Findet ihr es moralisch verwerflich Steuern zu hinterziehen?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Moralisch verwerflich 49%
Schwierig... 27%
Moralisch nicht verwerflich 24%

12 Antworten

Schwierig...

Ich sehe das so, dass ich meinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten habe, wenn ich öffentliche Dinge wie Straßen, Schulen usw. benutze, also hab ich ab einem bestimmten Einkommen Steuern zu zahlen.

Was ich allerdings als unnötig ansehe, sind Kleinbeträge - siehe neues Gesetz bei Privatverkäufen auf ebay und Co.

Meine Güte, die paar Sachen, die man gebraucht los werden will, müssen doch nicht dem Finanzamt gemeldet werden. Besser sollten mal die Großkonzerne zahlen, die in Steueroasen sitzen, aber nicht die Bürger, die ihren Gebrauchtwagen, ihr Fahrrad, ihre Küche usw. privat verkaufen wollen.

Ab 20 oder 30 Verkäufen pro Plattform oder 2000 Euro im Jahr wird das nämlich ab diesem Jahr dem Finanzamt gemeldet - aha, dann darf ich also ohne Finanzamt mein E-Bike nicht auf ebay-Kleinanzeigen verkaufen????? Nö, dann eben ohne Plattform an den Nachbarn.

Siggi852  14.02.2023, 22:30

Das = 🚦. Komplette Kontrolle

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Katze446  14.02.2023, 22:34
@Siggi852

Und dieses "gläsern machen" unterstütze ich einfach nicht.

Wenn mir jetzt irgendeiner kommt, dass das egal sei, wenn man nichts zu verbergen hat - nein, ist nicht egal, denn das untersteĺlt ja, wir alle seien ohne Überwachung Verbrecher.

Und welche Unterwäsche ich mir kaufe geht Vater Staat nix an. Oder ob ich im Sexshop war. Oder ob ich für Opa einen Schnaps gekauft habe.

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Siggi852  14.02.2023, 22:50
@Katze446

Sehr gute Einstellung 👍

Seh ich ebenso.

Wenn man dann zusätzlich noch diese Art von Politiker wie aktuell eine Frau Faeser mit ihrer Massenüberwachung im Internet hat, oder wie eine Frau Baerbock die dato, ein par Wochen vor ihrer "Steuerhinterziehung" diese App aus Baden Württemberg Deutschlandweit einführen wollte, wo man Schwarzarbeiter wie den Bauarbeiter oder die Putzfrau in der Nachbarschaft anonym per App melden kann, per Stadt, Straße und Name wo die Schwarzarbeit stattfindet, so das ein Tag später dann der Zoll vor der Türe des Nachbarn steht hat, dann braucht das Land keine Feinde mehr, denn sie sind schon in den eigenen Reihen vorhanden 🤷‍♂️.
Das ganze artet langsam aber sicher in einem Regime aus.

Sowas möchte nur wer tuen, der selbst nicht mehr sauber ist in meinen Augen.

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Katze446  14.02.2023, 23:21
@Siggi852

Gut beschrieben. Vor allem wären da zig Falschmeldungen dabei und unsinnige Anzeigen und Gerichtsverhandlungen - angenommen, jemand sieht mich bei meiner Oma putzen und meldet das - ja und nun? Ist meine alte Oma, der ich UNENTGELTLICH helfe. Mein Mann wechselt seiner Mutter die Reifen, weil er Kfz'ler ist - da nimmt er nix für, ist seine Mutter. Wieviel Hirngespinste da entstehen würden...

"Ich hab aber dies oder das gesehen"

Äh, ja, ich hab die Katze der Nachbarn versorgt, als die in Urlaub waren.

Da könnte ich kotzen bei so einer App und den Menschen, die meinen, was Recht oder Unrecht sei, weil sie in Gärten oder Fenster glotzen und nicht mal wissen, in welchem Verhältnis die Menschen zueinander stehen.

Wäre ja wie in der DDR damals

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Moralisch nicht verwerflich

In einer richtigen Demokratie empfände ich das sehr verwerflich jawoll.
Bei und allerdings früher ja, mittlerweile nicht mehr um ehrlich zu sein.
Das macht ja selbst die Staatsführung wie Baerbock & Co 🤣.
Deswegen lege ich diesbezüglich mittlerweile nur noch wenig Wert darauf um ehrlich zu sein.
Auch wenn ich das nicht tue, kann ich einige Menschen allerdings durchaus verstehen diesbezüglich.

Schwierig...

Je nun, wenn es denn Steuerhinterziehung ist, ist es eine Straftat, "eingesperrt gehört er".

Glaub Luther hießer er, der mit der Reformation, "gibt dem Herrn, was seine ist", oder so ähnlich, hat in der Übersetzung etwas gelitten.

Problem an der Ahndung zum Gefängnis ist, der Schuldner ist hernach nachhaltig Pleite, zahlt gar keine Steuern mehr, kostet dem Steuerzahler mehr.
Das so mittelalterlich wie der damalige Schuldturm.

Die nachträgliche Forderung des Staates ist nicht allein das Gefängnis, sondern das 1,5fache der Steuerschuld.
Wozu dann noch dieser "Schuldturm", davon kann der Sünder auch nur nichts tilgen, in € & Cent.

Moralisch verwerflich

Erstmal ist es eine Straftat.

Theoretisch schadet man ja in dem Sinne nicht direkt anderen Menschen,

Doch. Weil mit den Steuergeldern der Staat finanziert wird, und damit auch Einrichtungen und Konstrukte, die andere nutzen und die auch DU nutzt (was eigentlich doppelt dreist ist)

Katze446  14.02.2023, 22:22

Ist richtig. Doch ich werde mich bestimmt nicht bei privaten ebay-Verkäufen dem Finanzamt melden lassen - was geht es die an, was ich da an wen verkaufe?

Solange es im Rahmen bleibt natürlich. Und da die Artikel mit schon versteuertem Geld gekauft wurden, warum noch mal versteuern, solange ich kein gewerblicher Händler bin? Wegen einem Kinderwagen, Kinder-Autositzen, Babybett? Das ist lächerlich.

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Moralisch verwerflich

Niemand _mag_ es, Steuern zu zahlen, aber ohne Steuern geht es nunmal nicht.

Man kann lang und breit diskutieren, wieviel Steuern fair sind und für was sie eingesetzt werden sollen. Dafür leben wir ja in einer Demokratie.

Aber wenn jemand alleine für sich entscheidet, nein, ich will die Vorteile in diesem Land nutzen, aber mich nicht - wie alle anderen - an den Kosten dafür beteiligen, dann ist das eine Form von ... hm, Schmarotzertum. Derjenige verschafft sich einen persönlichen Vorteil auf Kosten seiner Mitmenschen.