Ich wohne mit fast 27 noch Zuhause. Peinlich?


21.08.2025, 21:19

Zuhause wohnen heißt in meinem Fall

selber kochen, selber putzen, selber Wäsche waschen. Ich kann es nämlich Garnicht ab, wenn mich jemand bevormundet.

Oft sogar wenn ich meine Räume putze und durchwische, dann mach ich gleich die ganze Wohnung sauber. Oder ich koche auch mal beim kochen ne Portion mehr, damit mein Dad sich von der Arbeit nichts machen muss.

12 Antworten

Ich wohne mit fast 27 noch Zuhause. Peinlich?

Nun, ich würde differenzieren:

  • Wenn jemand noch in der Schule bzw. in der Ausbildung ist, da ist es gar nicht untypisch, noch zuhause zu wohnen. Da immer mehr bis zum Abitur gehen, ihre Ausbildung also später beginnen, ziehen viele auch erst später aus.
  • Wenn jemand Schule & Ausbildung abgeschlossen hat, dann noch zuhause wohnt, dann finde ich es nicht mehr "normal". Wenn man auf eigenen Beinen steht, sollte man irgendwann das Elternhaus auch verlassen.
  • Wenn jemand Schule & Ausbildung abgeschlossen hat und sich weiterhin wie ein Kind verhält, sprich sich bekochen lässt, die Wäsche machen lässt etc., dann finde ich es peinlich.

Wenn ich einen Mann kennenlerne, der noch daheim wohnt, der aber bereits um die 30 ist, dann würde ich mir schon Gedanken machen. In meinen Augen nicht normal.

Nein, das wäre für mich nicht peinlich.

Es kommt halt immer darauf an, wie gut man sich in der Familie versteht und auch darauf, wie die Wohnsituation ist und wie viel Privatsphäre man sich gegenseitig lässt bzw. wie viel Privatsphäre beim Zusammenleben möglich ist.

Ich habe Freunde, sie auch mit Mitte 40 noch in ihrem Elternhaus wohnen. Zwar in gewisser Weise getrennt, indem sie ein Stockwerk oder einen Teil eines Stockwerks mit eigener Küche, eigenem Bad usw. bewohnen - aber eben mangels getrenntem Eingang usw. dann doch wieder nicht völlig separat. Hat in einem Fall dadurch immerhin so viel gespart, als dass er sich nun ein schönes Einfamilienhaus bauen kann ^^

Zudem kann es viele Gründe geben, weiter im Elternhaus zu wohnen... gerade Azubis und Studenten fehlt es häufig an dem nötigen Kleingeld, eine eigene Wohnung zu beziehen. Aber auch Arbeitslosigkeit kann ein Grund sein - oder Krankheit oder Pflegebedürftigkeit, sowohl der Eltern als auch der eigenen.

Übrigens: Frühes Ausziehen (in Deutschland im Schnitt mit 23,9 Jahren) ist ein typisch deutsches bzw. nordeuropäisches Phänomen. In anderen Ländern und Kulturkreisen ist es nämlich völlig normal, deutlich länger oder sogar ein Leben lang mit mehreren Generationen zusammen zu leben.
Das Durchschnittsalter in der EU liegt bei 26,3 Jahren. In Kroatien liegt es bei 33,4 Jahren.

Von Experte grtgrt bestätigt

Es kommt immer drauf an. Bei den Eltern zu wohnen an und für sich ist nicht peinlich. Nicht mit 18, nicht mit 30, nicht einmal mit 50. Es kann tausend Gründe dafür geben, darunter viele verdammt gute.

Es kann aber halt auch weniger gute Gründe dafür geben, und die sind es dann, weshalb Leute sich dann eventuell etwas abwertend äußern.

Du lässt dich nicht wie im Hotel behandeln und fällst deinen Eltern nicht zur Last. Dann ist das doch eine vernünftige Lösung. Kostengünstiger für dich und auch besser für den Wohnungsmarkt, der letztlich auch deshalb angespannt ist, weil heute jede Einzelperson ihre eigene Wohnung haben zu müssen meint :)

Nein, finde ich überhaupt nicht peinlich, den ich bin eh für Mehrfamilienhäuser, in denen mindestens drei Generationen wieder zusammenleben. Die Alten bleiben länger fit, können ihr Wissen weitergeben, haben Zeit für die Enkel und müssen nicht in einem Heim darben. Die Jungen werden durch die Alten entlastet und haben wieder mehr Muße, wenn Oma mit dem Enkel zusammen gekocht hat. Also ich fand es toll, zusammen mit Oma in einem Haus aufzuwachsen. Sehr viel habe ich von dieser alten Dame gelernt.