Für wen wird eigentlich gebaut?
In Städten wie Stuttgart schießen neue Wohnanlagen aus dem Boden – doch viele dieser Wohnungen landen in den Händen von Investoren oder bleiben sogar leer. Warum wird am Bedarf der Normalverdiener vorbei gebaut, während sich immer mehr Menschen Wohneigentum nicht leisten können? Wäre es nicht höchste Zeit für eine Wohnungspolitik, die gezielt den Erwerb von Eigentum für Normalverdiener fördert?
5 Antworten
In München wird mehr am Bedarf vorbei gebaut. Weniger von Normalverdienern sondern ganz einfach vom ganzen Markt. Die neuen Immobilien liegen wie Blei in den Regalen der Bauträger und werden nach mehreren Jahren vom Bauträger vermietet statt sie zu verkaufen.
Warum sollte die Politik den Erwerb von Eigentum fördern? Es gibt ja genügend Wohnungen. Sie sind zu teuer aber glaubst du wirklich, dass der Staat mit Zuschüssen dafür sorgen sollte, dass die überteuerten Immobilien für Normalverdiener erschwinglich werden?
Ich wäre jedenfalls dagegen. Das soll mal schön der Markt richten und irgendwann geht den Bauträgern das Geld aus und der Konkursverwalter verkauft zu dem Preis, zu dem sich Käufer finden.
Ja, es wird Zeit, dass das Grundbedürfnis wohnen kein Spekulationsobjekt mehr sein darf, vor allem nicht in diesem Umfang. Wenn allerdings so viele Menschen weiter Parteien wählen, die sich keinen Deut um das Wohlergehen der breiten Masse scheren, wird das nichts werden. Und ja, zu diesen Parteien gehört definitiv auch die AfD.
Ja, es wird wirklich Zeit, dass das Grundbedürfnis "Wohnen" wieder als öffentliche Aufgabe verstanden wird – und nicht als Ware auf dem freien Markt.
In den letzten Jahren wurde zu wenig bezahlbarer Wohnraum geschaffen, während gleichzeitig Immobilien als Kapitalanlage immer beliebter wurden. Investoren können oft mehrmals kaufen, weil die Regeln das zulassen – während sich Normalverdiener kaum eine Eigentumswohnung leisten können.
Dazu kommt: Viele Neubauten entstehen im hochpreisigen Segment, obwohl der größte Bedarf im mittleren und unteren Preissegment liegt.
Der Staat müsste hier viel stärker eingreifen:
- z. B. durch gezielte Förderung von genossenschaftlichem Wohnungsbau,
- durch strengere Regeln gegen Leerstand und Spekulation,
- und durch langfristige Investitionen in sozialen Wohnraum.
Wenn sich hier nichts ändert, werden viele Menschen im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein – obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet und Miete gezahlt haben. Das ist weder sozial noch wirtschaftlich sinnvoll.
Ich vermute mal, dass diese Bauprojekte Privatleuten gehören und nicht von der Stadt Stuttgart als öffentliche Einrichtung umgesetzt wurden. Demzufolge können die Eigentümer auch entscheiden, was genau mit diesem (ihrem) neu entstandenen Wohnraum gechieht.
Private Investoren entscheiden selbst was sie bauen.
Was anderes wäre es, wenn es staatliche Wohnungen wären.
Die bauen die Häuser derer, die dafür bezahlen.
Wenn du bezahlst, bauen sie dir auch ein Haus.
Was für ein Unsinn.
Mache Dir erst mal klar, warum die Preise für Häuser/Bauen usw. so unermesslich gestiegen sind. Daran ist nicht der böse Spekulant schuld, sondern die Dummheit der Politik. Gesetze, Verordnungen, Bürokratiewahnsinn, Bebauungspläne, Vorschriften, Inflation usw. haben die Preise ins Unermessliche getrieben.
Ziel der Politik ist doch gar nicht, dass du Eigentum erwirbst, sondern du sollst Mieter bleiben und gefälligst jeden Monat deinen Mietzins zahlen.
Ohne eine unsinnige Politik über Jahrzehnte, würden Wohnungen und Häuser gebaut werden.
Wie lange will die Politik noch zusehen, bis selbst Gutverdiener auf staatliche Hilfe angewiesen sind?
Die Politik ist an der Misere Schuld und nein, sie kann nichts besser, als der freie Markt. Je mehr sie eingreift, desto mehr Desaster.
In den letzten Jahren haben sich die Immobilienpreise in Deutschland – besonders in Großstädten wie Stuttgart – völlig von der Lebensrealität normaler Einkommen entfernt.
Eine 4-Zimmer-Wohnung für 600.000 €? Ein kleines Reihenhaus für über eine Million?
Wer soll sich das leisten – und mit welchem Gehalt, bitte schön?
Spekulation statt Bedarf – das Ergebnis ist sozialer SprengstoffSeit Kapital aus Steuerparadiesen wie der Schweiz oder Luxemburg nicht mehr vor dem Zugriff der Finanzbehörden sicher ist, wurde es verstärkt in Immobilien „geparkt“. Auch Konstrukte über Scheinfirmen oder Briefkastenfirmen haben diesen Effekt befeuert. Das Resultat:
Und wer zahlt den Preis? Die arbeitende Bevölkerung. Die Normalverdiener.
Was bedeutet das konkret für die Gesellschaft?- Familien können sich kein Eigentum mehr leisten – obwohl sie arbeiten.
- Mieten verschlingen 1.300–1.500 € pro Monat, Rücklagen werden unmöglich.
- 30.000–40.000 € Eigenkapital? Für viele völlig unerreichbar.
- Altersarmut ist vorprogrammiert – selbst bei jahrzehntelanger Erwerbstätigkeit.
- Kinderwunsch? Wird aufgeschoben oder aufgegeben.
- Wohngeld & Grundsicherung ersetzen den versprochenen Wohlstand.
Was wir brauchen – konkret und machbar:Wohnen ist kein Luxus – sondern ein Grundbedürfnis.
Wenn eine Familie ihr Zuhause mit 700 € monatlich finanzieren könnte – statt 1.400 € Miete zu zahlen – hätte sie finanzielle Luft zum Leben, fürs Alter vorzusorgen und Kindern eine Perspektive zu bieten.
Die aktuelle Entwicklung ist nicht nur sozial ungerecht, sondern langfristig auch wirtschaftlich schädlich:
Was wir jetzt brauchen, ist eine Wohnungspolitik, die nicht Investoren schützt, sondern Menschen befähigt.
Was meinen Sie?
Wie lange will die Politik noch zusehen, bis selbst Gutverdiener auf staatliche Hilfe angewiesen sind?