Der Atomausstieg hat wunderbar geklappt. Strom gibt es weiterhin. Hast du erwartet, dass man so einfach auf unsere AKWs verzichten kann? ( siehe Link)?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Ja! 63%
Meine Meinung dazu: 26%
Nein! 7%
Vielleicht! 4%

15 Antworten

Von Experte Bluemie bestätigt
Ja!

Eine wunderbare Zusammenfasung hat der Graslutscher Jan Hegenberg in Facebook geschrieben:

" Kohle geht runter, Erneuerbare gehen hoch. WÄHREND des Atomausstiegs.

Das wirklich Absurde an der Anti-Energiewende-Kampagne von CDU und BILD ist ja auch einfach der Zeitpunkt, denn wir befinden uns gerade in einer Situation, in der ständig (Mut machende) Rekorde gebrochen werden.

Laut und intensiv waren die Unkenrufe, dass wir in Deutschland nun Atomkraft gegen Kohlekraft eintauschen und auch ich hatte die Sorge, dass die Kohleverstromung noch mal eine kleine Delle in die Statistik schlägt. Nur: Das ist bislang nicht passiert.

Wir haben in keinem Juni so wenig Kohle verbrannt wie im Juni 2023. Selbst der Juni des Coronajahrs 2020 mit Lockdown hat mehr Kohleverstromung gesehen (Quelle: https://energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&chartColumnSorting=default&interval=month&legendItems=00000101000000000000&year=-1&month=06).

Der Monat mit dem höchsten Anteil Erneuerbaren Stroms an der Erzeugung war bislang der Februar 2020 mit 60,8%. Diesen Rekord haben wir dieses Jahr pulverisiert: Im Mai speisten die deutschen EE-Kraftwerke 68,5% des Stroms ein, im Juni 67% und die Quote für Juli steht bislang auf schwindelerregenden 73%. Sensationell (Quelle: https://energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&year=-1&legendItems=10).

Nicht schlecht für ein Land, dem die Fossil-Lobby 1993 noch attestierte, mit diesen Technologien nie mehr als 4% des Strombedarfs decken zu können (Quelle: https://www.bpb.de/themen/wirtschaft/energiepolitik/152491/standpunkt-das-eeg-ist-eine-erfolgsgeschichte/)
Klar, hätten wir die Atomkraft erst mal laufen gelassen und zuerst die Kohlekraft abgeschaltet, dann wäre unsere Bilanz noch mal deutlich besser. Aber die Behauptung, wir würden jetzt mehr Kohle verbrennen als vor dem Ausstieg, lässt sich mit Daten nicht belegen.

Es gibt außerdem ermutigende Zahlen: Der Ausbau der Wind- und PV-Kraftwerke steigt wieder, wir hatten allein im ersten Halbjahr 2023 einen Zubau von etwa 8 Gigawatt Leistung, der auf das Jahr gerechnet etwa 11 Terawattstunden Strom erzeugen wird (Quelle: https://www.solarserver.de/2023/07/10/zubau-wind-solar-strom-halbjahr-2023/). Das entspricht der Energiemenge, die eins von Deutschlands modernsten Atomkraftkraftwerken (AKW Emsland), eingespeist hat.

Gerade Parteien, denen die Wirtschaft am Herz liegt, sollten diese Ergebnisse zur Kenntnis nehmen, anstatt sie schlechtzureden. Zumal bei den Ausbauzahlen ja auch unionsgeführte Bundesländer oben mit dabei sind, also konkret NRW, Schleswig-Holstein und Bayern (Bayern leider nur bei Photovoltaik, bei der Windkraft ist es abgeschlagen selbst hinter Sachsen).

Dieses Projekt sollten wir endlich als gemeinsame, gesellschaftliche Aufgabe begreifen, das es ja ohnehin längst ist. Peace "
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Gleichzeitig sind die alternativen Energien, vor allem Solar, die günstigsten.

Die Strompreise in D sind auf das Niveau vor dem russischen Überfall auf die Ukraine zurückgefallen.

Wer behauptet dass wir durch den Atomausstieg teureren und dreckigeren Strom hätten, der lügt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Der Stand der Wissenschaft, z.B. beim IPCC zusammengefasst.
Oppulus  14.07.2023, 18:07

Hallo realfacepalm

Meine eigene Antwort (siehe unten) widerspricht dir in deinen Punkten. Ich möchte in diesem Kommentar auf einen Punkt gesondert eingehen weil es mir wichtig ist, dass jeder versteht wie es in Wirklichkeit ist:

Die deutsche Wirtschaft ist schwächer geworden und hat darum einen geringeren Strombedarf. Deutschland benötigt weniger Strom weil den Firmen die Aufträge weggebrochen sind.

Der Anteil der Kohlekraft am aktuellen Strommix ist etwa so hoch wie der den die 6 Kernkraftwerke geliefert haben. Und diese Kohlekraftwerke sorgen dafür, dass wir einen CO2-Ausstoß von 420 gCO2eq/kWh haben. Den zweithöchsten Wert in der EU.

Was ihr da feiert ist die erlahmende deutsche Wirtschaft, nicht einen Sieg der Erneuerbaren Energien.

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Und ganz gleich wie hoch der Anteil von Erneuerbaren Energien am deutschen Strommix ist: Real haben wir den mit den dreckigsten Strom in der EU und den teuersten Strom der Welt.

Erneuerbare Energien sind kein Selbstzweck. Es ging nie darum den Anteil der Erneuerbaren Energien auszubauen, es ging darum den CO2-Ausstoß drastisch zu senken. Und das hat die Energiewende nicht vermocht. Tatsächlich ist unser CO2-Ausstoß 2021 gestiegen, 2022 gestiegen und wenn das Jahr 2023 so weiter geht wird der CO2-Ausstoß weiter steigen.

Selbst wenn er dieses Jahr doch noch etwas sinken würde wäre das kein Sieg der Energiewende. Das Versprechen im Jahr 2000 war, dass bis 2020 Deutschland CO2-armen und billigen Strom herstellt, nicht dass es irgendwie halbwegs den Atomausstieg überstanden hat ohne sofort zu kollabieren.

Die Klimaziele für 2030 sind unerreichbar. Mit Kernenergie hätten wir sie vor ein paar Jahren erreicht.

Ihr versucht die Energiewende, die eine Schulnote 6 verdient hat, zu einer 4 schön zu reden. Versprochen habt ihr uns eine 1+.

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Harrass  15.07.2023, 18:36

Ihr feiert da gerade, das es Sommer, hell und warm ist.

Wartet mal Herbst und Winter ab

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Können wir auf unsere Kernkraftwerke verzichten?

Ja. Wenn wir teuren und unsauberen Strom wollen.

Erneuerbare Energien- genau wie Kohlekraft oder Kernkraft sind kein Selbstzweck. Wir wollen eine möglichst CO2-arme und billige Stromversorgung.

Versprochen hat man uns in den frühen 2000'er Jahren, dass die Energiewende unseren CO2-Ausstoß drastisch senken würde und Strom dabei billig werden würde. Berühmt ist Trittins Satz, die Energiewende würde eine Familie nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat kosten.

Wir sind am Ende des Prozesses. Wir sind jetzt an dem Punkt an dem alles billig und sauber sein sollte.

Doch gehen wir auf den Artikel ein:

Wer sich gefragt hat wie es sich in einer Diktatur anfühlt einen Artikel zu lesen in dem alles gut klingt, obwohl alles im Argen liegt, sollte den verlinkten Artikel lesen da bekommt man ein Gefühl dafür.

Gehen wir kurz durch was da alles für Müll drin steht.

Dass zum Juli-Beginn dennoch kein großes Strom-Chaos ausgebrochen ist, illustriert die Robustheit des deutschen Stromsystems.

Strawman: Das hat auch niemand erwartet. Statt der Kernkraftwerke wurden rechtzeitig Kohlekraftwerke ans Netz gebracht. Das Deutsche Stromsystem ist "robust" weil Ingenieure daran arbeiten es robust zu halten. Als jemand der in der Branche gearbeitet hat und weiterhin Connections dorthin hat kann ich euch sagen, dass die Ingenieure die dafür sorgen, dass das Netz stabil bleibt es absolut hassen, wie das Netz jetzt aussieht. Im Jahr 1998 machte ein durchschnittliches EVU 3 Netzeingriffe pro Jahr. Heute sind es über 300 pro Tag.

Die Rechnung ist einfach: Die benötigte Leistung, die Deutschland braucht, um sicher über die Runden zu kommen, liegt je nach Tages- und Nachtzeit zwischen 40 und 65 Gigawatt. Alleine die sogenannte „gesicherte Kraftwerksleistung“, also die Summe der Stromerzeugung ohne die fluktuierenden erneuerbaren Quellen, liegt bei 90 Gigawatt

Diese 90 Gigawatt sind größtenteils Kohlestrom.

Die abgeschalteten drei Kernkraftwerke wiesen zusammen eine Leistung von vier Gigawatt auf.

Der Atomausstieg waren nicht die letzten 3 Kernkraftwerke vom letzten Jahr. Es waren die 16 Kernkraftwerke die 2000 noch 30% unseres Stroms lieferten- CO2-frei. In 23 Jahren ist es Deutschland gelungen den CO2-freien Strom aus Kernenergie durch CO2-freien Strom aus Erneuerbaren Energien zu ersetzen.

Es sieht in Deutschland im Moment so aus: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß unserer Stromversorgung war 2022 bei etwa 420g/kWh. Wenn man einen Stromerzeuger vom Netz nimmt, der einen geringeren CO2-Ausstoß hat (Kernkraft: ca. 50g/kWh) erhöht das zwangsläufig den CO2-Ausstoß. Das ist einfache Mathematik. Daran gibt es nichts zu diskutieren oder zu überlegen.

Bild zum Beitrag

Bild: links: Der tatsächliche CO2-Ausstoß der deutschen Stromversorgung am 15. und 16. April 2023 (550 g/kWh) rechts: Der CO2-Ausstoß der deutschen Stromversorgung wenn wir nicht aus der Kernenergie ausgestiegen wären aber den Ausbau der Erneuerbaren vorangetrieben hätten wie tatsächlich geschehen (50 g/kWh)

Wenn wir ab 2000 aus der Kohlekraft ausgestiegen wären und die Erneuerbaren Energien ausgebaut hätten, stünden wir jetzt da mit einem sauberen Energiemix und günstigen Strompreisen. Jetzt könnten wir darüber sprechen wie wir Kernkraftwerke abschalten. Das ist keine Hypothese mehr, keine wilde Theorie und keine Meinung. Das ist ein Fakt.

Wenn wir aus Kohle ausgestiegen wären, hätten wir unsere Klimaziele für 2030 vor Jahren erreicht. So wie es jetzt steht ist es unmöglich diese Klimaziele noch zu erreichen. Unmöglich.

Auch deshalb ist Deutschland seit jeher ein sogenannter „Nettoexporteur“, liefert also übers Jahr betrachtet mehr Strom ins Ausland, als es importiert. 

Ein wunderbares Beispiel wie man den Leser an der Nase herum führt ohne offen zu lügen.

Wir befinden uns in Deutschland im Moment in einer absurden Situation: In der Nacht oder wenn es windstill ist, müssen wir Kohlekraftwerke hoch fahren und Strom aus z.B. Frankreich importieren. Doch an einem windigen Sommertag erzeugen wir so viel Strom aus Erneuerbaren Energien, dass dieser negative Preise hat. Wir müssen also Geld bezahlen damit ihn uns jemand abnimmt. Wenn man Geld bezahlt damit einem jemand etwas abkauft nennt man es nicht verkaufen sondern entsorgen.

Hier der echte Strom Import/Export vom 2.7. 2023

Bild zum Beitrag

Bild: Saldo Stromimporte/-exporte Deutschland-Frankreich am 2.7.23

Sehen alle was da steht? Deutschland hat 12 GWh (Atom-) Strom aus Frankreich importiert für ca 92k € und wir haben 24 GWh EE-Strom nach Frankreich exportiert und haben dafür -3,66 Mio € erhalten. Wir haben also 3,66 Millionen € bezahlt.

Wenn der Strommarkt in Deutschland offen wäre, wäre dieser Sonntag eine Katastrophe für die deutsche EE-Wirtschaft gewesen. 3,66 Millionen Euro Verluste an nur einem einzigen Tag.

Doch... macht euch keine Sorgen. Die EE-Wirtschaft hat über das EEG garantierte Abnahmepreise. Die Differenz zwischen den Marktpreisen und dem Strompreis bezahlen wir. Alle die wir uns keine Solaranlage auf dem Dach oder Beteiligung an einem Windkraftwerk leisten können. Es ist eine gewaltige Umverteilung von den Armen zu den Reichen. (nur um dem vorzugreifen, ich bin kein Armer, habe aber keine Solaranlage oder Beteiligung an einem Windkraftwerk)

Wie viel GWh wir also ins Ausland exportieren ist völlig egal so lange wir dafür kein Geld kriegen. Wir exportieren keinen Strom, wir entsorgen ihn.

Bild zum Beitrag

Zurück zum Text:

Anders formuliert: Wenn es billiger ist, den Strom im Ausland einzukaufen als die heimischen Kraftwerke anzuwerfen, dann kaufen die Akteure auf dem deutschen Markt eben den Importstrom. Im Sommer ist zum Beispiel der französische Atomstrom günstig, weil sich Kernkraftwerke nur schwer drosseln lassen und somit gewissermaßen „zu viel“ Strom produzieren. Die Konsequenz sind Dumping-Preise, mit denen ein deutsches Kohlekraftwerk nicht mehr mithalten kann. Das ist billiger für die Verbraucher - und besser fürs Klima.

Das ist doppelt falsch. Zum einen sind Kernkraftwerke nicht schwer zu drosseln. Das ist totaler Humbug. Eine Lüge der Anti-AKW-Bewegung. Atomkraftwerke sind so leicht zu drosseln wie Gaskraftwerke. Ich habe jetzt keine Lust das zu widerlegen und diese Antwort wird schon lang genug aber wenn jemand mehr Details will kann ich die gern liefern schreibt mich einfach an.

Was Frankreich tatsächlich gemacht hat in den letzten Wochen ist seine Kernkraftwerke runterzufahren (zu drosseln) wenn Deutschland so viel billigen Strom erzeugt hat. Warum selbst Strom produzieren wenn Deutschland einen dafür bezahlt den überschüssigen Strom abzunehmen?

So wird der Strom nicht nur für uns teurer sondern gleichzeitig für Frankreich billiger.

Die Vorstellung, ein Land könne sich selbst nicht mit Strom versorgen, nur weil es aus dem Ausland welchen importiere, sei „ein Trugschluss und komplett falsch“, sagt Burger.

Wieder Strawman. Sowas hat nie jemand behauptet.

Tatsächlich ist es ein Merkmal des europäischen Strommarktes, dass ständig irgendwo gehandelt wird, je nach Tageszeit, Preis und benötigter Last. Nach Polen, traditionell ein wichtiger Abnehmer deutschen Stroms, lieferte die Bundesrepublik etwa im Juni 2023 insgesamt 599 Gigawattstunden Strom - importierte aber gleichzeitig 44 Gigawattstunden von dort.

Den Strom den wir an Polen liefern ist EE-Strom zu sehr günstigen Wetterlagen. Auch hier zahlt Polen Dumpingpreise. Die 44 GWh die wir von Polen importieren ist dreckigster Kohlestrom (Polen ist das einzige Land in der EU mit höherem CO2-Ausstoß in der Stromversorgung als wir) wenn er richtig teuer ist.

Ist der deutsche Strommix schmutziger geworden seit dem Atomausstieg?
Tatsächlich nein. In den Monaten Mai und Juni wurde in Deutschland so wenig Strom aus fossilen Quellen erzeugt wie seit Jahren nicht - nur im Frühjahr 2020, als Deutschland im Corona-Lockdown war, wurde weniger produziert. 

Da hat jemand den Sommer entdeckt! Ja im sonnigen und dieses Jahr überdurchschnittlich windigen Sommer musste Deutschland relativ wenig Kohlekraft anwerfen. Was bedeutet das? Wie sieht unsere CO2-Bilanz aus wenn wir "wenig Strom aus fossilen Quellen" erzeugen?

Sehen wir uns den CO2-Ausstoß der deutschen Stromversorgung in den letzten 30 Tagen, also 12.6. bis 12.7. 2023 an:

Bild zum Beitrag

Bild: Stromerzeugung Deutschland letzte 30 Tage

Unser CO2-Ausstoß betrug 328 gCO2eq/kWh! Das ist unser CO2-Ausstoß wenn 66% unseres Stroms aus Erneuerbaren Energien kommt in einem windigen, sonnigen Sommermonat in einer Wirtschaftsflaute. Wie sieht es in einer eiskalten, windstillen Winternacht?

Frankreich hatte in der gleichen Zeit übrigens 68 gCO2eq/kWh.

Erneut: Erneuerbare Energien sind kein Selbstzweck. Wenn der CO2-Ausstoß dadurch nicht sinkt, sind sie wertlos!

Aber wie kompensiert Deutschland jetzt die weggefallenen Mengen durch den Atomausstieg, wenn nicht mit Kohle? Vor allem durch einen stark gesunkenen Verbrauch. Die sogenannte Last lag in diesem Halbjahr um 16 Terawattstunden niedriger als im ersten Halbjahr 2022, die drei Atomkraftwerke lieferten auf das Jahr betrachtet ziemlich genau 30 Terawattstunden Strom, erklärt Burger. Wenn die Last also auch im zweiten Halbjahr niedrig bleibt, wäre die Erzeugung der drei AKWs alleine schon dadurch ausgeglichen, dass Deutschland weniger Strom verbraucht.

Oh Wow wir verbrauchen in Deutschland also im ersten Halbjahr 2023 weniger Strom als 2022. Da waren die Deutschen aber sehr sparsam und haben fleißig Strom gespart und Energiesparlampen gekauft und neue Elektrogeräte... nein? Nein. Die Wirtschaftskraft erlahmt. Aus unterschiedlichen Gründen (Krieg, höhere Strompreise, erlahmende Wirtschaft, Inflation) sank der Stromverbrauch. Dies wird hier als Erfolg der Energiewende verkauft. Dass unsere Wirtschaft nicht wächst und Aufträge in der Industrie eingebrochen sind, dass wir um unseren Wohlstand bangen müssen, wird hier als Erfolg der Energiewende verkauft!

---

Eine Dekarbonisierung der Wirtschaft ist ohne Kernenergie unmöglich. Das hat der Rest der Welt auch erkannt. Deutschland steht allein da in der Welt. Der Rest der Welt hat verstanden, dass ein Ausbau von Kernenergie und Erneuerbaren Energien der einzige Weg ist die Klimakatastrophe aufzuhalten.

Deutschland ist der Geisterfahrer auf der internationalen Bühne und solche Hurra-Artikel wie den den ich hier gerade entlarvt habe, sollten uns das zeigen.

Bild zum Beitrag

 - (Deutschland, Strom, Energie)  - (Deutschland, Strom, Energie)  - (Deutschland, Strom, Energie)  - (Deutschland, Strom, Energie)  - (Deutschland, Strom, Energie)
Eisenwind  12.07.2023, 18:03
Du hast ja wohl eine Knall!

So einen langen, fundierten Text zu schreiben. ALTER was looooos?

Top! Gute Arbeit! Danke

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PandaMii123 
Fragesteller
 12.07.2023, 18:49
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Oppulus  12.07.2023, 22:08
@PandaMii123

Dein Artikel ist von 2018. Er hat sich als falsch erwiesen. Die USA planen explizit den Neubau von Kernkraftwerken.

Ist das echt alles was du mitgenommen hast aus meinem Beitrag? Das ist deine ganze Antwort auf meiner sehr langen Antwort die jeden Aspekt des von dir verlinkten Artikels widerlegt.

Hör mal zu, ja?

Du hast eine Frage gestellt. Ich kam nicht zu dir und habe dir meine Meinung an die Backe gelabert.

Du kamst hierher, hast eine Frage gestellt und Leute aufgefordert sie zu beantworten.

Ich habe mir Zeit aus meinem geschäftigen Alltag genommen und habe dir eine Antwort geschrieben. Ich habe mir mehr Zeit und mehr Mühe gegeben als alle anderen hier zusammen genommen.

Ich habe den Artikel den du verlinkt hast nicht nur gelesen sondern ausführlich kommentiert und dir dessen Schwächen dargelegt. Und von dir kommt nicht mal ein Danke. Alles was ich kriege ist ein völlig veralteter Artikel aus einem bekannten deutschen Anti-Atom-Blatt der sich als falsch erwiesen hat.

Du scheinst meinen Beitrag nicht mal gelesen zu haben. Ich habe mir eine Stunde Zeit genommen dir direkt auf deine Frage fachkundig zu antworten und du konntest dir nicht Mal fünf Minuten Zeit nehmen ihn zu lesen.

Dies ist eine Plattform auf der man Fragen stellt weil man etwas nicht weiß oder nicht versteht und dann bekommt man Antworten die einem hoffentlich helfen Dinge besser zu verstehen.

Wenn du nichts wissen und nichts lernen willst und nur deine Meinung loswerden möchtest, darf ich dir dann eine andere Plattform empfehlen? Facebook, Twitter, Reddit, Telegram?

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PandaMii123 
Fragesteller
 12.07.2023, 22:26
@Oppulus

Ich habe deinen Text genau gelesen. Aber ich mache auch noch andere Dinge nebenbei und sitzt nicht nur am PC, auch wenn ich meinen PC den ganzen Tag einfach laufen lasse. Du hast dich sehr bemüht. Danke, das weiß ich zu schätzen. Der Unterschied zwischen dir und mir ist der, dass du den Ingenieuren und Facharbeiter, die in einem Kernkraftwerk arbeiten, voll vertraust und ihnen keine Fehler zutraust und auch nicht mit Erdbeben und anderer Katastrophen und keine Angriffe aus AKWs in Deutschland rechnet. Du bist wagemutig, dass schon nicht passiert und ich bin der vorsichtige Typ. Ich habe es lieber sicher. Du spekulierst sicherlich lieber in Aktien und gehst das Risiko ein, und ich bin beim Tagesgeld dabei. Deshalb wirst du mich niemals überzeugen können. Für mich sind AKWs Teufelszeug und das Risiko bei weitem nicht wert. Zum Glück hat unsere Regierung ja völlig richtig entschieden.

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Oppulus  12.07.2023, 22:34
@PandaMii123

Du verstehst das nicht.

Man hat dich belogen.

Die Katastrophe vor der du dich fürchtest existiert nicht. Die schlimmste physikalisch mögliche Katastrophe in einem deutschen Kernkraftwerk ist ein Totalverlust des Kernkraftwerks. Ein wirtschaftlicher Schaden.

Es gibt keine Stromerzeugungsart auf der Welt durch die so wenige Menschen gestorben sind wie durch die Kernkraft- einschließlich Erneuerbarer Energien.

Es geht nicht darum ob Anschläge oder Erdbeben oder sowas möglich sind: Kernkraftwerke sind so gebaut, dass dadurch keine große Katastrophe passieren kann.

Nochmal: Durch die Luftverschmutzung aus Kohlekraft sterben 1,3 Millionen Menschen im Jahr. IM JAHR.

Die Anzahl der Toten durch Unfälle in der westlichen Kernkraft liegt insgesamt bei unter 10. Ich glaube sie liegt bei 0 aber ich wollte mir ein Hintertürchen offen halten falls es irgendwelche freakigen Sonderfälle gibt.

Das ist was du falsch verstehst: Es besteht kein Risiko. Das Risiko ist, es nicht zu tun. Das Risiko eines fatalen Klimawandels. Nochmal und ich meine das ganz ernst und in voller Aufrichtigkeit: Ich erkläre dir gern wo du dich irrst. Denn das ist keine Frage von Meinung oder Risikobereitschaft, man hat dich dein ganzes Leben belogen und ich helfe dir gern diese Lügen zu entlarven.

Das ist alles Physik. Und ich kann dir diese Physik erklären. Ganz im ernst. Ich nehme mir die Zeit. Doch sag nicht du wüsstest all das, denn dass du glaubst Tschernobyl wäre ein Argument gegen die westliche Kernkraft beweist, dass du keine Ahnung hast.

Lass mich dir zuletzt ein Gleichnis geben das dir vielleicht hilft meine Position besser zu verstehen:

Autos explodieren nach einem Unfall nicht. Niemals. In Filmen und Computerspielen explodieren Autos andauernd. In der Realität nicht. Sie sind so gebaut, dass sie nicht explodieren können. Das ist Absicht, kein Zufall. Mythbusters haben es versucht und es selbst im Labor nicht geschafft dass ein Auto nach einem fingierten Unfall explodiert ist. Sie haben es darauf angelegt. Sie wollten, dass das Auto explodiert und es hat nicht geklappt.

Menschen fürchten sich aber davor, dass Autos nach einem Unfall explodieren. Jedes Jahr sterben Menschen weil ihre potentiellen Retter sie nicht aus dem Unfallwagen ziehen weil sie Angst haben, dass der jeden Moment explodieren könnte. Die Angst vor explodierenden Autos tötet nachweislich jedes Jahr Menschen. Durch die Explosion eines Autos (nach einem Unfall) ist dagegen soweit ich weiß noch nie jemand gestorben.

Wenn dir jetzt ein Ingenieur für Autobau sagt: "Autos können nicht explodieren. Egal wie schwer der Unfall ist." und du sagst: "Ja aber der Lada Tschernobyl ist 1986 explodiert." und der Ingenieur so: "Der Lada Tschernobyl fuhr mit Kerosin. Unsere Autos fahren mit Benzin." und du so: "Hör auf mich zu belehren! Autos können explodieren!"

Und um in diesem Bild zu bleiben: Du bist die Person die möchte, dass wir verbieten, dass jemals jemand jemanden aus einem Auto rettet, egal in welcher Situation, weil das explodieren könnte und dieses Risiko sollte kein Retter eingehen. Jemand soll aus eigener Kraft aus einem verunglückten Auto kriechen oder er stirbt eben in dem Auto. Besser als wenn der Retter durch eine Autoexplosion stirbt.

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Oppulus  12.07.2023, 22:47
@PandaMii123

Okay. Ich stelle fest: Du hast keinerlei Interesse deine eigenen Vorurteile auf die Probe zu stellen selbst wenn hier jemand ist der dir alle erklären kann.

Deine Angst ist unbegründet. Sie beruht auf Lügen die man dir seit Kindertagen eingetrichtert hat. Und ich biete dir keine Meinung an, ich biete dir Fakten an. Physik. Ingenieurskunst.

Ich sage dir hier und ich meine das als Herausforderung: Alles was du denkst das gegen die Kernkraft spricht ist eine Lüge.

Weißt du, ich möchte gern so viel wie möglich wahre Dinge und so wenig falsche wie möglich glauben.

Du hast gerade deutlich gemacht, dass du kein Interesse daran hast ob du an wahre oder falsche Dinge glaubst, wichtig ist dir, dass du weiter an die Dinge glauben kannst an die du schon als Kind geglaubt hast.

Dass du dadurch dabei hilfst unseren Planeten zu zerstören ist dir egal.

Ich muss hier noch eine Weile leben und ich werde nicht sprachlos daneben stehen wie ihr lieber eure Vorurteile gegen Kernkraft befriedigt als Fakten zu lernen.

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GoriIIa  14.07.2023, 15:12
@Oppulus

Könntest Du mir das vielleicht physikalisch erklären mit den Kernkraftwerken? Nur so als Wissenserwerb weißt Du :-).

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Oppulus  14.07.2023, 17:06
@GoriIIa

Ja sehr gern.

Ich weiß nicht genau was du zuerst hören willst aber hier die Erklärung über den grundsätzlichen Unterschied zwischen Tschernobyl und einem westlichen Kernkraftwerk der eine Katastrophe wie Tschernobyl bei uns unmöglich macht.

Ich habe mir Mühe gegeben alles in einen Kommentar zu packen. Ich antworte gern auf Detail- oder weiterführende Fragen.

Wie funktioniert das mit der Kernspaltung?

Ein Neutron trifft ein Uranatom und reichert den Kern an. Der Kern wird darum instabil, zerfällt dabei in leichtere Elemente und lässt 2 neue Neutronen und Hitzeenergie frei. Die 2 neuen Neutronen treffen andere Uranatome und da passiert das gleiche: Eine Kettenreaktion. Wenn diese Reaktion ungebremst ist, ist es eine Atomexplosion. Dafür müssen die Uranatome aber richtig kuschelig zusammen sein.

Ein Atomreaktor kann niemals eine Atomexplosion haben. Nicht "unwahrscheinlich" unmöglich. Die fundamentalen Gesetze des Universums verbieten es.

Die Uranatome sind nicht nah genug zusammen für eine Atomexplosion das sorgt dafür, dass die Neutronen zu schnell sind. Das ist kontraintuitiv. Man würde denken, dass es besser klappt aber so ist es nicht. Die Neutronen müssen die richtige Geschwindigkeit haben.

Dafür benötigt man einen Moderator. Der bremst die Neutronen auf die richtige Geschwindigkeit (moderiert sie). Ohne Moderator hört die Reaktion einfach auf. Nicht vielleicht, nicht irgendwann. Auf jeden Fall. Sofort.

Wie machen wir mit der Kernspaltung Strom?

Wir haben zusätzlich zum Moderator Kühlwasser. Das wird durch die Hitze heiß gemacht, wir machen Dampf daraus und jagen den durch eine Turbine wie auch in Kohlekraftwerken, Ölkraftwerken oder Solarthermie.

Was ist in Tschernobyl passiert?

Der Moderator in Tschernobyl war Graphit. Das ist hoch reiner Kohlenstoff. Bei einem Experiment wurden absichtlich alle Sicherheitsmaßnahmen deaktiviert (das ist in westlichen Kernkraftwerken nicht möglich) und das Kühlwasser wurde abgelassen. Was dadurch (und einen Haufen weiterer Schlampereien die in westlichen Kernkraftwerken niemals passieren könnten weil sie technisch unmöglich sind) passierte ist, dass der Moderator immer heißer wurde. Tschernobyl hatte eine thermische Leistung von 3200 MW. Dadurch, dass die Reaktion weiter lief, erhitzte er sich weiter, so dass die thermische Leistung am Ende ein vielfaches davon betrug. Graphit brennt erst bei sehr hohen Temperaturen aber es war heiß genug, dass es sich entzündete. Durch sehr große Hitze trennt sich Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Wasserstoff entzündete sich und sprengte die Hülle des Kraftwerks weg. Es gab dort keine Schutzkuppel, kein "Containment" wie wir sagen. Tschernobyl hatte keine bessere Schutzhülle als eine beliebige Industriehalle. Das Graphitfeuer transportiere radioaktive Stoffe bis in die obere Atmosphäre während der Reaktorkern zu einem extrem radioaktiven Klumpen zusammen schmolz.

Was ist in westlichen Kernkraftwerken anders?

Der Moderator in westlichen Kernkraftwerken ist: Wasser. Der Moderator und das Kühlwasser sind identisch. Wenn also das Kühlwasser (wie in Tschernobyl) abgelaufen ist, hört die Reaktion einfach auf. Sie endet einfach. Während in Tschernobyl ein vielfaches seiner thermischen Leistung zustande kam, endet die Reaktion bei uns einfach. Innerhalb einer Sekunde liegt die thermische Restleistung bei 10%. Innerhalb einer Minute bei 1%. Innerhalb einer Stunde bei 0,1%. (Das sind offensichtlich Richtwerte. Die echten Werte sind sehr krumm, aber die Größenordnung stimmt).

Diese restlichen 0,1% sind immer noch eine Menge Energie und müssen über mehrere Monate aktiv gekühlt werden. Darin ist immer noch eine Menge Energie um den Reaktor innen kaputt zu machen, ohne Freisetzung. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Tschernobyl: Ein vielfaches seiner thermischen Leistung. Wassermoderiertes KKW: 0,1% seiner thermischen Leistung.

Hier ist eine fundamentale Begrenzung des Schadenspotentials. Das Wassermoderierte KKW kann niemals so viel Schaden anrichten wie das Graphitmoderierte.

In die andere Richtung ist es das selbe. Wir können nicht überhitzen. Wenn der Moderator/das Kühlwasser zu heiß wird bilden sich Dampfblasen. Dampfblasen moderieren nicht. Es ist ein sich selbst regulierendes System das niemals überhitzen kann. Das nennt man einen "negativen Dampfblasenkoeffizient".

Deshalb sind die Katastrophen von Tschernobyl und die hypothetisch schlimmste Katastrophe in einem westlichen Kernkraftwerk so grundverschieden. Es ist nicht "das selbe aber anders" es ist etwas völlig anderes.

Zum Schluss drängt sich die Frage auf, warum haben die Sowjets Tschernobyl dann so gebaut?

Grafitmoderierte Reaktoren haben einen besonderen "Vorteil" den wassermoderierte Reaktoren nicht haben: Man kann den Reaktor während des Betriebs öffnen um spaltbares Material für Atombomben zu entnehmen. Das ist der einzige Grund warum man solche Reaktoren überhaupt gebaut hat.

Tschernobyl war eine Plutoniumfabrik für Atomwaffen.

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Wie gesagt: Stell gern Anschluss- oder Detailfragen.

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GoriIIa  14.07.2023, 17:26
@Oppulus

Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung! Ein paar Fragen hätte ich aber noch, falls das ok für dich ist.

  1. Welcher Reaktortyp hat mehr Vorteile, ein Siede - oder ein Druckwasserreaktor?
  2. Es gibt viele da draußen die sagen, dass AKWs Kühlwasser aus Flüssen benötigen, um zu funktionieren. Im Zuge des Klimawandels und der daraus folgenden anhaltenden Trockenphasen, vor allem im Sommer, könnte da doch das Problem des nicht vorhandenen Kühlwassers auftauchen, oder wie ist das dann?
  3. Es soll ja das Konzept oder bereits den Betrieb - vielleicht weißt du da mehr- eines Thoriumreaktors geben, also ein Flüssigsalzreaktor. Wäre das eine Lösung?
  4. Warum gibt es in einem AKW so viele Sicherheitsmaßnahmen, also Schleusen usw.?
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Oppulus  14.07.2023, 17:48
@GoriIIa
Welcher Reaktortyp hat mehr Vorteile, ein Siede - oder ein Druckwasserreaktor?

Das geht ganz schön ins Detail. Wie ich es verstehe hat sich der Druckwasserreaktor durchgesetzt. Um dir die Frage im Detail zu beantworten müsste ich mich wahrscheinlich eine Weile belesen.

Ich glaube der Hauptvorteil ist, dass du bei einem DWR den Primär- und Sekundärkreislauf getrennt hältst und besser den nuklearen- und nichtnuklearen Teil trennen kannst. Etwas salopp: Du verstrahlst deine schöne Turbine nicht.

Es gibt viele da draußen die sagen, dass AKWs Kühlwasser aus Flüssen benötigen, um zu funktionieren. Im Zuge des Klimawandels und der daraus folgenden anhaltenden Trockenphasen, vor allem im Sommer, könnte da doch das Problem des nicht vorhandenen Kühlwassers auftauchen, oder wie ist das dann?

Ja das ist ein häufig wiederholtes Missverständnis/Lüge.

Kernkreaktoren brauchen Wasser, und viel davon. In Frankreich ist das besonders schlimm wo Flüsse die Hauptsenke der Hitze sind. In Deutschland benutzt man dafür Kühltürme, so dass du sehr viel weniger Wasser aus dem Fluss brauchst.

Die (angeblichen) Probleme die Frankreich mit Kühlwasser hat könnten sie durch eine Nachrüstung von Kühltürmen lösen.

Darüber hinaus haben sie dieses Problem ja im Sommer. Und was haben wir da viel? Strom aus Photovoltaik. Darum ergänzen sich Kernkraft und Erneuerbare Energien so gut.

Auch das ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Kann sein, dass jemand mit mehr Wissen dir auch mehr dazu sagen kann.

Aber erinnerst du dich im letzten Jahr? Als alle deutschen Medien dir erzählt haben, dass in Frankreich die Kernkraftwerke still stehen wegen der Hitze? Und dass das ein wichtiger Grund gegen Kernkraft ist? Erinnerst du dich? Das hast du doch geglaubt, oder? Ich hab es auch geglaubt bis ich das hier gesehen habe:

Hier das Dokument des französischen Rechnungshofes (Seite 67):

https://medias.vie-publique.fr/data_storage_s3/rapport/pdf/288726.pdf

Das ist ein amtliches Dokument. Offizieller und glaubwürdiger geht es nicht mehr.

Letztes Jahr lag der Ausfall durch Dürre im letzten Jahr unter dem langjährigen Durchschnitt. Diese Meldungen waren komplette Fake-News der Anti-AKW-Bewegung in Deutschland.

Frankreich hat im letzten Jahr 0,18% seiner Jahresproduktion durch Drosselung wegen fehlendem Kühlwasser verloren. 0,18%.

Es soll ja das Konzept oder bereits den Betrieb - vielleicht weißt du da mehr- eines Thoriumreaktors geben, also ein Flüssigsalzreaktor. Wäre das eine Lösung?

Da wird viel geforscht. Grundsätzlich geht es ja darum Kenreaktoren zu haben die Atommüll zu Strom umwandeln. Dazu musst du dir dieses wundervolle Video ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=IzQ3gFRj0Bc

Ich glaube das ist nicht exakt was du gefragt hast aber exakt was du wissen musst.

Lies dir zum Thema Atommüll generell diese Antwort von mir durch in der ich erkläre warum Atommüll das beste an der Kernkraft ist und Endlagerung kein Problem ist und nie ein Problem war:

https://www.gutefrage.net/frage/muell-15#answer-504760018

Warum gibt es in einem AKW so viele Sicherheitsmaßnahmen, also Schleusen usw.?

Weil es da ein sehr hohes Sicherheitsbewusstsein gibt. Manchmal sind die gefährlichsten Dinge die sichersten Dinge. Denk an Flugzeuge. Überleg wie katastrophal ein Flugzeugunfall ist und überlege dir wie wenige Menschen bei Flugzeugabstürzen sterben. Weil so viel Sicherheit darum betrieben wird und es so viele Sicherheitsmaßnahmen gibt.

Durch Unfälle in der westlichen Kernkraft starben insgesamt unter 10 Personen. Ich glaube es sind 0 Personen aber ich will mich nicht festnageln lassen falls es Streitfälle gibt. Durch Unfälle in der Endlagerung starben 0. Das weiß ich genau.

Es sind sehr viel mehr Menschen von einer Windkraftanlage gefallen oder vom Dach beim Aufbau einer PV-Anlage und gestorben. Und das ist kein Argument gegen Erneuerbare Energien!

Nur was bedeutet das Wort "gefährlich" oder "risikoreich" eigentlich, wenn man etwas risikoreich nennt wodurch noch nie jemand gestorben ist.

Stell dir vor wie es klingen würde wenn NOCH NIE ein Mensch im Straßenverkehr gestorben wäre und ich sage: "Der Straßenverkehr ist gefährlich" Stell dir vor wenn ich sagen würde: "Der Straßenverkehr ist so gefährlich, dass wir ihn verbieten müssen."

Hier ein Bild, welches das Sicherheitskonzept in der Kernkraft verdeutlicht: Jede einzelne "Hülle" dieses Konzepts müsste durchdrungen werden, eh es zu einem Unfall kommen könnte. Und ich sage nicht schwerem Unfall, ich sage Unfall:

https://twitter.com/nucleareragione/status/1665964858267824128

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GoriIIa  14.07.2023, 18:05
@Oppulus

Danke👍 . Das wärs dann erst einmal fürs erste...😁

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Oppulus  14.07.2023, 18:14
@GoriIIa

Frag gern wieder.

Die Kernenergie wurde von den Grünen über Jahrzehnte mit einer Desinformationskampagne belegt es ist atemberaubend. Aus dem Ausland blickt man mit totaler Verwunderung auf uns.

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PandaMii123 
Fragesteller
 12.07.2023, 22:14

Ich bin seit 1976 extremer Kernkraftgegner, seit wir den Bau der Atomkraftwerke in der Schule durchgenommen haben. Wir hatten einen richtig guten Lehrer, der uns alles genau erklären konnte, Anfangs habe ich sogar die Grünen gewählt, weil sie damals die Einzigen waren, die gegen Atomkraftwerke waren. Seit Tschernobyl und Fukushima hat sich meine sowieso schon feste Meinung noch viel mehr verfestigt. AKWs sind für mich eindeutig ein Teufelszeug und ich hasse es, dass jetzt der Müll der AKWs in meiner Nähe nach Freimessung auf die Mülldeponien verteilt werden soll. Da kann die Atom-Lobby noch so sehr versuchen, alles schönzurechnen. Ich will einfach keine AKWs in meiner Nähe. Je weiter weg, desto besser. Menschen machen Fehler. Die arbeiten nicht zuverlässig in den AKWs. Deutsche Arbeiter sind nicht zuverlässiger als Arbeiter in anderen Staaten. Und man sieht doch jetzt, dass wir sie nicht brauchen. Das geht auch so. Ich bin sehr froh, dass unsere Regierung es so beschlossen hat. Und hoffe sehr, dass niemals eine andere Regierung an die Macht kommt, die auf Teufel komm raus, damit wieder anfängt.

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Oppulus  12.07.2023, 22:26
@PandaMii123

Perfektes Beispiel dafür wie und warum unsere Gesellschaft so gegen Kernkraft ist.

Zunächst bist du trotz allem mit keinem Wort auf meinen Beitrag eingegangen.

Ich habe dir wirklich einen ausführlichen Beitrag geschrieben und du hast ihn offenbar immer noch nicht gelesen oder nicht verstanden. Du schreibst selbst von Hass und Teufelszeug und verstehst gar nicht worum es geht.

Dann wurde dir dieser Hass auf Kernkraftwerke in der Schule gegeben, von einem aktivistischen Lehrer. Dass du Tschernobyl als Argument gegen die westliche Kernkraft zeigt, dass du nicht weißt was in Tschernobyl passiert ist. Was in Tschernobyl passiert ist ist in einem westlichen Kernkraftwerk unmöglich und ich kann dir gern erklären warum das so ist. Das ist Physik. Und nicht mal schwierige. Was wir aus Tschernobyl lernen sollten ist "Sowjetunion schlecht" nicht "Kernkraft schlecht"

Durch Fukushima starben 0 Personen an Strahlung. Null Tote durch die schlimmste Atomkatastrophe der westlichen Kernkraft. Dagegen sterben 1,3 Millionen Menschen jedes Jahr an den Folgen von Kohlekraft und doch kämpft ihr nicht gegen Kohlekraft sondern gegen Kernenergie.

Wer gegen Kernkraft kämpft so lange auch nur ein Kohlekraftwerk steht, hat es nicht verdient sich Klimaschützer zu nennen.

Du sprichst von Müll der AKW der in deiner Nähe auf Mülldeponien verteilt werden soll... Keine Ahnung was du damit meinst aber du hast mit Sicherheit etwas falsch verstanden oder möchtest etwas falsch verstehen weil das totaler Unsinn ist.

Auch über die "Atom-Lobby" zu sprechen offenbart nur deine Unkenntnis. Welche Atom-Lobby? Die Atom-Lobby hat sich ihre eigene Industrie unterm Hintern wegverbieten lassen wegen einer Katastrophe mit 0 Toten als Folge eines Tsunamis am anderen Ende der Welt! Am Rauchen sterben 150'000 Menschen jedes Jahr in Deutschland und doch könntest du es niemals verbieten, du kannst nicht Mal Rauchen vor Kindern im Auto verbieten: SO sieht eine starke Lobby aus.

Die schlimmsten eingebildeten Auswirkungen einer tatsächlich unmöglichen Atomkatastrophe sind um Größenordnungen weniger schlimm als die mildesten sicheren Auswirkungen des Klimawandels. Und doch kämpft ihr gegen die Lösung des Klimawandels.

Dein Alter- bei allem nötigen Respekt- sagt dabei auch alles aus. Die junge Generation ist nicht mehr so fanatisiert und indoktriniert. In Deutschland muss erst die alte fanatische Generation abtreten, eh eine junge Generation die Sache wieder sachlich betrachten kann, unbeeindruckt von den Lügenmärchen der alten Generation.

Du bist leider verloren. Ich würde dir gern erklären warum du dich irrst. Doch du wirst mir nicht zuhören. Es ist ein perfektes Beispiel der sunk cost fallacy. Du hast so viel emotionales Kapital in den Hass und die Angst auf Kernkraft gesteckt, dass es keine Frage von sachlichen Argumenten oder Verstehen ist- du empfindest die Kritik an deiner falschen Haltung als einen Angriff auf einen Teil deiner Persönlichkeit.

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PandaMii123 
Fragesteller
 12.07.2023, 22:35
@Oppulus

Europa ist doch Strom mäßig vernetzt. Wir bekommen doch auch Medikamente aus China und Autos aus Mexiko. Was ist denn jetzt so schlimm daran, auch Strom von unseren Nachbarn zu erhalten? Wie den Strom aus Wasserkraftwerken aus Norwegen oder von Gezeitenkraftwerke. Jetzt sollen auch Wellenkraftwerke gebaut werden. Es ist so viel möglich. Die müssen es alle nur mal anpacken und Stromtrassen bauen. Das Pumpspeicherkraftwerk in Geesthacht war sogar lange nicht in Betrieb, weil der Strom zu teuer war. Erst mit der Strompreiserhöhung hat sich der Betrieb wieder gelohnt. AKWs müssen einfach nicht sein.

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Oppulus  12.07.2023, 22:38
@PandaMii123

Weil ich dir gerade einen anderen Kommentar geschrieben habe, antworte ich hierauf nur kurz: Du bist auf keines meiner Argumente eingegangen.

Ist dir das aufgefallen? Du hast komplett an dem vorbeigeredet was ich gesagt habe. Und was du gesagt hast ist wieder inhaltlich falsch aber ich verzichte jetzt darauf dir dies zu belegen weil wir uns auf einen Kommentar-Thread beschränken sollten und weil ich fürchte, dass du das sowieso ignorierst.

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PandaMii123 
Fragesteller
 12.07.2023, 22:53
@Oppulus

Ja, du wirst mich nicht überzeugen können, dass AKWS gut sind. Ich habe da eine felsenfeste Meinung, dass es bessere Möglichkeiten gibt, Strom zu erzeugen. Und ich finde es eben auch nicht schlimm, wenn Strom aus dem Ausland kommt. Dass wir etwas für eine bessere Umwelt machen müssen, das ist klar. Aber dafür müssen jetzt eben andere Möglichkeiten gefunden werden. Ein Tempolimit auf der Autobahn wäre ein Anfang oder ein Verbot von Kurzstreckenflügen. Im Prinzip bemüht sich unsere Regierung doch schon, wenn sie sich nicht immer über alles so streiten würden. :-)

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Oppulus  12.07.2023, 22:58
@PandaMii123

Ein Tempolimit von 130 würde 1,9 mio Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Ein Verbot ALLER Inlandsflüge in Deutschland würde 2 mio Tonnen CO2 einsparen.

EIN Kernkraftwerk spart 10 mio Tonnen CO2 pro Jahr. EINS. Wir könnten 6 in relativ kurzer Zeit ans Netz bringen. Das wären dann einfach mal 30 Tempolimits.

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Das ganze kommt mir vor wie eine Familie die bis über beide Ohren verschuldet sind und fürchten ihr Haus zu verlieren. Und dann kommt der 5-jährige Sohn an und sagt: "Ich habe einen Groschen für uns gespart."

Nette Geste. Völlig wertlos.

Und um in diesem Bild zu bleiben: Vielleicht sollte die Mutter, die hochqualifizierte Hirnchirugin ist, einfach ihren Job wieder aufnehmen, auch wenn sie lieber Hausfrau ist, vor allem wenn ihr Mann freiberuflicher Kunstmaler ist (und kein sehr erfolgreicher).

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PandaMii123 
Fragesteller
 13.07.2023, 06:49
@Oppulus

Ein Tempolimit kann man ohne negative Folgen umsetzten. Das hätte man längs tun sollen. Alle anderen Staaten um uns herum haben es auch. Das ist doch auch immer das Argument der AKW-Befürworter.(die Nachbarstaaten hätten das auch)

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PandaMii123 
Fragesteller
 13.07.2023, 06:50
@Oppulus

 

Am Atomkraftwerk Saporischschja sieht man jetzt auch genau, wie toll ein Atomkraftwerk im Kriegsfall ist. Gar nicht toll! Nach nie waren wir einem Krieg näher als jetzt gerade. Auch deshalb ist ein AKW das Letzte, was wir brauchen.

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Oppulus  13.07.2023, 08:44
@PandaMii123

Im Kriegsfall? Du bist gegen Kernkraftwerke weil die im Kriegsfall "nicht so toll" sind? Auch im Kriegsfall wäre die Zerstörung eines Kernkraftwerks keine Atomkatastrophe sondern ein wirtschaftlicher Schaden.

Ich habe hier zum Beispiel erklärt warum das so ist:

https://www.gutefrage.net/frage/was-wuerde-es-fuer-folgen-haben-wenn-das-atomkraftwerk-in-saporischschja-explodieren-wuerde#answer-507251719

In der Ukraine sind übrigens die bei weitem meisten Erneuerbaren Energien zerstört worden. Es sind auch leichte und dankbare Ziele. Eine Rakete in ein Kernkraftwerk löst Zerstörungen aus die in ein paar Tagen oder maximal Wochen repariert sind. Eine Rakete in ein Windkraftwerk zerstört dieses unwiederbringlich.

Wenn die Ukraine sich so stark auf EE verlassen hätte wie wir, hätte sie keinen Strom mehr.

---

Doch du gehst auf keines meiner Argumente ein. Du wiederholst nur immer, dass "wir keine Kernkraftwerke brauchen".

Und das stimmt: Wir können ohne Strom leben und den Klimawandel erleiden.

Doch wenn wir billigen, zuverlässigen Strom wollen und den Planeten retten wollen, brauchen wir Kernkraft.

Du gehst von der Grundannahme aus, dass Kernkraftwerke schlecht sind.

DAS SIND SIE NICHT.

Sie sind die sicherste, sauberste und eine der günstigsten Arten Strom zu erzeugen.

Und all das kann man beweisen. Doch daran bist du nicht interessiert. Du bist daran interessiert deine Vorurteile zu behalten. Ich finde diese Weigerung Neues zu lernen unverständlich.

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PandaMii123 
Fragesteller
 13.07.2023, 13:58
@Oppulus

Du siehst alles, was mit AKWs zusammen hängt nur völlig blauäugig. In deinen Augen würde alles reibungslos funktionieren. Das tut es aber nicht. Es tauchen immer und überall unerwartete Probleme auf, an die nicht gedacht wurden. Und bei AKWs kann es deshalb sehr schnell gefährlich werden. Aber es ist ja auch egal, was du denkst. Ich habe unsere Regierung auf meiner Seite. :-)

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Oppulus  13.07.2023, 14:45
@PandaMii123
Du siehst alles, was mit AKWs zusammen hängt nur völlig blauäugig. 

Nein sehe ich nicht. Ich sehe es realistisch. Nicht-ideologisch. Denkst du mir wäre wichtig dass unsere Stromversorgung Kernkraft enthält? Ich möchte eine Energieversorgung mit der wir den Klimawandel aufhalten können und es hat sich gezeigt, dass dies ohne Kernkraft unmöglich ist.

Und weißt du wo sich das gezeigt hat? In Deutschland das zwar mit den höchsten Anteil Erneuerbarer Energien hat aber auch mit den höchsten CO2-Ausstoß. Wir haben der Welt bewiesen, dass viele Erneuerbare Energien nicht automatisch einen niedrigen CO2-Ausstoß edeuten.

Es tauchen immer und überall unerwartete Probleme auf, an die nicht gedacht wurden. Und bei AKWs kann es deshalb sehr schnell gefährlich werden.

Ja es kann unerwartete Probleme geben. Bei einem Auto können die Bremsen versagen und du kannst gegen eine Wand fahren- trotzdem fährst du Auto. Was aber nicht passieren kann ist, dass das Auto plötzlich abhebt, in 500 km höhe fliegt, umdreht, beschleunigt und mit 10% der Lichtgeschwindigkeit auf die Erde auftrifft wobei ein ganzer Kontinent zerstört werden könnte: Ein Auto macht sowas nicht.

Und ein Kernkraftwerk kann Probleme haben. Ist noch nie in der westlichen Kernkraft passiert, aber es könnte passieren. Und dabei könnte der Reaktor kaputt gehen. Doch was nicht möglich ist, ist die Katastrophe die du dir vorstellst. Das ist genauso möglich wie das relativistische Auto das ich oben beschrieben habe.

Ich bitte dich, nein ich fordere dich auf mich erklären zu lassen warum das was du glaubst falsch ist.

Ein Kernkraftwerk kann nicht die Katastrophe haben vor der du dich fürchtest. Es ist physikalisch unmöglich. Ein Kernkraftwerk kann einen "Super-Gau" so sehr haben wie ein Windkraftwerk. Dich vor einem "Super-Gau" in einem Kernkraftwerk zu fürchten ist so vernünftig wie dich vor dem selben "Super-Gau" in deiner PV-Anlage zu fürchten. Es ist nicht möglich. Die Katastrophe die du dir vorstellst ist unmöglich.

Es ist magisches Denken. Keine Physik.

Ich habe unsere Regierung auf meiner Seite. :-)

Noch.

Die Grüne Bewegung wandelt sich. In Finnland unterstützt die Grüne Partei seit Jahren den Bau neuer Kernkraftwerke und Greenpeace Finnland hat den Widerstand kürzlich offiziell aufgegeben.

Der Ökomodernismus ist eine junge und vitale Bewegung bei denen ich eher zu den älteren Semestern gehöre, während du in der Anti-AKW-Bewegung, im Öko-Traditionalismus, im besten Alter bist (ist wirklich nicht böse gemeint).

Sei gewiss, dass die nächste Generation an Klimaschützern bereits zum Teil auf Kernkraft setzt und der Trend sich nur verstärkt.

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PandaMii123 
Fragesteller
 14.07.2023, 19:48
@Oppulus

Mein Physik -Lehrer, der mir die Baumweise von Atomkraftwerke erklärt hat, ist auch völlig unschuldig daran, dass ich ein extremer Kernkraftgegner geworden bin. Das war eher der Moment, als wir radioaktives Material im Klassenraum hatten, und dann mit einem Geigerzähler die Strahlung davon messen mussten,.und dazu auch die Umgebungsstrahlung. Da wurde mir ziemlich unheimlich. Mein Bauchgefühl schrie laut aus und sagte = NEIN, gar nicht gut !!!!!!! Und ab da hat mich alles von Atomkraftwerken interessiert und mir war klar, ich will nicht, dass unser Land verstrahlt wird. Tschernobyl und Fukushima tat dann den Rest. Meine Eltern hatten noch das Märchen von sauberer , billigeren , ungefährlichen Strom geglaubt. Allerdings hatten sie als Kriegskinder sowieso kaum Schule und wussten nichts davon und habe deshalb geglaubt, was im Fernsehen gesendet wurde

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Oppulus  15.07.2023, 09:39
@PandaMii123

Tja und meine Physiklehrerin ist einer der Gründe warum ich für Kernenergie bin. Dein Physikunterricht war offenbar vor Tschernobyl. Meiner war (viele) Jahre danach und ich habe in der Schule gelernt wo der Unterschied zwischen Tschernobyl und unseren Kernkraftwerken ist und warum eine solche Katastrophe in unseren Kernkraftwerken unmöglich ist.

Ich höre sehr oft, dass Kinder in der Schule von Lehrern (selten Physiklehrern) gegen die Kernkraft aufgestachelt wurden. Ich komme aus dem Osten, da hat man das nicht gemacht.

Und was Fukushima angeht: Durch Fukushima starb NIEMAND an Strahlung. Hörst du das? Lässt du diesen Gedanken bitte in deinen Kopf herein?

Es gab NULL Tote durch Strahlung in Fukushima. Durch die mit Abstand schlimmste Atomkatastrophe der westlichen Kernkraft.

Durch die Luftverschmutzung aus Kohlekraftwerken sterben 3300 Menschen in Deutschland und 1,3 Millionen weltweit. JEDES JAHR. Dabei emittieren Kohlekraftwerke MEHR Radioaktivität als Kernkraftwerke.

Du fürchtest dich davor dass unser Land durch Kernkraft "verstrahlt" wird, woran NOCH NIE jemand im Westen gestorben ist, doch du weißt vermutlich nicht Mal, dass deine Chance an einer von Kohlekraft verursachten Lungenkrankheit zu sterben höher ist als bei einem Verkehrsunfall zu sterben!

 ich will nicht, dass unser Land verstrahlt wird

Ich weiß nicht wie oft ich es dir sagen oder erklären musst bis du es endlich verstehst. DAS IST NICHT MÖGLICH.

Du fürchtest dich vor etwas unmöglichem.

Stell dir vor ich wäre gegen Windkraftwerke weil ich fürchte, dass die umkippen und auf Kindergärten fallen.

Wäre das eine vernünftige und nachvollziehbare Angst oder könntest du mir erklären, warum es totaler Quatsch ist diese Angst zu haben?

Kannst du dir vorstellen, dass für mich deine Angst vor der Kernkraft genauso unvernünftig klingt?

Meine Eltern hatten noch das Märchen von sauberer , billigeren , ungefährlichen Strom geglaubt.

Tja es glauben wieder mehr Leute. Der Zuspruch zur Kernkraft ist vor allem unter jungen Leuten. Deine Generation ist die mit dem höchsten Wiederstand gegen Kernkraft.

Erst heute las ich das Ergebnis einer Meinungsumfrage aus Utah. In der Altersgruppe 18 - 24 waren NULL PROZENT der Befragten gegen Kernkraft.

https://twitter.com/AngelicaOung/status/1679711150760685572

Die Gegnerschaft zur Kernkraft stirbt gerade aus. In Deutschland besonders langsam doch im Rest Europas sinkt rapide die Bereitschaft den deutschen Sonderweg in der Energieversorgung zu akzeptieren.

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oklein  12.07.2023, 22:40

Sehr gut auf die Frage und den Artikel eingegangen.

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Ja!

Da der Anteil von Atomstrom in der Energieversorgung nur noch gering war und die Abschaltung hin zum Sommer kam, wo erstmal weniger Strom verbraucht wird, war das keine Überraschung. Der Rest wird bis zum Winter auch ersetzt durch Zubau von EE.

oklein  12.07.2023, 22:39

Nur mal so aus der Sicht eines direkten Anliegers:

  1. Der Anteil an Atomstrom war in BW bei knapp 22% und da Südlink frühestens 2029 fertig wird, haben wir von dem OffShore-Strom herzlich wenig
  2. Die Gemeinde Gemmrigheim versuchte das Zwischenlager zu verhindern. Unter Rot-Grün wurden die Planungsrechtlichen Vorgaben "umdefiniert" und plötzlich haben wir in 800m Entfernung ein Zwischenlager, dass wohl weit über die Laufzeit bis 2046 hinaus Bestand haben wird. Da wirken Demos vor dem abgeschalteten AKW und Forderungen des BUND nur noch dümmlich-grotesk.
  3. Und inhaltlich sind Beiträge wie der von Oppulus deutlich realistischer. Ich kann seine Ausführungen bestätigen, denn ich habe eines der "geheimen" Redundanz-Steuerzentren gebaut und von dort kommen gleichlautende Infos.
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PandaMii123 
Fragesteller
 13.07.2023, 06:57
@oklein

""und da Südlink frühestens 2029 fertig wird,""" Das haben wir ja schon fast. Das kann man ja problemlos mit Strom aus Nachbarstaaten überbrücken, wo doch auch Medikamente, Kleidung und viele alle Dinge nicht in Deutschland produziert werden.

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oklein  13.07.2023, 20:37
@PandaMii123

Genau: Unsicheren Atom- und "CO2-neutralen" Kohlestrom aus dem Ausland.

Der Ausstieg war und ist bis zur tatsächlichen und umfänglichen Nutzbarkeit der Erneuerbaren (inkl. nachhaltiger Speichermöglichkeiten) ein Fehler. Dazu kommen noch auf neudeutsch "fakenews" oder zumindest ideologisch beeinflusste "Fakten", die auf eine Sozialgesellschaft treffen, die sich zunehmend nicht mehr im Detail mit Themen befasst.

Und nur zur Info: "mein" AKW ist 800m entfernt und das "Zwischenlager" in ca. 600m => ich habe also direkte Infos und nicht über die Retorte.

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Meine Meinung dazu:
Du träumst!

Heute war seit langen der erste Tag, an dem wir den überproduzierten nicht zu Negativpreisen von 90 Cent je Megawattstunde ins Ausland verklappen mussten (wie zahlen also dafür, dass den Strom überhaupt jemand nimmt), sondern für dem symbolischen Preis von 49 Cent!

Ansonsten mussten wir schon gegen 18 Uhr fette 14 Gigawatt (!) Atomstrom und Kohlestrom aus dem Ausland einführen, dass hier nicht die Lichter ausgehen.

Wie können nicht auf Kernenergie verzichten!

Und wir tun das auch nicht. Nur kaufen wir diesen zu Apothekerpreisen im Ausland ein.

Kernenergie ist die Zukunft

Stattdessen sollten wir konsequent auf Kernenergie setzen, welche durch EU zurecht als umweltfreundlich eingestuft wurde.

Kernenergie ist...

  • Sauber und umweltfreundlich da CO²frei
  • Sicher
  • Umweltfreundlich da geringster Platzverbrauch
  • Grund- und Spotzenlastfähig
  • Schafft günstigen Strom da ungeheure Mengen

Unsere Wirtschaft benötigt viel und günstigen Strom.

PandaMii123 
Fragesteller
 12.07.2023, 17:17

Du träumst, nicht ich. Hast du meinen Link schon durchgelesen? Kernenergie ist teuer, gefährlich, überflüssig und ein Endlager gibt es auch nicht

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Oppulus  12.07.2023, 17:37
@PandaMii123

Nichts davon steht aber in dem Link den du gebracht hast.

In dem Link geht es darum, dass wir keine Kernkraft bräuchten weil das Stromnetz nicht sofort zusammengebrochen ist nachdem wir die letzten 3 Kernkraftwerke ausgeschaltet haben was seit 20 Jahren geplant war.

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Eisenwind  12.07.2023, 18:08
@PandaMii123

Nö, dein Link musste man erstens in einer App lesen und zweitens kennt man die vielen Märchen bereits. Habe jedes Gegenargument schon mehrfach widerlegt. Ob nun den Blödsinn, dass Kernenergie ach so teuer wäre oder die alberne Furcht vor Gefahr. Und dass bekloppteste Argument, es gäbe kein Endlager, habe ich schon 100 mal beantwortet.

40 Jahre wird die Suche nach dem Endlager boykottiert, bestreikt, mit Blödsinnsentscheidungen sabotiert, verzögert und verschoben und einfach nicht ernsthaft gemacht um dann zu sagen: "Ääähhh, aba aba aba wia ham gar kein Endlagaa, ey!" Ne, is klar Honk!

Boa

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Meine Meinung dazu:

Ob es funktioniert steht noch in den Sternen, denn nur weil es kurzfristig funktioniert, heisst das nicht automatisch, dass es auch langfristig funktionieren kann

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik