Bis wie weit seid ihr mit eurem Stammbaum zurückgekommen?

bis 1600 25%
bis 1400 25%
ich kenn die Namen von meiner Oma und vom Opa 25%
bis 1500 11%
bis 1300 7%
bis in vorchristliche Zeit 7%
bis zum Jahr der Geburt Jesu Christi 0%

28 Stimmen

14 Antworten

Bis in die erste Hälfte des 19 Jahrhunderts mütterlicherseits, also bis zu meinen Ur-Ur--Großeltern, was daran liegt, dass der Pfarrer, der damals das Kirchenbuch geführt hatte, scheinbar immer, wenn er das Kirchenbuch weiter schrieb, so beschickert gewesen sein muss, wie die gesamte Gemeinde zusammen. Er hatte einerseits eine Schrift, dass er locker hätte Arzt sein können, und er hatte weder was von Tabellen- noch von Zeilenform gehalten. Alle anderen Kirchenbücher vorher und nachher konnte ich recht gut lesen und sie sind in gut lesbarer, wenn auch größtenteils altdeutscher Schrift geschrieben, aber in sauberer Tabellenform, sodass sie gut lesbar sind. Nur wegen dieses einen Kirchenbuches kann ich keine echte Verbindung zwischen den älteren und neueren Kirchenbüchern in der Familiengeschichte herstellen.

Väterlicherseits ähnlich weit, obwohl ich da eher auf Familienunterlagen zurückgreifen konnte. Aber was älter ist, hat eine Urgroßmutter väterlicherseits leider entsorgt, obwohl deren Mutter für entsprechende Ahnenforschung offenbar einiges bezahlt hatte.


anonymos987654 
Beitragsersteller
 07.06.2024, 21:17

inzwischen gibt es das kostenlos und sehr bequem im Internet, ohne Handschrift-Leseprobleme

JTKirk2000  08.06.2024, 07:33
@anonymos987654

Irgendjemand hat mir da mal was von Ancestry erzählt und ich habe das entsprechend versucht, aber kostenlos habe ich das nicht hinbekommen. Ich bin zwar in einem anderen, kostenlosen Portal, aber da komme ich nicht weiter, sondern die darin enthaltenen Ergebnisse sind nur deshalb da, weil ich sie selbst eingebracht habe. Hilfreich ist was anderes.

JTKirk2000  09.06.2024, 12:37
@anonymos987654
Hast du schon mal myheritage.de ausprobiert oder genealogy.net?

Ersteres ist also demnach (Link von mir eingefügt), sofern man da wirklich was finden möchte, auch nicht kostenlos und bei letzterem Portal habe ich eine Person zum Test eingegeben, die ein Urgroßvater mütterlicherseits ist, wo einzig und allein herausgekommen ist, dass diese im Krieg vermisst ist. Also da habe ich trotz miserabel geführten Kirchenbüchern mehr herausgefunden.

Neugier4711  14.06.2024, 21:51
@JTKirk2000

Ich nutze gerne diese https://ggs.spdns.eu/ kostenlose Suchmaschine. Die ist zwar oft überlastet, doch mit Glück bekommt man sehr gute Hilfen, wo etwas kostenlos an Daten zu finden ist.

Bei https://ofb.genealogy.net/ siehst du zumindest, ob deine Kirchengemeinde schon vom deutschen genealogischen Verein aufgearbeitet ist. Da sind grundsätzlich alle Daten kostenlos.

Statt My Heritage oder Ancastry nutze ich lieber Family Search der Mormonen, denn da muss sich nur, wie bei gutefrage angemeldet werden mit Passwort und dann kann man alles dort einsehen. Du musst dich jedoch jedes Mal erneut mit Passwort einwählen, wenn du weiter suchen möchtest.

JTKirk2000  15.06.2024, 15:29
@Neugier4711

Danke für den Kommentar. Der letztere Link sagt mir, dass beide Gemeinden, also sowohl meiner Familie mütterlicherseits als auch väterlicherseits noch nicht entsprechend erfasst wurden und ersterer Link gibt mir weiterführende Links zu der Seite ("Family Search der Mormonen"), bei der ich selbst erst alle Daten anhand von Kirchenbüchern eingetragen habe. Aber hey, vielen lieben Dank für die Mühe. :)

bis 1400

Also wenn man selbst mal Geschichtsforschung betrieben hat, dann muß man derartige Aussagen bezweifeln: in drei Tagen 600 Jahre zurück! Wer sich einmal durch Urkunden, Pfarrbücher und Matrikel gearbeitet hat, weiß wie mühsam und langwierig sowas ist. Es gibt heute Digitalisate von vielen, aber in der Regel sind das ins Netz gestellte Scans der Originaldokumente und ich bezweifle, daß das Gros das überhaupt lesen kann. Und ganz besonders muß man bei Internet- und Genealogie Websites vorsichtig sein. Dieser Trend kommt aus den USA und ist wie vieles von dort auf Kommerz und "Show" aus. Ich habe das für meine Familie mal mit den harten Fakten der in jahrelanger, mühsamer Arbeit ausgewerteten und übersetzten Originalurkunden verglichen: was da im Netz bei Ancestors etc. stand war nichts als blühende Phantasie und Blödsinn. Mit der wirklichen Familiengeschichte hatte das nichts zu tun. Selbst die dargestellte Namensetymologie war blühende Phantasie. Ich habe auch noch keinen "Profihistoriker" an Universitäten gefunden, der mit das nicht bestätigt hätte.

Meine eigene Familiengeschichte habe ich in langer, wissenschaftlich sauberer Kleinarbeit mit Unterstützung eines Historikers der Uni Innsbruck und eines Staatsarchivars bis 1402 zurückverfolgen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

anonymos987654 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 13:50

Ja, früher war das bestimmt irre aufwändig. Deshalb habe ich so lange damit gewartet. Jetzt war es mit myheritage relativ leicht.

AxelSports67  10.06.2024, 14:48
@anonymos987654

Da würde ich mich Mal mit einem Profihistoriker über myheritage unterhalten - das ist genau so eine Website die ich erwähnt habe. Teil pure Phantasie und Blödsinn - es wird halt das geliefert, was die Interessenten hören wollen. Die Macher der Site haben aber zum Groß der Originaldokumente keinen Zugriff - wie kommen die also zu ihren Ergebnissen?

Fuchsbutter  19.09.2024, 11:28

Ich kenne das auch, weil mein Mann und auch mein Opa jahrelang Ahnenforschung betrieben haben. Und es ist unfassbar mühselig, sich durch Kirchenarchive zu wühlen und alte Dokumente aus Stadtarchiven zu kramen, die man häufig gar nicht ohne Hilfe lesen kann oder die halb zerstört sind.

Von Experte DianaValesko bestätigt
bis 1400

Ich komme maximal bis ins 15. Jahrhundert bei meinen Ahnen zurück, wobei im 15. Jahrhundert nur noch die Namen ohne genaue Daten bekannt sind. Erst mit den Kirchenbüchern im 17. Jahrhundert wird es vollständiger mit genauen Daten.

Ich kann alle meine Ahnen mindestens 7 Generationen zurück verfolgen und bin dabei, diese ständig zu ergänzen und zu erweitern. In meiner Ahnentafen und Stammbaum habe ich schon weit über 17.000 Menschen mit ihren Namen und daten zusammen getragen und jeden Monat kommen bis zu hundert weitere hinzu. Dank Internet kommen immer mehr Daten zusammen.

Leider besitze ich keine einzige adelige Familie bei den Ahnen, daher ist die Quellenlage im 15. Jahrhundert endgültig ausgeschöpft. Bei meiner Schwägerin sind Adelige dabei und so gibt es dort Ahnen, welche bis in die Sagenwelt des 5. Jahrhunderts reichen.

Sehr gute und kostenlose Seiten für die Ahnenforschung sind https://www.openarchieven.nl/ https://www.familhttps://www.openarchieven.nl/ysearch.org/search/ https://ofb.genealogy.net/ und https://de.geneanet.org/fonds/individus/


Spielwiesen  04.06.2024, 17:38

Großartige Leistung! Dieses Knowhow muss man erstmal erwerben.

Neugier4711  04.06.2024, 17:47
@Spielwiesen

Danke, ich finde es spannend und lese gerne die Biographien, wenn in der USA ein ganz entfernter Verwandter stirbt. Die schreiben dort traditionell ganz lange Romane mit Bildern, Daten und Namen vieler lebender oder toter Angehörige.

Ich komme bis ins 17. Jahrhundert, genauerer gesagt 1634.
Da wurde meine 5x Ur Oma Marina geboren :D
Unseren Stammbaum kam nicht aus dem Internet, sondern es war/ist das Hobby meines Vaters, der alles in den 80ern selbst recherchiert hat :D
Ich habe auch noch Fotos meiner Ur-Ur-Großeltern.
Bei meinen Mann war sein Onkel die treibende Kraft, er hat ebenfalls alles selbst ohne Internet rausgefunden.
Ich habe unsere Stammbäume auf riesige Pappen gebracht, mit Visitenkarten, wo alle relevanten Daten meiner Vorfahren draufstehen und diese Ins Treppenhaus angebracht. So kann auch mein Sohn genau sehen, wer wann und wo geboren, geheiratet, gestorben ist und als was derjenige gearbeitet hat.
Berufe ist alles dabei, vom Bergmann, über Gärtner und Kuhfütterer bis zum Straßenbahnführer und Förster ist alles dabei =D

ich kenn die Namen von meiner Oma und vom Opa

Ahnenforschung an sich ist nicht so richtig meine "Passion" ... das liegt auch daran, dass die Familiengeschichte bei uns mit meinen Urgroßeltern (mein Uropa starb Anfang der 90er und galt als fast 100 Jahre alt, es gab aber keine Beweise, die das wirklich dokumentierten) aufhört und schon da längst nicht alles geklärt ist - wir sind eine ursprünglich jugoslawische Familie und es fehlen etliche Daten. Viel mehr als die Überlieferungen, die mein Opa in seinen letzten Lebensjahren schriftlich festhielt, gibt es nicht und auch die sind ziemlich vage. Es ist alles sehr unübersichtlich und selbst mein Opa hatte kaum Einblicke bzw. wusste nur das, was er selbst schon von meinem Uropa eher lückenhaft erklärt bekommen hatte.

Selbst das Geburtsdatum meines Opas muss nicht zutreffend sein, weil er bei seiner Anreise nach Deutschland nur lückenhafte Papiere hatte, das Alter mehr oder weniger geschätzt wurde - es hielt sich hartnäckig das Gerücht, er könne auch drei bis fünf Jahre älter sein, weil das niemand so ganz genau wusste. Er hatte einen jüngeren Bruder, der Opas Jahrgang immer dementierte und auch mein Onkel zweifelte das Alter in den letzten Lebensjahren meines Opas sehr stark an, weil er zwar lang sehr fit war, aber irgendwann dann doch auffällig abrupt abbaute und dann auch sehr abrupt aus eigenem Wunsch das Autofahren beendete, was auffällig war - Beweise gab es aber keine. Es scheint sehr gut möglich zu sein, dass er bei seinem Tod (offiziell war er 88) schon weit über 90 war.

Wahrscheinlich stammen wir von Italienern ab, aber auch das ist nicht endgültig geklärt. Es ist nur eine denkbare Vermutung, da wir Janjever sind (katholische kroatischstämmige Minderheit im Kosovo) und denen nachgesagt wird, dass ihre Vorfahren italienische Händler waren, die nach Dubrovnik/Ragusa kamen - daher auch die katholische Identität. Kirchenbücher wurden kaum geführt bzw. es war so, dass in den Dörfern meiner Vorfahren einmal im Monat der Pfarrer in die Kreisstadt ging und Geburten, Todesfälle usw. bekannt gab - aber nicht auf den Tag genau. Auch bei uns ist vieles "einfach nicht bekannt". Einzig von meiner Oma weiß ich etwas mehr, das geht jedoch auch nur bis zu deren Großeltern.

Aber das stört mich nicht! Ich bin ich und was ich über meine Vorfahren weiß - ich kannte alle persönlich, auch den Uropa habe ich als Kind noch erlebt - das ist für mich absolut okay, aber ich bin an Ahnenforschung nicht wirklich interessiert. Und es ist auch ein schönes Gefühl, wenn man eigentlich alle nachweisbaren Vorfahren noch persönlich erlebt hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung