Regeln vom Christlichem Kopftuch?


27.07.2023, 07:00

In 1 Korinther 11 steht folgendes:

„5 Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren. 6 Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! Wenn es aber für die Frau eine Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie sich bedecken.“

Ich versuche nur Antworten zu bekommen! Schreibt bitte respektvoll, und auch nur wenn ihr zu 100% wisst das eure Antwort Richtig ist!

Danke.

DefendRome  27.07.2023, 09:43

Welche Konfession?

saskiamkh 
Fragesteller
 27.07.2023, 13:39

Katholisch

16 Antworten

Dann dürfte auch keine christliche Frau kurze Haare tragen, um nur bei dieser Paulusstelle zu bleiben. Es gibt noch andere, die heute so nicht mehr gelten.Es ist weder ein Göttliches Gebot noch ein Gebot der Kirche. Wenn man anfängt, aus der Kopfbedeckung ein Göttliches Gebot zu machen, rückt man in den Bereich der Ideologie.

Aus katholischer Sicht:

Es ist nicht mehr zeitgemäß, und zwar aufgrund der Tatsache, dass es damals allgemein aktuell war. Wenn Paulus die Frauen aufruft, ihr Haar zu bedecken, wandte er sich damit an die Menschen im Korinth seiner Zeit. Das greift einfach die Tatsache auf, dass die Bibel ein lebendiges Buch ist, kein Stein oder etwas, das einfach nur geschrieben steht. Konstant weitergegeben werden muss die zentrale Botschaft des Christentums… allerdings ohne die Dinge, die zwar seit langem geschrieben stehen, aber - genau wie Kleider- und Speisevorschriften - nur die damalige Zeit betrafen und heute nicht mehr zutreffen. Das Lehramt der kath. Kirche versucht, die zentrale Botschaft einer Bibelstelle in das Leben der Menschen der jeweiligen Zeit hineinzuinterpretieren. Das heißt, die Zeichen der Zeit zu sehen und sie im Licht des Evangeliums zu interpretieren.

Konkrete Stellungnahme des Vatikans dazu: "Man muß jedoch dagegen feststellen, daß diese Vorschriften, die wahrscheinlich durch die Sitten seiner Zeit beeinflußt sind, sich fast nur auf disziplinare Praktiken von geringer Bedeutung beziehen, wie z.B. die den Frauen auferlegte Verpflichtung, einen Schleier zu tragen (vgl. 1 Kor 11, 2-16); diese Forderungen haben natürlich keinen normativen Wert mehr." Eine andere Praxis finde ich bei Versammlungen der charismatischen Gemeinschaft, aber auch nur bei wenigen. Sie bedecken ihr Haar im Augenblick der Wandlung mit einem kurzen Spitzentuch als Zeichen der Ehrfurcht. Die meisten tun es nicht und sind nicht weniger ehrfürchtig, denn alles geht vom Herzen aus.

Man braucht beides: Das private Gebet im stillen Kämmerlein, das von Jesus gefordert wurde und das öffentliche Gebet in einer Glaubensgemeinschaft beim Gottesdienst. Der Glaube und das Gebet werden gestärkt durch die Gemeinschaft der Glaubenden. Aber niemand stellt sich auf den Marktplatz und betet laut - dies nur zu deinem Kommentar mit dem öffentlichen Beten.

Als Erklärung dazu mal zwei Erklärungen guter Bibelkommentare:

In der MacArthur-Studienbibel findet sich zu 1. Korinther 11,5-6:

"Frau ... betet oder weissagt. Paulus erteilt klare Anweisungen, dass Frauen bei den Zusammenkünften der Gemeinde nicht leiten oder reden dürfen (vgl. 14,34; 1Tim 2,12), aber sie dürfen vor Ungläubigen beten oder ihnen das Evangelium erklären oder auch Kinder und andere Frauen belehren (vgl. 1Tim 5,16; Tit 2,3.4). Wenn Frauen öffentlich beten oder das Wort Gottes verkünden, müssen sie sich dabei in angemessener Weise vom Mann unterscheiden. unbedecktem Haupt.

In der Kultur Korinths symbolisierte die Kopfbedeckung einer Frau, die öffentlich diente oder anbetete, ihre Unterordnung gegenüber ihrem Ehemann. Der Apostel legt hier kein absolutes Gesetz für Frauen fest, dass sie in allen Gemeinden zu allen Zeiten Kopftücher oder Schleier tragen sollten, sondern erklärt, dass die Symbole der von Gott verordneten Geschlechterrollen erkennbar respektiert werden sollen. Wie beim Götzenopferfleisch (Kap. 8; 9) birgt es an sich nichts Geistliches in sich, ob man eine Kopfbedeckung trägt oder nicht. Aber es war falsch, Rebellion gegen Gottes Ordnung auszudrücken.

schändet ihr Haupt. »Haupt« kann sich auf die Frau selbst beziehen, da es eine Schande für sie ist, wenn sie die anerkannten Symbole der Unterordnung ablehnt, oder es bezieht sich auf ihren Ehemann, auf den sie durch ihr Verhalten Schande bringt.

11,6 schändlich ... das Haar abschneiden ... zu lassen. Damals schnitten sich höchstens Prostituierte oder Feministinnen die Haare ab. Wenn eine Christin die Kopfbedeckung verweigerte, die in jener Kultur ihre Unterordnung ausdrückte, könnte sie sich genauso gut den Kopf kahlscheren lassen - die Schande wäre dieselbe."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu 1. Korinther 11,5-6:

"Wenn es auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, deuten doch viele Belege darauf hin, dass sowohl in der jüdischen (Mishnah, Ketuboth 7. 6; babylonischer Talmud, Ketuboth 72 a - b) als auch in der gräco-romanischen Kultur des 1. Jahrhunderts (Plutarch, Moralia 3.232 c; 4. 267 b; Apuleius, Der goldene Esel 11. 10) die Frau in der Öffentlichkeit ihr Haupt bedeckt tragen mußte. Die Art und Weise, wie diese Forderung erfüllt wurde (Ovid, Liebeskunst 3:135-65), war zwar sehr unterschiedlich, doch gewöhnlich scheint ein Teil des Übergewands wie eine Kapuze über den Kopf gezogen worden zu sein.

Es hat den Anschein, dass die korinthische Parole "alles ist erlaubt" auch in den Gemeinde Versammlungen dominierte. Offensichtlich hatten sich auch die Korintherinnen dieses Prinzip zu eigen gemacht und die sie als Frauen kennzeichnenden Kopfbedeckungen abgelegt. Wichtiger ist jedoch, daß sie offenbar auch gegen ihre untergeordnete Stellung innerhalb der Gemeinde (und vielleicht auch in der Gesellschaft) und damit gegen jedes kulturelle Symbol (z. B. die Kopfbedeckung), in dem sich diese Unterordnung äußerte, aufbegehrten. Nach Paulus ist die Ablegung der Kopfbedeckung jedoch nicht etwa ein Ausdruck der Befreiung, sondern eine Herabwürdigung ihrer selbst. Ebensogut könnten sie sich die Haare scheren - damals ein Zeichen der Schande (Aristophanes, Thesmophoriazysae 837) -, denn mit ihrem unbedeckten Kopf entehren sie sich selbst und ihr geistliches Oberhaupt, den Mann."

Wenn Du Gott achten willst, dann orientiere Dich an dem, was in der Bibel sonst steht.

Am wichtigsten Gebot von Jesus: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Oder an dem, was in Galater 5, 22 + 23 steht.

Oder an den 10 Geboten.

Wenn Du die obigen Gebote und Verhaltensweisen plus minus einhälst, dann bist Du eine vollkommene Christin. Dann braucht es kein Kopftuch, das kulturell bedingt war.

Hallo!

Generell:

Christliche Kopftücher sind hier bei uns nicht üblich und auch von Seitens der Kirche nicht vorgeschrieben! Und selbstverständlich darf man deine Haare sehen. Wie kommst du auf so eine Vorstellung?

Anders sieht es aber bei den Orientalischen und Orthodoxen Kirchen aus, zB in Russland oder bei den arabischen Kirchen wird den Frauen das Tragen eines Kopftuch beim Gottesdienst vorgeschrieben! In diesen Ländern wird dann zum teil auch außerhalb der Kirchen ein Kopftuch getragen.

Hier bei uns haben früher die Frauen auch ein Kopftuch getragen - ja das stimmt, jedoch nicht aus religiösen Gründen, sondern schlicht um die Haare vor Schmutz und der Sonne zu schützen da man diese in der Regel nur einmal die Woche beim Baden gewaschen hat. Ich kenne das von meiner Oma die im Sommer auch ein Kopftuch getragen hat - meist bei der Gartenarbeit.

Das ist zumindest mein Wissen zu diesem Thema!

Möchte dich auch gerne noch darauf hinweisen das wenn du hier bei uns ein Kopftuch trägst, du wahrscheinlich für eine streng gläubige Muslimin gehalten wirst und du von deinen Mitmenschen wahrscheinlich auf wenig Verständnis stoßen wirst. Aber ich denke das wirst du schon selbst herausfinden.

Ich persönlich würde es nicht tragen.

Hoffe konnte dir helfen, viele Grüße

saskiamkh 
Fragesteller
 27.07.2023, 07:25

Danke! Vielleicht ist es nicht streng vorgeschrieben, aber in der Bibel steht es doch. Und trägt man das nicht auch im katholischen?
Und viele Leute werden denken das ich Muslimin bin - das weiß ich.
Und wenn sie mich fragen werde ich auch erklären das ich Christ bin und aus welchen Gründen ich es trage.
Da ich etwas für Gott tue, ist es mir auch ziemlich egal was andere Leute denken.

Danke trotzdem für deine respektvolle Antwort!!

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SweetKitty36849  27.07.2023, 09:03
@saskiamkh

Weißt du, was das Schöne am christlichen Glauben ist? Er erlaubt Entwicklung und Modernisierung.

Du bist ein junger Mensch und du lebst im Hier und heute. Wenn du zu sehr an alten Zöpfen festhältst, dann stellst du dich nicht nur selbst ins Abseits, das wäre ja nur dein Problem, es wäre aber schon doof, wenn du zum Beispiel auf schwule Menschen herabsehen würdest oder überlegst, dir einen Sklaven anzuschaffen, das wäre nämlich nach der Bibel vollkommen in Ordnung.

Liebe Grüße, Kitty. 😉

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Das ist eigentlich eine Mantilla was die Frauen auf dem Kopf tragen und nicht alltagstauglich. Ist nur für den Kirchenbesuch gedacht und betrifft orthodoxe Christen. So genau nehmen die das heute auch nicht mehr. Bei Audienzen beim Papst machen das heute aus alter Tradition noch einige Frauen. Dem Papst ist das mittlerweile auch egal. Es gab nur ganz wenige Frauen die einen weißen Schleier bei Audienzen tragen durften, das waren z.B. katholische Königinnen, der Rest trug schwarz. Auch die Queen kam mit schwarzem Schleier.

DefendRome  27.07.2023, 09:47

Mantilla ist klar eine katholische Kopfbedeckung, die ihre wurzeln in Südeuropa hat.

Die Orthodoxen nennen es anders.

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