Falsche Erziehung oder Frust oder beides?

3 Antworten

Tja, das ist halt das Ergebnis, wenn man sich ein Tier zu legt und dann feststellt, dass es eben sehr viel mehr Arbeit ist als nur Tütü und Chichi.

Ein solches Pferd gehört nicht in eine solche Herdenkonstellation. In unserer Herde steht ein Pony, das auch ein richtiger Flegel sein kann. Der beißt nach Menschen, egal ob man die Hufe auskratzt oder ihn streichelt. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass das arme Ding jahrelang weder Osteo noch Zahnarzt noch gescheiten Hufbearbeiter gesehen hat und dementsprechend Schmerzen hatte. Die Besitzerin bewegt ihn zu wenig und wenn sie ihn reitet, geht sie hauptsächlich ausreiten (fetzen). Sie ist selbst der Meinung, dass sie keinen Reitlehrer braucht und alles schon optimal kann. Dass sie jedoch ganz dringend Reitunterricht nötig hätte, sieht sie wohl nicht.

Ich denke daher, dass hier ein ähnlicher Fall vorliegt. Da fehlt das Geld für das richtige Management (wenn eine RB schon 5x die Woche kommt, dann braucht da jemand Geld und hat selbst Angst vor seinem Ross) und es mangelt an Wissen und Kompetenz.

Da hilft leider nur, mit der Besitzerin zu sprechen und auf Einsicht zu hoffen und, wenn das nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, ein Gespräch mit dem Stallbetreiber, dem es vor allem als allererstes um ein harmonisches Miteinander (bei Mensch wie Tier) gehen sollte. Hilft auch das nichts, sollte man selbst den Stall wechseln, auch wenn es einem dort vielleicht gefällt.

Es ist nicht deine Aufgabe, dieses Tier zu erziehen! Im Gegenteil, hinterher bist du noch der Bu-Mann, weil du doch eingemischt hast.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Hiroyoshi672 
Beitragsersteller
 29.12.2024, 13:29

Die RB zahlt tatsächlich nichts. Zähne wurden angeblich letztes Jahr gemacht, aber der TA (ist der gleiche wie meiner) meinte auch, dass er keine Lust auf dieses Pferd hat, Weils so ungehorsam ist.

Manche Sachen müsste man halt vor Stall Einzug wissen. Deswegen sagte ich ja auch, Ich hab keine Lust das Tier zu erziehen oder irgendwas mit ihr zu machen, Ich bin ja eigentlich nur da um meine Arbeit und mein Pferd zu versorgen. Aber naja ich werd mit ihr nochmal reden, hoffentlich ändert sich dann mal was.

das ist ein problem, was der stallbesitzer lösen muss, nicht du. wenn du zum misten und pferde rein- und rauslassen da bist, machst du exakt das.

und du baust dir dies pferd natürlich so hin, wie du es brauchst. aber mit erziehen hast du nichts am hut. ist nicht deine aufgabe und ist nicht dein auftrag.

zu der situation mit dem beissen:

hätte das pferd dich wirklich beissen wollen, hätte es das getan. richtung gliedmassen ist nur eine zurechtweisung. meint das pferd es jedoch ernst, bist du tot, denn dann packt es dich am hals und schleudert dich herum, genick gebrochen, schlagader und luftröhre durch. du kannst nicht ausweichen, wenn das pferd es nicht zulässt, denn ein pferd hat eine achtmal schnellere reaktion als ein mensch.

wie soll man ausserdem ein pferd abnehmen lassen, wenn es permanent zu fressen hat? was macht ein nicht sozialisiertes pferd in einer gruppe?

das problem ist ganz einfach zu lösen:

geh mit deinem pferd woanders hin, wenn die stallbesitzerin nicht innerhalb eines monats die missstände abstellt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hiroyoshi672 
Beitragsersteller
 29.12.2024, 13:25

Naja viel hat nicht gefehlt zwischen oberarm/schulter und Nacken um ehrlich zu sein... Ich weiß nicht wo sie mich erwischt hätte wenn ich nicht ausgewichen wäre. Und das macht das ganze ja eben auch gefährlich, Wenn sie anfangen will zu beißen geht das selten in Richtung Hand sondern immer frontal ins Gesicht/Schulter.

Sie hat halt mehr Angst dass ihr Pferd ein Magengeschwür von zu wenig Futter bekommt als dass das Tier irgendwann rollt. Und wie gesagt sie will nicht dass das Pferd allein steht.

Der stallbesi und sie sind irgendwie dicke Freunde und der Hafi war bisher wohl schon oft der Grund wieso Leute wieder gegangen sind.

pony  29.12.2024, 14:55
@Hiroyoshi672

nochmal - wenn dies pferd dich töten will, tötet es dich einfach. du kannst einem pferd, nicht ausweichen, denn das pferd kann die richtung achtmal schneller als du wechseln.

also bleibt nur der stallwechsel.

Ganz ehrlich? Ein Pferd, was sich dermaßen gefährlich verhält, kann nicht in einer Stallgemeinschaft stehen, wo sich alle abwechselnd kümmern! Da hat die Besitzerin eben Pech, da muss sie eine Haltung finden, in der sie sich selbst kümmert bzw. Profis, die damit umgehen können (und von ihr dafür bezahlt werden). Eine Offenstallhaltung in Eigenregie, wo ihr ja zudem auch offenbar im Wechsel ganz allein vor Ort seid und somit noch nicht mal jemand Hilfe holen kann, wenn echt mal was passiert, geht mit so einem Tier halt nicht! Ist doch viel zu gefährlich für euch alle!

Und genau darauf würde ich hinwirken - dass diese Besitzerin mit diesem Pferd sich eine andere Lösung suchen muss. Und ja, inklusive Totalverweigerung, mich in irgendeiner Form um dieses Pferd zu kümmern. Hoffentlich mit Unterstützung der anderen, die sich ja anscheinend auch schon nicht mehr ran trauen. Und ja, das ist hart - aber euer eigenes Leben sollte euch das wert sein!


Hiroyoshi672 
Beitragsersteller
 29.12.2024, 00:28

Der Meinung war ich auch, mein Vorschlag war ja erstmal sie getrennt zu stellen, die Möglichkeit besteht ja (extra Paddock mit extra Unterstand durch Zaun getrennt ist ja sogar vorhanden) und dann mit einem Trainer dran arbeiten. Die Besi und die RB kriegen das allein niemals hin.
Aber sie meinte nur, 'Da versumpft sie ja noch mehr, ganz allein!' Die sieht das ja nichtmal, dass das Pferd keinen Bock auf sozialen Kontakt mit den anderen hat.
Von allen Anwesenden bin ich halt am meisten im Stall, da ich mein Pferd grad ausbilde... die andern sind nicht jeden Tag da (und wenn auch nicht lange...), wie das da sonst so Funktioniert weiß ich nicht, aber anfassen tut sie keiner, die machen alle schon nen großen Bogen um sie...
Ich kann mir halt einfach nicht vorstellen dass das erst seit 2 Monaten so extrem ist, man sagt mir ja ständig "bis vor 2 Monaten war das noch nicht so!"
Ich wollte den Stall nach dem ersten Beiß vorfall eigentlich schon wechseln, aber das einzige was bei uns noch frei ist, ist Boxen Knast und das möchte ich meiner Stute nicht antun...

SashaMu66  29.12.2024, 01:31
@Hiroyoshi672

Ich bin alles andere als ein Profi. Aber es tut mir weh, wenn ich das hier so lesen muss... erst mal Danke dafür, dass du dir den Kopf zerbrichst und helfen möchtest.

Die Situation finde ich untragbar.

Auch ich würde die Stute erst mal einzeln auf's andere Paddock stellen, vielleicht kommt sie da etwas zur Ruhe, vor allem kann sie aber niemand anderen verletzen. Ich weiss, was ein Pferd durch Treten anrichten kann.

Dann bin ich der Meinung, dass für eine Weile nicht ständig irgendjemand mit dem Tier rumhantieren sollte, sondern sich erst mal eine einzige Person mit dem Pferd beschäftigt. Die Verantwortung dafür liegt alleine bei der Besitzerin. Kannst du nicht vielleicht mit ihr mal in Ruhe darüber reden? Vielleicht hat sie selbst Angst, braucht Hilfe oder hat das Interesse verloren? Dies zu klären ist unumgänglich.

pony  29.12.2024, 12:41
@Hiroyoshi672

nicht dein pferd, nicht dein problem.

und die besitzerin sitzt es ja offenbar einfach aus, weils ja schon immer so gut geklappt hat.

pony  29.12.2024, 12:44
@SashaMu66
 Ich weiss, was ein Pferd durch Treten anrichten kann.

das vordere ende ist weitaus gefährlicher. weshalb man ja auch hinten ums pferd geht und nicht vorne.

Hiroyoshi672 
Beitragsersteller
 29.12.2024, 13:35
@pony

Ja gut, der Hafi steht da jetzt Seit einem Jahr und die andern Einstaller sind halt dann einfach gegangen. Keiner legt sich freiwillig mit sowas an wenn er nicht muss. Ich wäre auch gegangen aber Boxenknast ist gegen meine Prinzipien und im Umkreis von 80km gibt's nur das zurzeit.

Die andern scheinen sich mit der Situation irgendwie auseinander gesetzt zu haben (heunetze werden nur halb gefüllt, Gatter halt nur n Stück aufgemacht und Gemistet wird da wo sie nicht steht).

SashaMu66  29.12.2024, 19:36
@pony

Das ändert nichts an der Tatsache, dass sie anderen Pferden mit Tritten die Beine brechen können.

SashaMu66  29.12.2024, 21:01
@Hiroyoshi672

Schon mal überlegt, was eigenes zu pachten und geschlossen zu gehen? Haben wir mal gemacht, war die beste Entscheidung.

Hiroyoshi672 
Beitragsersteller
 29.12.2024, 21:18
@SashaMu66

Naja der Stallbesi der sich freut dass Pferde da sind. Ich bin ja schon dabei mit ihm zusammen zu arbeiten, wir sind auch schon ein Stückweit gekommen, (vorallem mit den Weiden und dem Futter) aber alles geht natürlich auch nicht von heut auf morgen. Es liegt halt jetzt an Ihm dass er die Besi von dem Hafi überzeugt dass der in den anderen Paddock rüber kommt... Ich hab ihr heut halt wieder gesagt, dass sie sich bitte richtige Hilfe holen soll und ich ihr nicht helfen kann/will.
Pachten ist bei uns tatsächlich Katastrophe, nen Stall findet man vllt noch aber keiner der Bauern gibt seine Weiden her. Die Verkaufen lieber das Futter, das war nämlich auch schon mein Gedanke, aber ich krieg keine Weideflächen her.

SashaMu66  29.12.2024, 22:35
@Hiroyoshi672

Ich wünsch' dir viel Erfolg bei der Sache. Das Pferd tut mir im Grunde auch leid, obwohl es so ein Drecksack ist.