Der Gott aus dem alten Testament?

8 Antworten

Der G'tt Isrsels ist der Ewige, keine neben Ihm, nicht 2 oder mehr in Ihm, Er ist Einer.

Kommt auf die Sünde an. Mörder und Co. wandern dennoch in den Knast. Es ist aber auf jeden Fall TeSchuwah fällig, eine Zeit der Bitten um Vergebung, die der Enthaltungen dessen, was man liebt, um damit zu untermauern, wie ernst es einem ist, Vergebung zu erlangen.

Beispiel: Ich, geborener Jude, lebte rund 50 Jahre lang als Agnostiker. Bei meiner Rückkehr ins orthodoxe Judentum, was ich nie kennenlernte, wußte ich, ich hab rund 50 Jahre lang nur Mist gemacht.

Mit viel rabbinischer Hilfe begann meine Zeit der teSchuwah und einigen Enthaltungen dessen, was ich eigentlich sehr liebte. Nach etwa 6 Jahren wußte ich, Er hat mir vergeben, ich wurde (wieder) aufgenommen.

Als Jude wie ein Nicht-Jude leben ist eine sehr schwere Sünde, in etwa dem eines Mordes identisch.

Stellvertretend ein anderer könnte meine Strafe tragen, widerspricht den Lehren der Torah. Jeder ist für sich selber verantwortlich.

Strafe ist es nicht in dem Sinne, es teilt sich auf in Segen und Fluch. Siehe 5. Mose 28..

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Aladin86 
Fragesteller
 27.03.2024, 23:40

Ich war früher auch ein schwerer Sünder und seit ich mich gebessert habe, habe ich auch ein schöneres Leben! Obwohl ich Christ bin, glaube ich nicht das Jesus Gott war! Er war Gottes Sohn, so wie ich und du es auch sind! Ich glaube daran das er mit seinem Bewusstsein näher bei Gott war als andere. Ich glaube auch das er ein Prophet war und womöglich auch übersinnliche Fähigkeiten hatte. Aber die Sünden von anderen konnte und durfte er meiner Meinung nach nicht verzeihen! Ich glaube auch nicht das seine Mutter eine Jungfrau war! Trotzdem bete ich zu Gott und zu Jesus 🙏 Als ich in Jerusalem war, habe ich am Kreuz Jesu 2 Sachen für mich gebetet (gesundheitlich psychisch/physisch) und eine Sache für einen guten Freund. Alle 3 Sachen sind in Erfüllung gegangen. Ich bin gesund geworden und mein Kumpel, der damals im Gefängnis sass, hat sich seitdem gebessert!

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Nein, im Alten Testament gibt es meines Wissens keinen persönlichen Sündenerlass. Jeder ist aufgerufen, sich strikte an das Gesetz zu halten.

Sünden werden im AT auch nicht als persönlich angesehen, sondern als gesellschaftlich. Die Strafe trifft daher auch nicht einfach den einzelnen Sünder, sondern das ganze Volk oder ein ganzes Dort (z.B. Sodom und Gomorrha).

Man trieb deshalb einmal im Jahr einen Sündenbock in die Wüste, damit er die Sünden des ganzen Volkes mitnehme.

Charedi  28.03.2024, 10:23

Das ist falsch.

Der Sündenbock trug nur die versehentlich getätigten Sünden. Siehe oben mein Beitrag.

Es gab innerhalb Israels auch keine Kollektivstrafe für von Einzelnen der Israeliten begangene Sünden.

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LastDayofEden  28.03.2024, 10:44
@Charedi

Danke für deinen Beitrag und deine persönliche Geschichte.

Wie ist das aber: Im AT steht, von einem Mann, der sündigt, verfolgt Gott noch seine Nachkommen bis ins x. Geschlecht? Da werden doch Unschuldige für die Sünden eines Einzelnen bestraft.

Und es wurde doch Sodom und Gomorrha ausgelöscht, obwohl nur einige darin gesündigt hatte? Der Rest wurde unschuldig mitausgelöscht.

Noah wurde mit seiner Familie als einziger gerettet. Alle anderen wurden ausgelöscht, und da waren doch nicht jeder einzelne ein Sünder/eine Sünderin? Die Kinder und Babys zum Beispiel?

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Charedi  28.03.2024, 13:10
@LastDayofEden

Vorausgesetzt, der Sünder verweigert die Erkennung seiner Sünde.

Nach der Sho'ah bekannte Deutschland seine Sünden gegenüber Israel. Darum wurde der Fluch bis ins 4. Glied aufgehoben. Das 4. Glied wäre heute aktuell.

Wo steht das, Sodom & Co wurden wegen weniger Sünder ausgelöscht??

G'tt empfand Noach und seine Kinder mit deren Familien als einzige g'ttesfürchtige Gerechte auf der Erde. Darum überlebten sie.

Hätten sich auf der Erde g'ttesfürchtige Gerechte befunden, dann im vollen Widerspruch zu dem, was sie taten, nämlich mitten im sündhaften Volk zu leben anstatt sich von ihnen abzusondern, wie Noach es tat.

Ergo: Keine rettungswürdige Gerechte, unabhängig des Alters.

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LastDayofEden  28.03.2024, 13:17
@Charedi

Also können Babys mit Sünden geboren werden. Diese können aber ja nicht von ihnen selbst begangen worden sein. Somit bezahlen sie für die Sünden anderer.

Das ist das, was ich eben meinte. Im Christentum sind solche Sünden unbekannt (bis auf jene Konfessionen, welche die Erbsünde von Adam und Eva als unaufgelöst betrachten).

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Charedi  28.03.2024, 14:24
@LastDayofEden

Nochmal: Es wird kein Unterschied bei der Vernichtung der Menschen gemacht. Babys wurden beim Heranwachsen zu Sündern erzogen. Also ist der Tod gut für sie, geschützt keine Sünder zu werden.

Wir sind alle SEIN Eigentum.

Daher sind wir IHM Rechenschaft schuldig.

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LastDayofEden  28.03.2024, 16:32
@Charedi

Babys können keine Sünder sein, da sie ja in den ersten Monaten gar keine Taten vollbringen oder Gedanken denken können. Ein Kind mag sündigen können - ein Baby nicht.

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Charedi  28.03.2024, 16:46
@LastDayofEden

Du hast nicht verstanden was ich schrieb. Nur das verstanden, was du glaubst, was ich geschrieben haette.

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LastDayofEden  28.03.2024, 17:01
@Charedi

Ich habs nochmals gelesen, und ich habe es wirklich falsch verstanden. Du hast den Tod als Schutz vor Sünde interpretiert und damit als Gnade Gottes.

Und wie interpretierst du denn den Holocaust? Wer wurde wofür bestraft oder wovor bewahrt?

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  1. der Gott aus dem alten und neuen Testament ist der selbe
  2. Gott vergibt IMMER und ALLES (sofern man ihn darum bittet)
  3. Gott ist gerecht und gibt jedem die Strafe, die er verdient (, der ihn nicht angenommen hat)

Der Richter kann auch vergeben, aber der Angeklagte muss mit den Konsequenzen seines Verbrechens leben. Was genau die Konsequenzen sind kann aber niemanden sagen, das weiß nur Gott

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin freievangelische Christin
Ranzino  03.03.2024, 12:53

Gott ist gerecht und gibt jedem die Strafe, die er verdient

ähm...er hat diverse Völker samt Kindern ausgelöscht bzw. auslöschen lassen. deine Behauptung ist offensichtlich gelogen. :p

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iQhaenschenkl  03.03.2024, 13:34
@Ranzino

Diese Gräueltaten wurden von Menschen verübt. Gott hat uns diese Welt gegeben, um sie zu verwalten. Alles Leid dieser Welt liegt in der Verantwortung des Menschen.

So ist zumindest das Verständnis der Christen.
Juden (Altes Testament) und Moslems denken da anders drüber. Moslems haben ja angeblich das „Goldene Buch“, in denen ihnen Allah ihr gesamtes Leben vorherbestimmt. Deswegen übernehmen islamische Selbstmordattentäter ja auch keine Verantwortung für ihr Tun. Allah hat es ja angeblich so im „Goldenen Buch“ so vorgezeigt.

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JolineDyck  03.03.2024, 14:00
@Ranzino

Er vergibt, doch es hat halt alles seinen Preis und seine Konsequenzen!

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JolineDyck  03.03.2024, 14:19
@Ranzino

Hast du die Website überhaupt selber gelesen? Ich streite es nicht ab, dass er die Menschen tötete, doch lies dir mal den ganzen Text und vor allem den letzten Abschnitt durch! Ich stimme dem zu und streite es nicht ab. Weißt wohl selbst nicht, was du verschickst…

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Ranzino  03.03.2024, 14:22
@JolineDyck

Gott ist gerecht, rechtschaffen, heilig, liebend, gnädig und barmherzig.

das ist Beweis durch Behauptung und ohne jede Logik.

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JolineDyck  03.03.2024, 14:24
@Ranzino

Weißt du überhaupt was in der Bibel steht und hast du sie jemals gelesen?

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Ranzino  03.03.2024, 14:29
@JolineDyck

wie heißt es so schön: "kenne deinen Feind" :D
klar hab ich es gelesen und ich bin entsetzt, wie man das noch verteidigen kann; Theodizee ist schließlich kein wirklich neuer Kram.

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linkerJesus  03.03.2024, 12:56
  1. Gott vergibt IMMER und ALLES

Vertreibung aus dem Paradies
Sodom und Gomorra
Sintflut

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JolineDyck  03.03.2024, 13:59
@linkerJesus

Wie bereits gesagt. Er vergibt ALLES, ABER es hat halt seine Konsequenzen.

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JolineDyck  03.03.2024, 14:03
@linkerJesus

Wieso sollte das so sein? Wenn ich Autoscheiben zerkratze können die Menschen mir das auch vergeben und ich trage trotzdem Konsequenzen und muss die Scheiben bezahlen. Nicht das beste Beispiel, aber das ist so. Ich kann auch meiner Schwester vergeben, dass sie meine Sachen klaut und trotzdem bestrafe ich sie. Auch ein Richter kann vergeben, aber muss richten

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Ranzino  03.03.2024, 14:17
@JolineDyck

nö, so funzt es nicht,. wenn Vergebung, dann gibts keine Strafe.

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Hallo Aladin86,

auf jeden Fall verzeiht Gott Sünden, wenn man sie aus tiefstem Herzen bereut! Warum kann man da ganz sicher sein?

Wusstest Du, dass einer der führenden Christen im ersten Jahrhundert sogar mehrere Menschenleben auf dem Gewissen hatte? Ich spreche hier vom Apostel Paulus, der, bevor er selbst Christ wurde, die Christen überall im Land heftig verfolgte und sogar für den Tod einiger verantwortlich war.

Wurden ihm aber diese schweren Sünden vergeben? Ja, auf jeden Fall! Das zeigt sich daran, dass sich Jesus ihm auf besondere Weise offenbarte, worauf Paulus wenig später den christlichen Glauben annahm. Doch selbst nachdem Paulus Christ geworden war, fühlte er sich manchmal von seinen Fehlern erdrückt. So schrieb er einmal:

"Denn das Gute, das ich tun möchte, tue ich nicht, sondern das Schlechte, das ich nicht tun möchte, das mache ich. Wenn ich nun tue, was ich nicht möchte, dann führe nicht mehr ich es aus, sondern es ist die Sünde, die in mir wohnt" (Römer 7:19,20).

Doch drücken seine anschließenden Worte Zuversicht aus: " Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn" (Römer 7:25). Was meinte Paulus damit? Er wusste, dass es durch das Opfer Jesu die Möglichkeit der Sündenvergebung gibt. Sein Beispiel zeigt also, dass Gott bereit ist, selbst über schwere Fehler oder häufiges Sündigen hinwegzusehen, sofern jemand echte Reue empfindet!

Die Bibel sagt über Gottes großzügige Bereitschaft zur Vergebung von Sünden folgendes:

" Er hat uns nicht so behandelt, wie wir es wegen unserer Sünden verdienen, noch hat er uns unsere Vergehen heimgezahlt. Denn so hoch, wie sich der Himmel über die Erde erhebt, so groß ist seine loyale Liebe zu denen, die Ehrfurcht vor ihm haben. So weit weg, wie der Sonnenaufgang vom Sonnenuntergang ist, so weit hat er unsere Übertretungen von uns entfernt." (Psalm 103:10-12).

So großzügig Gott auch im Hinblick auf unsere Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit ist, sollte man eines jedoch nicht übersehen: Die Sündenvergebung ist kein Automatismus! Gott durchschaut, inwieweit es jemandem wirklich ernst damit ist, die Sünde zu meiden. Auch sieht er, ob die Reue einer Person echt ist, also von Herzen kommt.

Ein biblisches Beispiel einer Person, die echte Reue empfand, ist der König David. Nachdem er Ehebruch mit der schönen Bathseba begangen hatte und ihm die Tragweite seiner Schuld bewusst wurde, schlug sein Gewissen und er verspürte eine große innere Last. Er selbst schrieb in einem Psalm darüber:

" Solange ich schwieg, war mein Körper ausgelaugt, weil ich den ganzen Tag stöhnte. Denn Tag und Nacht lastete deine Hand schwer auf mir. Meine Kraft schwand wie Wasser, das in der trockenen Sommerhitze verdunstet" (Psalm 32:3,4). David beließ es jedoch nicht dabei, sondern er tat auch etwas. Er schreibt weiter: "Meine Sünde habe ich dir schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt" (Psalm 32:5)

Dieses Beispiel zeigt, was sich im Fall echter Reue im Inneren einer Person abspielt. Es zeigt aber auch, dass damit in Verbindung ein Bekenntnis vor Gott abgelegt werden muss. Wer sich bewusst ist, dass er gegen Gott gesündigt hat, sollte den inneren Drang verspüren, Gott um Vergebung zu bitten. Um zu zeigen, wie ernst es ihm damit ist, ist noch ein weiterer Schritt nötig. Dazu schreibt die Bibel: "Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden" (Apostelgeschichte 3:19).

Echter Reue folgt also die Umkehr, d.h. man wird alles tun, um künftig den gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen. Umkehr heißt auch, dass man sich innerlich von der Sünde, die man begangen hat, abkehrt und den festen Entschluss fasst, die Sünde fortan zu meiden.

Es findet somit ein innerer Umwandlungsprozess statt, der dazu führt, dass man aus Überzeugung der biblischen Aufforderung nachkommt: "Hasst das Böse, und liebt das Gute" (Amos 4:15). Es geht also darum eine Abneigung gegen die begangene Sünde zu entwickeln. Das ist sicher nicht leicht aber auch nicht unmöglich.

Selbst wenn man die Sünde hasst, ist das noch keine Garantie dafür, dass man nicht doch wieder schwach wird und die gleiche Sünde wieder begeht. Was kannst Du tun, um nicht, wie die Bibel es ausdrückt, "Sklave der Sünde" zu werden (Johannes 8:22)?

Dazu möchte ich noch einmal auf den bereits erwähnten König David zurückkommen. Wie gesagt, tat es ihm sehr leid, mit der Frau eines anderen Ehebruch begangen zu haben. In einem schwachen Moment hatte er seinen sündhaften Begierden nachgegeben.

Damit ihm ein ähnlicher Fehler nicht noch einmal passierte, betete er: "Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott, und leg einen neuen, einen festen Geist in mich" (Psalm 51:10). David bat Gott also darum, künftig die innere Kraft dazu zu haben, sie Sünde zu meiden. Er wünschte sich eine feste und kompromisslose innere Haltung.

Wenn Du es also schaffen möchtest, nicht immer wieder die gleichen Fehler zu begehen, dann könntest Du ähnlich wie David Gott um die richtige Einstellung zur Sünde und um die Kraft, sie zu bezwingen, bitten.

LG Philipp

Verzeiht der Gott aus dem alten Testament die Sünde wenn man sie aus dem tiefsten Herzen bereut

Ja, siehe zB Psalm 32.

Aladin86 
Fragesteller
 02.03.2024, 19:19

Ich hab gegoogelt aber konnte nichts konkretes finden! Könntest du mir vielleicht noch ein bisschen weiterhelfen? Meinst du das alte oder das neue Testament?

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BillyShears  02.03.2024, 19:47
@Aladin86

Psalm 32 ist im alten Testament zu finden. Da schreibt einer:

"Glücklich, wem Übertretung vergeben, wem Sünde zugedeckt ist! 2 Glücklich der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug ist! [...] 5 Ich tat dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde."

Das zeigt, dass da Sündenvergebung schon durch Bekenntnis und Reue möglich war.

Wollte das eigentlich in meiner Antwort schon verlinken, hol ich noch nach

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LastDayofEden  02.03.2024, 19:19

Das ist eine interessante Stelle, ich habe sie eben nachgelesen. Ich glaube aber, dass das nicht die gleiche Bedeutung hat wie im Christentum. David bekennt - als König der Juden - seine Sünden gegenüber Gott. Daraufhin vergibt er ihm, worauf er sagt: "Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten zur Zeit der Angst; darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an sie gelangen".

Das heisst für mich, dass der König der Juden seine Sünden bekannte und deshalb alle Unbescholtenen seines Volkes zu Gott beten dürfen in Zeiten der Not und auf Schutz hoffen dürfen.

Er hat den Weg freigemacht für sie.

Es können aber nicht alle Vergebung ihrer Sünden erbeten. Das steht (in meinem Verständnis) nur dem König zu. Dafür gilt es dann gleich für das ganze Volk (siehe sonst auch meine Antwort).

(Aus diesem Verständnis heraus ist meiner Ansicht nach auch das Opfer von Jesus zu verstehen, der dem Volk der Juden den Weg zu Gott ebnete, indem er ihre Sünden auf sich nahm; erst danach konnte sich jeder einzelne mit seinen Sünden an den "Vater im Himmel" wenden).

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BillyShears  02.03.2024, 19:49
@LastDayofEden
können aber nicht alle Vergebung ihrer Sünden erbeten. Das steht (in meinem Verständnis) nur dem König zu.

Eine solche Einschränkung kann ich nirgends finden. Insbesondere die Einleitung des Psalms widerspricht deiner Deutung.

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LastDayofEden  02.03.2024, 19:57
@BillyShears

Stimmt, dort wird es als "Unterweisung" bezeichnet und so weiter.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass das in dieser Form nicht praktiziert wurde und auch bis heute nicht praktiziert wird. Es wäre mir nicht bekannt, dass im Tempel zu Jerusalem die Menschen ihre Opfertiere gebracht haben, um ihre Sünden zu bekennen und vergeben zu bekommen.

Stattdessen mussten sie sich vor Betreten des Tempels einer Leibesvisitation unterziehen zu lassen, um zu beweisen, dass sie keine Hautmale hatten - weil das als Zeichen der Sünde oder der Unreinheit vor Gott galt.

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BillyShears  02.03.2024, 20:08
@LastDayofEden

Was die Psalmen sind ist bekannt?

Wenn diese Texte nicht für Gläubige für ihr Gebet gedacht gewesen, wären sie auch nicht in den Psalmen.

Manche Christen wurden mit dem Vorurteil sozialisert, dass man im Judentum un-bedingt ein Opfer zur Sündenvergebung benötigt hätte. Die Bibel stützt dieses Vorurteil jedoch nicht.

Vgl dazu zB Psalm 51,18-21.

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LastDayofEden  02.03.2024, 20:16
@BillyShears

Umgekehrt unterläuft Christen leicht der Irrtum, der jüdische Glaube stütze sich hauptsächlich auf die Bibel, weil das im Christentum je nach Konfession so sein kann.

Das ist aber nicht so. Der Tanach und andere Schriften sind viel relevanter. Verschieden Konfessionen im Judentum haben zudem eigene Interpretationen der Schriften und eigene Gepflogenheiten und Ansichten entwickelt, wie im Christentum auch.

Dazu kommt, dass es einen Unterschied zwischen heiligen Schriften/Regeln und der Praxis gibt. So ist es ja Juden verboten, Schweinefleisch zu essen - sowohl die Bibel wie auch archäologische Grabungen bestätigen aber, dass sehr wohl Schweinefleisch gegessen wurde.

Somit könnte nur ein praktizierender Jude erklären, wie das bei ihm gehandhabt wird. Und damit wüssten wir aber immer noch nicht, wie das denn in der Antike gehandhabt wurde.

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BillyShears  02.03.2024, 20:21
@LastDayofEden
Somit könnte nur ein praktizierender Jude erklären, wie das bei ihm gehandhabt wird.

Das heutige Judentum hat bekanntlich keinen Tempel mehr.

Und damit wüssten wir aber immer noch nicht, wie das denn in der Antike gehandhabt wurde.

Die Psalmen geben uns einen Einblick, selbst wenn dieser dir nicht zu gefallen scheint.

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LastDayofEden  03.03.2024, 11:12
@BillyShears
Das heutige Judentum hat bekanntlich keinen Tempel mehr.

Das hindert ja keinen Juden am Beten. Ich kenne ausser dem Achtzehnbitten-Gebet keine jüdischen Gebete. Ich konnte an einigen jüdischen Riten teilnehmen, die alle extrem formalisiert sind und sich für mich merkwürdig archaisch anfühlen, auch wenn sie auch erst knapp 1900 Jahre alt sind.

Und damit wüssten wir aber immer noch nicht, wie das denn in der Antike gehandhabt wurde.

Ich mag die Psalmen als Quelle der Inspiration sehr gut. Gerade jene, die David zugeschrieben werden, sind voller Kraft.

Aber ich betrachte die Sache als Wissenschaftlerin natürlich von einer Warte aus, welche versucht, die Fakten zusammenzutragen. Aus der Fachlitertatur kann ich nur entnehmen, dass zur Zeit von Jesus eine grosse Aufruhr herrschte und viele religiöse Fragen neu hinterfragt wurden.

Ein Punkt ist, dass wir aus der Tatsache, dass Jesus den Menschen als Teil seiner Funktion als Heiler und Wanderpredigte, sagte "Deine Sünden sind dir vergeben", ablesen können, dass DIESE Menschen anscheinend keine Möglichkeit hatten, direkt von Gott eine Vergebung zu erbitten und zu erhalten.

Sie brauchten ja anscheinend Jesus dazu.

Das weist darauf hin, dass im antiken Verständnis nur Ausgewählte um Vergebung bitten und auf Erlösung hoffen durften.

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BillyShears  03.03.2024, 11:26
@LastDayofEden
Ein Punkt ist, dass wir aus der Tatsache, dass Jesus den Menschen als Teil seiner Funktion als Heiler und Wanderpredigte, sagte "Deine Sünden sind dir vergeben", ablesen können, dass DIESE Menschen anscheinend keine Möglichkeit hatten, direkt von Gott eine Vergebung zu erbitten und zu erhalten.

Schau mal hier: "Es saßen dort aber einige von den Schriftgelehrten und überlegten in ihren Herzen: 7 Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben außer einem, Gott?" (Mk 2,6f)

Das deckt sich mit den Psalmen.

Das weist darauf hin, dass im antiken Verständnis nur Ausgewählte um Vergebung bitten und auf Erlösung hoffen durften.

Und auch die Psalmen widersprechen deiner Sichtweise.

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BillyShears  03.03.2024, 11:48
@LastDayofEden
Warum also brauchte es Jesus?

Und genau daher stammt das vorher beschriebene Vorurteil, aus dieser Frage, nicht aus den Bibeltexten. Denn weil uns spätestens seit Anselm von Canterbury über Jahrhunderte was anderes eingetrichtert wurde, wissen viele Christen bis heute leider nicht: Gott braucht kein Opfer zur Sündenvergebung. Hat er nie.

Die EKD hat vor ein paar Jahren eine umfassende theologische Untersuchung herausgegeben die der Frage nach geht: Wieso musste Jesus sterben?

Ich fasse es in meinen Worten zusammen: Jesus ist für uns gestorben um uns Menschen mit Gott und uns Menschen zu versöhnen. Nicht Gott braucht die Versöhnung, sondern wir Menschen.

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LastDayofEden  03.03.2024, 11:53
@BillyShears

Ich finde das einen spannenden Gedanken. Jesus ist gestorben, damit die Leute aufhören, Angst vor ihm zu haben?

Finde es die beste Erklärung bisher. 👍

(Ausser dass ich finde, dass Gott es vorher nicht allzu geschickt angestellt hat, die Leute von seinen guten Absichten zu überzeugen; dass er dann seinen Jesus durch die Hölle schicken musste, betrachte ich als Schuldeingeständnis von Seiten von Gott).

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BillyShears  03.03.2024, 12:31
@LastDayofEden
Jesus ist gestorben, damit die Leute aufhören, Angst vor ihm zu haben?

Ich würde es konkreter Formulieren:.damit die Leute nicht mehr Angst haben vor Gott nicht bestehen zu können. (Stichwort Rechtfertigung)

Ausser dass ich finde, dass Gott es vorher nicht allzu geschickt angestellt hat

Joar, man kann im Nachhinein immer gut sagen Warum nicht gleich so?

Ich finde die Entwicklung von einem Stammesgott innerhalb des kanaanäischen Polytheismus bis hin zur weltweiten Ausbreitung der christlichen Botschaft eine ultra spannende Kiste.

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LastDayofEden  03.03.2024, 12:38
@BillyShears

Jup, die Kiste finde ich auch unglaublich!

Allerdings möchte ich doch hier nochmals anmerken, dass es aus dieser neuen Warte ganz offensichtlich nicht darum ging, dass Jesus für die Sünden der Menschheit starb, sondern für die Fehler von Gott.

Denn Gott hatte ja ihre Sünden schon vergeben. Es war ihm nur über ziemlich lange Zeit nicht gelungen, das zu verklickern. Also musste er ein Opfer darbringen - seinen eigenen Sohn.

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BillyShears  03.03.2024, 13:51
@LastDayofEden
Es war ihm nur über ziemlich lange Zeit nicht gelungen, das zu verklickern.

Naja, die Psalmisten und Schriftpropheten wussten das ja schon, wie wir bereits festgestellt haben.

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LastDayofEden  03.03.2024, 17:27
@BillyShears

Das nützte aber ja nichts, weil doch das Volk gar nicht lesen konnte. Der blinde Mann auf der Strasse, die arme Witwe, die bettelte, der Lahme am Wegrand - denen allen war das nicht bekannt.

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LastDayofEden  03.03.2024, 20:10
@BillyShears

Also, finde deine Antwort nicht gerade respektvoll, denn ganz offensichtlich ist die Botschaft dort nicht angekommen.

Darauf hat Gott seinen Sohn geschickt, um es ihnen persönlich zu erklären.

So macht es für mich Sinn.

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BillyShears  03.03.2024, 20:21
@LastDayofEden
Also, finde deine Antwort nicht gerade respektvoll, denn ganz offensichtlich ist die Botschaft dort nicht angekommen.

Ich hatte eher das Gefühl Du willst mich verarschen, weil..

Darauf hat Gott seinen Sohn geschickt, um es ihnen persönlich zu erklären.

Und der hat den Leuten dann das Lesen beigebracht oder wie? Gehört haben ihn ja nicht viele.

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LastDayofEden  03.03.2024, 20:42
@BillyShears

Hä? Ich checks ehrlich gesagt überhaupt nicht. DU hast doch gesagt, Jesus kam, um die Menschen mit Gott zu versöhnen?

Und jetzt, wo ich diese Sicht übernehme, pflaumst du mich an und beschimpfst mich?

Ich glaube, dass eher ICH mir hier verarscht vorkommen müsste!

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BillyShears  03.03.2024, 20:46
@LastDayofEden

Ich fühle mich von dir verarscht. Die Gründe sind diese beiden Sätze von Dir:

Das nützte aber ja nichts, weil doch das Volk gar nicht lesen konnte.
Hast du das neue Testament jemals gelesen?

Und ich hab dich nicht beschimpft.

Tschüss.

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LastDayofEden  03.03.2024, 21:05
@BillyShears

Nun gut, kann ich nicht ändern.

Ich danke jedenfalls für die neue Erkenntnis und wünsche alles Gute.

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