Habt ihr schon mal überlegt auszuwandern?

17 Antworten

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Ich bin mein Leben gerne herumgewandert, war auch ewig in den USA, NYC.

Ich habe das immer als große Bereicherung gesehen und möchte das nicht missen.

Je älter man wird, desto schwerer fällt es, diesen Schritt zu gehen.

Obwohl die USA auf Dauer angelegt waren, bin ich froh, Europa nicht aufgeben zu haben, denn zur Zeit ist das für mich persönlich die bevorzugtere Option des Lebens.

Den Begriff Auswanderung habe ich immer vermieden. Es waren halt einfach Umzüge.


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Beitragsersteller
 15.04.2025, 10:38

Sehr weise antwort

stufix2000  16.04.2025, 20:26

‼️ Danke für den Stern ⭐️

Als ich so 23/24 Jahre alt war, hatte ich tatsächlich vor, in die USA auszuandern.

Ich habe dann 1988 die Firma gewechselt und war jahrelang im Aussendiesnt als Service-Techniker unterwegs, weltweit.

Nachdem ich mehrere Länder besucht hatte, kam ich 1995 zum erstenmal in die USA.

Die Enttäuschung war riesengroß! Diese Oberflächlichkeit, alles dreht sich nur um Geld, das Bildungsniveau der Menschen, die veraltete Infrastruktur etc.

Da war ich froh, in Deutschland zu leben und bleibe hier auch.


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Beitragsersteller
 15.04.2025, 10:43

Ich war noch nie in den usa habs immer nur durch videos gesehen muss mir auch erstmal nen eindruck machen

Als Jugendliche habe ich das öfter überlegt, mit verschiedenen Ländern. Unter anderem auch die USA.

Oft ohne jegliche Kentnisse, wie es um Dinge wie Arbeitsrecht, soziale Absicherung und viele weitere Dinge des täglichen Lebens steht. Für mich sind Dinge wie 24-30 Tage Urlaub, bezahlte Krankentage mit Kündigungsschutz, Krankenversicherung usw. einfach selbstverständlich gewesen, nichts was ich groß hinterfragt habe und bei anderen großen Industriestaaten an Existenz angezweifelt hätte in dem Alter. Ebenso habe ich wenig über die regionalen Unterschiede innerhalb der Länder gewusst.

Die Länder hatte ich nie persönlich gesehen, meine Eltern hatten nie Geld für Reisen, ich kannte sie also nur über Dokus, ein paar Infos in Büchern und ggf. Reisebildern von Freunden. Überwiegend kannte man also die schönen Seiten und Sehenswürdigkeiten, ggf. noch dort spielende Filme. Wobei Urlaube dort vermutlich wenig geändert hätten, da kümmert man sich ja auch mehr um die schönen Dinge, gerade als Kind.

Meine Familie wohnte immer im Land verstreut, stundenlange Autofahrten und nicht "einfach mal so" sehen waren normal, daher dachte ich Auswandern wäre dann ja nicht groß anders. Dass man aber von den USA nicht eben mal so für einen Geburtstag zurück fliegt, auch Hochzeiten, Beerdigungen, Geburten und viele kleinere gemeinsame Treffen verpasst, habe ich damals gar nicht bedacht, weil das für mich gar nicht relevant war.

Oder auch das Aufwachsen von Kindern, mein Neffe ist deutlich enger mit mir, als unserer anderen Schwester. Denn ich wohne "in der Nähe" und komme mindestens einmal im Monat (anfangs teils einmal die Woche für 1-2 Tage zum Helfen) vorbei, die Schwester sieht ihn wenige Mal im Jahr. Die Bindung ist durch den Start so eng, dass er wenn er fällt manchmal zu mir zum Trösten läuft, selbst wenn seine Eltern im Raum sind. Zudem schläft er mit unter 2 Jahren ohne Probleme bei mir, super als Babysitter als sie mal Zeit zu Zweit wollen z.B. um auf eine Hochzeit von Freunden zu gehen. Wäre ich heute in den USA, würde ich ihn wohl nur von Bildern kennen und vielleicht ein mal im Jahr treffen, wer weiß ob ich ihn überhaupt schon mal gesehen hätte. Man lebt sich auseinander, verpasst viel in der Heimat und baut ein komplett neues für sie fremdes Leben auf.

Sterbende Angehörige ist auch ein Thema, was ich als Jugendliche unterschätzt habe. Wie man sich hinterher ärgern kann, nicht mehr Zeit mit jemandem verbracht zu haben, beovr es zu spät ist. Generell nimmt die Bedeutung von Familie teils im "Alter" (bin 30) zu.

Man sieht es schon, wenn man zum Studieren einige hunder km weg zieht, viele Freundschaften überleben das nicht, weil man doch nicht so eng war, um die Distanz auszuhalten. Ebenso nach dem Studium, wenn alle ihrer Wege gehen, ein paar bleiben, viele Kontakte vergehen. Auszuwandern heißt, viel seines alten Lebens hinter sich zu lassen.

Eine Freundin von mir ist ausgewandert als Jugendliche, weil ihre Eltern ins Ausland sind mit ihr. Die ersten Male in Deutschland haben wir uns nicht gesehen, weil ihr Familie und engere Freunde wichtiger waren. Sehr wenig Zeit vor Ort zwingt einen, stärker zu priorisieren. Kontakt halten, gerade mit Zeitverschiebung und teuren Flügen, ist auch nicht immer einfach.

Ich könnte mir aktuell nicht vorstellen auszuwandern. Und wenn, dann nur in nahe Länder, wo man noch halbwegs oft preislich und zeitlich in die Heimat kommt.

Vielleicht wieder in ein paar Ländern, wenn die Kinder größer sind, aber aktuell nicht.

Nein, ich wollte und will nicht auswandern. Ich reise sehr gerne aber dauerhaft möchte ich in keinem anderen Land leben.

Hier habe ich meine Familie, Freunde, gute Bekannte. In meiner Wohnung fühle ich mich wohl, ebenso in der Umgebung und ich kann angenehm leben.


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Beitragsersteller
 15.04.2025, 10:29

sinnvollste antwort bis jetz kriegst den stern dann (:

Ich hatte lange Zeit für mich ausgeschlossen, auszuwandern (im Sinne von: dauerhaft in einem anderen Land zu arbeiten), weil mir das (selbst nach einem einjährigen Schüleraustausch in dasselbe Land übrigens) wie ein unmögliches Unterfangen vorkam. Dann habe ich es jedoch einmal auf Zeit ausprobiert in Form eines Auslandspraktikums und als das gut klappte, und ich zudem ein Stellenangebot kam, hab ich meinen Mut zusammen genommen.

Vieles von dem, was testwiegehtdas geschrieben hat stimmt allerdings. Auswandern hat wie alles im Leben positive und negative Seiten. Dessen sollte man sich einfach bewusst sein, bevor man geht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan