Die NWÜ Bibel, der Zeugen Jehovas unterscheidet sich enorm vom Urtext, wieso ist das so?
Die Neue-Welt-Übersetzung (NWÜ) der Zeugen Jehovas unterscheidet sich an entscheidenden Stellen vom griechischen Urtext, wie er etwa im Codex Sinaiticus – einer der ältesten und vollständigsten Bibelhandschriften des 4. Jahrhunderts – überliefert ist.
Besonders auffällig ist, dass die Lehre der Zeugen Jehovas, Jesus sei nicht Gott, sondern ein erschaffenes Wesen (Michael der Erzengel), sich nicht aus dem Bibeltext selbst ergibt, sondern erst durch gezielte textliche Veränderungen in der NWÜ gestützt wird.
Ich habe mehrere Stellen gefunden, die bewusst verändert oder ergänzt wurden – entgegen den ältesten Handschriften wie dem Codex Sinaiticus:
1. Johannes 1,1 – „ein Gott“ statt „Gott“Codex Sinaiticus (griechisch):
καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος
„Und Gott war das Wort.“
Wörtlich: Das Subjekt „ὁ λόγος“ (das Wort) wird durch „θεός“ (Gott) beschrieben – ohne unbestimmten Artikel.
Der Satz sagt eindeutig: „Das Wort war Gott.“
NWÜ:
„…und das Wort war ein Gott.“
Problem: Der unbestimmte Artikel „ein“ existiert im Griechischen nicht. Die Einfügung verändert die Aussage grundlegend, um Jesus von Gott zu trennen.
2. Kolosser 1,16–17 – Das Wort „andere“ wird viermal hinzugefügtCodex Sinaiticus (griechisch):
„Denn in ihm ist alles erschaffen worden … alles ist durch ihn und zu ihm hin erschaffen.“
NWÜ:
„Denn durch ihn ist alles andere erschaffen worden … alles andere ist durch ihn und für ihn erschaffen worden.“
Hinzugefügt: Das Wort „andere“ steht nicht im griechischen Text und auch nicht im Codex Sinaiticus – wird aber viermal hinzugefügt, um Jesus als Teil der Schöpfung darzustellen.
3. Offenbarung 22,13–16 – Sprecherwechsel konstruiertCodex Sinaiticus:
„Ich bin das Alpha und das Omega … Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt…“
Problem: In der NWÜ wird nicht deutlich, dass Jesus selbst sagt, er sei das Alpha und das Omega – also Gott.
Stattdessen wird ein Sprecherwechsel angenommen, um zu behaupten, nur Jehova sei das Alpha und Omega.
Faktisch jedoch: Im Codex Sinaiticus ist der Sprecher durchgehend Jesus, was mit Vers 16 belegt ist:
„Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt…“
4. Matthäus 25,46 – „ewige Strafe“ wird abgeschwächtCodex Sinaiticus:
*„…und sie werden gehen in die ewige Strafe, die Gerechten aber in das *ewige Leben.“
NWÜ:
„…in ewige Abschneidung…“
Problem: Der Begriff „Abschneidung“ klingt weniger wie Strafe oder Gericht. Die Veränderung mildert die Vorstellung der Hölle und passt zur Lehre der Vernichtung statt ewiger Strafe, wie sie von Jehovas Zeugen vertreten wird.
Frage:Wie kann eure Organisation behaupten, die einzige wahre Übersetzung zu besitzen, wenn die Neue-Welt-Übersetzung mehrfach von den ältesten griechischen Handschriften wie dem Codex Sinaiticus abweicht – durch Zusätze, Weglassungen und gezielte Umformulierungen, um eure Lehre zu stützen?
Warum sollte ich eurer Übersetzung mehr glauben als der weltweit anerkannten Textüberlieferung?
5 Antworten
Bibelübersetzungen unterscheiden sich, da deren Übersetzer mit unterschiedlichen Haltungen und Gedanken übersetzten. Die Zeugen Jehovas glauben, dass es keine Dreieinigkeit gibt; das ist ihre Haltung und mit dieser Haltung wurde übersetzt. Somit weicht die Übersetzung in diese Richtung ab, da die Dreieinigkeit von vorn herein nicht Bestandteil ihres Glaubens ist und sich somit nicht in der Übersetzung wiederspiegelt.
Mfg
DerEineHalt08
Verstehe, leider weiß ich dazu noch nicht ganz so viel. Stimmt es wirklich, dass die Übersetzer der NWÜ nichteinmal die Sprachen des Grundtextes beherrschten?
Als evangelische Christin mit klarem Blick auf Gottes Wort muss ich ehrlich sagen: Die Neue-Welt-Übersetzung der Zeugen Jehovas ist keine echte Bibelübersetzung, sondern eine systematisch zurechtgebogene Version, die die klare Botschaft des Evangeliums verdreht. Ich hab mir die Mühe gemacht, das Ding mit dem Urtext zu vergleichen – und was soll ich sagen? Schon in Johannes 1,1 fängt es an: „Das Wort war ein Gott“? Nein! Im griechischen Text steht „theos ēn ho logos“ – „Gott war das Wort“. Da gibt’s keinen unbestimmten Artikel, den haben sich die Wachtturm-Leute einfach reingeschmuggelt, um Jesus seiner göttlichen Natur zu berauben. Das ist keine Übersetzung, das ist ein Dogma in Buchform.
Oder nimm Kolosser 1,16 – da haben sie gleich viermal das Wörtchen „andere“ eingefügt, das im Urtext nicht vorkommt! Warum? Weil sie Jesus zu einem erschaffenen Wesen machen wollen – aber die Bibel sagt klar: Durch ihn ist alles gemacht, was gemacht ist (Joh 1,3). Wenn Jesus alles erschaffen hat, kann er nicht selbst ein Geschöpf sein. Punkt.
Noch besser wird’s bei Titus 2,13, wo der griechische Text sagt: „unser großer Gott und Retter, Jesus Christus“ – eine ganz klare Aussage über Jesu Gottheit. Aber die NWÜ macht daraus zwei Personen, trennt Jesus von Gott. Sorry, aber da geht der Glaube baden.
Und dann ist da noch Johannes 8,58 – wo Jesus sagt: „Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Nicht: „war ich gewesen“, wie die NWÜ will. Nein, „ich bin“ – egō eimi – das ist Gottes Name aus 2. Mose 3,14! Jeder Jude damals hat das verstanden, deshalb wollten sie ihn steinigen. Die NWÜ übersetzt es weichgespült, weil sie den Skandal der Gottheit Christi nicht ertragen will.
Und jetzt halte dich fest: Die Leute, die das übersetzt haben, konnten nicht mal Griechisch oder Hebräisch. Frederick Franz, einer der Hauptverantwortlichen, stand vor Gericht und musste zugeben, dass er keine alttestamentlichen Sprachen beherrschte. Das ist so, als ob jemand ohne Führerschein ein Auto entwickelt – nur dass es hier um Gottes heiliges Wort geht.
Ich sag das nicht aus Arroganz, sondern aus heiliger Sorge. Denn Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben – und wer das verwässert, riskiert ewige Verirrung. Als evangelische Christin glaube ich fest daran, dass der Heilige Geist uns zu aller Wahrheit leitet, nicht ein Konzil in Brooklyn.
Und ja – ich vergesse auch nicht den heiligen Esel von Bethanien. Er war klein, stur, aber hat Jesus getragen – den König der Könige – hinein nach Jerusalem. Heute wünsche ich mir manchmal, ich wär auch nur ein Esel, aber einer, der den wahren Christus trägt, und nicht eine verzerrte Version von ihm.
Wacht auf, lest eine echte Bibel – und prüft alles im Licht des Kreuzes. Nicht überall, was „Bibel“ draufsteht, ist auch Bibel drin.
im Vergleich zwischen der Neuen-Welt-Übersetzung (NWÜ) und klassischen Übersetzungen wie Luther 2017 oder Elberfelder. Ich zeige dir jeweils die Übersetzung und den Unterschied.
1. Johannes 1,1 – Wer ist das „Wort“?
NWÜ:
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war ein Gott.“
Luther 2017:
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“
Kommentar:
Die NWÜ fügt „ein“ hinzu, um zu zeigen, dass das „Wort“ (Jesus) nicht selbst Gott ist. Im griechischen Text steht jedoch kein unbestimmter Artikel – diese Wiedergabe ist theologisch motiviert.
2. Kolosser 1,16–17 – Hat Jesus alles erschaffen?
NWÜ:
„Denn durch ihn wurden alle anderen Dinge erschaffen [...]“
Elberfelder:
„Denn in ihm ist alles erschaffen worden [...]“
Kommentar:
Die NWÜ fügt mehrfach „andere“ ein („alle anderen Dinge“), um zu zeigen, dass Jesus selbst ein erschaffenes Wesen sei. Im Urtext steht jedoch nur „alle Dinge“ (griech. panta).
3. Philipper 2,6 – Jesus gleich Gott?
NWÜ:
„Obwohl er in Gottesgestalt war, dachte er nicht daran, Gott gleich zu sein.“
Elberfelder:
„... hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein.“
Kommentar:
Die NWÜ klingt so, als wolle Jesus keine Gleichheit mit Gott beanspruchen. Der Urtext weist aber darauf hin, dass er diese Gleichheit nicht als etwas zu verteidigendes betrachtete, sondern sich erniedrigte – nicht, dass er sie nicht hatte.
4. Hebräer 1,8 – Wird Jesus als Gott angesprochen?
NWÜ:
„Gott ist dein Thron für immer [...]“ (Fußnote: oder „Dein Thron, o Gott, ist für immer“)
Luther 2017:
„Dein Thron, Gott, bleibt von Ewigkeit zu Ewigkeit [...]“
Kommentar:
Die NWÜ versucht, den Ausdruck „Gott“ nicht auf Jesus zu beziehen, obwohl der Kontext es nahelegt. Andere Übersetzungen sehen darin eine direkte Anrede Jesu als Gott.
Jedesmal wenn eine neue Bibelübersetzung kommt, wird sie von der theologischen Welt geprüft. Die Wachturmgesellschaft hat sich dem entzogen. Die Mängel sind jedoch so schreiend dass sie jedem Laien der nur wenig Griechisch und Hebräisch kann, sofort auffallen.
Die müssen ihr Pamphlet so zurechtbiegen, dass es in ihrer Sekte entspricht. Das ist normal.
Übersetzung ist in diesem Fall etwas weit hergeholt, wenn die Übersetzer nicht mal althebräisch oder altgriechisch beherrschen.