Demenzkranke Mutter ist nach Japan geflogen und hat dort Asyl beantragt!?

3 Antworten

Es ist immer so lustig, wenn sich kranke Menschen das Leben als Einwanderer (ob nun legal oder illegal) in Japan wie das Paradies vorstellen, nach einer abenteuerlichen „Flucht“ aus Deutschland, auf der sie selbstverständlich alle realistisch unüberwindbaren Hürden (in diesem Fall geht es schon beim Erwerb von Flugtickets los) ganz problemlos überwinden konnten in ihrer Fantasie. Als ob Japan genau das Land für solche Leute wäre… Andererseits, genau diese Abkopplung von der Realität wird der Grund sein, weshalb überhaupt die Geschäftsfähigkeit entzogen und ein Betreuer bestellt wurde, und das ist natürlich ein trauriger Zusammenhang.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Soll man die Geschichte glauben? Die Demenz der Dame scheint nicht so ausgeprägt zu sein, wenn sie noch in der Lage ist, eine Flugreise zu organisieren und weiß, dass man in anderen Ländern Asyl beantragen kann.

Was hat sie dann im Altenheim zu suchen? Im Durchschnitt hat man mit 62 auch noch keine oder wenig Symptome der Demenz.

Wenn du dein Leben aufgrund einer Demenz im Altenheim verbringen musst, dann wird sie so schwerwiegend sein, dass du zu all den erforderlichen Schritten, die so ein Vorhaben verlangt, kaum fähig sein dürftest.

MaEvald  27.01.2023, 11:56

Die echte Alzheimer-Demenz tritt im Normalfall ab dem 40. Lebensjahr auf. Mit 62 kann man also durchaus schon viele Symptome haben.

Außerdem kannst du an dieser einen Geschichte nicht sehen, wie ausgeprägt die Demenz wirklich ist. Am Anfang der Demenz ist es oft so, dass man keine Ahnung hat, wo man ist und welche Zeit (Monat, Jahreszeit, Tag...) gerade ist, aber sonst kennt man sich aus. Gerade diese Phase ist gefährlich, weil die Betroffenen dann eben von zuhause weglaufen und nicht mehr zurückfinden, aber eben zum Beispiel durchaus dazu in der Lage sind, ein Flugticket zu kaufen und nach Japan zu fliegen, wenn sie das auch vor der Erkrankung öfters gemacht haben.

In diesem Fall ist es für Angehörige praktisch unmöglich, die Pflege allein zu machen, und die Person kann auch nicht mehr allein leben. Also ist das Altenheim die naheliegendste Möglichkeit, um dafür zu sorgen, dass nichts passiert.

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Hierzu stellt sich zuerst einmal die Frage, ob der Asylantrag in Japan überhaupt angenommen wurde, denn in Deutschland dürfte wohl kaum jemandem eine Gefahr für Leib und Leben aus politischen Gründen drohen. In der EU würde so ein unsinniger Asylantrag daher von vornherein abgelehnt.

In Japan gilt für deutsche Staatsangehörige nur Visafreiheit für Aufenthalte bis zu 90 Tagen ohne Erwerbstätigkeit, somit dürfte man die Dame wohl wesentlich früher wiedersehen als erwartet.

Woher ich das weiß:Recherche
Tand0r  22.01.2023, 20:50
Hierzu stellt sich zuerst einmal die Frage, ob der Asylantrag in Japan überhaupt angenommen wurde, denn in Deutschland dürfte wohl kaum jemandem eine Gefahr für Leib und Leben aus politischen Gründen drohen.

Und soweit ich weiß ist es in Japan deutlich schwieriger eine unbeschränkte Aufenthaltserlaubnis zu bekommen als in Deutschland.

Ich würde wohl versuchen über die deutsche Botschaft in Japan an Informationen zu kommen. Aber wenn sie es geschafft hat einen Flug nach Japan zu buchen und dort Asyl zu beantragen, dann scheint sie auch geistig noch nicht vollkommen neben der Spur zu sein.

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