Ich bin Freundin nicht männlich genug?
Hallo,
ich bin m19 und seit dem ich 13/14 bin mit meiner Freundin m20 zusammen.
Erstmal ein bisschen was zu uns. Wie schon gesagt kennen wir uns sehr lange und haben letztes Jahr gemeinsam Abi gemacht. Zum Studium sind wir anschließend im Herbst zusammen gezogen und studieren jetzt beide im 2. Semester. Seitdem streiten wir echt relativ häufig über meist (in meinen Augen) Belanglose Dinge. Es liegt auch viel daran das sie immer sehr schnell sauer wird und mich dann aggressiv anschreit sobald ich bspw. einen falschen Lappen zum Staub wischen verwende. Ist ja auch ganz klar, jeder ist von zu Hause was anderes gewöhnt.
Neben dem Thema Haushalt gibt's aber Logischerweise noch andere Probleme in unserer Beziehung. Vor allem in Vergangenheit hab ich häufiger mal Fehler gemacht die sie verletzt haben. Beispiel dazu weil mir gerade nichts besseres einfällt: ich bin häufiger mal zu treffen mit meiner Freundesgruppe gegangen wo ich lieber alleine hin wollte als mit ihr. Andere haben dann teilweise ihre Freundin mitgebracht und ich nicht weil ich lieber alleine mit meinen Jungs chillen wollte. Das hat sie immer gestört und sie ist auch über ein Jahr später immernoch sehr Nachtragend auch wenn ich eingesehen habe das es falsch war. Und von solchen Problemen gibt es viele. Ich hab einen Fehler gemacht, sehe dann irgendwann das Problem ein und entschuldige mich und bei jedem Streit auch 1/2 Jahre später wird mir das nochmal vorgeworfen.
In solchen Streitgesprächen fällt dann immer mal wieder der Satz "du bist ein kleiner Junge und kein Mann".
Dafür bringt sie auch häufig gründe an. Nummer 1, ich zocke aktuell so 3/4 Abende die Woche mit Freunden von 22/23 bis 3/4. Es ist dann immer so das ich mit meiner Freundin bis ca 22 Uhr Zeit verbringe, wir schauen Serie, gehen spazieren, kochen... Und danach Frage ich sie ob ich abends zocken kann. Diese Frage wird bejaht und fertig. Meine Freundin geht dann meist so zwischen 23 Uhr und Mitternacht schlafen und ich komme dann etwas später ins Bett. Für mich passt das eigentlich ganz gut aber ihr ist es zu viel zocken. Ich persönlich hab aber irgendwie wenig Lust noch mehr mit ihr zu machen weil jedesmal wenn wir was machen werde ich angemeckert, fertig gemacht oder abgelehnt wenn ich nahe brauche.
Grund Nummer 2: Wenn wir nach dem Streit schlafen gehen läuft der nächste morgen so ab, ich entschuldige mich, sag ihr das es mein Fehler war (war es meistens auch) und hoffe dann das wir wieder glücklich sein können. Ihr ist das aber nie genug und immer kommt "wenn's dir wirklich wichtig wäre und es dir wirklich leid tut musst du mir das zeigen. Daraufhin Frage ich dann immer wie ich es zeigen kann aber das sollte ich als Mann "selbst wissen wenns mir wichtig wäre". Ich checke nur leider nicht was ich machen kann.
Und jetzt zu meiner eigentlichen Frage. Ich bin aktuell einfach nicht sehr produktiv und ziehe nicht wirklich durch. Ich schlafe lange, zocke lange, bin viel am Handy und chill einfach bisschen. Ich hab eigentlich spaß dran aber sie wünscht sich das ich mich ändere.
(Die Dinge weiß ich nicht von ihr aber ich könnte mir vorstellen das es ihr gefallen würde): Wenn ich mehr Sport mache, geregelter aufstehe und nicht ewig morgens im Bett gammel, weniger zeige das ich nähe brauche, weniger Emotionen zeige wenn sie mich verletzt...
Dafür will ich bspw auch wieder mehr ins Thema Gym reinkommen weil mir das hilft all diese Dinge hinzubekommen. Und ich muss wahrscheinlich das zocken dafür aufgeben was mir echt schwer fällt.
Aber keine Ahnung ich freue mich hier über alle Tipps und Vorschläge.
8 Antworten
Ich sehe da nicht, dass es um Männlichkeit geht, sondern um verschiedene Erwartungen an eine Partnerschaft.
Das das Zusammenleben erst organisiert werden muss, ist klar. Ich hoffe, sie bestimmt nicht alles alleine?
Selbstverständlich kann man mit seinen Kumpeln alleine abmachen, ihr seid beide Individuen mit eignem Leben und ob du bis morgends um 4 zockst ist auch deine Sache - sie wusste ja wohl, dass sie mit einem Gamer zusammen ist. Das hat mit dem Alter nichts zu tun.
Die Feststellung, als Mann wüsstest du, was sie meint ist völliger Unsinn - sie soll sagen, was sie meint und nicht mit irgendwelchen Ratespielen kommen.
Ganz nebenbei: Jugendlieben überstehen die Zeit nach Schulabschluss selten - beide sind noch in der persönlichen Entwicklung und die kann mit Beginn der Ausbildung oft ganz unterschiedlich verlaufen.
Mein Studentenverbindungen war anders. Zocken gab es noch nicht und 8 Uhr musste man in der Vorlesung sein, es gab unangeküngigte Anwesenheitskontrollen. Also hat man spätestens 23 Uhr geschlafen. Wozu braucht man Zocken im Leben?
Das hat aber nichts mit männlich zu tun.
Du wirkst wie jemand, der echt reflektiert ist und sich Mühe gibt. Das ist stark.
Aber ganz ehrlich – wenn dir deine Freundin ständig das Gefühl gibt, du seist „nicht männlich genug“, nur weil du zockst oder mal Zeit für dich brauchst, dann ist das nicht okay. In einer Beziehung sollte man sich akzeptiert fühlen, nicht ständig rechtfertigen müssen.
Du darfst du selbst sein. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich dauernd anpassen musst, damit’s irgendwie passt – dann läuft da was schief. Denk an dein eigenes Wohlbefinden, Bruder.
Wünsch dir alles Gute!
Die Männlichkeit-Argument ist da etwas zweischneidig. Wenn sie will, dass du dominanter wärst, bräuchtest du nur das Putzen einstellen und ihr öfter zeigen, dass du der Boss bist, auch im Bett.
Andererseits kann Zocken und spät Aufstehen kindisch sein. Aber, das große Aber, was will sie von dir? Du hast dich doch selbst beschrieben:
"Wenn ich mehr Sport mache, geregelter aufstehe und nicht ewig morgens im Bett gammel, weniger zeige das ich nähe brauche, weniger Emotionen zeige wenn sie mich verletzt..."
-> Sie will irgendwie nicht den Typen, der du bist.
Bisschen Sport machen reicht doch. Ich weiß gar nicht, wie du Nähe bei ihr definieren willst, wenn sie dich andauernd an macht. Wie viel Emotionen du hast oder zeigst ist deine Sache. Eine Partnerschaft ist die innigste Beziehung eines Erwachsenen, da darfst du das.
Sei ein Mann und geh. Mehr kann ich dir leider nicht raten.
Dir ist schon klar, dass es hier nicht um Männlichkeit geht.
Es geht darum, dass sie der Meinung ist, du würdest dich noch wie ein Teenager verhalten der eine Mutti braucht um ihm zu sagen wie er sein Leben gestalten soll.
Aber mal ne ernsthafte Frage. Wie willst du denn dein Leben gestalten?
Also du schreibst dein Rumgegammel stört dich nicht. Ist das jetzt ne Phase, oder willst du so dein Leben gestalten? Ich mein machen kannst du das ja. Die Frage ist bist du sicher das du das willst, oder ist es mehr eine Trotzreaktion, weil du das Gefühl hast, sie weiß eher wo es langgeht? Oder vielleicht willst du das ja auch, dass sie dir die nötigen Arschtritte gibt?
Ich meine im Prinzip hat sie ja schon recht, du hast damit dein Leben nicht wie ein Erwachsener im Griff (Wohlgemerkt hier geht es nicht um Männlichkeit).
Aber vielleicht ist das etwas, was du momentan benötigst.
Andererseits gibt es genug Kandidaten, die den Arschtritt vom Gegenüber wollen.
Vielleicht solltest du weniger darüber nachdenken was sie eigentlich will.
Es wäre echt mal sinnvoll, wenn du selber wüsstest was du willst.
Willst du das?
Außerdem, kannst du ja nicht immer Schuld sein. Manchmal ist es doch einfach so, dass zwei Personen unterschiedliche Dinge wollen...
Möchtest du dich denn wirklich verändern?
Vielleicht passt auch die Beziehung nicht mehr. Auch wenn sich zwei Personen lieben kann es durchaus so sein, dass man sich einfach unterschiedlich entwickelt hat und es besser ist getrennte Wege zu gehen.
Hättest du Angst, dass du dann kein Arschtritt mehr bekommst?
Überleg mal was du willst und handel danach, weniger danach was deine Freundin will.