den Strafantrag bereits zurückzogen hat ?
Hausfriedensbruch ist ein Antragsdelikt, zieht der Kläger die Anzeige zurück, kann deshalb nicht verurteilt werden.
Bei Diebstahl kann dann nicht mehr angeklagt werden, wenn der Kläger die Strafanzeige zurückzieht, wenn es um geringwertige Sachen handelt.
https://www.fachanwalt.de/magazin/strafrecht/antragsdelikt
Wahrscheinlich lohnt es sich den Filialleiter im laufenden Verfahren anzusprechen.
Wieso containern, wenn man die Mülltonnen an den Wochenmärkten umgehen kann? Da kann man immer was bekommen.
Bei den Meldungen im Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittelkönnte man glauben, dass es besser ist Lebensmittel zu retten, wenn man richtig auswählt und nicht bezahlt, was nur der Kommerz will. Kennt man diese Meldungen nicht, wie soll man sich entscheiden?
Interessanter Link ... Danke dafuer ...
Auszug: ... Das BVL übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der Informationen ... => Schlussfolgerung fuer mich beim Containern ... Verstand und Eigenverantwortung gefragt ohne wenn moeglich "sinnvolle" Gesetze zu verletzen.
Containern steht in meinem Gastland z.B. nicht unter Strafe, ist also legal, erlaubt.
Kennst Du die Meldung "Arsen" im Reis? Ich esse meinen Reis nicht mehr.
Wenn Leute die containern es nicht wissen, nehmen sie alles mit, die Hemmschwelle, es kostet nicht, senkt die Eigenverantwortung.
Auch das ist richtig, ..... aber "hunger treibt bratwuerste rein" (Redewendung, Zitat Quelle unbekannt).
Nicht zu 100% , aber die Straffreiheit würde vom eigentlichen Problem ablenken : Dass überhaupt was in der Tonne landet. Frühzeitig reduzieren und den Kunden anbieten oder Abnehmer finden , die kostenloses Essen garantiert verwenden. Mit der Pflicht für die Geschäfte , die Lebensmittel selbst dort anzuliefern.
Habe ich auch bereits einmal fuer Betriebs Kantinen vorgeschlagen.
das Problem ist dann nur : wir brauchen personal, transport und wie sieht es versicherungstechnisch aus .............................. ich kenne aus bremen supermärkte, die ihre Ware nicht mehr an die Tafel geben , weil diese mehrmals die Ware nicht abgeholt hat. Alles Mist sowas.
Leider ... gilt nicht nur fuer Supermaerkte sondern auch fuer Firmenleitungen. Aber alles kann man aendern.
Habe gerade nochmals meine aelteren Fragen durchgelesen. Da deine Antwort mit am objektivsten (keine Verurteilungen) und am ausfuehrlichsten war geht mein Stern an dich.