Habt ihr Ideen für die (verbesserte) Digitalisierung von Schulen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin nicht gegen die Digitalisierung von Schulen, sondern gegen die derzeit existierenden Schulen. Um bei der Digitalisierung in der Bildung voranzukommen, ist das derzeitige Schulsystem der größte Hemmschuh. Das hängt mit der von Vielen nicht erkannten Funktion der Schule zusammen.

Wenn es technologische Veränderungen in der Größenordnung gibt, wie wir sie derzeit mit der Digitalisierung erleben, dann gehen veraltete Strukturen normalerweise unter. Wenn man sie allerdings künstlich am Leben hält, wie das bei der Schule der Fall ist, dann kommt es bei den Betroffenen zu Konflikten. Die Betreiber von Schulen, sind an deren Modernisierung nicht interessiert, denn die eigentliche Aufgabe - Belehrung und Erziehung - funktionieren auch ohne Computer und Whiteboard.

Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte.

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Gruß Matti

 - (Technik, App, Software)
12I93  31.07.2023, 13:58

Dir ist aber schon klar, dass die Menschen die Autos/Smartphones erfunden haben auch mal zur Schule gegangen sind?

So ineffektiv kann sie also gar nicht gewesen sein.

Warum also ein (zumindest einigermaßen) funktionierendes System abschaffen?

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Kuhlmann26  31.07.2023, 15:40
@12I93
Dir ist aber schon klar, dass die Menschen die Autos/Smartphones erfunden haben auch mal zur Schule gegangen sind?

Das Eine (Schulbesuch) hat mit dem Anderen (Erfindungen) nichts zu tun. Man könnte auch formulieren, diese Menschen haben trotz des Schulbesuchs Autos und Smartphones erfunden und nicht wegen.

Hier eine ganz kleine Auswahl an Erfindern und Forschern, die nicht oder nur kurz in der Schule waren:

https://christlicheraussteiger.wordpress.com/2011/08/23/genies-ohne-schule-teil-1/

Ich habe mich nicht gegen Bildung, sondern gegen die derzeit existierenden Schule ausgesprochen.
Außerdem empfehle ich Dir, nach André Stern (geboren 1971) zu suchen. Er war keinen Tag in der Schule (hat demnach auch keinen Schulabschluss), hat immer nur das gelernt, was ihn interessierte, spricht vier Fremdsprachen, beherrscht die Kunst des Metalltreibens, ist Autor mehrerer Bücher, Gitarrenbauer und -spieler und hält Vorträge über die "Ökologie des Lernens". Sein erstes Buch, erschienen 2011 heißt: "Und ich war nie in der Schule: Geschichte eines glücklichen Kindes"

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12I93  31.07.2023, 17:13
@Kuhlmann26

Alle Personen die du erwähnt hast haben/hatten das Glück Eltern zu haben die entweder befähigt waren ihre Kinder selbst auszubilden oder ihnen eine anderweitige Anleitung ermöglichen konnten (und wollten). Das ist keinesfalls bei jedem Kind so gegeben.
Wer auch immer es war, die Personen die deine Beispiele angeleitet hat waren fast alle in der Schule… Irgendwo muss das Wissen ja ursprünglich herkommen.

PS: Blaise Pascal‘s Vater hat ihm die Auseinandersetzung mit der Mathematik zunächst verboten. Glaubst du wirklich es ist schlau Eltern zu erlauben die Ausbildung ihrer Kinder auf wenige Bereiche zu beschränken und alles andere nicht mal zu dulden?

Ich selbst habe oft genug bedauert, dass in Deutschland kein Heimunterricht möglich ist, das hättet besser zu mir gepasst als die (deutschen) Schulen die ich besucht habe (ich habe die letzten par Schuljahre im Ausland absolviert). Aber letztendlich sind die wenigsten Eltern (wie meine) in der Lage hochwertige Bildung zuhause zu ermöglichen.
Ein paar wenige Kinder etwas glücklicher zu machen ist es nicht wert Extremismus und Unwissen freien Lauf zu lassen…

Ein weiterer Punkt ist, dass Kinder besser früher als später lernen, dass man manchmal Dinge tun muss auf die man keine Lust hat. So ist das Leben nunmal…

Zudem würde sein Entwurf von einer Gesellschaft Leuten wie mir schlichtweg einen massiven Vorteil geben, den ich dann doch als unfair empfinde.
Familien die schon Wissen haben geben es weiter, ungebildete Schichten bleiben für immer ungebildet. So gefällt uns das…

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Kuhlmann26  31.07.2023, 18:32
@12I93
Wer auch immer es war, die Personen die deine Beispiele angeleitet hat waren fast alle in der Schule… Irgendwo muss das Wissen ja ursprünglich herkommen.

Das ist für mich eine sehr seltsame Denkweise. In der Schule entsteht doch kein Wissen. Und Schulen sind nicht gegründet worden, um Wissen zu vermitteln. In der Schule werden die Menschen herangezogen, die für den Staat wichtig sind. das ist heute nicht anders als früher. Nur, dass nicht mal das heute funktioniert.

Glaubst du wirklich es ist schlau Eltern zu erlauben die Ausbildung ihrer Kinder auf wenige Bereiche zu beschränken und alles andere nicht mal zu dulden? 

Ob das schlau ist, sei mal dahingestellt. Der Vorteil ist, dass falsches Verhalten von Eltern sich auf ihre Kinder auswirkt, aber nicht auf eine Gesellschaft. Zu Zeiten Blaise Pascal‘s war es üblich, dass Eltern sich darum kümmerten und teilweise Vorschriften machten, was ihre Kinder lernen sollten. Lebte diese Familie heute, wäre das anders.

Ich halte es für weit dümmer, wenn der Staat einer ganzen Gesellschaft in Form von Lehrplänen vorschreibt, wann sie was, wie zu "lernen" hat. Und es interessiert ja auch niemanden, ob und was der einzelne Schüler lernt. Er bekommt einfach eine entsprechende Bewertung ins Zeugnis gemalt, das wars.

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Kuhlmann26  31.07.2023, 15:41

Ich danke Dir für den ⭐️.

Gruß Matti

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Es muss einfach gesagt deutlich mehr In die Digitalisierung von dt. Schulen investiert werden. Technik wird einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen und die Kinder und Jugendlichen müssen mehr mit dem Umgang mit digitalen Medien geschult werden. Zudem bietet es weitere Vorteile, wie einfacheres Erlangen von Informationen, wenn man es richtig nutzt. Da kommz man auch auf den Punkt mit dem Lehren des richtigen Umgangs. Ein Nachteil dadurch ist aber zb die große Ablenkung. Da müsste man die digitalen Endgeräte auf eine Weise einstellen, dass diese innerhalb der Schule auch nur für diese Tätigkeiten genutzt werden können.

Aber grundsätzlich gesagt müssen mehr Investitionen getätigt werden, wodurch jeder die Möglichkeit hat, ein digitales Endgerät zu besitzen und es muss das Netzwerk verbessert werden sowie die Ausstattung und digitale Bildung der Lehrer. Natürlich ist das Thema noch komplexer, aber ich hoffe ich konnte ein wenig helfen:))

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schüler mit viel Erfahrung
Codeline 
Fragesteller
 30.07.2023, 10:00

Danke,

Was denkst du denn, wie sollte die Technik im Unterricht genau verwendet werden und wie nicht? Welche Einsatzzwecke machen sinn und welche nicht?

Mfg, Codeline

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JojoMVP  30.07.2023, 10:07
@Codeline

In erster Linie zum besseren Austausch, d.h. zum Schicken von Arbeistblättern, zum Zeigen und vergleichen von Aufgaben, individuelle Förderung von Schülern, durch zum Beispiel fortschreitende KI, die bald sicherlich imstande sein wird, Schülern gezielt beim Lernen zu helfen. Was meiner Meinung nach nicht passieren darf ist, dass zb ChatGPT in der Schule einfach weiter genutzt werden darf, da es komplette Aufgaben einfach löst, da wären Hilfestellungen besser, falls ein Schüler die Aufgabe nicht absolvieren kann. Die Schüler können bspw durch ChatGPT ebenfalls Fakten gestellt bekommen, müssen dann aber daraus die Schlüsse ziehen, wie es oftmals bei normalen Arbeitsblätter und Büchern der Fall ist

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Ich denke für die Digitalisierung der Schulen wird bereits eine Menge getan. Zumindest was die Hardware angeht. Dafür ist immer genug Geld da. Wo es hapert ist bei der Wartung und Administration der Hardware und mit der Schulung der Lehrer zur Benutzung dieser Hardware. Es nutzt nichts wenn die Schule mit 2-3 PC Räumen ausgestattet ist, aber kaum ein Lehrer diese nutzt. Allenfall die digtalen Tafeln sind in Benutzung. Nach Anschaffung der Hardware gammelt sie oft nur vor sich hin.

Auch ist oft die Planung der Netzwerke derart schlecht das Lehrer nicht damit arbeiten können.

In den Schulen gibt es keine zuständigen Fachleute. Wenn nicht ein Lehrer oder ein externer die Administration übernimmt passiert da oft gar nichts.

Wenn niemand das übernimmt ist solch eine Schule auf die Städtischen Administratoren abhängig. Die geben sich zwar viel Mühe, sind aber oft überlastet.

Da kommt es dann zu Wartezeiten die in einem normalen Betrieb unmöglich sind.

Auch sind die Anforderungen sehr Hoch. Wenn jeder Schüler einen Account benötigt um von Aussen auf das Schulnetzwerk zugreifen zu können muss viel in die Sicherheit investiert werden. Da muss ständig ein Administrator Änderungen durchführen. Aber für den ist kein Geld da.

Ich betreue Schulen als externer Admin und kenne die Probleme.

Es gibt Konzepte die einigermassen funktionieren. Es werden in einigen Städten Vereine gegündet die dann die Administration mehrerer Schulen der Umgebung übernehmen. Aber das ist leider nur in Großstädten und deren Region so.

Es muss WLAN verfügbar sein.

Bodensteckdosen wären gut um Tablets und Laptops zu laden.

Die Tafel könnte mit dem Tablet verbunden sein, so dass das was an der Tafel geschrieben wird auch live auf dem Tablet erscheint.

Zwei IT Angestellte muss es in der Schule geben.