Küchenherd - günstiger mit Starkstrom oder normal?
Ich will demnächst einen neuen Küchenherd kaufen. Bin mir aber noch nicht sicher ob es ein Standmodell wird (also Platten und Backofen in einem) oder getrennt - Backofen im Einbauschrank erhöht und Kochplatten extra.
Ein normaler E-Herd ist ja immer über Starkstrom. Die Variante Solo-Ofen ließe sich aber auch über den normalen Strom machen. Ebenso wie Kochplatten.
Was würde denn weniger Strom ziehen? Die Kombi mit Starkstrom oder die 2 einzelnen Teile über den Normalstrom?
Wir kochen täglich
8 Antworten
„Starkstrom“ oder „Normalstrom“ ist egal. Du meinst Dreiphasenwechselstrom. An einer Herdanschlussdose liegen alle drei Außenleiter an, mit je 230V. Zwischen denen könntest du aufgrund der Phasenverschiebung 400V messen. Die Geräte brauchen allerdings nur jeweils die 230V zwischen Außenleiter und Neutralleiter. In einer Steckdose liegt auch immer ein Außenleiter zum Neutralleiter an mit 230V.
Macht es verbrauchstechnisch einen Unterschied? Nein, der Verbrauch ist in erster Linie von der Bauart deines Gerätes abhängig. So sind z.B. moderne Induktionskochfelder effizienter in der Wärmeübertragung als Ceranfelder. Die Leistung (also z.B. 1kW) hat nichts mit dem Verbrauch zu tun, der ist immer gleich um z.B. 1l Wasser zum kochen zu bringen. Die Leistung beeinflusst nur wie schnell es geht.
Macht es leistungstechnisch einen Unterschied? Ja. Über eine Steckdose kannst du maximal 16A ziehen, also zwei Platten. Mit Starkstrom* für das Kochfeld sind auch große möglich.
Wenn es technisch möglich ist würde ich also ganz klar zum „Starkstrom“*-Modell greifen. Auch weil der Anschluss hochwertiger ist.
* Disclaimer: Starkstrom ist technisch nicht ganz richtig, siehe Einleitung, ich verwende das Wort in diesem Kontext nur des Verständnis wegen.
Nennt sich nicht Starkstrom sondern Drehstrom bzw. 3 Phasen Wechselstrom aber naja.
Es ist vollkommen egal, ob du 1kw Leistung aus 230V oder 400V ziehst, das Ergebnis ist das Gleiche. Viel mehr kommt es auf den verfügbaren Anschluss an. Wenn du dich entscheiden kannst, nehme trotzdem immer den 400V Anschluss, denn der ist seperat und du kannst dann ganz normal noch nebenbei einen Wasserkocher, Toaster oder Kaffemaschine anschließen.
Für 230V gelten maximal 16A oder 3680W Leistung Maximalbelastung. Ein Wasserkocher hat 2000-3000W, ein Toaster 800-1000W. Ein Herd wohl auch ziemlich grenzwertig.
Herde mit 3~ Wechselstromanschluss können bei 20A Absicherung bis zu 14KW beziehen. Bei 2 Einzelgeräten an der Shukodose bist Du nur bei ca. 2KW, wenn sie am selben Stromkreis hängen. Asonsten bestenfalls 4KW bei 2 getrennten Stromkreisen.
Zwar können Schukodosen angegeben bis zu 3,5KW abgeben, aber das nur kurzzeitig.
Soll heißen. Du brauchst zum Backen und Kochen etwa doppelt so lange, ehe die Suppe oder der Kuchen fertig ist.
Das ist völlig egal, es kommt darauf an, welcher Abschluss verfügbar ist.
"Starkstrom" und "Normalstrom" sind diffuse umgangssprachliche Begriffe.
Elektrische Haushaltsgeräte mit Leistungen unter etwa 3 kW werden üblicherweise beweglich einphasig an der Schukosteckdose angeschlossen.
Vollherde mit 4 Kochstellen und Backofen haben gewöhnlich einen Anschlusswert von insgesamt 8 kW. Die werden nicht über die Steckdose angeschlossen, sondern über eine feste Verbindung (Herdanschlussdose). Das geschieht vorzugsweise dreiphasig (mit 3 Sicherungen). Damit lassen sich alle Komponenten (Kochstellen, Backofen) gleichzeitig betreiben. Alle handelsüblichen Vollherde lassen sich wahlweise auch einphasig fest anschließen über eine Sicherung. Damit wird ein Teilbetrieb des Herdes ermöglicht.