Frage zu Bestimmung eines Reimschemas?


28.03.2025, 12:46

Oder soll ich es lassen?

2 Antworten

Ich habe jetzt in der Volltextssuche das Gedicht nicht gefunden.

Mir ist aber aufgefallen, dass ein Zeilensprung fehlt:

komest dû wider bî, als ich die reinen gotes vart volendet hân, (a)

sô wis mir aber willekomen! (b)

Die anderen wären ok.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Germanistik, Anglistik, Politik

Versuch123150 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 14:24

Das Gedicht heißt: Guote liute, holt

Die Verslängen können durchaus recht unterschiedlich sein.

Mein Vorschlag:

  • Lâ mich, Minne, vrî! (a)
  • dû solt mich eine wîle sunder liebe lân. (b)
  • dû hâst mir gar den sin benomen. (c)
  • komest dû wider bî, (a)
  • als ich die reinen gotes vart volendet hân, (b)
  • sô wis mir aber willekomen! (c)
  • Wilt aber dû ûz mînem herzen scheiden niht (d)
  • (daz vil lîhte unwendic doch geschiht), (d)
  • vüer ich dich danne mit mir in gotes lant. (e)
  • sô sî er umbe halben Iôn der guoten hie gemant. (e)

Bei dir ist a eine Waise, und viele Reime übergehst du.


maria38000  28.03.2025, 14:16

Das ginge auch - wenn es im Original auch so steht.

Versuch123150 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 13:14

Also, ist man in der Hinsicht (bzg. des Zerlegens) nicht frei, es selbst zu entscheiden?

maria38000  28.03.2025, 14:15
@Versuch123150

Nein, das hat der Autor schon gemacht. Man muss immer schauen, das sich das letzte Wort sich mit irgendeinem anderen reim.

Fontanefan  28.03.2025, 15:00
@Versuch123150

Beliebig zerlegen führte zu originellen Texten. Aber weil mittelhochdeutsche Lyrik zumeist gesungen wurde: Minnesang, wäre ein von dir frei zerlegtes Gedicht nicht mehr singbar.