Pferd führt sich beim anbinden auf, was soll ich tun?

3 Antworten

Nun, das ist relativ simpel ... das Tier "klebt" an der Herde und fühlt sich allein "von allen guten Geistern verlassen".
Und Du selbst bist bisher kein Ruhepunkt für das Pferd.

Da heißt es viel, viel Vertrauen und gleichzeitig Respekt aufbauen ... liebevolle Konsequenz sind hier gefragt.

Und ... das wird sich viele Wochen/Monate hinziehen und jeder Fehler Deinerseits wirft Euch zurück.

Strafen in jeglicher Form steigern dieses ritualisierte Verhalten nur noch mehr, und sich in "Rage" müde arbeiten lassen ist auch nicht zielführend.

Wie reagiert er denn bei der Bodenarbeit usw., also, wenn Du Sachen mit ihm machst, bei denen die Herde nicht dabei ist?
Das ist ein wichtiger Punkt zu wissen, um ein vernünftiges Training am Anbinder aufzubauen.

Du kannst mich gerne per Freundschaftsanfrage anschreiben ... dann können wir das Ganze in Ruhe "besprechen". :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970

maydaymoo 
Beitragsersteller
 01.05.2025, 18:45

Danke dir für die schnelle Antwort! Also wenn ich Bodenarbeit mache oder Reite (egal ob Platz oder Gelände), wenn die anderen Pferde draußen sind ist es kein Problem, er hört brav, vielleicht alle viertel Stunde mal ein wiehern aber das wars

FunnyFanny  01.05.2025, 19:12
@maydaymoo

Das ist doch schonmal gut ... und wie klappt da das chillige Stehen (also, ohne, dass Du etwas forderst oder zu Aktionen animierst)?

maydaymoo 
Beitragsersteller
 01.05.2025, 19:19
@FunnyFanny

Wenn die Pferde drinnen sind kein Problem. Tagsüber scharrt er hier in Ruhephasen nicht, aber wiehert dann öfter. Das scharren und tänzeln ist nur beim Anbinden, und! Das hätte ich fast vergessen, im Gelände wenn er warten muss. Sprich vorwärts ist alles supi, aber stehen bleiben länger als ein paar Sekunden geht auch hier nicht :(

FunnyFanny  01.05.2025, 19:30
@maydaymoo

Nein, ich meinte, wenn die anderen Pferde draussen auf der Weide sind, Du Deins holst und dann auf dem Platz mit ihm arbeitest.
Was passiert da, wenn Du ihn mal 1 Minute oder länger einfach stehen läßt (s.o.)?

(Siehe Freundschaftsanfrage)

Dranbleiben. 6 Monate sind keine lange Zeit, und wenn das Pferd 20 Jahre lang so gelebt hat bekommt man das in so kurzer Zeit erst recht nicht raus.

Kurz von der Herde wegführen (erstmal nur ein paar Meter) sind schon ein guter Anfang. Und dann ganz langsam steigern. Ein bisschen Aufregung ist ok, aber er sollte keine echte Angst bekommen, sonst kommst du nicht voran.

Wenn du das so machst regst du dich auch selbst nicht auf, und das ist genauso wichtig.

Verbring möglichst viel Zeit mit ihm, auch wenn du eigentlich nichts mit ihm machst. Dann gewöhnt ihr euch aneinander, und das stärkt das Vertrauen.

Das wichtigste ist ZEIT.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof

Vielleicht könntest du ihn ja erstmal zusammen mit einem anderen Pferd am Putzplatz anbinden, dann langsam zeitweise anfangen das andere Pferd schon früher zurück zu bringen. Evtl auch noch, deinem Pferd am Putzplatz sein normales Zusatzfutter zu geben.

Evtl sonst einfach mal abchecken lassen, was dafür der Grund sein könnte. Ich denke aber, eer klebt einfach zu sehr an der Herde und du bist für ihn noch nicht genug Bezugsperson.

Vielleicht ist das Pferd auch einfach nur unerzogen, dann vlt immer mal sanft mit ner Gerte korrigieren


maydaymoo 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 07:37

Da kann auch sein bester Freund daneben stehen, auch 2 Pferde habe ich ausprobiert. Hilft leider nichts