Freundin möchte Kneipe in Berlin eröffnen, geht das jetzt mit diesen neuen Infos?

8 Antworten

Sie kriegt breite Unterstützung im Freundes- und Verwandtenkreis, alle finden das toll.

Das ist schön. Bringt ihr bloß nichts, weil das erfahrungsgemäß nutzlose Lippenbekenntnisse sind. Oder Einschätzungen von Laien, die nicht die geringste Ahnung vom Business haben.

Sie hat die Idee Gutschein rauszugeben zu 50 und 100 Euro.

Das ist eine tolle Idee. vielleicht verkauft sie sogar 20 Gutscheine. Dann hat sie 1.000 Euro Umsatz gemacht. Was soll ihr das bringen?

Ein Onkel leiht ihr 10 000 Euro zinsfrei auf 5 Jahre

Das ist schon mal ein Anfang.

sie und Freundinnen von ihr sind ganz heiß dort zu bedienen

Ja und? Was hat sie davon wenn in einer leeren Kneipe die Freundinnen ihrer Tochter bedienen, die nicht die geringste Ahnung haben, wie man mit einer Kneipe Geld verdient?

die wollen alle, daß es mit der Kneipe klappt und sind Feuer und Flamme.

Die wollen das genau vier Wochen lang. Vielleicht sogar acht Wochen lang. Oder gar drei Monate. Aber dann war's das, die Karawane zieht weiter. Die Wirtin hat aber immer noch eine leere Kneipe mit ein paar tausende Euro Pacht plus Nebenkosten am Hals.

Der Vermieter ist freundlich und motiviert unsere Freundin, das zu machen.

Klar ist er das. Weil niemand anderes (der Ahnung vom Business hat) die Bude pachten will. Warum wohl nicht?

Eine Gastronomie spülmaschine kann sie eventuell gebraucht kriegen,

Ein Business plant man nicht mit Dingen die man "eventuell" bekommt. Eine gebrauchte Gastrospülmaschine ist keine Lösung, die ist in 6 Monaten defekt.

sie hat eher die Einstellung, wenn was fehlt soll sich jemand melden.

Das ist ein lustige Einstellung. Funktioniert aber nicht. Wenn sie den Laden aufmacht ohne dafür gesetzliche Vorschriften einzuhalten, kommt da niemand vorbei und weist sie höflich darauf hin, sondern dann werden Strafen zum Teil in empfindlicher Höhe bis hin zur Betriebsschließung fällig.

Schlagfertig ist sie, und weit in der Welt herumgekommen, hat oft gekellnert und als Sozialarbeiterin gearbeitet. Die paßt 1A zu einer Kneipe !

Dies Voraussetzungen erfüllen alle Kneipenwirte. Oder behaupten alle Kneipenwirte zu erfüllen. Das ist nichts besonderes. Menschen gehen in Kneipen weil alle anderen dorthin gehen. Und nicht weil dort eine schlagfertige Sozialarbeiterin arbeitet, die in der Welt rumgekommen ist.

Liebe Experten, klappt das ?

Nein. Nie und nimmer. Garantiert nicht. Auf gar keinen Fall. Sie wird mit Bausch und Bogen untergehen, sich mit allen verkrachen, denen sie Geld schuldet und die ihr Versprechen gemacht haben. Sie wird noch Jahre nach dem die Kneipe bereits geschlossen hat dem Verpächter Geld bezahlen.

Wenn sie das wirklich so in Angriff nimmt wie du das sagst, mit nur 3.000 Euro Startkapital plus 10.000 Euro Kredit vom Onkel und einer Menge Versprechungen von Freunden und bekannten, wird sie das in den Ruin und letztendlich in die Privatinsolvenz treiben.

Alex

beopro 
Fragesteller
 12.05.2023, 09:55

Danke für deine Einschätzung...tja, ich hab auch keine Ahnung...aber du hast vielleicht recht...

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EinAlexander  12.05.2023, 10:01
@beopro
Danke für deine Einschätzung...tja, ich hab auch keine Ahnung...aber du hast vielleicht recht...

Hat sie denn überhaupt schon mal ausgerechnet, was sie der ganze Spaß im ersten halben Jahr kostet?

  • Konzession
  • Pacht
  • Strom
  • Heizung
  • Wasser
  • Gema
  • Mitarbeiter
  • Spül- und Putzmittel
  • Wartung der Zapfanlage
  • Kücheneinrichtung
  • Brandschutz
  • Versicherungen
  • Geschäftsausstattung
  • Handwerker, die den Boden fliesen
  • Kosten für Farbe, abschleifen und streichen
  • Kosten für Flohmarkteinrichtung
  • Parkplätze
  • Werbung
  • Internet-Seite
  • WLAN
  • Telefon
  • Kammerbeiträge
  • Beiträge zur BG
  • Dekoration
  • Teller, Gläser, Besteck, Bruch
  • ...

Was kommt da raus, wenn man die ersten sechs Monate addiert?

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Sie hat die Idee Gutschein rauszugeben zu 50 und 100 Euro. Die kann man wie Geld einsetzen hinten wird der ausgegeben Betrag eingetragen und gestempelt bis der Gutschein weg ist.

Total tolle Idee. Nicht.
Mit dem Verkauf der Gutscheine wird z.B. Umsatzsteuer fällig. Da Deine Freundin auf Berater verzichten will, wird sie in so eine Falle tappen und richtig viel Spaß mit dem Finanzamt bekommen (die Umsatzsteuer muss nämlich erklärt und abgeführt werden).

Abgesehen davon wird niemand Gutscheine für eine Kneipe kaufen, die noch gar nicht eröffnet worden ist. Und nein, 13.000 Euro reichen immer noch nicht als Polster aus.

Lass Deine Freundin ihre Erfahrungen sammeln. Wenn sie sich mit so einem Projekt finanziell ruinieren möchte, dann soll sie das tun. Das wird nix.

Ihr Entusiasmus in allen Ehren, aber so klappt das nicht!!

In der Gastro kannst du erst mal ca. 3 Jahre arbeiten, ohne groß was verdient zu haben. Es stehen viele Ausgaben an, wie Getränke, auch ggf Essen usw.

Das kann sie zwar mir Getränkelieferern aushandeln, aber kostenlos geht das auch nicht.

Deine langen Text habe ich jetzt aus Zeitgründen nicht vollkommen gelesen.

Zu der Idee mit der Kneipe gehören auch die entsprechenden Gäste. Das kann gut gehen, kann aber auch genau so in die Hose gehen. Sie sollte sich mit einem Unternehmensberater in Verbindung setzen.

Ach ja, und einfach so kann sie auch keine Kneipe eröffnen, dazu brauchst sie die Gewebeanmeldung und für Essen sowieso und einen Kurs bei der Industrie- und Handelskammer ihres Bezirks (und wenn ihr das alles schon lästig ist, dann gute Nacht.......)

Das alles sollte sie sich gut überlegen.........

Von Experte EinAlexander bestätigt
Den Behördenkram findet sie lästig und übertrieben, wird es halt irgendwie machen, sie hat eher die Einstellung, wenn was fehlt soll sich jemand melden.

Das sind die Knackpunkte, wenn da etwas fehlt oder nicht ordentliche gemacht ist, helfen keine „Gutscheine“ mehr.

Behörden agieren da ohne Emotion. Wenn sie das nicht machen will, soll sie dafür jemand engagieren.

Gründerseminar will sie keines machen, Buchhaltung will sie selber führen.

Ganz dumme Idee. Genau dafür sollte man dann etwas Geld ausgeben, sonst ist der Plan zum Scheitern verurteilt. Wenn sie für die Buchhaltung keine Lust und obendrein kein Wissen hat, braucht sie dringend einen Steuerberater, der das erledigt. Finanzämter und Steuerprüfer „lieben“ Kneipen, die Gutscheine ausgeben und Getränke unter der Hand besorgen. Das wird ein Fiasko finanzieller Art.

Manche Gutscheine gehen auch verloren !)

Das hört sich nach einem tollen Business-Plan an.

Moin,

klingt zwar schon gut, aber das Risiko zum Scheitern ist meiner Meinung nach viel zu gross.

MFG Colin