FI/RCD? Elektrotechnik?

4 Antworten

Wenn im Stromkreis, der durch den FI abgesichert ist, fällt entlang des Leitungsweges Spannung ab. Wenn also z.B. der Spannungsabfall auf dem L zwischen Hausanschluß und Steckdose 2 V beträgt, dann hast Du ziemlich sicher den gleichen Spannungsabfall auf dem N, denn dort fließt ja der gleiche Strom. Also misst Du an der Steckdose eine Spannung von 2 V zwischen N und PE. Der FI misst ja nicht die Spannung zwischen N und PE, sondern er vergleicht den Strom auf L und N.


tomaushamburg  05.06.2025, 15:50

Ergänzung: Es gibt immer eine leitende Verbindung vor dem FI, nämlich am HAK. Wenn Du jetzt eine Verbindung hinter dem FI herstellst, also z.B. in der Steckdose, dann fließt ein Fehlerstrom ∆I = (Potentialdifferenz N-PE) / Schleifenwiderstand. Wenn dieser Fehlerstrom kleiner ist als die Auslöseschwelle, fliegt der FI nicht, sonst muss er auslösen. Tut er das nicht, hast Du irgendeinen Fehler in der Schaltung.

Zwischen L und Pe muss ja der volle Potentialunterschied sein. Aber wenn kein Gerät einen Gehäusschluss hat dann wird Pe auch nicht belastet. Patentialunterschied braucht auch einen Widerstand der klein genug ist um Strom fließen zu lassen.

warum fliegt dann der FI nicht raus ?

Doch, tut er.

Der Strom könnte doch über Erde abfließen?

Genau das soll ein FI unterbinden.

Er fliegt immer dann, wenn zwischen L und N eine Stromdifferenz besteht, die den Bemessungsfehelrstrom (z.B. 30mA) überschreitet.

Diese Differenz ist über Erde abgeflossen oder auf sonstige Weise von der vorgesehenen Stromlaufplan abgekommen = Fehlerstrom.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

tomaushamburg  05.06.2025, 15:47

Die Frage hier ist aber nicht, dass der Strom unterschiedlich ist, sondern, dass am N ein Spannungsabfall besteht, und das ist völlig normal (Schleifenwiderstand x Strom)

Franky12345678  05.06.2025, 17:26
@tomaushamburg
Die Frage hier ist aber nicht, dass der Strom unterschiedlich ist...

Doch.

Der FI geht nach Stromstärke. Der Spannungsabfall am N (oder egal wo außer über sich selbst) ist ihm völlig egal.

dass am N ein Spannungsabfall besteht, und das ist völlig normal (Schleifenwiderstand x Strom)

Ja, und? Das interessiert den FI doch gar nicht.

Angenommen, man packt zusätzlich 100m Kabel in den N (vor oder nach dem FI ist egal), dann hätten L und N deutlich unterschiedliche Widerstände.

Die Stromstärke, die (vom FI aus gesehen) in den Stromkreis hinein geht, ist trotzdem dieselbe wie die, die heraus kommt.

Das stellt auch der FI fest und würde drinbleiben.

Franky12345678  05.06.2025, 17:29
@tomaushamburg

Im FI ist nichts weiter als 2 (für Drehstrom 4) Spulen, die die Summe aller Stromstärken erfassen, die durchfließen. Besteht keine Differenz, ist sie 0 (I_L = I_N >>> I_L - I_N = 0). Besteht sie, baut sich ein Magnetfeld auf, das den Mechanismus auslöst.

tomaushamburg  06.06.2025, 07:48
@Franky12345678

Genau das habe ich geschrieben. Aber lies bitte nochmal die Frage des Fragestellers:

Wenn [...] z.B an der Steckdose und ein Potenzialunterschied zwischen L und PE messbar ist 

Also ist meine Aussage "Die Frage hier ist aber nicht, dass der Strom unterschiedlich ist..." doch wohl korrekt. Der FS fragt nicht nach einem unterschiedlichen Strom (er vermutet das nur), sondern, ob der Potentialunterschied zwischen N und PE den FI auslösen lassen müsste.

Franky12345678  06.06.2025, 20:06
@tomaushamburg

Watt?! xD

Nun ja, die Frage lautet:

N und PE eine leitende Verbindung besteht(Durchgang) z.B an der Steckdose und ein Potenzialunterschied zwischen L und PE messbar ist , warum fliegt dann der FI nicht raus ?

Rein sprachlich gesehen:

Der fett markierte Teil ist mit einem "Und". Also eine Und-Verknüpfung. Die Frage lautet also: Warum fliegt der FI nicht raus, wenn an der Steckdose N und PE verbunden werden und zeitgleich der Potentialunterschied messbar ist?

Zwischen L und PE ist in jedem Fall ein Potentialunterschied, sofern beide Potentiale funktionsfähig sind und gerade kein Kurzschluss, der FI nicht gerade raus ist und kein sonstiger fehlerhafter Zustand besteht (wovon auch gar nichts zur Debatte steht, so dass man davon ausgehen kann, dass kein solcher Zustand herrscht, sondern die N-PE-Verbindung der einzige Fehler ist, um den es hier geht.).

Daher kann man diese zweite Bedingung außenvor lassen, weil sich dadurch gar nichts am Rest ändert.

Aus diesem Grund bin ich auf den Teil der Frage auch überhaupt gar nicht eingegangen. :D

Franky12345678  06.06.2025, 20:13
@tomaushamburg

Spannungsfreiheit heißt übrigens nicht automatisch, dass auch Stromlosigleit besteht. Sonst könnte man N ja komplett weglassen.

Das Auslöseverhalten eines FI's ist rein über den Strom definiert (dafür steht auch das 'I'). Spannungsunterschiede ist da eher nebensächlich (klar, er selber hat ganz bisschen Spannungsabfall, weil er irgendwo die Energie hernehmen muss, um seine eigene Funktion zu erfüllen).

Normalerweise fließt der Strom über L und N. Diese beiden Leitung haben demnach exakt gleich hohe Strombelastung. Fließt jetzt ein Teil des Stromes am FI vorbei über PE oder Erde ab, ist der Strom in N entsprechend geringer. Es kommt zu einer Differenz im Stromfluss zwischen N und L. Übersteigt diese Differenz den Auslösestrom, schaltet der FI ab.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Racekiller2776 
Beitragsersteller
 05.06.2025, 14:02

Danke für deine Antwort aber das war nicht die Frage.

Racekiller2776 
Beitragsersteller
 05.06.2025, 14:19
@Elektroheizer

Der Fi bleibt drinne solange der Strom über den Neutralleiter zurück durch den Fi fließt.Wenn aber in der Steckdose Durchgang zwischen neutralleiter und PE is,warum entscheidet sich der Strom für den Weg durch den neutralleiter und nicht über Erde zurück.

Elektroheizer  05.06.2025, 14:23
@Racekiller2776

Das wäre eine klassische Nullung und ist nicht zulässig. Ein FI würde da nicht funktionieren, denn es gibt ja keine Leitung in der der Strom am FI vorbeifließen könnte. Außer er fließt direkt gegen Erde ab.

Aber Erdungsfehler von Geräten würden so nicht erkannt.

RareDevil  05.06.2025, 15:23
@Racekiller2776
Danke für deine Antwort aber das war nicht die Frage.

Doch, das war deine Frage und auch die passende Antwort von "Elektroheizer". Du hast nur ein Verständnisproblem, was Du an der Steckdose misst, und welchen Weg der Strom regulär nimmt. Der kann ja an der Steckdose "also nach dem RCD) nicht über PE fließen, wenn ein Gerät keinen Fehler hat. Was vor dem RCD (also in der Verteilung) ist, interessiert den RCD nicht. Der schaut nur ab RCD alles, was dahinter versorgt wird. Du solltest Dir mal den Aufbau eines TN-S (bzw TN-C-S) genau anschauen und die jeweiligen Stromwege einzeichnen. Vlt kommst du darauf. Oder mal eine Skizze, warum Du glaubst, dass der RCD auslösen sollte... Dann können wir gezielt auf dieses Missverständnis eingehen...

Franky12345678  05.06.2025, 17:37
@Racekiller2776
Wenn aber in der Steckdose Durchgang zwischen neutralleiter und PE is,warum entscheidet sich der Strom für den Weg durch den neutralleiter und nicht über Erde zurück.

Durchgang bedeutet nicht, dass es an der Steckdose direkt miteinander verbunden ist.

(Falls das bei dir wider Erwarten doch der Fall ist, liegt Pfusch vor, was dann ein anderes Thema wäre. Dass der FI dann unvvorhersehbar funktioniert, ist logisch - Er ist ja dann falsch verbaut.)

Du hast daher zwischen N, PE und PA deshalb Durchgang, weil diese am Hausanschluss (oder irgendwo in dessen Nähe) zusammenkommen, wodurch sie überall im Haus das annähernd gleiche Potential haben.

Zumindest ist das bei TN-S so.

Bei TN-C wäre ein FI nicht möglich und bei TT hast du einen deutlich größeren Widerstand zwischen N und PE an der Steckdose.

Wenn der Rückstrom nicht über N, sondern über PE stattfindet, fließt er am FI vorbei und der FI hat eine Stromdifferenz, weil auf dem N was fehlt > Klack! Dann löst er aus. Soll er auch.