Autismus hilfe Antisozial?

6 Antworten

Du knannst das schon lernen, aber es wird vielleicht nie so intuitiv sein wie bei neurotypischen Menschen.

Ich musste auch erst Mimik lernen. Ich weiss noch, wie ich mit meiner Mutter vor dem Spiegel geübt hab, wie lächelt man, wie sieht man interessiert aus, wie signalisiere ich anderen, dass ich über eine Frage nachdenke etc. Und oft muss ich das immernoch manuell machen, weil sowas einfach nicht natürlich kommt bei mir.

Dasselbe gilt auch für verbale soziale Interaktionen, das geht nicht, wie bei anderen, von selbst, bzw nur bei bestimmten Personen oder manchmal bei Themen in denen ich mich gut auskenne und die mich interessieren. Ich hab vieles dank meiner Mutter schon gelernt als ich noch kleiner war, eben zb Mimik und basic Sprachrythmus, aber Smalltalk mit Fremden ist trotzdem noch extrem stressbelsastet für mich.

Was man machen kann ist exposure therapy im kleinen Rahmen (nie zu zu sehr aus der Komfortzone, sonst verschlimmert sich das Problem am Ende nur noch) aber selbst das hilft nur gegen die Hemmung auf jemanden zu zu gehen. Der Rest ergibt sich entweder mit etwas Übung von selbst, oder du musst das kognitiv ausgleichen, aber da gewöhnt man sich ja dran :)

Eine Therapie kann etwas bringen, aber die allein hilft nicht. Du musst halt immer wieder "learning by doing" machen. Ich habe paranoide Schizophrenie, wo man auch Schwierigkeiten im sozialen Bereich hat, mir hat damals die Arbeit in einer WfbM geholfen.

Es ist vollkommen okay und es ist nichts falsch daran, schüchtern in sozialen Situationen zu sein.

Eine Party ist der denkbar schlechteste Ort für schüchterne Menschen mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Besser wären z.B.: Chor, Bücherkreis, VHS Kurse, Vereine, politische Gruppen, Stammtische usw.

Du bist zu verkopft. Vermutlich Teil davon. Konzentrier dich auf das was du kannst und nciht auf das wer du gerne wärst. Fakt ist, dass du mit Autismus nicht bist, wie die meisten Anderen. Lern einfach das zu akzeptieren. Damit hast du 90% geschafft. Und es gibt durchaus Menschen die mit sowas gut umgehen können. Du musst nicht werden wie "die" - aber es wäre schön wenn du einfach nur so bist wie du bist, weil du damit jedem Anderen die Möglichkeit gibst dich kennenzulernen ohne diese Mauern zu spüren. Du bist nicht die Anderen. Du bist du. Und es ist ok wie du bist. Was auch immer du denkst, was falsch an dir sein sollte. Auch du hast Dinge die Anderen mögen. Sind nur gut versteckt hinter dem Versuch so zu sein wie Andere.

Dein Problem ist, dass du neurotypisch wirken willst.

Aber dein Gehirn ist es nun mal nicht.
Es ist neurodivergent.

Dagegen anzugehen, bringt dir auf Dauer gesehen Probleme.
Nicht unbedingt mit Neurotypisten, sondern mit dir selber, weil du dich und deine Bedürfnisse verleugnest.

Was du machen willst, nenne ich "Masking betreiben", damit sich der ableistische Teil der Gesellschaft keine Mühe geben braucht, um zu verstehen, was dir helfen könnte.

Statt auf reizüberflutende Partys zu gehen, suche dir Orte an denen du deinen Interessen / Hobbys nachgehen kannst.
Dort solltest du eher Gleichgesinnte finden, mit denen du ins Gespräch kommen kannst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema