Ehemaliger Traber galoppieren beibringen?

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Mit viel Geduld, einem roten Faden in der Gymnastizierung und vor allem mit einem guten Trainer.

Diesem Pferd wurde in den wichtigsten Lebensjahren abtrainiert, anzugaloppieren. Wenn er dann nicht vernünftig umgeschult wurde, galoppiert er natürlich jetzt immer noch nicht. Wie denn auch? Zeigt ihm ja keiner gesunde Bewegungsmuster vermutlich.

Ohne Trainer vor Ort, der euch regelmäßig (an der Stelle mindestens wöchentlich) begleitet, wird das nichts. Dafür müssen aber auch die Besitzer mit an einem Strang ziehen.

Vorerst nicht mehr galoppieren versuchen - denn damit bringst du das Pferd ja nicht mehr in Balance, sondern aus der Balance und damit ist das in dem Zustand nicht förderlich fürs Pferd. Was nicht förderlich fürs Pferd ist, kann auch erstmal weg bleiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

dies pferd macht genau das, was auch etwa ein viertel aller warmblüter machen.

unsauber angaloppieren und nicht durchspringen.

pferd in professionellen beritt geben.

alles andere wäre quatsch, weil es dafür professionelles reiten braucht. zumindest, wenn bei diesem pferd offensichtlich die bedienungsanleitung verlorengegangen ist.

sollte es nicht dein eigenes pferd sein, hast du schon dreimal kein recht am pferd auf eigene faust rumzubasteln.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

 Wie kann man ihm das Galoppieren beibringen?

Du sicherlich NICHT. Mit einem SEHR GUTEN Reitunterricht mag das gehen, aber es bedarf einen sehr guten RL dazu, der viel Ahnung von Physiologie hat. Das haben nicht viele. Die überwiegende Zahl von RL können Warmblutpferde reiten und ausbilden, denn das haben sie gelernt. Bei anderen Rassen scheitern sie sehr oft. Erst recht, bei Gangpferden.

Ich habe mal Ursula Bruns, der damaligen Leiterin des FS Testzentrums in Reken zugehört. Sie liebte Traber, vor allem, weil die eine hohe Gangveranlagung haben. Ihre eigenen Traber konnten natürlich auch gut galoppieren, aber, so betonte sie, müssen sie anders geritten werden als normale Pferde. Da ich allerdings damals kein besonderes Interesse an Trabern hatte, habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt.

Ich hatte aber mal den Isländer einer Freundin geritten. Er war eigentlich ein gutes Pferd aus einer guten Zucht. Er war als Reitpferd des Züchters aufgezogen worden. Leider aber starb der, das Pferd wurde verkauft und landete schließlich in einem drittklassigen Touribetrieb. Meine Freundin kaufte ihn eigentlich nur als Beisteller für ihren Warmblüter. Sie hielt ihn für "platt", da er nur aus Gangsalat bestand. Da er aber erst 9 Jahre alt war, fand sie es dann doch schade, ihn nur rumstehen zu lassen, und holte einen Osteopathen. Der hat das Pferd behandelt und den Gangsalat als "gründlich verritten" diagnostiziert.

Ich habe das Pferd dann eine Weile geritten, obwohl ich keine Gangreiterin bin. Aber ich konnte ihm den Gangsalat in den drei Gangarten weitgehend wegreiten, um Tölt hatte ich mich nicht gekümmert, weil ich das auch gar nicht konnte.

Wie ich ihn geritten hatte? Ich bin ausgeritten, habe das Pferd stur geradeauslaufen lassen und seinen Schweinepass konsequent gestört, so dass ihm das Traben irgendwann - dauerte nicht lange - einfach bequemer wurde. Als das weitgehend ging. bin ich dann lange Strecken, die etwas bergauf gingen, galoppiert. Das konnte er mit der Zeit gut. Ich bin immer im leichten Sitz und sehr loslassend geritten, um den Rücken zu entlasten.

Ich hatte dann auch mal eine Stunde bei meiner RL genommen. Sie ist aber KEINE Ganglehrerin. Sie hat mir aber gesagt, dass ich dieses Pferd mit seinen Problemen sehr lange im leichten Sitz reiten soll, eben damit die Rückenmuskulatur ungestört arbeiten könne. Und eben viel, viel geradeaus.

So würde ICH es auch mit deiner RB machen, wenn es mein Pferd wäre. Erst mal ein Jahr geradeaus reiten, damit das Pferd Takt und Losgelassenheit lernen kann. Am besten leicht bergauf. Und bloß keine Handreiterei.

Aber ob du das als RB kannst und darfst, weiß ich nicht.

Da wirst du entweder einen Reitlehrer bzw Trainer brauchen der das ganze professionell begleitet oder du musst das Pferd in Beritt geben - bzw wird das der Besitzer machen müssen wenn es gewünscht ist.

Das Pferd macht im Endeffekt nichts falsch, ein Traber von der Bahn kennt meist nichts anderes. Bei meiner hat es auch eine Weile gedauert bis sie überhaupt mal an der Longe in Galopp gesprungen ist. Unterm Reiter entsteht auch einfach ein "Tralopp". Heißt Pferd ist noch nicht soweit. Daher habe ich mir professionelle Unterstützung dazu geholt. Auf eigene Faust sollte man da ohne Erfahrung nicht rum probieren. Am Ende machst es nur schlimmer.

Was anderes wird man dir wohl kaum raten können. Musst natürlich alles mit dem Besitzer absprechen.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mein verstorbener Opa hatte n ehemaligen Traber gehabt. Er hatte ihn damals einfach immer mit den anderen Pferden auf die Koppel und irgendwann hat er sich das halt "abgeguckt" und ist dann auch galoppiert. Der Traber wurde aber nicht geritten, sondern nur so gehalten, da sonst sein Weg in die Wurst gewesen wär. Der Beinsalat kommt halt daher, dass er nicht in dem Bereich trainiert wurde. Je nachdem wie schlecht der Ausbilder gewesen ist, ist es auch möglich, dass das Pferd misshandelt wurde, damit er nicht in den Galopp geht.

https://traberblog.de/der-galopp-2-wie-bringe-ich-den-traber-in-galopp/