Evolution Wissenschaft?

7 Antworten

Wissenschaftlich ist nur was reproduziert werden kann.

Ja. Die jeweils beste Erklärung und wenn es experimentell belegt werden soll, dann bitte repoduzierbar.

Aber so wie Du es auslegst dürften wir kein Wort mehr über die Sonne nachdenken, denn es hat noch keiner von uns eine eigene Gebaut die Stabil ein par Milliarden Jahre vor sich hin brennt.

Das meinst Du doch nicht wirklich ernst?

Evolution, das ist der Name für die Fakten die wir jeden Tag, auch im Alltag beobachten können. Jeder der was anderes sagt nehme bitte bei der nächsten starken Infektion mal ein Antibiotikum von 1960, die Mikroorganismen können sich ja nicht weiterwentwickelt und angepaßt haben, ne? Und die Evolutionstheorie ist die mit Abstand beste und umfassenste Erklärung, die wir dafür haben.

Seit Darwins Zeiten versuchen Wissenschaftler sie aktiv zu wiederlegen, aber schaffen es nicht, wir lernen nur neue Details (Darwin wußte nicht was die Erbsubstanz ist zum Beispiel).

Seit Jahrtausenden versuchen Priester um ihre Macht auszubauen und zu sichern einzlene Belege für den Blödsin in Ihren schriften zu finden und scheitern damit bis heute.

Und rate warum?

Nein, keiner der Schöpfungsmythen aus unseren - meist Bronzezeitlichen - Religionen ist wahrscheinlicher.

ich versteh das nicht.

Stimmt. Aber das bedeutet nur, daß Du es nicht verstehst, nicht, daß es nicht so sein kann. Nur sind die Wissenslücken hier sehr Umfassend, von Evolution zu Wissenschaft. Ich helfe gerne mit Beispielen, aber dazu müssen wir das hier in viele kleine Fragen runter brechen, ok?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Ich denke die Entstehung der Evolution an sich, ohne zusätzlichen Zauber, ist nicht möglich, und wir können nichts anderes beweisen.

nur dass man sie persönlich nicht für möglich hält, widerlegt sie nicht. Und macht auch keine alternative Theorie "wahr" (unlogisch).

Zutiefst menschlicher Fehlschluss:

„Argument aus persönlichem Unglauben“: Der Umstand, dass eine These  subjektiv als unglaublich oder unwahrscheinlich erscheint, wird als  hinreichende Bedingung für die Zurückweisung einer These angesehen, an deren Stelle eine andere, subjektiv bevorzugte als zutreffend gesetzt wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_ignorantiam

LG

Mamilove92 
Fragesteller
 16.02.2024, 16:44

"nur dass man sie persönlich nicht für möglich hält, widerlegt sie nicht". Ich bin keine Biologin, auch keine Wissenschaftlerin und kenne mich überhaupt nicht aus. Aber die erste Zelle - und alles was es braucht für leben, kann doch nicht aus dem Nichts kommen sein... oder gibt es da einen Beleg dafür?

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CliffBaxter  16.02.2024, 20:42
@Mamilove92

dafür braucht man keine Biologin oder Wissenschaftlerin zu sein, normales Schulwissen reichen aus

es gibt Hypothesen und Theorien

Man geht heute davon aus, dass unter Einbeziehung einer Reihe von Beobachtungen und Experimenten aus den Nachbarwissenschaften Chemie, Physik und Geologie, unter den Bedingungen der jungen Erde eine abiotische Synthese von Aminosäuren und Nucleotiden möglich war.

Das sind ja die "Grundzutaten" für Lebewesen.

Vermutlich dort, wo Energie (vulkanische Hitze) und Mineralstoffe im Wasser aufeinandertreffen. Möglicherweise an unterseeischen Vulkanen oder heißen Schloten. Man hat beispielsweise auch im Gestein von Meteoriten Aminosäuren gefunden. Das spricht dafür, dass diese Prozesse, die zur Bildung von organischen Molekülen führen, universeller Natur sind, im Prinzip auch außerirdisch ablaufen können.

Außerdem geht man davon aus, dass eine Verknüpfung zu Makromolekülen ebenfalls auf einer vor Lebensstufe möglich ist. Zweite Voraussetzung für Leben.

Dann beobachtet man die spontane Bildung von membranumhüllten Kugeln, die Bestandteile von oben enthalten könnten, die sie von der Umgebung abschirmen und sogar einfache Stoffwechselreaktionen durchführen können. Wir sind jetzt auf einer Ebene der "Protobionten", wo fast alle Zutaten zusammen sind, um den Sprung zu einer Zelle zu vollziehen. Was natürlich spekulativ ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Protobiont

Dann hält man es auch für möglich, dass auf der Basis von RNA selbstreplizierende Moleküle entstanden sein könnten, die sich durch Selektion (Darwins Theorie) selbst optimiert haben. Hinsichtlich der Erzeugung von Tochtermolekülen und ihrer Stabilität. Die auch katalytische Eigenschaften haben, also einfache Enzyme waren.

So dass man die erste Lebenswelt, die aus all den Zutaten hervorgegangen sein mag, als eine "RNA-Welt" annimmt. Wobei der RNA sowohl die Funktion als Informationsspeicher, wie auch als Katalysator bestimmter chemischer Reaktionen zukommt.

Erst danach haben die lebenden Systeme auf DNA umgestellt. Da diese eine Reihe von Vorteilen bot. Aber man sieht noch heute viele Verflechtungen zur RNA-Welt, z.B. ist ein zentraler Bestandteil der Proteinfabriken der Zellen, die Ribosomen, die Proteinkomplexe sind, eine Reihe von ribosomalen RNAs, die nicht nur strukturgebend sind, sondern von denen eine auch die Verknüpfung der Aminsoäuren zu Proteinen unterstützt, während eine Vorlage aus RNA als "Rezept" dazu abgelesen wird. Nicht die Prroteine tun das allein, sondern in ganz zentraler Rolle auch die ribosomale RNA.

Dann kann DNA-Polymerase ein DNA-bildendes Enzym nicht aus dem Nichts DNA bilden, sondern braucht ein Vorläufermolekül aus RNA, an das sie anknüpfen kann. Also das mit der RNA-Welt Hypothese scheint noch durch, wenn man sich die heutigen genetischen Mechanismen anschaut.

Die potentiellen Zutaten für die Entstehung von Leben waren vermutlich vorhanden. Ob und wann daraus die erste Zelle entstanden ist, bleibt spekulativ, aber nach heutiger Einschätzung potentiell möglich. Weil man durch die Zutaten auf ein Level kommen kann, dass ganz kurz vor einer einfachen Zelle steht.

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matmatmat  20.02.2024, 11:04
@Mamilove92
kann doch nicht aus dem Nichts kommen sein

Behauptet auch niemand! Es gibt zum Beispiel lange bevor wir es Lebewesen nennen würden chemische Evolution. Beim entstehen kleiner Aminosäuren und deren Zerfall - ein vorgang der durchaus auf Eis-Asteroiden im Sonnensystem immer noch statt findet - werden zum Beispiel L-Aminosäuren bevorzugt, was einer Erklärung sein *könnte* warum alle Lebewesen die wir so kennen L-Aminosäuren benutzen, davon waren auf der jungen Erde einfach mehr vorhanden. Es gibt durchaus gute Ideen an Welchen Oberflächen "sowas wie eine Zelle" das erste Mal entstanden sein könnte und nein, dafür muß es keine Vollständige Zelle "aus dem nichts" sein. RNA-Welt ist ein gutes Stichwort, aber auch die Idee allein kann es nicht gewesen sein...

Wir wissen es nicht und werden es - ohne Zeitmaschine - vielleicht auch nie 100% herausfinden wie es war. Nur... in diese Wissenslücke dann einen Gott stopfen zu wollen ist naiv und für den Glauben auch gefährlich. Was, wenn wir diese Lücke schließen und da kein Gott ist? Den Glauben aufgeben? Wäre es da nicht "vernünfiger" an einen Gott zu glauben (wenn man das denn unbedingt will), der die Evolution erschaffen hat irgend wie? Die meisten Christen machen es so.

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Hallo Mamilove92!

Wissenschaftlich ist nur was reproduziert werden kann. Aus keinem Leben, Leben zu machen, können wir nicht, daher kann die Evolution eigentlich wissenschaftlich nicht bewiesen werden.

Die Evolutionstheorie befasst sich nicht mit dem Ursprung des Lebens. Das Themengebiet, welches sich damit beschäftigt, heißt Abiogenese.

Die Wissenschaft verlangt, dass Beobachtungen reproduziert werden können. Wissenschaftler können beispielsweise zwar keine Sonnen erschaffen, jedoch bedeutet das nicht, dass wir nicht verstehen, wie Sonnen entstehen.

Zudem hat Charles Darwin nicht beobachtet wie neue Arten entstehen, sondern nur wie sie sich weiter entwickeln.

Meines Wissens nach hat Charles Darwin tatsächlich keine direkten Beobachtungen der Artbildung gemacht, sondern aus seinen empirischen Daten geschlussfolgert. Dies spiegelt jedoch nur den historischen Standpunkt wider, denn seit Darwin haben viele andere Wissenschaftler eine Vielzahl von Beispielen für Artbildung dokumentiert, sei es in der Natur oder im Labor.

Laut Darwin kommt alles Leben aus dem Meer aus einer Zelle. Wie ist denn das mit den Säugetieren im Meer, sind die aus dem Meer an Land und dann wieder zurück ins Meer? Macht das Sinn?

Ja, das macht Sinn. In der Evolution geht es darum, dass sich Organismen effektiv an ihre ökologische Nische anpassen. Die Umweltbedingungen sind jedoch nicht statisch, sondern unterliegen ständigen Veränderungen. Deshalb kann es vorkommen, dass Organismen sich erneut an Bedingungen anpassen, die einst von ihren entfernten Vorfahren besetzt wurden. Einige Tiere haben sich erneut an das Leben im Wasser angepasst, wie der bereits ausgestorbene Ichthyosaurier, während andere zumindest teilweise aquatisch wurden, wie Robben oder Pinguine.

Zudem muss gesagt sein, dass dies nicht laut Darwin, sondern nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen so ist. Die Wissenschaft operiert nicht nach dem Sagen einer Person; Charles Darwin war kein Prophet.

Ich denke die Entstehung der Evolution an sich, ohne zusätzlichen Zauber, ist nicht möglich, und wir können nichts anderes beweisen. So leid es mir tut, aber eine Schöpfung scheint viel wahrscheinlicher. Das es nach der Schöpfung weiter evolutionäre Weiterentwicklungen gab, dem steht nichts im Wege… Aber der Beginn macht Probleme.

Das ist ein logischer Fehlschluss, genauer gesagt ein Argument aus Unwissenheit. Eine Schlussfolgerung sollte stets auf positiven Argumenten beruhen und nicht auf einem Mangel an Wissen - das würde andernfalls ein falsches Dilemma darstellen. Unkenntnis oder sogar die Widerlegung der Evolution demonstrieren keine Schöpfung.

Zudem haben wir noch das Rätsel der kambrischen Explosion.

Warum ist die kambrische Explosion ein Rätsel? Sie ist recht gut dokumentiert, und insbesondere in den letzten 15 Jahren wurden einige wichtige wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, die zu einem immer tieferen Verständnis beigetragen haben.

Mamilove92 
Fragesteller
 17.02.2024, 23:45

Danke für deine höfliche und verständliche Antwort.

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zudem hat Charles Darwin nicht beobachtet wie neue Arten entstehen, sondern nur wie sie sich weiter entwickeln.

Wenn sich ein Teil einer Art lange genug anders entwickelt als der Rest der Art, dann entsteht eine neue Art. Evolution funktioniert über viele winzige Veränderungen. Und viele winzige Veränderungen ergeben zusammen nach Millionen von Jahren eben große Veränderungen. So groß, dass es sich um eine andere Art handelt. Zu sagen dass man an Weiterentwicklung glaubt aber nicht an die Entwicklung von Arten, das ist als würdest du sagen du glaubt an Millimeter, aber nicht an Kilometer.

Mamilove92 
Fragesteller
 16.02.2024, 16:59

Ich glaube an die Millimeter zu Kilometer, klar. Aber der Millimeter muss ja irgendwoher kommen. Eine Zündung, okay, aber mit so intelligenter Vielfalt am Schluss?. Wenn ich an einem Sommerabend spaziere und der Himmel Pink Viollet strahtl, das sieht so kitschig aus, kann das und all die anderen Millionen schöner Sachen einfach nur zufall sein, das wären doch extrem viele zufälle...

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Maschendraht531  16.02.2024, 17:07
@Mamilove92
Eine Zündung, okay, aber mit so intelligenter Vielfalt am Schluss?

Die Vielfalt ist ja nicht intelligent. Evolution kann ja erklären, wie verschiedene Tierarten ohne Intelligenz entstanden sind, nämlich durch Anpassung an die Umwelt über Millionen winzige Schritte.

Wenn ich an einem Sommerabend spaziere und der Himmel Pink Viollet strahtl, das sieht so kitschig aus, kann das und all die anderen Millionen schöner Sachen einfach nur zufall sein

Wir sagen zwar umgangssprachlich, dass Dinge schön sind, aber eigentlich "sind" sie nicht schön, sondern wir finden etwas schön. Auch das ist durch Evolution erklärbar. Wir finden meistens Dinge schön, die in der Natur für Gesundheit, Fruchtbarkeit, Wachstum, Nahrung, Sicherheit etc. stehen.

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ich bin überzeugt, es gibt eine Schöpfung, wie seht ihr das?

Gott hat uns und das Universum meiner Ansicht nach geschaffen. Ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Wenn Du mehr wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.