Ich verstehe nicht wie man Kinder in die Welt setzen kann?

PeterP58  23.11.2024, 15:59

Hast Du mal Deine Eltern gefragt? Gehe mal nicht davon aus, dass Du kein "Unfall" warst ... was waren Deren Gründe für Deine Existenz?

LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 16:01

Ich war ein geplantes Kind. Soll das ein Angriff sein? Meine Eltern wollten Kinder und deshalb muss ich jetzt hier sein.

PeterP58  23.11.2024, 16:03

Aber hast Du Sie auch mal gefragt? Die Antwort wäre doch sehr interessant für Dich!

LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 16:03

Ich rede darüber nicht so wirklich mit meinen Eltern aber das wäre vielleicht mal eine Erwägung.

6 Antworten

Ich habe Kinder in die Welt gesetzt, weil ich davon überzeugt bin, dass es prinzipiell ok ist, dass wir als Menschen hier auf der Erde leben dürfen.

Kinder sind notwendig für den Fortbestand der "Spezies" und damit ein fester Bestandteil jeder lebenswerten Gesellschaft, die eine Zukunft haben soll.

Ich dachte mir damals: Wenn ich mal Kinder habe, will ich ihnen das "Wunder Leben" zeigen und ihnen als Reisegepäck für ihr eigenes Leben meine Wertvorstellungen mitgeben (und mich ganz egoistisch daran erfreuen, einen Teil der Reise miterleben zu dürfen) und hoffe, dass sie "ihre Welt" zu einer "besseren" machen, dass die "Spezies Mensch" würdig ist zu überleben.

Mittlerweile sind sie (fast) erwachsen und es ist schön zu sehen, dass sie (bisher) überlebt und wie sie sich entwickelt haben und ich bin neugierig, was sie noch alles auf ihrem weiteren Lebensweg entdecken werden, wie sie die Gesellschaft und Zukunft der Menschheit mit formen, welche Rückmeldung sie der vorherigen Generation zu den "gut gemeinten Ratschlägen", die ihnen mitgegeben wurden, geben.

Sollte "die Menschheit" ihren eigenen Genozid wünschen, wäre ich bitter enttäuscht. Dennoch ist es die Freiheit jeden Kindes, ob es das mitgegebe Gepäck nutzen oder abwerfen will, vielleicht sich selbst "brauchbareres" sucht, das hat man als Eltern nicht in der Hand.

Das nennt sich Entwicklung und ist der Lauf der Dinge. Man hofft immer, in eine gute Richtung.

Leid und unschöne Erfahrungen gehören zu jedem Leben dazu, ebenso wie Freude und unvergesslich schöne Momente.

Da man das eine ohne das andere nicht empfinden kann, ist es auch ok, beides zu empfinden, finde ich, das ist die Sache wert.

Die Bewertung, ob man in seinem Leben bisher "mehr Gutes" oder "mehr Schlechtes" erlebt hat, ist eine persönliche Betrachtungsweise, je nachdem, "welchen Wolf man füttern will".

Ich persönlich sehe es nicht so, dass ich bisher mehr Schlechtes als Gutes erlebt habe in meinem Leben. Das ist vielleicht von Mensch zu Mensch verschieden.

Als Eltern kann man gar nicht abschätzen, ob ein Kind später sagen würde: "Danke, dass ihr mich gezeugt habt!" oder "Hättet ihr mich bloß nie gezeugt!" oder irgendwas dazwischen.

Ich denke, Nachkommen zeugen zu wollen, ist ein natürlicher Prozess. Und wenn wir "von Natur aus" das tun (sollen / wollen), kann es wohl so falsch nicht sein, es auch zu tun.

Geboren zu werden, sucht man sich nicht wirklich aus, das stimmt.

Gut zu leben, dazu kann man sich entscheiden.

Diese Entscheidung ist unabhängig von äußeren Umständen wie Zeit, Geld, Schicksalsschlägen, Krieg oder Wohlstand.

Man kann aus jedem Umstand versuchen, das Beste für sein Leben herauszuholen. (Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die "reichsten" Menschen nicht automatisch die "glücklichsten" Menschen sind.)

Zu sterben sucht man sich (meistens) auch nicht aus. Jeder, der lebt, weiß jedoch (nach gewisser Reife), dass er auch früher oder später sterben wird (und außer im Falle von Suizid auch nicht genau weiß, wann und wie).

Vielleicht macht diese Gewissheit auch für die meisten Menschen das Leben so lebenswert: Man möchte die einem begrenzt gegebe Zeit möglichst auskosten.

Einem Menschen das (durch Zeugung) zu ermöglichen, halte ich für das Gegenteil von unmoralisch oder unvertretbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter von (fast) erwachsenen Kindern

Die meisten Deutschen leben im Wohlstand und ihre Zukunft ist gesichert, deshalb ist das Leben der Kinder auch bei den meisten Menschen sicher.

Welchen Charakter ein Kind hat, welche Vorlieben, welche Neigungen, das weiß vor der Geburt keiner, deshalb - woher sollte man wissen, dass das Leben des Kindes es selber quält?

Klar das Leben ist nicht immer toll und traumhaft, aber wir selber können es maßgeblich beeinflussen und unser bestmögliches Leben leben. Glaub mir superreich oder berühmt zu sein klingt immer so toll und sorglos, doch meist ist es im Hintergrund das Geheimnis davon.

Solche Gedanken, was mein Leben bringt oder welchen Wert es im Gesamten hat, die sind wichtig, können aber schnell verzweifelnd wirken - das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Klar sind wir Menschen nur ein kleines Licht im Universum und ein einzelner Mensch ist noch viel weniger, doch wir sind geliebte Kinder Gottes.

Wenn wir sinnlos und überflüssig wären, wären wir dann hier? Wenn wir nur geschaffen wären um das Leid zu sehen und zu erleben, wären wir dann hier?

Ich denke nicht. Wir Menschen sind wertvoll, jeder einzige - und ich finde es ist etwas schönes Kindern das Leben zu schenken. Klar gibt es Leid und Trauer, doch darauf kann man Kinder vorbereiten. So gut wie jeder kann etwas in seinem Leben erreichen und das Leben lebenswert gestallten und auch das sollte man Kindern erzählen.

In dieser Welt geht es darum ein lebenswertes Leben zu führen und anderen dieses zu ermöglichen. Klar ist das eine Idealvorstellung, doch jeder kann seinen Beitrag leisten. Lasst uns doch lieber das schöne im Leben sehen und dennoch zeitgleich nicht das negative vergessen, sondern mit der Kraft, die uns das Gute gibt, das Negative zum Positiven wenden.

Wir können das und jeder kann seinen Beitrag leisten und sei es, indem er optimistisch ist und andere animiert optimistisch zu sein - es gibt so viel, was ein jeder tun kann.

Wenn man das den Kindern erzählt und sie zugleich auf die Rückschläge des Lebens vorbereitet, dann glaube ich kann man ihnen eine gute Grundlage schaffen, sodass sie ein tolles Leben haben. Also ja - Kinder zu bekommen ist durchaus noch zeitgemäß und vertretbar.

Mfg

DerEineHalt08

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 16:34

Die Zukunft ist kein bisschen gesichert! Für niemanden! Die Zukunft ist unvorhersehbar und aktuell vorallem politisch sehr leicht zu gefährden.

woher sollte man wissen, dass das Leben des Kindes es selber quält?

Weiß man nicht, aber alleine das Risiko willentlich einzugehen ist unmoralisch.

In der Theorie finde ich deine Sichtweise sehr schön aber die Realität sieht eben leider anders aus. Ich frage mich wie so ein lebenswertes Leben aussieht? Davon bin ich so weit entfernt dass ich mich frage wie andere das bitte schaffen? Man hat im Leben mit so vielen Dingen zu kämpfen dass man einfach nur erschöpft ist davon jeden Tag aufs Neue zu bewältigen trotz der schönen Momente.

DerEineHalt08  23.11.2024, 23:28
@LilyInstaGirl1
Die Zukunft ist kein bisschen gesichert! Für niemanden! Die Zukunft ist unvorhersehbar und aktuell vorallem politisch sehr leicht zu gefährden.

Da stimme ich dir zu - es kann soviel passieren, was wir heute noch nicht wissen. Ich meine mit gesichert eher materiell bzw. existenziell gesichert. Schau es gibt 1000te Jobs und 100te Alternativen für die allermeisten von uns. Und selbst wenn all das wegfallen würde, dann ist das noch immer kein Todesurteil. Zum Leben und Überleben braucht es kein Geld, keine Wirtschaft und noch nicht einmal Geschäfte.

Das Szenario ist sehr fern und unglaublich unwahrscheinlich, doch es zeigt finde ich schön, wie viel nötig ist, dass es für uns Menschen gefährlich wird. Wir sind so an die urbane Lebensweise gewöhnt, dass manche übertrieben gesagt schon an ihrer Fortexistenz zweifeln, wenn die Butter um 20 Cent teurer wird. Doch um diese zu gefährden gehört wesentlich mehr.

Und wie gesagt, kann man nicht sagen, dass es uns schlecht geht. Auch wenn es immer wieder auf und ab geht und viele Krisen sich untermischen, geht es uns dennoch nicht schlecht - zumindest den allermeisten von uns.

Davon bin ich so weit entfernt dass ich mich frage wie andere das bitte schaffen?

Das kann ich selber schwer erklären. Dennoch versuche ich es mal aus meiner Sicht/meinem Leben zu erklären.

Ich denke diese Zufriedenheit ist eine Mischung aus einer Grundmoral/Grundverständnis und dem Wiedererkennungswert im eigenen Leben. Was ich damit meine? Lass es mich erklären.

Mir persönlich hat der Glaube an Jesus Christus richtig geholfen. Besonders einen Vers finde ich hier sehr passend (Lukas 12,24)

,,[24] Betrachtet die Raben! Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben weder Speicher noch Scheunen, und Gott nährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel.,,

Als ich das gelesen habe, habe ich in die Welt geschaut, und...es ist so. Viele Tiere führen ein hartes aber für sie vermutlich tolles Leben - für sie ist gesorgt. Schauen wir jetzt auf uns - wie viel mehr Privilegien und Standards als die Tiere haben wir? Da sind so viele!

Alleine dieser eine Gedanke hat in meinem Kopf so viel bewirkt.

Ich frage mich wie so ein lebenswertes Leben aussieht?

Ein großer Punkt war in meinem Leben die bewusste Beschränkung auf das Beeinflussbare. Ich hatte selber eine Phase inder ich extrem viele Sorgen hatte - ich machte mir Gedanken über Krankheiten, Lebensstandards, Zufriedenheit und vieles mehr.

Viele Dinge können wie bereits gesagt unvorhergesehen auftauchen und das macht Angst. Ich habe mich in dieser Angst allerdings auf das beschränkt, was ich selber tun kann, um das alles möglichst unwahrscheinlich zu halten (z.B. durch eine andere Ernährung, etc.). Auch hier können natürlich besondere Fälle eintreten, doch indem man sich auf das Vermeiden dieser Fälle konzentriert hat, war man weniger damit beschäftigt sich auszumalen was alles möglich ist. Wenn man also doch unvorhergesehen krank wird, kann man trotzdem sagen, dass man eine tolle Zeit davor hatte und alles gegeben hat.

Diese Philosophie hat mir sehr geholfen und mich von den Ängste weggebracht. Ich finde je mehr man sich auf das mögliche Negative konzentriert, desto weniger Mut hat man irgendetwas zu tun. Deshalb halte ich es für sinnvoller den Fokus auf das Positive Veränderbare zu legen und daran etwas zu tun. Durch diesen Wandel rücken die Sorgen immer weiter in den Hintergrund.

Mfg

DerEineHalt08

Dann begeh doch Selbstmord.

Was für eins schreckliches Schicksal hier leben zu müssen. Ich hab meine Kinder gern und die scheinbar mich auch. Mir gefällt Familie sehr.


Isuzu189  23.11.2024, 16:09

Sagst du gerade echt einer offensichtlich psychische angeschlagenen Person, sie soll sich umbringen?

Gudrun76  23.11.2024, 16:31
@Isuzu189

Das Wesen hat doch nur ein Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom. Sowas kann man doch nicht ernst nehmen.

LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 16:11

Was ist das für eine ekelhafte Denkweise von dir? Ich soll slebstmord begehen weil ich sage Kinder bekommen ist egoistisch?

Ich glaube du fühlst dich sehr angegriffen und deine Antwort bestätigt ja dass ich sage es sei egoistisch. DIR gefällt deine Familie ja. Aber warte mal bis deine Kinder erwachsen sind und frage sie dann nochmal ob das Leben so toll ist. Ich wünsche das KEINEM aber woher willst du wissen dass dein Kind nicht vergewaltigt wird später und ein lebenslanges Trauma hat? Du kannst jetzt nicht entscheiden ob es für dein Kind lebenswert ist hier zu sein. Was ist wenn in 30 Jahren ein Krieg ausbricht und du bist vielleicht schon weg. Dann dürfen deine Kinder später im Krieg leben und das schlimmste leid durchmachen was nur möglich ist.

Gudrun76  23.11.2024, 16:30
@LilyInstaGirl1

Dieses Emo-Geheul ist doch einfach nur unerträglich. Da kann man Dir doch nur empfehlen zu gehen ....

LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 16:36
@Gudrun76

Philosophische Überlegungen sind Emo Geheul?

Mein Gott du benimmst dich wie ein Teenanger! Sorry da können mir deine Kinder nur leidtun wenn sie genauso erzogen wurden von dir wie du mit anderen Menschen umgehst nur weil du dich angegriffen fühlst.

Es ist unter aller Sau Menschen zu sagen sie sollen sich umbringen. Egal in welchem Kontext! Wenn du das moralisch gerechtfertigt findest dann besitzt du wirklich keine emotionale Intelligenz.

Gudrun76  23.11.2024, 16:39
@LilyInstaGirl1

Meine Kinder werden lebenstüchtige Menschen, davon kannst Du ausgehen, Menschen, die ihr Leben in die Hand nehmen und nicht rumjammern, wie schlimm alles sei, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Geh doch eine Straße fegen, das wäre ja schon mal was Nützliches .

LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 16:54
@Gudrun76

Was würden deine Kinder denken wenn sie sehen würden wie du hier fremde Menschen beleidigst und erniedrigst und ihnen sagst sie sollen sich umbringen? Wären sie stolz darauf?

Und jammern tue ich mal erst recht nicht, ich bin ein fröhlicher Mensch und lebe ganz normal :) das hindert mich nicht daran den Sinn des Lebens zu hinterfragen und der Wahrheit in die Augen zu schauen, dass das Leben primär aus Leid und Anstrengung besteht. Und das möchte ich keinem antun wenn ich es vermeiden kann.
Du hingegen hast dich entschieden deine Kinder dem Risiko auszusetzen Opfer eines schrecklichen Schicksals zu werden und ein Trauma davonzutragen.

Wenn sie dann Hilfe brauchen was sagst du ihnen? „Jammer nicht so rum“?

Hallo ich habe ein Kind aber denke genauso. Ich habe mich auch nie mehr getraut ein zweites in die Welt zu setzen.

Zu meiner Schwangerschaft kam es unvorbereitet.

Trotzdem liebe ich mein Kind und versuche alles zu ermöglichen. Auch wegen meinem Gewissen.


LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 16:03

Danke dass du das teilst. Ich finde es schön dass du das Bestmögliche für dein Kind ermöglichen möchtest.

Leid und Krieg gibt es schon, seit es Menschen gibt. Mittlerweile seit 2 Millionen Jahren. Trotzdem gibt es zur Zeit schon 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Deine Bedenken kommen reichlich spät.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LilyInstaGirl1 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 21:57

Wann sollen meine Bedenken denn bitte sonst gekommen sein? Ich bin doch erst 20 Jahre alt, wie soll ich für die letzten 2 Millionen Jahre sprechen?
Alles was ich sage trifft auf jede Zeitperiode zu. Das hat überhaupt nichts damit zu tun. Eben weil es Leid und Kriege schon immer gab und geben wird ist es für mich immer unvertretbar Kinder zu bekommen.