Damals als Jesus angeblich Wasser in Wein wandelte, was hat tatsächlich stattgefunden?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

diese Geschichte gibts nicht in den älteren 3 synoptischen Evangelien, sondern nur im Johannesevangelium, das von einem griechischsprachigen Autor stammt, der Jesus nicht geschichtlich, sondern gnostisch-mystisch darstellt und ihm auch Worte in den Mund legt, die Jesus mit Sicherheit nicht gesagt hatte. Dieses Evangelium stammt, wie Textkritiker annehmen, aus dem 3.Jahrhundert nach Jesus.

Maarduck  19.11.2017, 13:44

>Dieses Evangelium stammt, wie Textkritiker annehmen, aus dem 3.Jahrhundert nach Jesus.

Andere Textkritiker gehen aber davon aus, dass es deutlich früher erstellt worden ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_nach_Johannes
>Diese Tradition kann sich auch darauf berufen, dass der Autor nicht nur gute Kenntnis der jüdischen Festzeiten, Sitten und Gebräuche hatte, sondern auch Details über Jerusalem (5,2 EU) vor der Zerstörung durch die römischen Heere im Jahre 70 kannte, die archäologisch als zutreffend gelten können. Auch die nachbiblische Überlieferung berichtet von Johannes als dem Verfasser des vierten Evangeliums. Irenäus von Lyon (120–202) war in seiner Jugend ein Schüler von Polykarp von Smyrna (69–155), der – so schreibt Irenäus – seinerseits ein Schüler des Apostel Johannes war. Dieser habe bis in die Zeit Trajans (98–117) in Ephesus gelebt und dort nach Matthäus, Markus und Lukas seinerseits ein Evangelium herausgegeben:
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Hooks  20.11.2017, 14:57
@Maarduck

Vor allen Dingen war es Johannes immer daran gelegen, Jesus als den Sohn Gottes darzustellen. Deshalb erwähnt er diese Begebenheit, die für die anderen offensichtlich unbedeutend war.

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Fanta421 
Fragesteller
 19.11.2017, 23:04

Danke für diese auschlussreiche Antwort.

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Fanta421 
Fragesteller
 20.11.2017, 00:57
@Fanta421

ich meinte natürlich aufschlussreich.

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suziesext1237  20.11.2017, 16:17

hi @ Fanta421   danke sehr für die Auszeichnung.

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Es steht, dass Jesus Wasser in Wein verwandelt hat.

Die Diener haben nach seine Anweisung Wasser in die Krüge getan und dem Speisemeister gebracht. Als der probiert hat, war edelster Wein in den Krügen.

Die Sache kann man nicht erklären, weil es ein Wunder war. Denn wäre ein Wunder erklärbar, dann wäre es kein Wunder mehr.

Jesus als Schöpfergott, steht über der Schöpfung und den Naturgesetzen.

Und das mit dem gestreckten Wein kannste vergessen. Es steht "Sie haben keinen Wein mehr!" Erklär mir mal bitte, wie man "keinen Wein" strecken kann, uuuups, dann hätten wir ja in dem Fall auch ein Wunder :-).

Fanta421 
Fragesteller
 19.11.2017, 22:47

Und das mit dem gestreckten Wein kannste vergessen. Es steht "Sie haben keinen Wein mehr!" Erklär mir mal bitte, wie man "keinen Wein" strecken kann, uuuups, dann hätten wir ja in dem Fall auch ein Wunder :-).

war einen Versuch wert, aber zu kurz gedacht. Der Text dürfte auch jedem bekannt sein. Der Punkt ist ja, dass man hier zwei potentielle Möglichkeiten abwägen kann: 1. Ein Wunder, 2. Schmuh

Im Falle von 1. braucht man nicht weiter zu diskutieren.

Im Falle von 2. hätten wir eine Schummelei, wo dann auch andere unmoralische Dinge gemacht werden, nur um ein Ziel zu erreichen. Wer weiss, ob da noch ein zweiter privater Raum mit Wein war oder Wein von der Strasse. Es gäbe da einige Varianten. 

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Topses  20.11.2017, 07:02
@Fanta421

Falls du das Smiley nicht gesehen haben solltest ..., es war nicht ernst gemeint.

Für mich gibt es nut eine Möglichkeit: Fall 1, ein Wunder.

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Fanta421 
Fragesteller
 20.11.2017, 15:11
@Topses

den Smiley habe ich schon gesehen. Wenn für dich nur 1. passt, schön für dich.

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Eine abenteuerliche Erklärung (wenn man den Bericht als historische Wahrheit nimmt) wäre, dass Jesus ein Massenhypnotiseur war.

Ein Hypnotiseur schafft es ja ohne weiteres, einen Hypnotisierten nach dessen Eindruck Wein trinken zu lassen, obwohl die Zuschauer wissen, dass es Wasser ist.

Gelingt nicht mit allen Menschen: Bei mir haben noch alle Hypnotiseure versagt, weil ich mich auch mit meinem Unterbewusstsein nicht unterordne. So richtete Jesus auch in Nazareth, wo man ihn kannte, nichts aus.

Wenn das "Sonnenwunder" von Fatima nicht objektiv wirklich war, wie konnten es denn Menschen in mehreren Kilometern Umkreis sehen? (Und es war nicht objektiv, da Menschen außerhalb dieses Umkreises es eben nicht sahen. Zumindestens war es nicht die Sonne.)

Auch hier spricht man von Massensuggestion, obwohl unter den Zeugen Leute waren, die gar nicht wussten, dass ein Sonnenwunder stattfinden sollte.

Wenn die Seherin Lucia der "Sender" gewesen wäre, wie konnten dann auch seltsame Phänomene gesehen werden, als die Seherkinder unvorhergesehenerweise nicht zur verabredeten Zeit am gewohnten Treffpunkt waren? (Und warum hatte die Hl. Maria nicht mitbekommen, dass der Landrat die Kinder eingesperrt hatte?)

Die Alternative "wahr" oder "Schwindel" ist sicherlich zu einfach. Hier bleiben grundsätzliche Fragen offen.

Fanta421 
Fragesteller
 20.11.2017, 17:48

interessante Gedanken und in der Tat eine abenteuerliche Erklärung.

Menschen, die mir ihrer Aura, ihrem Auftreten eine Wirkung bei den Menschen erzielen, gab es schon immer und wird es auch immer wieder geben. Sofern es Jesus gab, war das sehr wahrscheinlich dort auch der Fall. Bei Paulus vermutlich auch. Dann lässt sich auch einfacher eine Botschaft übermitteln, als wenn ein ungewandter, kaum dominanter Handwerksgeselle ängstlich zu Leuten redet.

Was du beschreibst würde noch viel weiter gehen, wo dann die Menschen nicht nur überzeugt wurden sondern tatsächlich beeinflusst, mit Mitteln der Sprache und Einwirken auf ihr Unterbewusstsein. Du schreibst, das gelingt nicht mit allen Menschen. Stimmt. Dann überlege man sich aber, was in den großen Veranstaltungen stattfindet, wo "Powerredner" die Massen euphorisch werden lassen und die Stimmung im Saal fast explodiert. Massensuggestion. Sowas färbt ab und als Herdentier, was nicht aus der Reihe tanzen möchte, werden Verhaltensweise / Sichtweise übernommen.

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RudolfFischer  21.11.2017, 15:20
@Fanta421

Wohl wahr! Unsere Gehirne scheinen viel mehr zu leisten als wir ahnen. Es gibt Massensuggestion auch ohne eine Person, die sie auslöst, es reicht anscheinend eine gemeinsame Erwartung. Das wäre dann eine Massenhalluzination.

Ein Augenzeuge (ein glaubwürdiger Mann, Lehrer) berichtete mir von einer Pilgerfahrt nach Medjugorje Folgendes: Alle im Bus waren gespannt, ob sie Übersinnliches erleben würden. Als man am Ort aus dem Bus stieg, gab es schon Geschrei: Ein riesiges Betonkreuz auf einem Berg oberhalb des Ortes begann, sich zu drehen, hilt still, drehte sich wieder, aber andersherum ... (Parallele zum "Sonnenwunder" in Fatima) Mein Gewährsmann riss seinen Fotoapparat hoch.

Als das Kreuz wieder stillstand, fragte jeder jeden, ob er das auch gesehen habe. Es war so. Massenhalluzination?

Und: Auf dem Foto war zwar der Berg, aber kein Kreuz zu sehen. Das gibt wieder zu denken, denn die Massenhalluzination wird ja wohl keine Fotozellen beeinflussen können. Seltsames Nebelphänomen? Ein Spiegelphänomen, eine Art Fata Morgana? Da versagt selbst die Fantasie. Auch für das "Sonnenwunder" gibt es eine Erklärungstheorie, die in dem besagten portugiesischen Tal ganz besondere Wetterphänomen annimmt. Wieder eine Parallele?

Auch schon in Betracht gezogen: Außerirdische, noch eher Menschen aus der Zukunft treiben ihren Schabernack mit uns (siehe Ufos). Tatsächlich lautet die Beschreibung des "Sonnenwunders" bis hin zu vielen Details wie eine Ufo-Sichtung: Scheibe, die durch die Wolkendecke bricht, sich abwechselns rechtsherum und linksherum dreht, größer wird = näherkommt, farbiges Licht ausstrahlt, und wieder verschwindet. Das war jedenfalls nicht die Sonne.

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Fanta421 
Fragesteller
 21.11.2017, 19:35
@RudolfFischer

ja, das sind interessante Dinge, die sich mir aber nicht wirklich erschließen. Aber Massensuggestion scheint es ja zu geben und vielleicht auch Massenhalluzination.

Bei vielen Lichtsituationen im Himmel (physisch nicht religiös betrachtet) kommen aber auch oft seltene Phänomene ins Spiel. Da gibt es z.B. eine scheinbar zweite Sonne am Himmel, also eine doppelte Sonne, was auch schon fotografiert wurde. Lässt sich gut googeln. In der Hinsicht bin ich der Meinung, dass gemessen an solchen Situationen in erster Linie eines klar wird, wie wenig die Menschen wissen.

Bezüglich einer Massensuggestion habe ich ein selbst erlebtes Beispiel. In Chichén Itzá (Mexiko) findet zweimal im Jahr vor einer Pyramide ein großes Spektakel statt. Etwa 2-3 Tage im September und 2-3 Tage im März versammeln sich dort Tausende vor der Pyramide und warten stundenlang auf ein Sonne/Schattenspiel. Das soll auf der Treppe quasi wie eine sich bewegende Schlange aussehen, durch die Sonnenkonstellation zu diesen beiden Jahreszeiten. Wir haben da mehrere Stunden davor gesessen und es ist Nichts passiert. Letztlich aber haben immer mehr Leute angefangen euphorisch zu reagieren, so als ob es passiert. Sicherlich war es ansatzweise da aber im Prinzip fast nicht zu sehen. Aber die Massen steckten sich gegenseitig an und immer mehr Menschen meinten etwas gesehen zu haben, kreischten, jubelten, etc. Hinterher einzelne Leute gefragt und so richtig hat keiner etwas erkennen können. Es war in dieser etwa halben Stunde für fast alle present und passierte aber hinterher, kaum etwas.

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RudolfFischer  25.11.2017, 11:14
@Fanta421

Ich habe aber Bilder von Chichén Itzá gesehen, wo man das "Schlangenwunder" deutlich sehen konnte. Das Wunder bestand darin, dass man früher schon so bauen konnte, dass der Schatten an einem bestimmten Datum diese Erscheinung hervorrufen kann.

Unabhängig davon können sich Leute einbilden, es gesehen zu haben, wenn es gar nicht zu sehen war. Die Enttäuschung suggeriert dann den Erfolg. 

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Geschichtlich wird das gar nicht dargestellt, da ist nicht mal sicher ob es eine historische Figur wie Jesus in dieser Form (auch ohne "Wunder") überhaupt gab.

Fanta421 
Fragesteller
 19.11.2017, 02:29

widersprechen aber keine Ahnung haben, super!

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guitschee  19.11.2017, 02:30
@Fanta421

Aha, dann sag mir doch mal, in welchem Punkt ich "keine Ahnung" habe...

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Nö, das war keine Weinpanscherei. Die Leute haben in der angesprochenen Geschichte ja sogar gesagt: Weshalb bringst du nun den besseren Wein. Es ist doch sonst immer so, dass zuerst der gute Wein gebracht wird, und dann, wenn die Gäste besoffen sind, wird der schlechtere Wein gebracht, da die besoffenen nicht mehr merken, dass der Wein dann schlechter ist. Aber in der Geschichte mit Jesus, war der Wein danach offenbar besser, also gewiss nicht gepanscht. Tja.. Jesus hat halt tatsächlich Wunder vollbracht. Warum den nicht? 

Fanta421 
Fragesteller
 19.11.2017, 02:40

naja, so kann man es auch abstreiten.

Letztlich lese ich von 6 steinernen Wasserkrügen, die bis obenan mit Wasser gefüllt wurden. Da spielt es nicht die geringste Rolle, wie die subjektive Wahrnehmung ist, dass der Wein dann besser oder schlechter ist. Letztlich wurde aus Wasser Wein und die Varianten dahin sind Panschen oder Wunder. Was manche beim Panschen zusätzlich noch reinschütten möchte ich gar nicht wissen, den Geschmack kann es sicherlich beeinträchtigen in die eine oder andere Richtung.

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