Glauben oder leben wie man will?
Heute Mittag habe ich mit einem Bekannten gesprochen, der Psychologie studiert hat. Ich habe ihm ein bisschen erzählt, dass ich mich wieder mit dem Thema Glauben und katholischer Kirche befasse usw. Er meinte dann "weißt du warum es dir nicht gut geht und du Depressionen hast - weil du nicht dein Leben lebst wie du bist und möchtest dich mit religiösem noch selbst kasteien, weil es dir vermeintlich halt gibt. Geh endlich raus und lebe, vögel durch die Gegend und genieße dein Leben, alles andere ist Quatsch von gestern".
Nun denke ich wieder darüber nach ... Und zweifle wieder am Glauben. Hat er vielleicht doch Recht ? Weil er lebt so und ihm geht es sichtlich sehr gut, immer gut drauf usw. Was denkt ihr ?
29 Antworten
Gott hat uns die Sexualität geschenkt. So kannst du beides leben, also glauben und Sex haben.
Nur der muss rücksichtsvoll sein und nicht so ausschweifend wie es dein Freund tut. Sondern halt einfach Respektvoll, wo es nicht nur um reine Körperlust geht, sondern man auch sonst füreinander da ist.
Es gibt nicht nur schwarz und weiss, die Welt ist bunter. Man darf nur niemanden verletzen, sondern ehrlich miteinander umgehen. Das gelingt einem eher, wenn man ausgeglichen ist, weil man nicht alles in sich unterdrückt und dafür mit dem Moralfinger auf andere zeigt.
Definiere Ehe im at und heutzutage, es klappt nicht mehr Sexualität auf eine Ehe zu beschränken, fast niemand ist mehr bereit darauf zu warten und ich rate auch davon ab die Katze im Sack zu kaufen als kontrovers diskutierte evangelische Christin.
Beispiel im NT: Maria und Josef. Ich kenne viele Paare, die genau das gemacht haben und heute sehr lange schon miteinander glücklich verheiratet sind. Es geht hier auch um Liebe und Respekt. Wissenschaftlich ist belegt, dass Frau spätestens ab dem 3. Geschlechtsverkehr eine tiefe Bindung zum Partner erlebt. Und der Mensch ist im Günstigsten Fall für eine Bindung gemacht. Ausnahme: Todesfall des Partners. Die vielen Abtreibungen belegen ganz gut, dass sich Gottes Ansichten nicht geändert haben können.
Nein, Maria und Joseph hatten nie Sex, Maria blieb ein Leben lang Jungfrau. Hast du da auch Quellen? Das hört sich nicht wissenschaftlich an und deshalb muss man sich auch nicht ewig an einen Partner:in binden als Frau. Die vielen Abtreibungen zeigen einfach dass Frauen vergewaltigt und missbraucht werden und ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung haben.
Wie gesagt, ich glaube der Bibel. Danach war Maria bis zur Geburt Jesu Jungfrau und gebar anschließend noch mehrere Kinder, die sie mit Josef bekam, die Halbgeschwister von Jesus. Die ewige Jungfräulichkeit ist religiöser Blödsinn.
Ich denke, dass er eine subjektive Sichtweise hat, denn das, was ihn glücklich macht, muss nicht auch dich glücklich machen. Ich meine, ob man nun gläubig ist, oder nicht, bedeutet nicht, dass, sich "durch die Gegend zu vögeln" automatisch jeden Menschen glücklich machen würde.
Selbstkasteiung, aus welchen Gründen auch immer, halte ich für ungesund. Dich um dich selbst zu kümmern, damit es dir gut geht, sehe ich hingegen als sinnvollen Ansatz.
Wenn du willst, dass es dir gut geht, dann lebe deiner Bestimmung gemäß und werde ein Kind Gottes, der dich geschaffen hat, um dir das Leben in Fülle zu geben, wie es in der Bibel heißt. Die Vermutung der Selbstkasteiung ist vollkommen falsch, wenn man sich an die Bibel hält, weil man dann aus der Kraft des Heiligen Geistes lebt. Das ist meine persönliche Erfahrung.
Ja, das ist deine persönliche Erfahrung. Es freut mich für dich, dass du so positive Erfahrung mit deinem Glauben machst. Nicht jeder kasteit sich selbst, aber dennoch gibt es welche, die dies tun, ob nun aus religiösen oder anderen Gründen. Meine Erfahrung ist, dass ich nicht erst darauf warten muss, ein "Kind Gottes sein zu dürfen", damit es mir gut geht, da ich nicht behaupten kann, dass es mir irgendwie schlecht gehen würde. Ich empfinde Dankbarkeit und Zufriedenheit. Manche Menschen finden Halt im Glauben und er ist ihnen eine wichtige Stütze. Das darf auch so sein. Jeder findet seinen eigenen Weg.
Danke dir! Und ja, ich glaube dir, dass es dir auch ohne Gott gut geht!
Es ist aus meiner Sicht (und auch in der Bibel finden wir das in den Psalmen z.B.) ein Trugschluss, dass es Menschen, die ohne Gott leben und sogar bewusst gegen seine Gebote leben, deswegen schlechter geht. Gott wirbt um unser Herz und lässt die Sonne scheinen über "gerechte" und "ungerechte" Menschen. Das Wort "gerecht" meint in der Bibel, dass wir von Gott gerecht gesprochen werden, wenn wir uns mit ihm durch Jesus versöhnen lassen.
Jeder darf leben, wie er es möchte und ich lasse dir auch deinen Glauben und niemand kann den Glauben eines Menschen verändern, obwohl viele das in der Geschichte und auch heute noch leider durch Gewalt versuchen.
Aber auch ich bin nicht zum Glauben gekommen, weil man mir gesagt hat, dass ich das muss, sondern weil ich diese Liebe von Gott erlebt habe, die in der Versöhnung ist und im Miteinander. Dieser tiefe Friede Gottes und die Freude, auch in großen Stürmen. Aber er ist definitiv kein Gott, der nur gesucht werden will, wenn es uns schlecht geht. Er hat uns zu seiner und zu unserer Freude geschaffen, damit wir aus der Verbindung zu ihm die Fülle haben. Er möchte in uns leben und an allem Anteil haben.
Aber die Bibel ist auch deutlich, dass sich jeder einmal vor ihm rechtferigen muss - und wenn man sich da nicht auf seinen Sohn berufen will, obwohl man weiß, dass er für einen die Schuld (alles was nicht aus der Liebe geboren ist) bezahlt hat, die die Trennung zwischen ihm und Gott bewirkt hat, dann bleibt der Zorn Gottes auf dem Menschen, wegen der Sünde, die er in seinem Leben getan hat.
Daher glaube ich, dass es wichtig ist, sich in seinem Leben mit der Frage auseinanderzusetzen, ob es einen Gott gibt, wer er ist und wie ich dann gerecht vor ihm stehen kann, wenn mein Leben auf dieser Erde beendet ist.
Gott ist Liebe (viel mehr als ein Mensch es je sein könnte, weil er anders ist, was eine Umschreibung für "heilig" ist) und in seiner Liebe ist er zornig über jede Ungerechtigkeit und zwar ohne Ansehen der Person. Deswegen ist diese Frage für mich so wichtig. Ich hoffe, es ist für dich ok, dass ich das noch so dazugeschrieben habe und verstehst es nicht falsch.
Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt und zusätzlich noch das, was du in Jesus finden kannst! :) Alles Liebe!
Danke für deine netten Worte. Ich denke nicht, dass ich jemals wirklich ohne Gott gelebt habe ;-) Ich sehe nur, dass es viele Wege des Glaubens gibt.. wie auch Gottes Wege unergründlich zu sein scheinen. Danke, ich wünsche dir ebenfalls alles Gute!
Jaaa, das ist auch ein spannendes Thema, :) die verschiedenen Wege, aber ich möchte dich auch nicht mit meiner Meinung hier überfrachten ... :) Nur vielleicht doch ein Satz dazu, der mir spontan gerade einfällt:
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich." Zitat Jesus, fettgedrucktes von mir hervorgehoben.
Man könnte sich fragen, warum Jesus das gesagt hat, wenn er wusste, dass man ihn dafür umbringen würde...
Ich finde es ziemlich unprofessionell, hochmütig und anmaßend von ihm, zu begaupten, dass Glaube grundsätzlich Quatsch ist und er die Depression begünstigt. Und offensichtlich kann auch die Wissenschaft die Sehnsucht nach einer Beziehung zu unserem Schöpfer nicht erfüllen, die Gott in jeden Menschen hineingelegt hat. Deswegen suchen 80% der Menschen nach einem Halt in einem Glauben.
Ja, auch Christen können Depressionen haben, aber es ist genauso wahr, dass Gott schon viele Menschen von Depressionen durch seinen Sohn Jesus Christus geheilt hat. Erfahrungsberichte gibt's darüber im Netz zum Beispiel beim ERF Mensch Gott.
Eins ist klar, und davon weiß dein Freund leider nichts: wenn du Jesus dein Leben übergibt, dann bist du frei von Sünde, bekommst ein neues ewiges Leben und eine Hoffnung, die über den Tod hinausgeht. Du kannst Gott dann um alles bitten, was seinem Willen entspricht - und er wird es dir geben, weil sein Wort es verspricht und du dich auf sein Wort stellen kannst. Klar ist es nicht nur einfach als Christ zu leben, weil man auch mal angefeindet wird und u.U. deswegen seine Freunde verliert.
Aber was du von Jesus Christus, was übersetzt heißt "Gott ist Retter" bekommst, ist das alles wert, weil er dir nahe ist und dir einen Frieden gibt, wie ihn die Welt nicht kennt.
Dein Freund kann nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt.
Immer mehr junge Männer kommen in Europa in die Kirchen und füllen sie wieder gerade. Was ist, wenn Gott dich zieht und dir persönlich begegnen will? Lass dich nicht einschüchtern und stehe standfest. Jesus starb auch für deine Krankheiten am Kreuz und in ihm bist du wirklich heil. Auch ich nehme das jeden Tag für mich in Anspruch, weil ich eine schwierige Erkrankung habe. Und mir geht es mit diesem Wissen so viel besser! Oft kriegen Leute durch diese Erkrankung auch Depressionen, aber "die Freude am Herrn ist meine Stärke" (die Bibel)
Gott segne dich! Ich bete für dich!
Wo bleiben die Frauen ? Ich vermute sie in der evangelischen Kirche., wenn überhaupt xd🍒
Ich bin eine Frau und es gibt nach wie vor viele Frauen in freien Gemeinden und Kirchen. Aber früher hatten die Gemeinden den Ruf, dass nur Frauen kämen. Das ändert sich gerade sehr.
Du bist wahrscheinlich katholisch? Ich muss leider immer wieder vor der katholischen Kirche und ihren Dogmen warnen und ihrer Homophobie und Transphobie.
Ne, ich bin nicht katholisch. Ich bin Christ und folge Christus nach. :) Die Lehren der katholischen Kirche lehne ich zum großen Teil ab. Also alles, was sich in der Bibel nicht finden lässt. Und das ist ne ganze Menge...
Ich lebe mit Glauben und mir geht es sichtlich gut, besser als ohne Glauben und bin auch immer gut drauf.
Es ist offensichtlich individuell und weder das eine noch das andere gilt für alle Menschen.
Nein, er hat nicht recht. Diese Gesellschaft ist doch völlig besessen von Sex. Alles dreht sich nur darum. Ist diese Gesellschaft etwa glücklich? Nein, im Gegenteil. Weil diese Besessenheit die geistige Gesundheit eher zerstört als fördert. Es ist überdeutlich, daß der Gesellschaft entscheidendes fehlt. Nämlich die geistige, geistliche, spirituelle Dimension, von welcher sie durch die totale Fixierung auf das körperliche regelrecht weggedrückt wird. Depressionen kommen nicht von einem Mangel an Sex, die Ursachen liegen woanders. Die Fixierung auf Sex hat die Gesellschaft regelrecht krank gemacht. Die Heilung besteht nicht in noch mehr davon.
Die Fixierung auf Sex hat die Gesellschaft regelrecht krank gemacht.
Aaalles klar... Leider ist das der Evolution geschuldet und teil unserer Triebe, die einen Sinn haben. Aus strenger Enthaltung folgt irgendwann ein Ausbruch, und meistens endet das alles andere als positiv. Das ist keine Lösung, auch wenn die Kirche das meint.
Gott hat der Sexualität einen guten Rahmen gegeben, die Ehe. Sexualität außerhalb einer Ehe ist für ihn Unzucht.
Und er hat uns einen Geist der Liebe, der Kraft und der Selbstbeherrschung gegeben. Mit der Hilfe Gottes können wir davon ausgehen, dass seine "Vorgaben" auch sehr gut und ohne Selbstkasteiung gelebt werden können.