Hand Amputieren als Strafe für Diebstahl?
Wie Sinnvoll wäre es als Strafe für Diebstall beide Hände zu amputieren? Lassen wir mal das Ethische weg, ich meine rein vom praktischen Aspekt.
Würde es Diebstahl seltener machen? Wenn Diebe Wissen wenn sie erwischt werden würden sie ihre Hände verlieren und würden als Obdachlose Bettler auf der Strasse sterben, ohne sich ernähren zu können?
19 Antworten
In Deutschland aus verfassungsrechtlicher Hinsicht unvorstellbar. Solche Strafen, verstoßen gegen die unantastbare Würde des Menschen gemäß Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) für die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und desweiteren auch gegen das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversertheit nach Artikel 2 Absatz 2 des Grundgesetzes und auch gegen das in Artikel 104 des Grundgesetzes festgelegte Misshandlungsverbot, wonach festgehaltene Personen weder seelisch noch körperlich misshandelt werden dürfen. Zudem, muss eine Strafe in Deutschland nicht nur der reinen Bestrafung eines Täters dienen sondern auch den Zweck der Resozialisierung verfolgen, da sich aus dem Grundgesetz nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfGE) mit Sitz in Karlsruhe, auch ein verfassungsrechtlich gebotenes Resozialisierungsgebot ergibt. Zudem, muss eine Strafe der begangenen Straftat auch verhältnismäßig sein und nachdem auch bei allerschwersten Verbrechen die Todesstrafe in Deutschland explizit verboten ist, ist es rechtlich unmöglich, mit unmenschlichen Strafen auf kleinere Straftaten zu reagieren. Ein Diebstahl, stellt noch nichteinmal einen Verbrechenstatbestand sondern ein sogenanntes Vergehen dar. Es dürfen auch keine Strafen verhängt werden, welche indirekt eine Todesstrafe darstellen. Auch gegen das europäische Recht, welches vergleichbare Grundrechte gewährleistet, würden solche Strafen verstoßen.
Mfg
- Ich finde, du solltest dir ein Beispiel an Bischof Myriel (aus dem Roman Les Misérables) nehmen.
"Da er (Valjean) lange Zeit im Gefängnis verbracht hat, beginnt er als Ex-Sträfling unter Entbehrungen zu leiden, egal wohin er geht, die Vergangenheit verfolgt ihn und wird von allen abgelehnt, denen er unterwegs begegnet.
Die einzige Person, die ihn unterstützt, ist Bischof Myriel, der die Türen seiner Wohnung öffnet, um ihm Nahrung und Obdach anzubieten. Als Ergebnis von allem, was er durchlebt hat, handelt Valjean mit einer Mischung aus Hass und Liebe gegenüber der gesamten Gesellschaft, was dazu führt, dass er sich seiner Handlungen nicht bewusst ist, und er trifft die Entscheidung, dem Monsignore Silberbesteck zu stehlen und Unmittelbar danach flieht er durch einen der Verkäufe des Geheges.
Aber seine Flucht ist erfolglos, er wird von der Polizei festgenommen und erneut zu Myriels Haus gebracht, als Valjean eintritt; er ist fassungslos über das, was der edle Bischof sagt, er behauptet, dass alles, was er bei sich trug, Teil eines Geschenks war, er gab sogar an, dass er einige silberne Leuchter vergessen hatte, die er nicht brauchte; Durch die Erklärungen des Bischofs wird der ehemalige Sträfling freigesprochen und vollständig freigelassen."
https://de.postposmo.com/Zusammenfassung-der-Elenden/#google_vignette
Das wäre in einem höchsten Maße kontraproduktiv, da er dann dem Deutschen Steuerzahler noch viel mehr "auf der Tasche" liegen würde.
Er benötigt dann jemanden der ihm "Füttert" , "Anzieht" , "Wäscht" usw.
Auch könnte er so keiner Beschäftigung mehr nachgehen und würde für den Rest seines Lebens Leistungen - nebst einer Wohnung - bezahlt bekommen, die wir alle zahlen müssten.
Ein mögliches Szenario mit "unter der Brücke" wird nicht eintreten, da auch rehabilitierte Straftäter nach Verbüßung Ihrer Strafe einen Wohnberechtigungsschein anfordern können und im Regelfall auch werden.
- Beim Justizirrtum ist jemand unschuldig zum schwerbehinderten gemacht worden.
- Wer dadurch nur eingeschränkt arbeiten kann, kostet die Gemeinschaft viel Geld. Das schadet also auch der Gesellschaft. Die Wirtschaft leidet. Es gibt nur Verlierer bei dem Vrogehen
Eine völlig indiskutable, absolut unbrauchbare Idee.
Allein der Gedanke, dass ein Mensch die Aufgabe zu erledigen hat, einen anderen Menschen zum Krüppel zu machen, ist so fürchterlich, dass er in einem Staat, in dem die Menschenrechte geachtet werden, entschieden verurteilt wird.
Leider gibt es nicht nur Staaten, die die Menschenrechte achten...
https://www.amnesty.de/2013/4/4/saudi-arabien-24-jaehrigem-droht-laehmung-als-strafe