Halt dein Mund und geh arbeiten junger Mann! - eure Meinung dazu??
Mein Kumpel hat seine 3.5 jährige Ausbildung als Elektroniker für Geräte und Systeme nun bestanden. Sein AG hat den Laden geschlossen und er ist auf ALG1 angewiesen.
Nun hat er bereits 12 Arbeitsangebote erhalten und alle abgelehnt. Warum?
- Jährliche Inflationsbereinigung ist nicht dabei
- Ein 13ter Lohn uns/oder Zuschläge für besondere Leistungen waren 0€
- Betriebliche Rente mit minimal 15% Zuschuss oder keine bAV
- Das Gehalt ist 55% entfernt vom realen Marktwert
- Es besteht die hohe Chance auf Altersarmut, weil das Gehalt niedrig ist und die Rentenversicherung niedrig ausfällt
Er meinte aus finanztechnische und ökonomische Perspektive ist er im tiefen Minus verglichen zum Staat und Arbeitgeber.
Er hat diese Argumente dem Arbeitsberater präsentiert und seine Aussage war Halt dein Mund und geh arbeiten junger Mann!
20 Antworten
Jeder fängt klein an. Man kann froh sein wenn man heutzutage eine Arbeit bekommt. Auch für Ihn hilfreich das er Berufserfahrung sammelt.
Nicht jeder kriegt einen mit Gold gepflastertes Arbeitsleben zu Anfang Serviert. Das muss man sich auch erst alles erarbeiten.
Auch ich hab mit Zeitarbeits-Firmen zusammen arbeiten müssen ,da gab es kein Weihnachtsgeld kein Urlaubsgeld oder sonstigen Schicki Mickis. Es gab maximal eine Jährliche Pauschale als Extra die alle solchen Sachen Abgegolten haben das wars. Und die war nicht hoch.
Wenn man Referenzen hat ist es leichter einen besseren Job zu bekommen als wenn man versucht mit Gewalt und mit allen Mitteln was geht etwas zu erreichen wofür man noch nicht Qualifiziert ist.
Die Anforderungen von vielen die ich sehe , sind oftmals einfach Überzogen. Wäre das vor 20-25 Jahren der Fall wäre das was anderes. Heutzutage sollte man nehmen was einem geboten wird.
Es gibt den Gesetzlichen Mindestlohn. Wenn eine Firma das nicht Zahlt ,macht sie sich zumindest in dem Bereich Strafbar.
Zu meiner Zeit gab es den Gesetzlichen Mindestlohn nicht. Da waren die Umstände einen Job zu kriegen weitaus härter als heute. Aktuell M,50+ und werde in nicht allzu langer Zeit in Rente gehen !
Außerdem, wenn jemand den Job nicht macht wird ein anderer kommen Der Ihn macht und das drückt den Lohn im Arbeitsbereich weiter da Arbeitgeber Leute finden die für weniger auch Arbeiten würden.
Hallo MataMata748!
Erstens haben die meisten Arbeitsberater keine Ahnung und wollen nur pauschal in irgendeine Arbeit vermitteln. Zumeist nicht einmal fachähnliche Berufe und seriöse Arbeitgeber, die "angemessen" bezahlen. Zweitens hat ein Arbeitsberater so etwas nicht zu sagen und eher prof. zu sein. Drittens benötigt man in der Regel keinen "Arbeitsberater", da man diverse Dinge auch gut alleine und besser hinbekommt.
Natürlich muss man nicht alles hinnehmen und sich nicht wertlos verkaufen.
Insbesondere beim Gehalt/Lohn wird oft verarscht. Klar hat der gute Mann "nur" eine Ausbildung und noch keine Berufserfahrung; trotzdem gelten hier und da Tarifverträge.
Dennoch muss man als Berufseinsteiger irgendwann einmal einsteigen, denn arbeitet er gar nicht, dann schaut es mit der Rente noch schlechter aus.
Wer sagt denn, dass Firma x dauerhaft "so" ist? Man kann auch dann, wenn das Gehalt angemessen ist, arbeiten und beim Rest einen Kompromiss eingehen. Ich würde nicht bei allen Punkten darauf bestehen. Zudem kann man es als Sprungbrett nutzen und sich parallel wo anders bewerben. Das Gehalt muss schon passen.
Ich sehe den gesunden Mittelweg darin, dass man teilweise auf einen Punkt (Gehalt) besteht, aber beim Rest auch einmal irgendwann arbeiten sollte. Wenn man auf alle Punkte besteht, wird es wohl nie etwas werden. Selbst wenn das Gehalt "nur" geringfügig abweicht, sollte man arbeiten.
Zuschläge und 13.Gehalt sind optional und Käse, wenn man darauf besteht.
Auch eine bAV ist nicht zwingend notwendig oder von Vorteil. Kümmert man sich selbst darum, fährt man zumeist beser. Das mit der Rentenversicherung kann man im Laufe der Zeit kompensieren. Solange er in Vollzeit arbeitet, ist es erst einmal ausreichend. Mit der Zeit verdient er mehr und kann einen besseren Job erhalten, sodass dadurch kompensiert werden kann. Durch eine Arbeitslosigkeit ist es noch viel schlechter.
Insofern sehe ich nur den Punkt "Gehalt" als relevant an. Auf den Cent genau muss dieses auch nicht sein. Wegen ein paar Euro weniger wird der Kumpel nicht verhungern. Ich sehe es nicht so tragisch, da er am Anfang steht und noch viel kompensieren kann. Gerade nach der Ausbildung sollte man irgendwann einmal "starten" und dann Chancen nutzen. Das Gehalt muss aber passen!
Bezweifle ich das das genau so gesagt wurde. Denke das hat er so dargestellt.
Egal sei es wie es wollen. Alles schön und gut was er da so haben will aber wenn es halt keinen Job gibt der ihm das liefert. Er muss ja auch nicht ewig beim gleichen Arbeitgeber bleiben. Gerad enach der Ausbildung sollte er eher schauen einen Job zu haben und mehr Erfahrung zu sammeln. Er kann sich dann ja parallel auf einen besseren Job bewerben.
Dass bei 12 Jobangeboten keines dabei ist und er die alle ablehnt... schwer zu glauben. Auch, dass ihm da das Amt nicht mal aufs Dach steigt und das ALG streicht.
Nur weil er einen Job annimmt heißt es ja auch nicht, dass er dort bleiben muss. Er kann sich danach immer noch etwas besseres suchen.
Das Argument, dass er mit wenig Gehalt wenig in die Rentenversicherung bekommt... spießt sich damit, dass er lieber das ALG nimmt. Auch nicht gerade toll im Hnblick auf ne etwaige Rente irgendwann und reich wirste mit ALG auch ned...
Wie unter einer anderen Antwort bereits geschrieben:
Die Pippi Langstrumpf Nummer funktioniert am Arbeitsmarkt nicht.
Nein, ein Bürger kann nicht solange warten bis ihm irgendwann mal eine Job zusagt.
Er kann arbeiten und parallel einen passenden Job suchen.
Eigentlich dürfte er kein Bürgergeld bekommen, wenn er schon welches hat.
Nope... Eine Versicherungsleistung bleibt weiterhin eine Versicherungsleistung, die er 3.5 Jahre lang aus seiner brutto Ausbildungsvergütung finanziert hat
Dann bitte eine finanzielle Rückerstattung der eingezahlten Beiträge.
lol ^^ rechne doch mal gegen wieviel er eingezahlt hat als Versicherungsleistung während seiner Ausbildung und in dem einen Jahr Arbeitslosigkeit wieder rausbekommen hat... ^^
Als Angestellter bei der Arbeitsagentur ist man es vermutlich auch mal leid, wenn die Leute nicht annehmen und von den Forderungen nicht runter kommen. Jeder fängt klein an und der Super Job wird nicht immer kommen. Dein Kumpel soll halt mal einen Job annehmen, dass er weitere Berufserfahrung sammeln kann und dann kann er ja sich selbst nebenbei bewerben.
Oder die Arbeitsangebote müssen der Nachfrage entsprechen