Das Kopftuchgebot in der Bibel bezog sich womöglich nur auf eine Gemeinde (Korinth)?
1. Korinther 11,2-16(LU17):
2 Ich lobe euch, dass ihr in allem an mich denkt und festhaltet an den Überlieferungen, wie ich sie euch gegeben habe.
3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi.
4 Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt.
5 Eine jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.
6 Will sie sich nicht bedecken, so lasse sie sich doch das Haar abschneiden. Weil es aberfür eine Frau eine Schande ist, dass ihr das Haar abgeschnitten oder geschoren werde, soll sie das Haupt bedecken.
7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Ehre; die Frau aber ist des Mannes Ehre.
8 Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann.
9 Und der Mann wurde nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen.
10 Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben um der Engel willen.
11 Doch in dem Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau.
12 Denn wie die Frau von dem Mann stammt, so kommt auch der Mann durch die Frau; aber alles kommt von Gott.
13 Urteilt bei euch selbst: Steht es einer Frau wohl an, unbedeckt vor Gott zu beten?
14 Lehrt euch nicht auch die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt,
15 aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben.
16 Ist aber jemand unter euch, der darüber streiten will, so haben wir solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.
Hast du einen Bibelvers dazu?
Ergänzt 🔥🚒
Die Bibelstelle kenne ich aber wie kommst du darauf, dass es nur für eine Gemeinde gilt?
Das zeigt Vers 16:
„Ist aber jemand unter euch, der darüber streiten will, so haben wir solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.“ -> lokale Praxis
8 Antworten
Wie war es denn bei den Juden gebräuchlich zu beten? Männer beteten unter sich. Der "Minjan" ist eine Gemeinschaft von mindestens zehn jüdischen Männern, die zu einer Lesung der Tora und zu besonders wichtigen Gebeten zusammen kommen müssen. Dabei mussten sie ihren Kopf bedecken. Frauen waren von religiösen Pflichten entbunden. Sie hatten sich auf ihren Haushalt zu konzentrieren.
Jetzt kam die Frage auf, wie halten wir es im Christentum mit dem gemeinsamen Gebet? Korinth war gezeichnet von Prostitution. Ein "korinthisches Mädchen" war die Umschreibung für eine Prostituierte. Sie trugen vornehmlich Glatze. Wie sollten sie es halten, wenn sie (aus Neugier) zu Zusammenkünften kamen?
Paulus antwortete in Vers 16, dass wir "solche Bräuche" für das Gebet wie bei den Juden nicht kennen, sagte aber, dass Männer keine Kopfbedeckung mehr zu tragen haben beim Gebet und empfahl aber den (kahlköpfigen) Frauen eine Kopfbedeckung. Frauen mit langen Haaren hatten automatisch eine Kopfbedeckung:
"Lehrt euch nicht schon die Natur, dass langes Haar für einen Mann eine Schande ist, 15 dass aber für eine Frau langes Haar eine Ehre ist? Ihr wurde ja das Haar anstelle einer Bedeckung gegeben. 16 Falls nun jemand deswegen streiten will: Wir haben keinen anderen Brauch und auch die Versammlungen Gottes nicht."
Der Apostel Paulus echauffierte sich im ersten Korintherbrief (Kap. 11) über Frauen, die im Gottesdienst(!) kein Kopftuch trugen. Allerdings war seine Argumentation damals sehr schwach und schließlich stellte er die Sache selbst zur Diskussion, wenn auch nur widerwillig.
Im Grunde ging es damals wohl mehr um das Brauchtum, in den Gemeinden des Paulus war es eben üblich, dass Frauen ihr Haar bedeckten. Als eine religiöse Vorschrift betrachten das nur noch sehr wenige. Deswegen ist das nur noch in sehr strenggläubigen Christengemeinden sowie in der orthodoxen und koptischen Kirche Brauch. Auch in Indien habe ich es gesehen.
Kürzlich sah ich auch bei uns in der Messe eine Frau mit einer Art Mantilla. Aber heute hat sie sie nicht getragen. Sie sah es wohl als Ausdruck ihrer persönlichen Spiritualität und nicht als ein Gebot.
Richtig👍🏼
Aber es steht dennoch einer jeden Christin frei, ein Tuch zu tragen, was ja auch etwas Schönes ist.
LGuGS ♡
Da hast du natürlich Recht, ich glaube nur ich bin zu schüchtern für eines mit christlichen Motiven 😸 LGuGS<3
Sorry,
von "Kopftücher" (1.Kor.11, 6)
lese ich nichts in "Gottes Wort" (Joh.17,17).
Nur von "langem Haar" (1.Kor.11,15).
Genau, und wer als Frau keine langen Haare trug, sollte ihren Kopf bedecken. So verstehe ich es.
bezog sich womöglich nur auf eine Gemeinde (Korinth)?
Das ist auch anhand der Bibel durchaus anzunehmen. Bei den Ansagen in den Briefen wie Frauen sich beim Gebet und im Gottesdienst zu verhalten haben, fehlt in späteren Schriften (1Tim 2,8ff) und Zusätzen (1Kor 14,33b-36) jeglicher Bezug oder Hinweis zu einer Art Kopftuch. Irgendwas war da in Korinth, was es da erforderlich machte Disziplinarmaßnahmen zu ergreifen wie Männer und Frauen ihre Haare zu tragen hatten.
Ich denke, es ging um die "korinthischen Mädchen", eine Umschreibung von Prostituierten, die als Erkennung wohl Glatze trugen. Er sagt ja wiederum, dass lange Haare der Frauen eine natürliche Kopfbedeckung wären.