Die Eltern des besten Freundes sehen mich als potentielle Schwiegertochter. Was tun?
Hallo liebe Community,
Ich hab ein etwas ungewöhnliches Problem.
Wir sind beide Mitte zwanzig und kennen uns seit ungefähr sieben Jahren. Ich hatte außerdem ziemlich lange Gefühle für ihn... er hat mir aber eine indirekte Abfuhr gegeben und mittlerweile hat sich das auch erledigt. Zumindest für mich.
Allerdings ist es nach wie vor so, dass ich für seine Familie praktisch zum Inventar gehöre. Ich werde zu allen möglichen Familienfeiern, Geburtstagen und sogar zu Weihnachten o.Ä. eingeladen. An sich freue ich mich schon darüber und schätze seine Eltern sehr... doch genau deshalb fühle ich mich manchmal wirklich schlecht. Beinahe wie ein Schmarotzer. Ich weiß, dass sie sich die Hoffnung machen, dass wir wirklich ein Paar werden und ich möchte ihnen eigentlich nicht noch mehr Hoffnung machen... Aber genausowenig will ich den beiden vor den Kopf stoßen, da sie wirklich viel für mich getan haben.
Er ist natürlich ahnungslos und versteht nicht warum ich mich unwohl fühle wenn ich in ihre privaten Familienfeiern reinplatze und meint ich gehöre doch dazu. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass er sich mittlerweile eine Beziehung wünscht... Ich aber nunmal nicht.
Wie würdet ihr das managen? Besonders was den engen Kontakt zu seiner Familie angeht.
Hast du einen Freund?
Nein.
Dann wird es aber langsam Zeit.
Im Moment möchte ich einfach keine Beziehung. Ich hab da keinen Kopf für.
1 Antwort
Nicht alles muss mit Verkupplungsaktionen zusammenhängen oder auf Liebe hindeuten - ich würde das einfach neutral sehen: Sie mögen dich, ihr versteht euch, sie laden dich ein, das tun sie aus Nettigkeit; sie haben viel für dich getan und betrachten dich als sympathische Person, die irgendwie dazugehört. Ich habe selbst (wir sind beide 33) eine "Kindergartenfreundin", mit der ich immer noch befreundet bin & die bei uns daheim immer irgendwie präsent war, ohne dass da jemals was Näheres lief ... klar hatte man mit 13/14 in der Findungsphase mal so eine "Zeit", aber an sich war da nichts und es war auch nie der Hintergrund, uns beide zusammen zu bringen. Klar hätte man es gern gesehen, aber forciert wurde es nie.
Viele machen halt den Gedankenfehler, da immer gleich irgendwas Großes und auf sich Bezogenes rein zu interpretieren, gerade wenn man jung ist, ggf. noch etwas unsicher und wenn mal Gefühle da waren oder einem etwas unangenehm scheint und man nicht richtig weiß, wie man damit umzugehen hat.
Wenn du da jetzt was sagst von wegen, du denkst, die wollen dich verkuppeln und du willst das aber nicht und verbittest dir so was oder so irgendwie in der Richtung, ist die Freundschaft sicher vorbei und sind die Eltern zumindest mal ernsthaft beleidigt und hält er dich bestenfalls für eine Art Zimtzicke oder für komisch - das ist arg schwierig, hier was Passendes zu sagen. Das ist rhetorisch sehr schwer, da kann man ganz viel falsch machen ... und das Beste wird wohl sein, die Einladungen künftig nicht mehr anzunehmen bzw. "da hast du halt einen anderen wichtigen Termin". Habe ich auch neulich gemacht, als eine Person, die ich suspekt finde, sich bei mir ankündigen wollte, weil sie grad "mal wieder im Lande war". Da hatte dann halt mal eine Tante Geburtstag ... nun ja ;-). Man kann nicht immer allen die Wahrheit sagen oder seine Gedanken, manche sind da nicht reif dafür und es würde ganz viel kaputtmachen, worunter alle leiden.
Gerade wenn man jung ist und denkt im Recht zu sein - ich meine das gar nicht böse, es ist nur eine Feststellung aus eigener Erfahrung & da habe ich früher sicher auch Fehler gemacht - vergreift man sich oft ungewollt im Ton und will selbstbewusst, selbstbestimmt, cool und direkt rüberkommen, kommt aber einfach nur ungehobelt, schnippisch und frech rüber. Das macht alles kaputt und kann nicht im eigenen Interesse liegen.