Warum hängen deutsche Schulen bei der Digitalisierung so weit hinterher?

Der Datenschutz ist meines Erachtens das geringste Problem. Die Schule hat von mir als Erziehungsberechtigte mehr Daten wie mein AG gespeichert.

Schule = überwiegend öffentlicher Dienst, öffentlicher Dienst = immer 15 bis 20 Jahren hinter der technischen Entwicklung und immer noch überall vom Papier abhängig. Neue Dinge einführen = bedarf motivierter MitarbeiterInnen mit viel Ausdauer.

Ein Problem sind tlw. die finanziellen Mittel, die Gebäude der öffentlichen Hand erfüllen in der Regel am wenigsten die Energieverordnung, von baulichen Mängel mal ganz abgesehen.

Das Problem ist ja nicht damit gelöst, dass Schule und Lehrer digital werden, die Schulkiinder bzw. deren Eltern müssen hier ja ebenso ausgestattet und geschult werden. Es muss sicher gestellt sein, dass die kleineren Kinder zu Hause beaufsichtigt werden können, es darf niemand ausgegrenzt werden.

Was ich mich frage, warum Informatik oder überhaupt der Umgang mit dem PC immer noch AG's oder Wahlfächer sind, warum mit dem Erwerb eines Schulbuches nicht die digitale Ausgabe dazu gehört.

Warum die Arbeitsblätter auf DIN A 5 verkleinert werden um Papier zu sparen, warum nicht parallel als Datei?

Weil die Schulen schlecht organisiert sind. Hast du einen guten Rektor oder Rektorin, die sich für was einsetzt und ein Bundesland, in dem Bildung wichtig ist, hast du Glück. Lebst du in einem Bundesland, in dem es den Politikern egal ist ode sie es nicht hinbekommen und wenn dein Rektor eine Schnarchnase ist, hast du auch ein Problem.

Es gehört zentral geregelt von einer kompetenten Stelle und man müsste auch bereit sein, Geld dafür auszugeben. Dann würde es auch funktionieren.

Leider tönt man immer nur, dass Bildung wichtig sei, aber die Politik interessiert sich nicht für Bildung. Sie schiebt das Geld lieber der Industrie in den Hintern.

Schüler sind ja keine Wähler, von den Industrielobbies bekommen sie aber Millionen und können dadurch an der Macht bleiben.

Das ist eine Geldfrage.

Ich muss mir als Lehrer beispielsweise mein Equipment für Homeschooling und mediengestützten Unterricht immer noch von meinem Privatvermögen finanzieren. Bei welchem anderen Arbeitgeber musst dir deinen eigenen PC mit ins Büro bringen?

Mein Wissen habe ich mir selbst erarbeitet, jedoch gute Fortbildungen sind rar, hat aber im letzten Jahr etwas zugenommen. Gute digitale Bildung sind nur so gut wie es Lehrer gibt, die dies auch beherrschen und das funktioniert nicht von heute auf morgen.

Außerdem braucht es Netzwerkadministratoren - am besten sollte dafür eine Stelle geschaffen werden ( zu Not auch für mehrere Schulen 1 Stelle). Im Moment gibt es für 2 Kollegen je 1 Deputatsstunde als Anrechnung - das ist bei weitem nicht ausreichend um WLAN und Hardware für eine ganze Schule in Schuss zu halten. Eigentlich braucht es mehr.

Das Problem ist, dass für die Ausstattung der Schulen die Kommunen zuständig sind.

Und die sind bekanntlich seit Jahrzehnten ziemlich knapp bei Kasse und sind kaum in der Lage ihre allernötigsten Aufgaben zu finanzieren.

Die Folge ist, dass es in so manchem Teilbereich einen immensen Nachholbedarf gibt.

Weil eine Digitalisierung von Schulen nicht zwingend notwendig ist und deshalb auch keine Priorität hat.

Welche Bereiche in Schulen sollte man denn digitalisieren und warum? o_O