Darf Freund der Elektriker ist Herd anschließen?
Hey, wir haben gerade einer neue Küche und müssen den Ofen/Herd anschließen mit Starkstrom. Meine Frage wäre ob die Versicherung zahlt wenn wir privat einen Freund der gelernter Elektriker ist engagieren und der uns das quasi privat anschließt. (Nicht über die Firma)
3 Antworten
1) Es gibt kein Starkstrom im Haus. Das sind immer 230 V. Am Herd eben 3 mal.
2) Was soll passieren? Herd geht kaputt, Er bekommt einen Stromschlag....?
2.1) Geht der Herd kaputt ist niemand da für die Schadensübernahme. Macht es eine Firma ist diese schadensersatzpflichtig. Privat nicht.
2.2) Wenn der Elektriker die Grundsätze der Arbeitssicherheit missachtet hat er Pech gehabt. Da ist er als "privater Elektriker nicht anders gestellt als der private Wohnungseigentümer der das selber macht.
3) Welche Versicherung soll was zahlen. Privat (nicht über eine Firma) beauftragen ist Schwarzarbeit. Somit KANN es nur ein Freundschaftsdienst sein. Wenn die Küche nicht im Neubau ist und die BG noch greift, ist es reine Privatsache und dann gibt es gar nichts.
Starkstrom wird es bezeichnet, wenn eine Spannung von größer als 50 Volt und Strömen mit mehr als 2 Ampere anliegen. Somit ist das ganze Hausnetz generell "Starkstrom".
Starkstrom und Drehstrom ist nicht vergleichbar Denn Drehstrom kann auch im "Schwachstrombereich" eingesetzt werden.. Drehstrom sind lediglich 3 phasenverschobene Außenleiter. Daraus resultieren dann bedingt durch die Phasenverschiebung nicht die 460V zwischen 2 Phasen sondern eben nur 400V.
Somit ist das ganze Hausnetz generell "Starkstrom".
Korrekt.
Starkstrom und Drehstrom ist nicht vergleichbar Denn Drehstrom kann auch im "Schwachstrombereich" eingesetzt werden.
Theoretisch schon. Ich glaube aber nicht, dass jemand 3 Phasen installiert, um daran dann an jeder Phase einen Kühlschrank zu btreiben oder seine Mobiltelefone zu laden.
"Es gibt kein Starkstrom im Haus".
"Starkstrom" ist ein diffuses umgangssprachliches Wort, unter dem stellt sich jeder vor, was er will.
Wenn er das über die Firma macht, wo er angestellt ist, kein Problem. Wenn nicht, also in seiner Freizeit kann er es zwar, ist aber in dem Fall nicht versichert falls was passieren sollte.
Das ist sogar versichert, wenn Du es selbst machst.
das ist falsch. Ein Herd wird nicht mit einem Stecker angeschlossen (das dürfte man selber machen), sondern mit einem Kabel fest an einer Anschlußdose - und das darf nur ein Elektriker - der allerdings darf das natürlich auch, wenn er das "privat" tut.
GEWERBLICH darf das nur ein Elektriker. PRIVAT darf das jeder selbst. Und wer einfach nur dem folgt, was auf dem Klemmbrett steht, kann da eigentlich nichts falsch machen.
Siehe § 13 NAV - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de), insbesondere §13(2):
[...] darf die Anlage nur nach den Vorschriften dieser Verordnung, nach anderen anzuwendenden Rechtsvorschriften und behördlichen Bestimmungen sowie nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet, erweitert, geändert und instand gehalten werden [...] Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden [...]
Der Anschluss eines Haushaltsgerätes ist kein Anschluss einer Anlage. Das Thema ist gerichtlich schon lange durchgekaut. Jeder darf seinen Herd selbst anschließen.
https://www.arbeitsbedarf24.de/blog-e-herd-anschliessen#Rechtliche_Voraussetzungen
"Im privaten Rahmen hingegen ist eine solche Regelung nicht getroffen. Hier ist lediglich ein Vermieter dazu verpflichtet, entsprechende Elektroinstallationen (wie z.B. den Einbau eines E-Herds) von einer Fachkraft durchführen zu lassen, wenn die Geräte später mit vermietet werden sollen. Denn dann besteht wiederum eine Gefährdung Dritter. Abgesehen davon ist es theoretisch jedem selbst überlassen, ob er sich der Herausforderung eines Starkstromanschlusses stellt."
https://www.ellerbrock.com/magazin/elektroherd-richtig-anschliessen/
"Es gibt Situationen, da ist es vorgeschrieben, dass ein Elektroherd nur von einem Elektrofachmann angeschlossen werden darf. Dies gilt zum Beispiel in der Gastronomie oder in Schulen und Krankenhäusern. Hiermit möchte der Gesetzgeber den Verbraucher und natürlich auch den Arbeitnehmer vor Gefahren schützen.
Im privaten Bereich sieht dies etwas anders aus. Hier gibt es nämlich keine gesetzliche Regelung, die Ihnen vorschreibt, ob Sie Ihren Einbau-Herd oder den Backofen von einem Fachmann anschließen lassen müssen. Die einzige Ausnahme ist hier, wenn Sie als Vermieter eine Küche mitvermieten möchten. Hier müssen auch Standherde von einem Elektrofachmann installiert werden, da hierdurch eine Gefahr für Dritte bestehen könnte. Nutzen Sie das Gerät ausschließlich privat, können Sie dies selbst entscheiden und den Elektroherd auch selbst anschließen."
Gut dokumentiert (Fotos) und natürlich richtig angeschlossen kann man den Vorwurf der Fahrlässigkeit oder sogar grober Fahrlässigkeit übrigens leicht entkräften. Bei einfacher Fahrlässigkeit greift übrigens die Haftpflichtversicherung (genau das ist ihre Aufgabe). Hat man alles richtig gemacht, ist die Haftpflichtversicherung mangels schuldhaften Verhaltens sogar raus. Hat man die Hausratsversicherung bei der gleichen Gesellschaft, können sich die beiden Versicherungen untereinander auskaspern, wer nun bezahlt. Vergiss man den gelb-grünen Draht oder schließt ihn falsch an, so zählt das als fahrlässig, siehe Haftpflichtversicherung.
Haftpflicht, wenn es andere schädigt. Hausrat, wenn den eigenen Haushalt schädigt.
Habe mich selbst bei der DEVK informiert, bevor ich vor mehr als 20 Jahren alles selbst bei mir zu Hause angeschlossen habe.
Die Behauptung, man dürfe Elektrogeräte nicht selbst anschließen (außer direkt an Steckdose) oder es sei nicht versichert, ist schlichtweg falsch, hält sich aber zur Freude der Elektriker noch immer.
"Steckdose als Laie selber anbringen: Entsteht ein Schaden, dann zahlt die Versicherung nicht!"
Und wieder eine Webseite, die diesen Blödsinn verbreitet.
Ich habe hier bereits zwei Links eingestellt, die das ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Und die Auskunft, die ich schriftlich von der DEVK bekam (meine Hausrat- und Haftpflichtversicherung läuft bei denen), widerspricht dem.
Eine Anlage im Sinne der gesetzlichen Regelung ist nicht der Herd in der eigenen Wohnung sondern der in einem Restaurant oder der Herd, der mit der Wohnung vermietet wird. Etwas gewerbliches eben. Und da die Haftpflichtversicherung bei gewerblicher Nutzung nicht greift, muss das von einem Meisterbetrieb erledigt werden, welcher eine entsprechende Haftpflichtversicherung für sein Gewerbe hat.
Im Gegensatz dazu greift die private Haftpflichtversicherung bei privatem Verschulden, solange keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann. Und selbst dann zeigen sich die meisten Versicherungen recht locker, ganz einfach, weil ein Nachweis einer groben Fahrlässigkeit verdammt schwierig ist.
Damals, als ich die Auskunft von der DEVK erhielt, unterschied die DEVK noch zwischen einfacher und grober Fahrlässigkeit. Heute machen sie es nicht mehr (und werben sogar damit!). Wer also unabsichtlich Mist baut, ist versichert.
Ganz nebenbei: Den gelbgrünen Draht anzuschließen, damit niemand, der den Herd anfässt, eine gepoltert bekommt, ist in Sachen Sicherheit eigentlich schon alles. Schließt man die anderen Drähte falsch an, knallt die Sicherung oder der FI.
Du behauptest der Link von mir ist Blödsinn, wer sagt mir den das deine Links stimmen.
Meine Versicherung hat mir das schon vor zwei Jahrzehnten schriftlich mitgeteilt. Ich wollte von denen wissen, ob ich für den Anschluss meines Herds versichert bin, wenn ich das selbst mache. In der Schweiz ist das ein wenig anders, dort ist der Versicherungsschutz sogar schon weg, wenn man eine Waschmaschine selbst anschließt, vom Herd reden wir lieber gar nicht erst.
Drehstrom mit 230V an jeder Phase (Stern) oder 400V zwischen den Phasen (Dreieck) gilt als Starkstrom (auch Kraftstrom). Elektroherde sind normalerweise als Stern angeschlossen. Habe ich jedenfalls noch nie anders gesehen, wird es im normalen Handel wahrscheinlich auch nicht anders geben. Warum auch 3 Phasen zu 16 A ergeben 11 kW. Jeder normale Küchenherd leistet weniger.