Hat trans sein mehr mit den Rollenbildern zu tun oder mehr mit dem wie man sich körperlich unabhängig von der Gesellschaft fühlt?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Trans sein hat nichts mit dem Rollenbild zu tun. Man fühlt sich mit den biologischen Geschlechtsmerkmalen nicht wohl. Eventuell wird man von anderen dann in ein bestimmtes Rollenbild gezwungen, was das ganze dann noch verschlimmern kann, aber an sich hat das Transsein wie gesagt mit Rollenbildern nichts zu tun.

Wenn ich der einzige Mensch auf diesem Planeten wäre, wäre ich auch Trans, selbst als ich noch nicht wusste, dass es Transpersonen gibt und als ich noch nicht wirklich auf das Geschlecht geachtet hatte, habe ich mich einfach unwohl mit meinen biologischen Geschlechtsmerkmalen gefühlt und das wäre auch so, wenn es niemanden bis auf mich auf diesem Planeten geben würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm

annabg777  05.09.2025, 11:25

Es hat sehr wohl mit Rollenbildern zu tun und entlarvt wie sehr diese Leute in Schubladen denken. Wieso stellen hier ständig junge Mädchen die glauben ein Junge zu sein Fragen wie "Wo finde ich einen Binder" "Wie binde Ich mir die Brust ab" ... Wieso muss man sich die Brust abbinden? Sind Brüste etwas das wir mit Weiblichkeit verbinden und möchte die Queere Community diese Idee nicht aufbrechen? Es wird immer gesagt es gibt auch "Frauen die mit Penis" geboren wurden.. Gibts dann nicht auch Männer mit Brüsten und Vagina?

Fxnn48  05.09.2025, 13:14
@annabg777

Ich zähle mich nicht zu dieser Community und trenne auch biologisches Geschlecht von der Geschlechtsidentität wie es denke auch viele andere machen. Ich denke allerdings auch dass man was die Geschlechtsidentität angeht nicht zwischen Cis und Trans trennen kann, aber was das biologische Geschlecht angeht schon.

Ich habe auch selbst unter meiner Brust gelitten, sie hat sich falsch angefühlt und es hatte sich angefühlt als wäre ich in meinem Körper gefangen in meinem Kopf war nie der Gedanke ah die ist weiblich das muss weg. Von daher gibt es auch Transmänner, welche ihre Vagina behalten und Transfrauen welche ihren Penis behalten.

Gegen eine Geschlechtsdysphorie kann man nicht viel machen, die Brust abzubinden hilft dagegen, aber auch nicht zu 100% wesswegen man sich die Brust dann auch entfernen lässt.

Das Schubladendenken existiert und haben denke auch viele dieser Community, aber auch nicht jede Person denkt in Schubladen.

Jeder Mensch "fühlt sich auf bestimmte Weisen selbst". Dieses "Selbstgefühl" gehört zu den Bereichen, die der Mensch absolut nicht in der eigenen Hand hat. Nur weil Transmenschen in gewisser Weise mit einem Dilemma geboren bzw. von einem Dilemma begleitet werden heißt nicht, dass irgendetwas nicht richtig ist daran. --> Das Gefühl steht über allem anderen. Das gab es zu jeder Zeit und in jeder Kultur. Daraus lässt sich erkennen, dass es keinen Bezug zu vorherrschenden Rollenbildern gibt.


Hurtz351 
Beitragsersteller
 05.09.2025, 21:08

Auch gute Antwort. Hilfreiche habe ich allerdings vergeben aber deine ist auch hilfreich.

Eine Tomboy ist eine cis Frau, die sich wie ein Mann verhält und kleidet (männliche Stereotypen der jeweiligen Gesellschaft erfüllt) und trotzdem nicht trans ist.

Geschlechtsidentität und Geschlechterrollen sind also 2 unterschiedliche Konzepte.

Ein Crossdresser ist jede Person, die Kleidung des anderen Geschlechts trägt. Unabhängig von der Geschlechtsidentität.

Ein Femboy ist ein biologischer Mann mit männlicher Geschlechtsidentität und mit einer etwas weiblichen Geschlechterrolle:

key defining feature is having a man-aligned or masculine gender identity

https://aesthetics.fandom.com/wiki/Femboy

Natürlich passen sich viele trans Personen an eine Geschlechterrolle an. Das ist aber nicht die Ursache und auch problemlos möglich, ohne trans zu sein.


annabg777  05.09.2025, 11:49

Wieso passen sich Transpersonen einer Geschlechterrolle an? Will die Queere Community nicht genau diese aufbrechen

Mayahuel  05.09.2025, 12:07
@annabg777
nicht genau diese aufbrechen

Geschlechterrollen sind nicht an sich böse/schlecht.

Wenn ich der einzige Mensch auf diesem Planeten wäre, würde ich über Geschlecht gar nicht nachdenken.

Hab ich auch den bisher noch größten Teil meines Lebens nicht (bis ich gemerkt habe, dass es das ja irgendwie auch gibt) und ich hab auch keine Geschlechtsdysphorie.

Auf die Idee, dass es so etwas, wie unterschiedliche Geschlechter gibt würde ich gar nicht kommen. Wenn ich der einzige wäre, dann würde ich ja grundsätzlich erstmal annehmen, dass alle anderen, wenn es sie denn gäbe, genauso wären, wie ich.

Ich würde mich aber wundern, wieso es von den ganzen Tieren mehrere gibt und nur von mir nur eines.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Gendermadness/Genderhoarder und Beziehungsanarchist

Hurtz351 
Beitragsersteller
 04.09.2025, 21:55

Was ist Genderhoarder?

Sft46  04.09.2025, 21:57
@Hurtz351

Ich „sammel“ Labels.

Meine Geschlechtsidentität ist ziemlich komplex und deswegen reicht ein Label nicht um sie zu beschreiben. Und so häufe ich irgendwie immer mehr an.

Denke eher das es unabhängig von genderklischees und rollen kommt