5 Antworten

Ca. 14-19% der Deutschen beförworten Gewalt gegen Migranten. Woher kommt das?

Nein, das steht da nicht. Ersten "Schätzt" sie die Prozentanzahlen.

Zweitens drehen sich alle Fragen um Flüchtlinge, nicht um Migraten per se.

DjangoS6 
Fragesteller
 12.02.2023, 21:47
Nein, das steht da nicht. Ersten "Schätzt" sie die Prozentanzahlen.

Diese Zahlen sind das Ergebnis der Umfrage, wobei Umfragen grundsätzlich mit einer gewissen Unsicherheit daherkommen, was sie korrekt mit schätzen vermittelt. Ebenso habe ich von "ca." geredet.

Zweitens drehen sich alle Fragen um Flüchtlinge, nicht um Migraten per se.

Das stimmt, hier hatte ich einen Fehler gemacht.

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Kaen011  12.02.2023, 22:12
@DjangoS6

 I estimate that sizable shares of citizens (between 14% and 19%) across gender [...]

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DjangoS6 
Fragesteller
 12.02.2023, 22:35
@Kaen011

Und weiter? Exakte Angaben sind bei solchen Umfragen grundsätzlich schwierig, was korrekt von ihr wiedergegeben wurde.

Oder möchtest du einer Professorin an der Eliteuniversität Princeton für Politik und internationale Angelegenheiten, die stets in hochrangigen Fachzeitschriften publiziert zu Themen wie Integration von Einwanderern, rechtsradikalen Populismus und Hasskriminalität und u.a. mit dem Stein-Rokkan-Preis für vergleichende Sozialwissenschaften ausgezeichnet wurde die Kompetenz zur Datenerhebung absprechen?

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Kaen011  12.02.2023, 23:37
@DjangoS6

Also ist meine erste Aussage auch korrekt das die zahlen geschätzt sind. Weil naja, DAS STEHT SO IM TEXT.

Ihre kompetenz spreche ich ihr nicht ab. Es ist genauso zu verstehen wie es geschrieben ist, sie schäzt die zahlen.

Zur "kompetenz der Datenerhebung" schreibt sie ja selbst im text das bei Online umfragen diese mit vorsicht zu genießen sind.

Hast du deinen Link überhaupt gelesen? Oder nur die überschrift?

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DjangoS6 
Fragesteller
 13.02.2023, 08:39
@Kaen011
Zur "kompetenz der Datenerhebung" schreibt sie ja selbst im text das bei Online umfragen diese mit vorsicht zu genießen sind.

Nein, das sagt sie nirgends.

Schauen wir doch mal was sie hier sagt:

Though the anonymous nature of online surveys reduces the risk of social desirability bias (i.e., respondents biasing their answers in ways they think are socially accepted), I carried out list experiments that elicit support indirectly.§ Comparing answers across question types, results are consistent with the idea that respondents are at least as likely to support hate crime when asked directly as they are when asked indirectly; social desirability bias does not appear to suppress respondents’ endorsement of hate crime (SI Appendis
Hate Crime Support and Its Correlates
The list experiments indicate that hate crime support can be reliably measured.

Sie redet davon, dass Online-Umfragen das Risiko auf social desirability bias reduziert - Leute geben weniger Antworten, die sie in ein sozial erwünschteres Licht rücken und sind ehrlicher. Zudem hat sie Listenexperimente durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass die Befragten auf indirekte Fragen zur Hasskriminalität gleich reagierten wie auf direkte Fragen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie ehrlich antworten.

Anonyme Online-Umfragen haben den Vorteil, dass Leute sich kaum aufgrund von Sympathiefragen verstellen.

Außerdem:

Data and Measures This study was fielded in Germany, where antirefugee hate crime has long been a serious problem (19, 25). I conducted four online surveys (with an approximate size of N = 3,000 per survey) Participation required respondents’ consent. The samples are designed to be nationally representative of age (18 and above), gender, and state.† To ensure working with valid responses, I exclude respondents who failed an attention check (see ref. 33).

Hier sieht man, dass die Studie in Deutschland durchgeführt wurde, wo Hasskriminalität gegen Flüchtlinge schon lange ein Problem ist. Sie hat 3000 Menschen/Umfrage verwendet, und das in 4 Umfragen. Dies wurde so konzipiert, dass die Umfragen im Bezug auf die genannten Eigenschaften Geschlecht, Alter und Stand national respresentativ sind, man also auf die Allgemeinheit übertragen kann. Zudem wurde ein Aufmerksamkeitstest gemacht, wer den nicht bestand, flog aus den Umfragen raus.

Wir haben also für Deutschland national respräsentative Umfragen, die mit ordentlichen Methoden gemacht wurden.

Zum Schluss redet sie davon, dass:

This paper therefore establishes the nature and extent of this support, presenting survey-based evidence of antirefugee hate crime support and its political consequences. The results are sobering. Sizable minorities embrace violent xenophobia These findings call for policy interventions that recognize the everyday nature of extremism.

das paper umfragebasiert die Art und das Ausmaß von Unterstützung von Hasskriminalität gegen Flüchtlinge und politische Folgen beweist, die Ergebnisse erneuchternd sind, dass nennenswert große Minderheiten gewalttätige Fremdenfeindlichkeit unterstützen und das das Ergebnis dieser Studie nach politischen Handlung ruft, die die tägliche Art von Extremismus beachten.

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Das steht in Deinem Link nicht. Du solltest die mal selbst lesen oder wenigstens Englisch vorher lernen, falls es daran hapert.

Da steht:

"I estimate that sizable shares of citizens (between 14% and 19%) across gender, age, and income groups endorse hate crime."

Das heisst auf Deutsch:

Ich vermute/schätze, dass erhebliche Anteile der Bevölkerung Hasskriminalität unterstützen.

Erstens steht da also nicht Gewalt, sondern "Hass" - was immer das sein mag.

Und zweitens vermutet die Autorin das lediglich.

Ich kann auch in einer Studie vermuten, dass die Erde eine Scheibe sei und das für Wissenschaft erklären, weil ich ja einen akademischen Titel habe.

Gebärde dich in Zukunft bitte nicht wie ein Haltungsjournalist, sondern zitiere Aussagen halbwegs korrekt.

DjangoS6 
Fragesteller
 12.02.2023, 20:56

Da steht nicht Hass, sondern Hatecrime. Die Definition von Hatecrime:

Definitionen von Oxford Languages · Weitere Informationen

hate crime

noun

noun: hate crime; plural noun: hate crimes

a crime, typically one involving violence, that is motivated by prejudice on the basis of ethnicity, religion, sexual orientation, or similar grounds.

Und zweitens vermutet die Autorin das lediglich.

Dann schauen wir doch mal:

Only means: When it comes to the refugee problem, violence is sometimes the only means that citizens have to get the attention of German politicians 17.7%

Homes: Attacks against refugee homes are sometimes necessary to make it clear to politicians that we have a refugee problem 16.7%

Justified: Hostility against refugees is sometimes justified, even if it ends up in violence 18.7%

Settlement: Xenophobic acts of violence are defensible if they result in fewer refugees being settled in town 14.2%

Das Ergebnis sollte eindeutig sein. 14-19%.

Ich kann auch in einer Studie vermuten, dass die Erde eine Scheibe sei und das für Wissenschaft erklären, weil ich ja einen akademischen Titel habe.

So ein Ergebnis könnte ich mir bei jemanden der es nicht mal schafft sich mehr als 5 Zeilen anzuschauen gut vorstellen.

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DocPsychopath  12.02.2023, 21:04
@DjangoS6

Es bleibt bei dem Wort estimate. Und "Hate crime" ist nicht gleich Gewalt.

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DjangoS6 
Fragesteller
 12.02.2023, 21:39
@DocPsychopath

Bei Umfragen von einer gewissen Ungenauigkeit auszugehen ist eine korrekte Herangehensweise und wird in sämtlichen Umfragen gemacht. In den Fragen, die in der Umfrage gestellt wurden, ging es explizit um Gewalt.

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CapeworkLKE  12.02.2023, 21:02

"Hate crime" ist keine "Hasskriminalität", sondern eine Tat in der Gewalt vorkommt (Körperverletzung etc.)

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Es ist einer der wenigen Bereiche, bei denen Ostdeutschland führend ist.

Wir erleben schon seit Jahren eine Verrohung unserer Sprache. Die Grenze von „Das wird man ja noch sagen dürfen“ wird immer weiter verschoben.

Und mit den Worten verschiebt sich auch die Grenze der Fremdenfeindlichkeit und die Befürwortung der Gewalt gegen Ausländer.

Im erstgenannten Link finde ich keinen spezifischen Hinweis der nru auf Deutschland schliessen lässt.

Gewalt jenseits des staatlichen Monopols ist aus meienr Sicht nicht zu befürworten, fertig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung