Habt/Hattet ihr in der Schule eine Art "Bande"?

Ja, und zwar... 65%
Nein 35%

48 Stimmen

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Ja, und zwar...

Der Wunsch irgendwo dazuzugehören, teilt jeder Mensch. Schmerzhaft wird es, wenn ein Mensch sieht, dass er zu Menschen, die er sympathisch finden würde, nicht dazu gezählt wird.

Nicht dazuzugehören, kann so schmerzhaft für einen einzelnen sein, dass er anfängt, eifersüchtig zu sein. Und hier gilt wieder: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schaft.

Anfang der Mittelstufe hatte ich keine feste Bande/Freundeskreis, ich hatte aber schon die Leute, mit denen ich auf dem Schulhof immer zusammen hing. Dagegen hatte ich eine Jugendgruppe (DPSG.de), in der wir uns wöchentlich trafen, und eigene Projekte planten und realisierten. Neben den Spielen, die wir ansonsten auch noch gespielt haben.

In der Oberstufe ergab es sich, dass einige Personen mit gemeinsamen Interessen öfter zusammen standen, sich dann auch verabredeten, und Aktion planten. Ein loser Kontakt zu Mitgliedern aus dieser Gruppe besteht noch heute. Diese Gruppe hat sich aber auch nie als geschlossen verstanden, so kam es, dass auch immer wieder vereinzelt andere Personen mit dabei waren. Es gab kein formelles Gründungsmanifest, und die Gruppe wurde nie formell aufgelöst.

Ich wünsche allen Menschen immer wieder Gruppen, denen sie sich zugehörig fühlen, die Mitglieder haben, mit denen sie sich verstehen, mit denen sie sich immer wieder gerne treffen.

[Edit: Getrenntschreibung korrigiert.]

Ja, und zwar...

Falls man in meiner Schullaufbahn irgendetwas überhaupt so bezeichnen könnte, dann war das so mit 11 bis 12, also bei uns in Österreich die 2. Klasse Gymnasium, sonst als die 6. bezeichnet. Es war in den frühen 80ern.

In dieser Zeit war ich eine Zeit lang, was für mich eher untypisch war, bei den "Schlimmeren" dabei. Ich fand das aufgrund der Pubertät damals spannend, und es war mal etwas anderes, ein bisschen rebellisch. der Anführer der Bande war einer, dem die Schule ziemlich egal war. Dann war einer dabei, der war kurz vorher schon mein bester Freund, und der war recht wandelbar, sprich der war intelligent, also musste für die Schule nichts lernen. So eine Art Vorzeigeschüler, der aber auch eine andere Seite hatte, die er wenn es drauf ankam, gut überspielte. Dann waren noch 2 oder 3 sporadisch dabei. Es ging in dieser "Bande" hauptsächlich darum, cool zu sein und die Pflicht der Schule eher zu umgehen. Also nicht schwänzen, aber die Nachmittage möglichst nicht mit Hausübungen zu verbringen, sondern sich etwas herumtreiben. Es waren Themen wichtig, die Jungs in der Pubertät bschäftigen. Die Hausübung wurde oft erst in der Früh vor dem Untericht irgendwie abgeschrieben.

Man trieb sich an den Nachmittagen entqweder auf den Gassen herum oder bei einem von uns, wenn die Eltern nicht zu Hause waren. Wenn wir auf der Gasse waren, dann war es eine Zeit lang modern, Leute um vermeintliches Telefongeld zu fragen (also für Telefinzellen mit Münzeinwurf, wie es damals noch üblich war) und dieses dann aber für andere Dinge auszugeben. Ich fand das im Innerlichen immer schon dumm und falsch, aber wen man als 12jähriger wo dazugehören will, dann macht man das auch.

Wir machten Telefonanrufe als Steiche. Bei Schukolleginnen oder auch bei irgendwelchen Leuten. Meinen Eltern war das nach einiger Zeit schon aufgefallen, und ich schaffte es auch eine Zeit lang mit Lügen zu überspielen und falsche Angaben zu machen, dass ich bei dem und dem eingeladen wäre, bei dem ich sein durfte und nicht bei dem , wo mir es die Eltern eigentlich bereits verboten hatten.

Ich erinnere mich aber auch an einen Tag, an dem uns eine ältere Frau bat, ihre Einkaufstaschen in den 3. Stock zu tragen. Damals hatten viele alte Häuse noch keine Aufzüge. Alle 3 Jungs, die wir waren, wurden dann zu ihr in die Wohnung gebeten und sie bot uns etwas zu trinken an. Wir unterhielten uns alle 3 gut mir ihr, sogar der "schlimme " Anführer der Bande. Und das war dort so friedlich und nett, dass sogar er harmlos war und auch nett. Mir hat diesser Nachmittag gut gefallen und ich vergesse es nie.

Das Ganze ging sowieso nur ein paar Monate gut. Dann hatte ich meine ersten Schulprobleme. Sogar eine Wiederholungsprüfung. Ich saß nämlich teilweise neben einem, mit dem ich im Unterricht hauptsächlich "geblödelt" hatte (gescherzt), wie wir es hierzulande bezeichnen. Man setzte uns aber dann um und das hat schulmäßig letztendlich eher etwas geholfen. Also es hielt vielleicht 3 bis 4 Monate.

Im darauffolgenden Schuljahr wurde die Klasse wegen neuen Zweigen anders zusammengewürfelt, und ich verhielt mich zwar wieder normal, hatte aber weiterhin die Schulprobleme. Ich musste meinen Weg erst finden, wie ich einigermaßen lernen konnte.

Ich wurde danach von niemand ausgeschlossen (was die Frage betrifft) und es hatte auch sonst keine Nachwirkungen , da sich die Mitglieder der Klasse quasi auflösten, denn einer war weggezogen, die andern gingen in den anderen Zweig.

Im Nachhinein betrachtet war diese Zeit vielleicht für die persönliche Entwicklung notwendig, aber dennoch war es eine eigenartige Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja, und zwar...

Wir hatten auch eine Clique, die würde ich aber nicht als Bande bezeichnen. Wir sind halt zusammen in den Pausen abgehangen und haben auch außerhalb der Schule Sachen unternommen.

Neben uns gab es in der Klasse noch 2 weitere Cliquen, die halt genauso eher für sich unterwegs waren und zusätzlich noch 1-2 totale Außenseiter.

Hi,

ja ich bin/ war in einer Gruppe seit der 6 klasse… jetzt bin ich Ende 7 und alle merken wie die Gruppe zerbricht,Alle sind gegen einander aber keiner macht etwas…es gibt immer wider Streit, zwei von uns 5 wird „gemoppt“ ich und meine besti fänden es jetzt nicht so schlimm wenn wir keine Gruppe mehr sind

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja, und zwar...

Ich war in der 4. Klasse der Anführer einer kleinen Bande. Wir haben damals abgesprochen, dass wir - wenn wir Erwachsen sind - eine Geheimagentenorganisation gründen. Unsere Kommandozentrale war der verbotene Speicher, in dem Festbänke und Weihnachtsdekoration herum stand.

Da wir dort nicht rein durften, haben wir hinter einem Container herum gelungert und gelauert, bis die Pausenaufsicht vom Schulgebäude entfernt war. Dann sind wir in das Zimmer der Klasse 1 c reingeklettert, weil die Lehrerin nie das Zimmer abgeschlossen hat.

Dann mussten wir uns noch am Hausmeister vorbei schleichen, um zum Treppenhaus zu gelangen. Das war immer sehr spannend.

Oben angekommen, haben wir Yu-Gi-Oh, Gameboy Advance, Nintendo DS (meist Mario Cart), Klatscher (Fußballkarten umdrehen), Schere-Stein-Papier mit Körperstrafen, Wahrheit oder Pflicht, Münz-Fußball, Uno oder Ochserles (ich hoffe ich schreibe es richtig) gespielt. Auch das Mickeymaus-Heft wurde oft mitgenommen oder kleine Billig-Gameboys aus dem Happy Meal, außerdem rauften wir viel.

Das Zahlenschloss an der Speichertür war primitiv und machte bei der korrekten Zahl immer ein leichtes "Klick". Die Kombination war 7-3-6-9. Das werde ich nie vergessen.

Manchmal gab es auch Schlägereien auf dem Schulhof. Das waren dann die Momente, in denen unsere Clique schlecht zusammen hielt.

Privat hat es auch nie funktioniert, da unsere Eltern sich gegenseitig hassten. Das hat die Bande schlussendlich zerstört.

Schade.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gewerkschaftsmitglied ✊🏼